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anlot 20.02.2021 18:36

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1586449)
Vielleicht habe ich es überlesen, aber kann es sein, dass die Verfasser dieser Strategie (welche ich im Ergebnis unterstützen würde) nicht ausgeführt haben wie man zunächst mal auf eine Inzidenz von <10 kommt?! Alles basiert doch auf der Annahme das diese schon entsprechend niedrig ist und nicht wie man dort hinkommt??

Hat jemand darauf eine Antwort?

qbz 20.02.2021 18:46

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1586466)
Hat jemand darauf eine Antwort?

aufgrund der Impfungen und laufenden Testkontrollen sollten eigentlich die Ausbrüche in Alten- / Pflegeheimen sowie Krankenhäusern der Vergangenheit angehören. Wenn diese jetzt hoffentlich wegfallenden Hotspots nicht an anderer Stelle mit Öffnungen ausgeglichen bzw. konterkariert werden, wäre es vielleicht realisierbar.

LidlRacer 20.02.2021 19:19

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1586467)
aufgrund der Impfungen und laufenden Testkontrollen sollten eigentlich die Ausbrüche in Alten- / Pflegeheimen sowie Krankenhäusern der Vergangenheit angehören. Wenn diese jetzt hoffentlich wegfallenden Hotspots nicht an anderer Stelle mit Öffnungen ausgeglichen bzw. konterkariert werden, wäre es vielleicht realisierbar.

Alten- und Pflegeheime haben zwar einen hohen Anteil an den Todesfällen und generell schweren Verläufen, aber der Anteil am gesamten Infektionsgeschehen ist sehr viel geringer
Daher werden die Impfungen der höchsten Altersklasse sicherlich nicht ausreichen, um uns angesichts der ansteckenderen Varianten wieder auf die richtige Spur in Richtung sinkender Inzidenzen zu bringen. Schon gar nicht mit den jetzt kommenden Öffnungen.
Wir laufen schon wieder genauso dämlich in die 3. Welle wie im Herbst in die 2.

qbz 20.02.2021 19:36

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1586468)
Alten- und Pflegeheime haben zwar einen hohen Anteil an den Todesfällen und generell schweren Verläufen, aber der Anteil am gesamten Infektionsgeschehen ist sehr viel geringer

Gut zu wissen, wenngleich gerade besonders hohe Inzidenzen gerne jeweils auf Ausbrüche (Hotspots) in Altenheime zurückgeführt werden.

Schwarzfahrer 20.02.2021 19:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass es für die vom IWO-Institut bevorzugte Strategie (die du als theoretisch einstufst) bereits mehrere Länder gibt, in denen diese Strategie funktioniert, Menschen wieder zu tausenden dicht gedrängt in Musikkonzerten und Sportstadien ohne Masken stehen und die Wirtschaft in diesen Ländern (abgesehen von internationalen Touristikunternehmen und Fluggesellschaften) keine relevanten Einschränkungen mehr unterliegen.

Da wäre ich auf Beispiele gespannt, die keine Inseln mit minimalem und gut kontrollierbarem Grenzverkehr sind, und die nicht (wie Australien zuletzt) bei einer Handvoll Corona-Fällen gleich ins Lockdown tendieren. Zumindest ist das für mich keine Vision der Normalität, wenn man jederzeit darauf gefasst sein muß, alles herunterzufahren.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Der private Konsum als wesentliche Triebfeder der Wirtschaft funktioniert im Sinne der Bedürfnishierarchie nunmal nur dann ohne Einschränkungen, wenn die Menschen keine existenzielle Angst vor der Zukunft und auch keine Angst vor Erkrankung haben.

Das kann man m.M.n. auch erreichen, wenn man das mediale Dauerfeuer reduziert, und positiver kommuniziert, daß die Mehrheit der Bevölkerung wenig Grund zur Sorge hat. Das ist allerdings nach einem Jahr gegenteiliger Berichterstattung in den meisten Ländern schwierig. Ich stelle mir gerade vor, was gewesen wäre, wenn seinerzeit bei HIV die Regierungen ähnlich düstere Prognosen abgegeben hätten, statt auf Aufklärung, Differenzierung und Risikogruppen orientierte Vorbeugung zu setzen
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Die Strategie des DIW (Leben mit dem Virus, Akzeptieren einer kontrolliert erhöhten Sterblichkeit durch Covid-19 und maximale Freiheit der Bevölkerung bei kontrollierter Inzidenz unterhalb von 50- eine Theorie die ich zu Beginn der Pandemie auch selbt teilweise präferierte) ist leider blanke Theorie, denn in 13 Monaten bisher hat es noch kein industrialisertes Land geschafft, die Inzidenz konstant in einem derartigen Bereich zu halten, ohne immer wieder weitgehende flächendeckende Lockdowns mit erheblichen Freiheitseinschränkungen der Bevölkerung dazwischen zu schalten.

Auch wenn es so mancher nicht mehr hören mag: Schweden hat es in meinen Augen geschafft, das Leben normaler weitergehen zu lassen, als die meisten anderen. Das ist nämlich das Maß der Dinge für mich, nicht Inzidenzzahlen, die mal mehr, mal weniger mit den wirklich schweren Fällen korrelieren.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Ich glaube nicht, dass die Bevölkerung in der Breite, wenn das Thema Covid-19 ständig die Schlagzeilen dominiert und ein gewisser Prozentsatz der intensivbetten ständig belegt von Covid-19-Patienten ist, besondere Konsumfreude entwickelt.

Für mich ist auch nicht die Konsumfreude im Vordergrund, sondern daß eine Vielfalt an Facetten des normalen Lebens erhalten bleibt, daß man den Mitmenschen nicht primär unter dem Aspekt der Virusübertragung körperlich meidet, sondern sehr wohl miteinander Arbeit, Kultur, Vereinsleben, Sport, Schule, etc. erlebt, ggf. mit gewissen Vorsichtsmaßnahmen. Konsum und Produktivität sind nur ein Teilaspekt dieser Vielfalt, die das Leben ausmachen und lebenswert machen - und auch die finanzielle Basis sichern, daß wir die Kranken auf Dauer so versorgen können, wie jetzt.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Dass es unserer Wirtschaft aktuell halbwegs gut geht liegt alleine an der Konsumfreude der Chinesen, die bekanntlich eine radikale No-Covid-Strategie fahren.

Die Chinesen helfen aber weder Künstlern, noch Friseuren, noch all den vielen anderen, die in Kurzarbeit sind, deren Gaststätte pleite geht, den Kindern, die ihre Freunde nicht mehr sehen sollen. Großunternehmen haben als Ganzes genug Masse, um länger durchzuhalten - der Schaden ist vor allem auf einer anderen Ebene.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Wesentlich besser wäre es, wenn auch der inländische Konsum nachhaltig wieder funktionieren würde, wofür Covid-19 (und die Angst vor Ansteckung) aus dem herkömmlichen Alltag der Menschen verschwinden müsste.

Dafür würde m.M.n. eine positivere Herangehensweise und Kommunikation, mit Schwerpunkt auf das möglicherweise Erreichbare viel mehr bringen, als die Fokussierung auf die denkbar schlechtesten Szenarien und auf irgendwelche Schuldigen am Infektionsgeschehen. Früher war mal die Vorstellung üblich, daß in katastrophenfällen die Regierung für positive Stimmung sorgen sollte, damit die Bevölkerung motiviert mithilft. Im letzten Jahr habe ich das Gegenteil erlebt.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Unsere Entscheidungsträger präferieren seltsamerweise mit Ausnahme von Söder fast ausnahmslos die zweite Strategie. Selbst Merkel hat sich mehrfach explizit von einer NoCovid-Strategie distanziert.

Ja, das finde ich auch seltsam.

Flow 20.02.2021 19:49

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1586460)
mag sein, aber ich dachte das Ziel ist möglichst viele Menschen regelmässig zu testen. Da sollten die wenigen positiv Getesteten doch eindeutig einen Vorteil haben. Von mir aus sollten diese Leute dann auch noch weitere Vorteile haben.

Natürlich ist da Betrug Tür und Tor geöffnet. Oder?

Der Punkt war, daß nach frisch durchstandener Erkrankung eine Impfung wohl keinen soo großen zusätzlichen Vorteil mehr bringt ... ;)

Schwarzfahrer 20.02.2021 19:51

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1586468)
Alten- und Pflegeheime haben zwar einen hohen Anteil an den Todesfällen und generell schweren Verläufen, aber der Anteil am gesamten Infektionsgeschehen ist sehr viel geringer

Stimmt. Und was schließen wir daraus? Als Wissenschaftler würde ich bei einem solchen Ungleichgewicht zwischen vermuteter Ursache (Geamtinzidenz) und Wirkung (Inzidenz in der Altersgruppe, Schwere Fälle) mich doch sehr bemühen, nach zusätzlichen Ursachen und Maßnahmen Ausschau zu halten, statt vor allem an einer Schraube zu drehen, die offensichtlich nur gering korreliert. Besonders wenn man sieht, daß in vielen Ländern mit doppelt so hoher Inzidenz wie in Deutschland die Sterblichkeit gleich oder niedriger ist, als hier, klingt für mich ein "weiter so" oder "noch mehr davon" wenig vielversprechend.

dr_big 20.02.2021 19:52

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1586469)
Gut zu wissen, wenngleich gerade besonders hohe Inzidenzen gerne jeweils auf Ausbrüche (Hotspots) in Altenheime zurückgeführt werden.

Bei uns war es definitiv so. Mehrere Heime betroffen im Januar, Inzidenz größer 200. Seit die Heime durch sind ging die Inzidenz steil bergab, aktuell kleiner 35.


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