Ich frage mich ja schon seit langem, warum man nirgends auf die Idee kommt, dass der eingeschlagene Weg (im kleinen) der falsche sein könnte.
Fangen wir mal mit dem Nachverfolgen der Infektionsketten an:
Hier mühen sich die Gesundheitsämter mehr oder weniger professionell, mal mehr oder weniger mit externer Hilfe darum mögliche Kontaktpersonen von positiv getesteten zu kontaktieren und merken, dass sie ab einer bestimmten Inzidenz eine Verzögerung erreichen, so dass keine schützende Nachverfolgung mehr möglich ist.
Wir wissen...
... dass schwere Verläufe insbesondere und weit vor allen Menschen in hohem Lebensalter trifft.
... dass bei jüngeren, fitteren ein schwerer Krankheitsverlauf eher unwahrscheinlich sind.
... eine Infektion in einem Alten und Pflegheim aus verschiedenen Gründen als die ultimative Gefahr anzusehen ist.
Wäre es daher nicht besonders interessant herauszufinden, wie sich vor allem die Risikogruppe, die sich vor allem durch den sehr einfach festzustellenden Faktor Alter definiert und eben den unglaublich großen Anteil an den schweren und tödlichen Krankheitsverläufen einnimmt, infiziert, um hier zielgerichtet präventiv tätig werden zu können, anstatt genauso intensiv Infektionsketten von Nichtrisikopatienten nachzuverfolgen? Oder wäre das Altersdiskriminierung?
Und mir ist es ein aboslutes Rästel, warum viele Pflegeeinrichtungen es nicht hinbekommen eine Infektion ihrer zum Schutze Anvertrauen zu verhindern. Und ich kann es auch nicht verstehen, warum die Angehörigen der dort untergebrachten Menschen nicht Sturm laufen gegen die Nachlässigkeit der Träger, wenn man sich einmal vor Augen führt, was so eine Unterbringung im Pflegeheim kostet.
Man darf eben auch nicht vernachlässigen, wer in einem Pflegeheim untergebracht ist. Das sind in aller Regel eben Menschen, die körperlich oder geistig nicht in der Lage sind ihren Alltag zu bewältigen und auf entsprechende Hilfe angewiesen sind. Gleichaltrige, die noch im Rahmen ihrer Familie leben, sind meistens doch deutlich besser aufgestellt. Sollte ein pflegebedürftiger in der Familie gepflegt werden, stellt dies natürlich einen Sonderfall. Hier sagt meine Erfahrung aus dem Beruf und aus dem Bekanntenkreis, dass hier die Menschen von sich auch schon besonders sensibel und umsichtig sind. Da kann es doch nicht so schwer sein Infektionswege zu identifizieren und daraus zu lernen.
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