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Klugschnacker 02.06.2021 10:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1604926)
Woher weißt du über die wahren Gründe der Menschen mehr als andere? Und daß ein einem Teil der Bevölkerung der Vertrauensverlust voranschreitet, ist keine "nichtexistente" Entwicklung, auch wenn Du es gerne ausblendest.

Nichtexistent ist der Vertrauensverlust in der Medizin dann, wenn man ihn für die gesamte Gesellschaft oder die Mehrheit behauptet. Dass es eine Minderheit geben mag, auf die das eventuell zutrifft, bestreite ich nicht. Denen empfehle ich mal einen Auslandsaufenthalt.

Bitte entschuldige, falls ich hier hartnäckig wirke. Mir gehen solche und andere Verallgemeinerungen und Übertreibungen mittlerweile gegen den Strich. Beispielsweise, Deutschland versinke im "Impfchaos", oder das angebliche "Totalversagen" der Regierung, oder das vermeintliche "Ende der Meinungsfreiheit" in Deutschland. Jetzt der mutmaßliche "Vertrauensverlust in die Medizin".

Schlafschaf 02.06.2021 10:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1604901)
Immerhin scheint es welche zu geben. Das ist für mich persönlich Anlass genug, die Sache ernst zu nehmen, bis man mehr darüber weiß. Bei langfristigen gesundheitlichen Folgen hört für mich der Spaß definitiv auf.

Die gibt es aber auch beim Impfen, und daher kann und darf man auch das Impfen und die Risiken dazu ernst nehmen. Schade, wenn jeder da direkt abgestempelt wird als Schwurbler und Egoist.

https://www.sport1.de/olympia/2021/0...mpia-teilnahme

Klugschnacker 02.06.2021 10:48

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1604927)
Ich würde eher formulieren, das plötzlich auch Teile der Bevölkerung skeptisch gegenüber Medizin, Wissenschaft und Politik werden oder geworden sind, die vorher weder hinterfragt noch selber gedacht haben und politische Entscheidungen als gegeben hingenommen haben im Sinnen von „wird dann schon das beste sein“.

Jetzt kommt auch noch die angebliche Skepsis gegenüber der Wissenschaft hinzu. Was empfiehlst Du diesen Leuten? Mal einen Tag ohne die Errungenschaften der Wissenschaft zu verbringen? Ein paar Tage Urlaub in einer steinzeitlichen Höhle? Aber bitte ohne Navi anreisen!

:Lachen2:

Klugschnacker 02.06.2021 10:56

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1604929)
Die gibt es aber auch beim Impfen, und daher kann und darf man auch das Impfen und die Risiken dazu ernst nehmen. Schade, wenn jeder da direkt abgestempelt wird als Schwurbler und Egoist.

Niemand wird als Schwurbler oder Egoist abgestempelt, wenn er über die möglichen Risiken einer Impfung spricht. Diese Risiken gehören zum wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs und sind seit vielen Monaten der Gegenstand zahlreicher Debatten. Es ist definitiv kein Thema von Außenseitern.

noam 02.06.2021 10:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1604930)
Jetzt kommt auch noch die angebliche Skepsis gegenüber der Wissenschaft hinzu. Was empfiehlst Du diesen Leuten? Mal einen Tag ohne die Errungenschaften der Wissenschaft zu verbringen? Ein paar Tage Urlaub in einer steinzeitlichen Höhle? Aber bitte ohne Navi anreisen!

:Lachen2:

Ich empfehle den Menschen einen Blick in den Tuschkasten. Es gibt nämlich zwischen schwarz und weiß eine ganze Menge wunderschöner Farben

Trimichi 02.06.2021 11:04

Vllt bringt ja die "Theorie der kognitiven Dissonanz" Licht ins Dunkel?

Würde jeder einen Impfstoff wie Binotech nehmen können, müssten diejenigen, die keine Dosis bekommen, nicht die Argumente der Impfgegner (aus Frust? Bzw. kog. Dissonanz) höher gewichten?

Ich lass mich lieber impfen auch zum 2ten Mal, und notfalls schaffe ich beim Ostseeman heuer keine sub10h, dass ist mir ganz sicher mindestens 1000Mal lieber als irgendwann Covid-19 zu bekommen - Prof. Dr. Dorsten sagte ja, dass jede_r irgendwann, falls nicht geimpft, das Virus bekommt - und an LongCovid zu erkranken.

Keine Luft mehr bekommen beim Radfahren zum Einkaufen oder beim Einkauf hochtragen die Treppe, da hätte ich auch als Nicht-Leistungssportler null bock drauf.

Schwarzfahrer 02.06.2021 11:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1604928)
Nichtexistent ist der Vertrauensverlust in der Medizin dann, wenn man ihn für die gesamte Gesellschaft oder die Mehrheit behauptet. Dass es eine Minderheit geben mag, auf die das eventuell zutrifft, bestreite ich nicht.

Merkwürdige Logik: die Sichtweise einer Minderheit ist nichtexistent, weil die Mehrheit anders denkt? Ignorieren wir die Anfänge, auch wenn es zunimmt? Ich spreche ja von zunehmend, nicht von Mehrheit. Also kann der Vertrauensverlust "nichtexistent" wachsen, und wird schlagartig existent, wenn mehr als 50 % so denken? Dann sind ja ganz viele medial gern kolportierte Phänomäne in diesem Land nichtexistent (z.B. Rechtsextremismus in Ostdeutschland, Vertrauen in Elektromobilität, ...).
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1604928)
Bitte entschuldige, falls ich hier hartnäckig wirke. Mir gehen solche und andere Verallgemeinerungen und Übertreibungen mittlerweile gegen den Strich. Beispielsweise, Deutschland versinke im "Impfchaos", oder das angebliche "Totalversagen" der Regierung, oder das vermeintliche "Ende der Meinungsfreiheit" in Deutschland. Jetzt der mutmaßliche "Vertrauensverlust in die Medizin".

Ich verstehe, daß Du gegen Verallgemeinerungen bist. Trotzdem sind Probleme, Sichtweisen, Meinungen auch als Minderheitenthemen relevant. Sich damit nicht zu befassen, weil ihr Anstieg als "Verallgemeinerung" falsch ist, ist sinnlos und kontraproduktiv. Auch unlogisch, wenn zwar die geringsten Regungen aus der rechtsextremen Ecke sinnvollerweise bekämpft werden, aber nicht gesehen wird, daß z.B. das Ende der Meinungsfreiheit nicht erst da ist, wenn man für seine Meinung vom Staat verfolgt wird, sondern bereits beginnt mit den ersten akzeptierten Fällen von verhinderten öffentlichen Äußerungen oder von gesetzeskonformen AfD-Veranstaltungen. Jede schlechte (oder gute) Entwicklung fängt klein an, und kann dort am ehesten beeinflusst oder bekämpft werden.

Irgendwie erinnert mich das an Niemöller, oder die aktuelle (zugegeben, überspitzte und frustrierte) Corona-Version davon:

noam 02.06.2021 11:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1604934)
Niemand wird als Schwurbler oder Egoist abgestempelt, wenn er über die möglichen Risiken einer Impfung spricht. Diese Risiken gehören zum wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs und sind seit vielen Monaten der Gegenstand zahlreicher Debatten. Es ist definitiv kein Thema von Außenseitern.

Allerdings werden die, die das Impfrisiko für sich als zu hoch empfinden und daher vorerst auf eine Impfung verzichten wollen, schnell in die Schublade von Covidioten gesteckt und kommen in manchen Berufen in Rechtfertigungszwang.

Auf unserer Dienststelle wurde zB jeder der nicht sofort zur möglichen Impfung gerannt ist seitens der Dienststellenleitung aufgefordert Gründe darzulegen warum sich man denn gegen eine Impfung entscheidet. In einer mir bekannten Kita haben Elter die Kitaleitung aufgefordert Erzieher, die sich nicht impfen lassen wollen, zu entlassen.

Es besteht schon ein gewisser öffentlicher Druck eine Impfung hinzunehmen. Eine andere Risikobewertung wird zumindest in Teilen der Gesellscht eher abfällig beurteilt.


Ist das richtig?


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