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Zitat von Hafu
(Beitrag 1586413)
Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass es für die vom IWO-Institut bevorzugte Strategie (die du als theoretisch einstufst) bereits mehrere Länder gibt, in denen diese Strategie funktioniert, Menschen wieder zu tausenden dicht gedrängt in Musikkonzerten und Sportstadien ohne Masken stehen und die Wirtschaft in diesen Ländern (abgesehen von internationalen Touristikunternehmen und Fluggesellschaften) keine relevanten Einschränkungen mehr unterliegen.
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Da wäre ich auf Beispiele gespannt, die keine Inseln mit minimalem und gut kontrollierbarem Grenzverkehr sind, und die nicht (wie Australien zuletzt) bei einer Handvoll Corona-Fällen gleich ins Lockdown tendieren. Zumindest ist das für mich keine Vision der Normalität, wenn man jederzeit darauf gefasst sein muß, alles herunterzufahren.
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Zitat von Hafu
(Beitrag 1586413)
Der private Konsum als wesentliche Triebfeder der Wirtschaft funktioniert im Sinne der Bedürfnishierarchie nunmal nur dann ohne Einschränkungen, wenn die Menschen keine existenzielle Angst vor der Zukunft und auch keine Angst vor Erkrankung haben.
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Das kann man m.M.n. auch erreichen, wenn man das mediale Dauerfeuer reduziert, und positiver kommuniziert, daß die Mehrheit der Bevölkerung wenig Grund zur Sorge hat. Das ist allerdings nach einem Jahr gegenteiliger Berichterstattung in den meisten Ländern schwierig. Ich stelle mir gerade vor, was gewesen wäre, wenn seinerzeit bei HIV die Regierungen ähnlich düstere Prognosen abgegeben hätten, statt auf Aufklärung, Differenzierung und Risikogruppen orientierte Vorbeugung zu setzen
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Zitat von Hafu
(Beitrag 1586413)
Die Strategie des DIW (Leben mit dem Virus, Akzeptieren einer kontrolliert erhöhten Sterblichkeit durch Covid-19 und maximale Freiheit der Bevölkerung bei kontrollierter Inzidenz unterhalb von 50- eine Theorie die ich zu Beginn der Pandemie auch selbt teilweise präferierte) ist leider blanke Theorie, denn in 13 Monaten bisher hat es noch kein industrialisertes Land geschafft, die Inzidenz konstant in einem derartigen Bereich zu halten, ohne immer wieder weitgehende flächendeckende Lockdowns mit erheblichen Freiheitseinschränkungen der Bevölkerung dazwischen zu schalten.
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Auch wenn es so mancher nicht mehr hören mag: Schweden hat es in meinen Augen geschafft, das Leben normaler weitergehen zu lassen, als die meisten anderen. Das ist nämlich das Maß der Dinge für mich, nicht Inzidenzzahlen, die mal mehr, mal weniger mit den wirklich schweren Fällen korrelieren.
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Zitat von Hafu
(Beitrag 1586413)
Ich glaube nicht, dass die Bevölkerung in der Breite, wenn das Thema Covid-19 ständig die Schlagzeilen dominiert und ein gewisser Prozentsatz der intensivbetten ständig belegt von Covid-19-Patienten ist, besondere Konsumfreude entwickelt.
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Für mich ist auch nicht die Konsumfreude im Vordergrund, sondern daß eine Vielfalt an Facetten des normalen Lebens erhalten bleibt, daß man den Mitmenschen nicht primär unter dem Aspekt der Virusübertragung körperlich meidet, sondern sehr wohl miteinander Arbeit, Kultur, Vereinsleben, Sport, Schule, etc. erlebt, ggf. mit gewissen Vorsichtsmaßnahmen. Konsum und Produktivität sind nur ein Teilaspekt dieser Vielfalt, die das Leben ausmachen und lebenswert machen - und auch die finanzielle Basis sichern, daß wir die Kranken auf Dauer so versorgen können, wie jetzt.
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Zitat von Hafu
(Beitrag 1586413)
Dass es unserer Wirtschaft aktuell halbwegs gut geht liegt alleine an der Konsumfreude der Chinesen, die bekanntlich eine radikale No-Covid-Strategie fahren.
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Die Chinesen helfen aber weder Künstlern, noch Friseuren, noch all den vielen anderen, die in Kurzarbeit sind, deren Gaststätte pleite geht, den Kindern, die ihre Freunde nicht mehr sehen sollen. Großunternehmen haben als Ganzes genug Masse, um länger durchzuhalten - der Schaden ist vor allem auf einer anderen Ebene.
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Zitat von Hafu
(Beitrag 1586413)
Wesentlich besser wäre es, wenn auch der inländische Konsum nachhaltig wieder funktionieren würde, wofür Covid-19 (und die Angst vor Ansteckung) aus dem herkömmlichen Alltag der Menschen verschwinden müsste.
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Dafür würde m.M.n. eine positivere Herangehensweise und Kommunikation, mit Schwerpunkt auf das möglicherweise Erreichbare viel mehr bringen, als die Fokussierung auf die denkbar schlechtesten Szenarien und auf irgendwelche Schuldigen am Infektionsgeschehen. Früher war mal die Vorstellung üblich, daß in katastrophenfällen die Regierung für positive Stimmung sorgen sollte, damit die Bevölkerung motiviert mithilft. Im letzten Jahr habe ich das Gegenteil erlebt.
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Zitat von Hafu
(Beitrag 1586413)
Unsere Entscheidungsträger präferieren seltsamerweise mit Ausnahme von Söder fast ausnahmslos die zweite Strategie. Selbst Merkel hat sich mehrfach explizit von einer NoCovid-Strategie distanziert.
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Ja, das finde ich auch seltsam.