Schwarzfahrer |
03.08.2021 08:17 |
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1614916)
Aussage 1 war: Eigenverantwortung (bezogen auf Coronavorsorge) klappt bei Kindern nicht....Also hast du kein Konzept, wie Eigenverantwortung in diesem Bereich funktionieren kann/soll.
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Da gehen unsere Ansichten offenbar deutlich auseinander, und es hat sehr wohl mit Erziehung zu tun: ein Kind kann sicher nichts, was ich ihm nicht zutraue (und er dies auch mitbekommt). Wenn man den Kindern aber viel zutraut, spüren sie das und sind zu erstaunlicher Eigenverantwortung fähig, die sicher keine 100 % Sicherheit gibt, aber sehr wohl ausreichende Risikoreduktion ermöglicht.
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1614916)
Aussage 2 war: Die Reduktion der Coronavorsorge auf Eigenverantwortung führt für die Betroffenen, und damit meinte ich nicht Schüler oder Kinder, sondern alle, schlussendlich in eine deutliche Kontaktreduzierung und somit in eine zumindest teilweise Isolation bzw. einen Ausschluss von vielen Dingen des täglichen Lebens.
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Das halte ich auch für eine Fehlannahme. Schutz vor Infektion ist eben nicht nur über Isolation oder Ausschluß möglich, sondern über eine sinnvolle Gestaltung des sozialen Lebens. Es ist aber die gleiche müßige Diskussion, wie in 2020 daß man die Risikogruppen nur über Einsperren schützen kann.
Heute früh war auf Welt ein sehr guter Artikel (eine Autorin ist in der Ethikkommission), der alles beschreibt, was ich meine, leider inzwischen hinter die Bezahlschranke gewandert.
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1614916)
Wenn wir schon eine Gruppe ausschließen müssen, wäre das aus keiner Sicht diejenige, von der potentiell Gefahr ausgeht bzw. ausgehen kann und nicht die, die gefährdet ist.
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Nach der Logik ist der beste Schutz für Fußgänger die Sperrung des Autoverkehrs anstelle von Zebrastreifen, Ampeln und umgucken vor dem Straßenqueren.
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1614916)
Erstere kann, wnn nicht durch Impfen, dann wenigstens durch Testen nachweisen, dass sie ungefährlich ist....
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Das ist, was ich in der Entwicklung der letzten Monate am schlimmsten finde, was die Gesellschaft katastrophal spaltet: Das Bild, daß jeder "seine Ungefährlichkeit" nachweisen muß, impliziert, daß jeder als Gefahr für andere gesehen wird - und das bei einem Infektionsgeschehen, wo kaum jemals mehr als einer von 1000 wirklich infektiös war. Ist für mich das Gleiche, wie wenn man verlangen würde, daß jeder Muslim vor betreten eines Kinos nachweist, daß er keine Terrorwerkzeuge dabei hat (oder gleich draußen bleiben muß). Sowas wurde vor gar nicht so langer Zeit als Generalverdacht bezeichnet, und als falsch verurteilt.
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