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LidlRacer 05.05.2020 10:18

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1529997)
Die drei großen Player in der Automobilbranche verfügen über liquide Mittel von 12 (Daimler) bis 18 (BMW) Euro. Hier jetzt Staatshilfen reinzubuttern ist absolut lächerlich. Wenn selbst das Handelsblatt von einer „Bankrotterklärung“ spricht, dann läuft gehörig was schief...

Nee, Staatshilfen sind da wohl nicht nötig. Sollte reichen, wenn Du ihnen jeweils nen Zwanni spendest - dann haben sie ja schon mehr als doppelt so viel Geld wie jetzt. :Lachen2:

Flow 05.05.2020 10:19

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1530018)
Nee, Staatshilfen sind da wohl nicht nötig. Sollte reichen, wenn Du ihnen jeweils nen Zwanni spendest - dann haben sie ja schon mehr als doppelt so viel Geld wie jetzt. :Lachen2:

Sollen dann aber auch nicht gleich alles auf einmal ausgeben ... ;)

Antracis 05.05.2020 10:25

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1530001)
Ich habe eigentlich wenig Angst, aber dennoch merke ich, wie die Situation mich irgendwie doch mehr belastet als ich gedacht hätte. Ich vermisse keine Wettkämpfe, ich bin froh, nicht ins Büro zu müssen und ich finde sogar die Situation mit Kleinkind zu Hause irgendwie in Ordnung. Aber dennoch geht es mir nicht wirklich gut. Liegt's an der Ungewissheit? Oder daran, dass die sozialen Kontakte immer weniger werden?
Hat das noch jemand?

Ich bin vor allem besorgt wegen der weiteren politischen Entwicklung nach der gesundheitlichen Krise. Ich überschaue das ökonomisch mangels Kompetenz nicht wirklich, aber diejenigen, die es mir versucht haben zu erklären, gehen schon von einer nicht kleinen Chance aus, dass es nicht nur sehr schlimm kommt, sondern richtig schlimm. Das muss nicht so sein, aber unwahrscheinlich ist es auch nicht.

Wenn ich mir dann so die medialen und gesellschaftlichen aktuellen Tendenzen anschaue, wie Meinungen zugespitzt und vereinfacht werden und einzelne Personen oder Gruppen als Projektionsfiguren für Schuld und Aggression herhalten müssen und wie gut das funktioniert, das macht mich in der Kombination wirklich besorgt.

Massenarbeitslosigkeit und die Folgen massiver Haushaltsdefizite, ein (euphemistisch formuliert) instabiles Europa mit Populismus auf dem Vormarsch, Trump und Putin (China nicht zu vergessen...), bereits politisch gut organisierten politische radikale Netzwerke in Deutschland. Wenn das alles zusammen kommt, halte ich es für durchaus möglich, dass damit eine Epoche von Frieden und Wohlstand in Deutschland und vergleichbaren Staaten erstmal zu Ende geht.

Es kann natürlich auch ganz anders kommen, aber eine tiefgreifende Änderung der nationalen und auch globalen politischen und sozialen Realität halte ich für durchaus möglich, auch einen Krieg. Der wird natürlich sicher vollkommen anders aussehen wie die beiden Weltkriege, aber ökonomische und humane Folgen werden sicher nicht harmloser sein.

Das sich dann (noch) weniger Menschen für Themen wie Klimawandel und humanitäre Katastrophen interessieren werden, ist ein nicht unwichtiger Nebeneffekt.

Ich bin eher ein zwecksoptimistischer Mensch, insofern gehe ich davon aus, dass es doch nicht so dicke kommt, insofern würde ich nicht von Angst sprechen, aber von Sorge.

Lucy89 05.05.2020 10:31

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1530015)
Der Mensch ist ein soziales Wesen und irgendwelche social media-Diskussionen ersetzen natürlich nicht echte Gespräche auch mit Kontakten jenseits der Familie.

So sinnvoll das social distancing zu Beginn der Pandemie im exponentiellen Anstieg auch war: mit den jetzt hinzugewonnen Erkenntnissen und bei den aktuellen infektzahlen ist es nicht mehr in diesem Umfang notwendig: Geh raus und suche wieder Kontakte: entweder mit 2m Abstand im Freien oder mit Mund-Nasenmaske in geschlossenen Räumen(und auch dort Abstand) .

Ich bin sogar nicht mal isoliert. Ich bringe und hole meinen Sohn aus der Kita ab- merke aber, dass das kein Ort zum plaudern ist (nebenbei: heute 4 Erzieher auf 3 Kinder, Luxus...). Ich sehe unsere direkten Nachbarn täglich in unserem Innenhof- deren Kinder waren für unseren Sohn im Prinzip die Rettung, ich glaube er hat nichts von dem ganzen mitbekommen, weil er immer seine Nachbarjungs sehen konnte (auch wenn anfangs nur ohne Kontakt). Und mit einem Bekannten geh ich gelegentlich noch laufen oder radfahren. Das wars dann aber auch. Mehr Menschen sehe ich nicht.
Meine Kollegen vermisse ich (leider) größtenteils nicht. Meine Eltern dafür umso mehr, seit 2 Monaten nicht gesehen. Mein Vater ist seit heute wieder im Krankenhaus, was es nicht besser macht. Ich hoffe, dass er dort zum Wochenende wieder rauskommt, ohne weitere Schreckensnachrichten.
Tja, keine Ahnung. Ich schätze ich mag diese Ungewissheit einfach nicht.

chris.fall 05.05.2020 10:32

Moin,

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1530006)
Das liegt daran, dass du so eine irrelevantes Fach studiert hast :Lachanfall:

also für mich ist das die Königsdiziplin. Als Inscheniör, äh Ingenur, na Ingenör, also als jemand, der gut in Mathe ist;-) bin ich immer wieder fasziniert, wie gut sich die Realität mit diesem ganzen "Theoriekram" vorhersagen lässt. Besonders wenn dieser Theoriekram erdacht wurde, ohne dasss auf seine praktische Anwendbarkeit geschielt wurde.

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1530006)
Ich glaube, dass das im Moment nahezu jedem so, oder?

Yep.

Ich treffe mich deshalb nun ab und zu auf ein "Corona", d.h. auf ein Bier zu zweit mit entsprechendem Abstand auf meinem Gartenmäuerchen.

Gestern habe ich das erste Mal mit einem Kumpel aus Studientagen einen langen Spaziergang im nehegelegenen Park gemacht, um zu reden.


Viele Grüße,

Christian

Vicky 05.05.2020 10:39

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1530023)
....

Da sehe ich die Krise nur als Beschleuniger. Der soziale Frieden ist aufgrund der immer sichtbarer werdenden sozialen Ungleichheit durchaus in Gefahr.

wenige Beispiele, die mir jetzt spontan einfallen: Kaum Lohn- und Gehaltsentwicklung beim unteren und mittleren Mittelstand, dafür massive Verbesserungen bei schon gut verdienenden Menschen, deutlich steigende Lebenshaltungskosten (Mieten, Wohnraumknappheit). Allein das Thema der zu schnell und zu stark steigenden Mieten in den Städten birgt großes Potential den sozialen Frieden zu stören

Die Coronakrise beschleunigt das, was vorher schon an sozialen Problemen da war. Man hat es nur geschickt überspielen können.

In den USA wird das derzeit besonderst deutlich.

Goalie1984 05.05.2020 10:42

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1530023)
Ich bin eher ein zwecksoptimistischer Mensch, insofern gehe ich davon aus, dass es doch nicht so dicke kommt, insofern würde ich nicht von Angst sprechen, aber von Sorge.

Wenn das Zweckoptimismus ist: wie sieht für Dich dann Pessimismus aus?!

TriVet 05.05.2020 10:45

Moin.
Ich empfinde es auch als sehr wohltuend, wenn sich hier wieder sachliche, gut formulierte und gut informierte Beiträge finden, danke.:Blumen:

Zu den Coronafolgen bzw. für die Zeit danach gibt/gab es ja einen separaten Thread, trotzdem hier der Link zu einem Artikel in der "Zeit", der in die gleiche Richtung wie das Postig von @Antracis geht.:-((
https://www.zeit.de/politik/ausland/...=pocket-newtab


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