BananeToWin |
16.12.2020 20:42 |
Ich möchte mal kurz meine Einschätzung zu den schwedischen Zahlen schreiben, die ich seit April verfolge und somit die Meldeverzüge etc. ganz gut einschätzen kann.
Die Todeszahlen dürften meiner Meinung nach seit Ende November in etwa stagnieren. Auch die Intensivstationsaufnahmen sind seit Ende November stabil. Diese hinken i.d.R. weniger stark hinsichtlich eines Meldeverzugs hinterher.
Wenn man sich die Mortalität anschaut, hat Schweden aktuell eine leichte Übersterblichkeit, die auf einige Monate mit eher unterdurchschnittlicher Mortalität folgt. Wenn das Jahr jetzt noch ohne die ganz großen Veränderungen zu Ende geht, dann dürfte Schweden im Gesamten ein Jahr mit relativ durchschnittlicher Sterblichkeit verzeichnet haben und wenn man 2020 mit den letzten 10 Jahren vergleicht, dann werden da voraussichtlich Jahre mit höherer Sterberate (Tote / 100.000 Einwohner) dabei sein.
Es ist viel über den schwedischen Weg diskutiert worden. Eine Beurteilung hängt natürlich maßgeblich davon ab, an welchen Parametern man den Erfolg messen möchte und mit wem man vergleicht. Aber wenn man sich die übergeordneten Parameter anschaut, ist der schwedische Weg aus meiner Sicht ein Erfolg. Und eines hat Schweden sicherlich weniger als wir: eine gespaltene Gesellschaft mit Querdenkern, ultimativen Corona-Hardlinern und anderen Lagern, die sich bedenklich feindselig gegenüber stehen.
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