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noam 15.01.2021 19:22

Ich frage mich ja schon seit langem, warum man nirgends auf die Idee kommt, dass der eingeschlagene Weg (im kleinen) der falsche sein könnte.

Fangen wir mal mit dem Nachverfolgen der Infektionsketten an:

Hier mühen sich die Gesundheitsämter mehr oder weniger professionell, mal mehr oder weniger mit externer Hilfe darum mögliche Kontaktpersonen von positiv getesteten zu kontaktieren und merken, dass sie ab einer bestimmten Inzidenz eine Verzögerung erreichen, so dass keine schützende Nachverfolgung mehr möglich ist.

Wir wissen...

... dass schwere Verläufe insbesondere und weit vor allen Menschen in hohem Lebensalter trifft.

... dass bei jüngeren, fitteren ein schwerer Krankheitsverlauf eher unwahrscheinlich sind.

... eine Infektion in einem Alten und Pflegheim aus verschiedenen Gründen als die ultimative Gefahr anzusehen ist.


Wäre es daher nicht besonders interessant herauszufinden, wie sich vor allem die Risikogruppe, die sich vor allem durch den sehr einfach festzustellenden Faktor Alter definiert und eben den unglaublich großen Anteil an den schweren und tödlichen Krankheitsverläufen einnimmt, infiziert, um hier zielgerichtet präventiv tätig werden zu können, anstatt genauso intensiv Infektionsketten von Nichtrisikopatienten nachzuverfolgen? Oder wäre das Altersdiskriminierung?


Und mir ist es ein aboslutes Rästel, warum viele Pflegeeinrichtungen es nicht hinbekommen eine Infektion ihrer zum Schutze Anvertrauen zu verhindern. Und ich kann es auch nicht verstehen, warum die Angehörigen der dort untergebrachten Menschen nicht Sturm laufen gegen die Nachlässigkeit der Träger, wenn man sich einmal vor Augen führt, was so eine Unterbringung im Pflegeheim kostet.



Man darf eben auch nicht vernachlässigen, wer in einem Pflegeheim untergebracht ist. Das sind in aller Regel eben Menschen, die körperlich oder geistig nicht in der Lage sind ihren Alltag zu bewältigen und auf entsprechende Hilfe angewiesen sind. Gleichaltrige, die noch im Rahmen ihrer Familie leben, sind meistens doch deutlich besser aufgestellt. Sollte ein pflegebedürftiger in der Familie gepflegt werden, stellt dies natürlich einen Sonderfall. Hier sagt meine Erfahrung aus dem Beruf und aus dem Bekanntenkreis, dass hier die Menschen von sich auch schon besonders sensibel und umsichtig sind. Da kann es doch nicht so schwer sein Infektionswege zu identifizieren und daraus zu lernen.

deralexxx 15.01.2021 21:08

Vllt für den ein oder anderen relevant

https://www.20min.ch/story/corona-lu...n-802533944814

anlot 15.01.2021 21:24

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1578204)
Auch das ist wieder unfug. Alleine die Impfungen werden einen deutlichen Einfluss auf die Sterbezahlen haben, man muss nur endlich den vorhanden Impfstoff nutzen! Das ist aber in Verantwortung der Poliktiker, nicht des Bürgers. Für den Politiker ist es aber einfacher und bequemer die Bürger weiter einzuschränken, statt endlich das hausgemachte Impfchaos anzugehen.

Sehr richtig. Hinzu kommen diejenigen, die sich bereits infiziert und damit zumindest für eine gewisse Zeit ebenfalls immun sind. Warum tauchen die eigenen in keiner Statistik auf? 🤔

aequitas 15.01.2021 21:29

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1578363)
Hier mühen sich die Gesundheitsämter mehr oder weniger professionell, mal mehr oder weniger mit externer Hilfe darum mögliche Kontaktpersonen von positiv getesteten zu kontaktieren und merken, dass sie ab einer bestimmten Inzidenz eine Verzögerung erreichen, so dass keine schützende Nachverfolgung mehr möglich ist.l

Nicht ganz. In dem von mir verlinkten Interview mit Klaus Stöhr bezieht sich der Journalist auf eine eigenständig durchgeführte Imfrage unter den GA in NRW. Dabei ist dort anscheinend ein beträchtlicher Teil mit sehr hohen Inzidenzen klargekommen und die Fälle konnten zum Großteil innerhalb von 24 Stunden abgearbeitet werden. Durch die derzeitigen Beschränkungen gibt es wohl wesentlich weniger Kontakte und entsprechend können Fälle schneller bearbeitet werden. Das verdeutlicht wie absurd die künstliche Grenze von 50/100.000 ist.

merz 15.01.2021 21:30

At anlot: Die Statistik gibt es es, es sind etwa 2 Millionen in Deutschland, jede von ihnen kann sich überlegen, ob er oder sie sich impfen lassen will. Der fachliche Rat ist, wenn ich das richtig erinnere, dass auch dann noch eine Impfung einen besseren Schutz liefert. Sofern überstandenes Covid 19 nicht per PCR bestätigt ist, soll sowieso einfach mitgeimpft werden - just do it Ansatz.
Wenn jetzt noch vor jeder Impfung auf Antikörper u.ä. getestet werden sollte, komme wir garnicht vom Fleck.

m.

Kälteidiot 15.01.2021 21:33

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1578361)
Man kann das auch moralisch verwerflich finden. Ich sehe darin eher eine positive Einsicht, daß (bei klar sehr schlechten Überlebenschancen) das Sterben von sehr alten Menschen auf die Intensivstation zu verlegen gegen die Menschenwürde verstoßen kann. Während der ersten Welle waren schon in Italien die Intensivstationen auch deswegen überlastet, weil aus Panik Patienten hin überwiesen wurden, die man früher einfach in Ruhe im Familienkreis hätte sterben lassen. ...

Das finde ich auch, wen ich mal alt bin möchte ich irgendwo, nur nicht auf einer Intiensivstation sterben aber ob die Krankenhäuser in Italien deswegen überlastet waren, weil alle ihre sterbenden Alten dahin gebracht haben, bezweifle ich. Und nein ich frage nicht nach Belegen.



Zitat:

...
Wir sollten zu einem gelasseneren Umgang mit dem Tod im Alter über 80 Jahren zurückkehren.
wir sollten jedem einzelnen seinen Umgang mit dem Tod eines Menschen selbst überlassen.
Wenn du gelassen mit dem Tod deiner über 80 jährigen Verwandten umgehst dann ist das deine Angelegenheit.
Ich wüsste nicht warum ich gelassen sein sollte, wenn mein über 80 jähriger Angehöriger durch die Nachlässigkeit oder Ignoranz eines anderen Menschen durch Covid 19 oder anders wie zu Tode kommt.

Schwarzfahrer 15.01.2021 21:58

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1578390)
Ich wüsste nicht warum ich gelassen sein sollte, wenn mein über 80 jähriger Angehöriger durch die Nachlässigkeit oder Ignoranz eines anderen Menschen durch Covid 19 oder anders wie zu Tode kommt.

So gut wie jeder über 80-Jährige stirbt durch eine Krankheit, ein großer Teil , besonders die multimorbiden infolge irgendeiner Infektion, die wohl immer durch die "Nachlässigkeit" von jemandem übertragen wurde, weil Menschen immer und unvermeidbar Mikroorganismen untereinander übertragen, solange sie soziale Wesen sind - das nannte man vor Covid nüchtern "natürliche Todesursache". Auch bei meinem 88-jährigem Vater muß ich jederzeit damit rechnen, ob mit oder ohne Corona. Ich freue mich für jeden Monat, jedes Jahr, was er noch erleben darf, und achte (schon seit Jahren) bei ihm natürlich etwas mehr auf die wesentlichen Hygieneregeln, vor allem wenn einer von uns eine Erkältung o.ä. hat - muß mir aber bewußt sein, daß es jederzeit plötzlich vorbei sein kann - und es ist sinnlos, wenn es passiert, dafür Schuldige zu suchen. Daß ihm jetzt die Corona-Berichterstattung so viel Angst macht, daß seine verbliebene Zeit dadurch vermiest wird, und er seine Kinder kaum noch sehen kann (er lebt in Ungarn, ich darf ihn gar nicht besuchen), halte ich für schlimmer, als ein vernünftiges Restrisiko bei Beibehaltung von normalem, ggf. etwas achtsamerem sozialen Umgang.

LidlRacer 15.01.2021 22:01

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1578390)
Das finde ich auch, wen ich mal alt bin möchte ich irgendwo, nur nicht auf einer Intiensivstation sterben

Aber wenn Du überleben willst, statt zu sterben, wäre die Intensivstation wohl die bessere Option.


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