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:Danke: |
Hier gibt es noch einige Bilder und Infos zu Vincent Luis' Unfall: World champion triathlete Vincent Luis hit by car while leading Ironman 70.3
Angeblich wollte ihm ein Kampfrichter noch eine Zeitstrafe wegen Verlassens der vorgeschriebenen Strecke aufbrummen, nachdem ein Polizist ihn dazu gezwungen hatte und er angefahren wurde. :-(( Bildinhalt: Vincent Luis nach dem Unfall |
Eben lief auch live auf LS Discord-Channel das Race Recap von gestern.
Weiss nicht, ob man es sich re-live noch einmal anhören kann... Erin lud 19:12 ein, 19:15 ging es los, 15 Minuten. Talbot fragte, LS hat sehr offen und ehrlich vom Rennen gestern berichtet. Sein Schwimmen und vor allem seinen Wechsel als absolute Schwäche kritisiert, seine Radperformance (360 Watt?) beschrieben, wohl auch, daß sein Powermeter anfangs 20 Watt zu viel anzeigte. Dann die Situation des Crashs und seinen Megarespekt zum bis dahin Führenden (99%would have stopped, but this guy is harder than nails usw.). Beim Run ist er hinten raus gejoggt, er will den Fight gegen die ITU Guys und hat alle zum Re-Match in Oceanside eingeladen. Und noch viel mehr kurzweilige Infos vom Race. 250 Leute waren online - und dass ohne vorherige Ansage und mit ca. 2 Minuten Vorabinfo durch Erin. Rockstar Lionel eben |
Thoughts on Ironman 70.3 Indian Wells
flachy hat im Prinzip schon alles gesagt... :Blumen:
...aber hier dennoch offiziell Lionels Gedanken nach dem Rennen: Thoughts on Ironman 70.3 Indian Wells Außer einigen schönen Bildern vom Rennen wenig Neues. Er erzählt von der Spannung und Rivalität zwischen den Kurzstrecklern und den Langdistanzlern und dass er das Gefühl hat, etwas beweisen zu müssen. Beim Schwimmen hat er die Dynamik des Rennens falsch eingeschätzt und vermutlich 45 Sekunden verloren. Er hätte nach dem Start härter anschwimmen sollen, um in einer guten Gruppe zu landen. Er nimmt sich für die Zukunft vor, Halbdistanzen beim Schwimmen aggressiver zu beginnen. Dafür scheinen die Konkurrenten aggressiv genug gewesen zu sein, er hat sich eine ziemlich dicke Lippe geholt. ;) Bildinhalt: Lionel riskiert eine dicke Lippe (Quelle: https://youtu.be/qQZ_hoMJWCo?t=795) Er erzählt, dass er Probleme hatte, den Neo auszuziehen, er wird unten etwas abschneiden müssen. Seine Schuhe hat er auch nicht mit Gummis ordentlich an den Pedalen fixiert, weshalb er auch fast gestürzt wäre. Insgesamt hat ihn das eine Minute gekostet, meint er. Daran will er auch arbeiten. Seine geplante Strategie, sich auf dem Rad abzuschießen, hat er nicht umgesetzt. Als er merkte, dass er nicht nach ganz nach vorne kam, nahm er raus, um beim Laufen eine Chance zu haben. Dann bekam Jelle Geens fünf Minuten Zeitstrafe aufgebrummt (Drafting, glaube ich) und Vincent Luis wurde angefahren und so gewann Lionel das Rennen. Man weiß nicht, wie es sonst ausgegangen wäre, aber es ist ein Sieg über den er nicht so recht jubeln mag. Er gewinnt nicht gerne, wenn seine Konkurrenten ein Handicap haben. Er hofft, dass sich alle beim nächsten Aufeinandertreffen ausgeruht und ohne Zwischenfälle gegenseitig ans Limit bringen werden. Bildinhalt: Ein vom Unfall gezeichneter Vincent Luis verneigt sich vor Lionel Sanders |
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ich hatte ein bisschen das Gefühl dass er etwas genervt ist von dem Gefühl immer was beweisen zu müssen. Ansonsten fand ich es einen ganz netten Saisonabklang und die von DocTom zitierte Szene spricht wirklich für sich und den Sport! |
2021 Season Recap || Lessons Learned
Es gibt ein halbstündiges Jahresendvideo von Lionel Sanders: 2021 Season Recap || Lessons Learned
Lionel will ausnahmsweise nichts Großartiges ändern. Es gibt aber trotzdem immer Kleinigkeiten, an denen herumgeschraubt werden kann. Prinzipiell muss er aber so weitermachen wie bisher. Er findet, dass er auf einem guten Weg ist. Bildinhalt: Bei Familie Sanders weihnachtet es Hier, was er gelernt hat:
Seine größte Erkenntnis in diesem Jahr: Wenn er nicht Mikal getroffen hätte, würde er vermutlich darüber nachdenken, seine Karriere zu beenden. Seine Sicht auf die Dinge hat sich komplett geändert und er hat wieder Hoffnung und glaubt an sich selbst. Er verspricht, dass 2022 das Jahr sein wird, in dem er sich verhält wie ein echter Profi. |
Lional ist vorgestern glaube ich nen Stufentest auf Zwift gefahren...
7.6 Watt-kg bei 110 Puls aufm Screenshot :-) es ist echt ein brutaler niedrigpulser |
Bin ja echt mal gespannt was uns der gute Lionel in 2022 so liefert. Auf jeden Fall immer sehr unterhaltsam ihm zu Folgen.
Gefällt mir auf jeden Fall wie ehrlich er in seinem Videos immer wirkt. Wenn der wirklich mal ein solides Team um sich herum hätte, würde da bestimmt noch einiges gehen. |
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Ich mag den L.S.! T. |
No Limits Pt. 3 || 2021 Highlights
Es gibt ein neues viereinhalbminütiges Video auf Lionels YouTube Channel. Nur Stimmung, kein echter Content – vermutlich feilt Talbot Cox an seiner Schnitttechnik: No Limits Pt. 3 || 2021 Highlights
Bildinhalt: Der Löwe unter den Triathleten |
Mir gefällt es gut 😊
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Lionel hat neue Wettkampfklamotten
Hab ich zufällig endeckt.
Ich schmeiß mich weg :Lachanfall: |
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neuer Swimsuit
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neues Radoutfit.
Ist das Aero :Lachanfall: |
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Prinz Porno mit neuer Schwimmbrille :Lachanfall:
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Und was denkst du, würde LS über uns "Presswürste in TriSuits" sagen, wenn er denn uberhaupt etwas sagen würde? Den LePeters hab ich noch nicht bildlich abgelichtet hier im Board gesehen, wahrscheinlich ebenfalls Wurst... :Blumen: :Cheese: :Blumen: PS ja, ich bin Fan von LS und finde, er hat sich ganz gut entwickelt, seit den Drogenzeiten... |
Ich finde Lionel cool.
Er kann das durchaus tragen. Ein geiler Typ eben...mein Idol :bussi: Den Schnauzer lass ich mir dieses Jahr auch bei den Wettkämpfen stehen, vielleicht hilft es :Gruebeln: |
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hat ein bisschen was von Miami Vice und korrupter Cop.:Lachen2: |
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Mich haben die Bilder sofort an "Frodenos Bild aufm Baum" erinnert: :Cheese: Anhang 47155 |
Also Frodo sieht gegen Lionel´s Miami Vice total kacke aus.
Lionel ist in puncto Outfit auf jeden Fall der Champ der beiden :Huhu: |
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Und auch klar, Personen des öffentlichen Lebens stehen immer unter intensiver Beobachtung. Und klar, mal "bescheuert" ausschauen verschafft eine Menge Aufmerksamkeit. Die gelben Socken in Sandalen mit weißen Klamotten zum Beispiel. :Danke: (kannte ich noch nicht) Ok, evtl. ein ganz klein wenig überreagiert, sorry!:Blumen: |
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Hast mich wohl falsch verstanden. Alles tutti :bussi: PS. Und nein, LS sieht da nicht bescheuert aus...sondern Mega |
Ganzschön viel Brustmuskulatur !
Warum ? |
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Nein im Ernst - vielleicht weil er einfach mit mehr Kraft schwimmen muss, um fehlende Technik auszugleichen?! :Gruebeln: |
Vielleicht ist er auch nur schon in der Massephase - er hat doch jetzt den selben Trainer wie der ( jedesmal muss ich die richtige Schreibweise erst mühsam nachgoogeln) Blummenfelt .
Und mit mehr Masse steigt ja auch die VO2 Max und damit das Marathonlaufvermögen :):o |
Blummi wird nicht von Mikal Iden trainiert, nicht mal mehr Gustav Iden.
Aber er probiert bestimmt das mit der Masse :) |
Wobei die Bilder ja schon etwas älter sein müssten, das ist doch das Garneau (oder wie sich das schreibt) und nicht das Canyon, oder?
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https://dresstokillmagazine.com/dtk-...ghest-ironman/ WRITTEN ON: NOVEMBER 29, 2019 |
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Fast & Furious, Lionel Sanders, IRONMAN TRIATHLETE |
Training Different
Lionel Sanders hat einen neuen Trainingsplan: Training Different
Lionel erzählt: Er war perplex als Jan Frodeno ihm in Miami sagte, dass ihr Training nicht unterschiedlicher sein könnte. Und Lionels jetziger Coach Mikal Iden fragte ihn beim Collins Cup, ob er wirklich das Trainingsprogramm abspult, von dem er in seinen Videos spricht. Die Losung ist nun: Mehr so trainieren wie diejenigen, die es erwiesenermaßen draufhaben. Beim Laufen steht eine Zielpace von 3:45 min/km an, welche im oberen aeroben Bereich ist. Das wäre er früher nie gelaufen, entweder richtig schnell oder richtig langsam. Bildinhalt: Lionels Laufeinheit Lionel stellt fest, dass es einen Unterschied macht, ob sie solche Einheiten morgens oder abends laufen. Morgens ist es viel leichter, die Ziel-Pace zu treffen. Er vertraut dem Prozess und seinen Coaches. Er hatte im Pool im letzten Jahr die schlechtesten Zeiten seiner Karriere, aber im Rennen die besten. Es muss was dran sein. Bildinhalt: Es gewinnt nicht der, der sich am meisten quält Er freundet sich allmählich mit dem Gedanken an, dass Qual keine gute Metrik für Leistung ist. Es ist wichtig, sich quälen zu können, aber das kann nicht das Ziel sein. Lionel vermutet, dass seine Fähigkeit, sich mehr zu schinden als andere, verschleiert hat, dass sein Training nicht optimal ausgerichtet war. |
Klingt nach einem guten Plan…bis er Ihn wieder vollkommen umschmeißen wird. :Cheese:
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Man muss ihm allerdings zugute halten, dass er nun schon ziemlich lange "vernünftig" ist. Sein Schwimmprogramm zieht er schon seit über einem Jahr durch und hat nach eigenem Bekunden immer mehr Freude daran. :) Bildinhalt: Lionel schwimmt gerne |
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Relinquishing Control: First Season as a Fully Coached Athlete
Neues Video von Lionel, er gibt die Kontrolle auf: Relinquishing Control: First Season as a Fully Coached Athlete
Lionel und Talbot bemühen das Wörterbuch. Der Protagonist ist sich nicht sicher, ob er Autodidakt ist – oder nur dickköpfig. ;) Lionel schreibt überhaupt keine eigenen Trainingsprogramme mehr, er arbeitet nur noch ab. Es ist toll! Beim Schwimmen hat er sich schon früher coachen lassen, z.B. von Gerry Rodrigues – auch wenn der vermutlich bestreiten wird, dass das der Fall war – und auch mal kurz von Mike McWha in Windsor. Beim Radfahren und Laufen hatte er immer nur eine Zeitlang Berater. Er hat aber seine eigenen Einheiten geschrieben. Er hat sich sehr aufs polarisierte Trainingsmodell konzentriert: Das obere und das untere Ende beackern, ganz hart oder ganz locker, aber möglichst gar nichts in der Mitte machen. Der umwerfende Erfolg war das nicht. Er hat nicht mehr die mentale Energie, sich mit den Hintergründen zu beschäftigen und ist froh, dass er sich nur noch um die Ausführung und die Erholung kümmern muss. Am Beginn der Zusammenarbeit mit seinem neuen Coach, Mikal Iden, hat er einiges an Geschwindigkeit einbüßen müssen, um effizienter werden zu werden. Nach und nach kommt die Geschwindigkeit wieder zurück, aber mit weniger anaeroben Anteilen. Die Norweger wissen nicht alles, deswegen testen sie viel. Er glaubt, dass er nicht die volle Aufmerksamkeit und alle Daten bekommt, welche dem "norwegischen Team" vorbehalten sind, aber es reicht für ihn immer noch um einen großen Schritt in die richtige Richtung zu tun. |
How I Became a Better Swimmer at an Older Age
Dieses Video ist schon etwas abgehangen, bevor ich nun dazu komme, es zu würdigen: How I Became a Better Swimmer at an Older Age
Lionel erzählt in 22 Minuten eigentlich wenig Neues. Allerdings klingt das, was er sagt, mir so schön und zutreffend im Ohr, dass ich dennoch darauf eingehen will. Thema ist mal wieder das Schwimmen und wie sich seine Einstellung dazu geändert hat. Am meisten bedauert er mittlerweile, dass er in der 9. Klasse nicht der wiederholten Aufforderung von Mrs. Beaudreau(?) gefolgt ist – "Du wirst vermutlich Spaß haben!" – dem Schwimm-Team beizutreten. Wäre er jetzt am Start seiner Karriere, was würde er sich selbst raten, wenn es ums Schwimmen geht? Das Wichtigste ist, dass die Auseinandersetzung mit dem Wasser nichts damit vergleichbar ist, wie man mit festem Boden interagiert. Er dachte, dass er seine Erfahrungen als guter Läufer 1:1 aufs Wasser übertragen könnte. Dadurch, dass er es jahrelang so versucht hat, hat er vermutlich schlechte Angewohnheiten und Automatismen betoniert, die er nun kaum mehr los wird. Er hat nicht darüber nachgedacht, wie er das Wasser beeinflusst, sondern nur versucht, es so anstrengend wie möglich zu machen, in der Hoffnung, dass er sich an den Schmerz gewöhnt und mehr davon ertragen kann und im Ergebnis schneller wird. Das hat sich wirklich erst geändert als er begann, sich von Justin Slade coachen zu lassen, der ihm sagte, er solle sich entspannen soll, einige Schritte zurückgehen und eine Beziehung zum Wasser aufbauen. Wasser verhält sich nicht wie der Boden unter den Füßen, von dem man sich abdrückt, ohne dass er sich bewegt. Wenn man im Wasser zu hart drückt, entweicht es. Das Wasser ist eine Substanz durch die man sich im selben Moment schieben muss, in dem man versucht, sie möglichst fest werden zu lassen, damit man sich davon abdrücken kann. Es ist sonderbar. Deswegen kann der Ansatz, so zu schwimmen, wie man rennt, nie funktionieren. Bildinhalt: Dude, you need to relax! Lionel hat trotzdem mit Justin herumdiskutiert, dass er in der Lage war, durch harte Arbeit sein Rad- und Laufform zu verbessern. Warum sollte das nicht im Schwimmen funktionieren? Nach einigen Monaten des Widerstands hat sich Lionel dann tatsächlich entspannt und begonnen, darauf zu achten, was seine Hände im Wasser machen, was um ihn herum geschieht, wie seine Hand durchs Wasser rutscht. So hat er begonnen, eine Beziehung zum Wasser aufzubauen, während er vorher dagegen angekämpft hat und versucht hat, dem Wasser seinen Willen aufzuzwingen. Es braucht ein gewisses Maß an Wahrnehmungsvermögen, um die Flüssigkeit greifen zu können. Wenn man nicht willens ist, sich dieses Vermögen zu erarbeiten, wird man nie das gleiche Level erreichen wie diejenigen, die bereit sind, diese Fähigkeit zu erlernen und zu verbessern. Viele Menschen, die als Kinder begonnen haben zu schwimmen, sind sich gar nicht bewusst, dass sie diese Fähigkeit haben. Sie begannen so früh, dass sie gar nicht das Vokabular hatten, zu beschreiben, was da geschah. Sie haben sich vermutlich nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht, was "gute" oder "schlechte" Technik bedeutet, sondern einfach Spaß im Wasser gehabt, das Wasser gespürt und gelernt es für sich zu nutzen. Einige wenige Menschen springen ins Wasser und haben eine hervorragende Beziehung damit. Aber den meisten Menschen geht es anders, besonders wenn sie älter sind. Menschen fürchten sich vor dem Wasser. Wasser kann Dich töten. Man muss sich dieser tiefsitzenden Angst bewusst sein, wenn man eine positive Auseinandersetzung mit dem Wasser sucht. Es gibt einige, die mit optisch guter Technik schwimmen und doch sehr langsam vorankommen. Trotz ihrer scheinbar guten Ausführung haben sie keine Beziehung zum Wasser und wissen nicht, wie sie ihre Technik einsetzen sollten. Gute Schwimmer eint nur auf den ersten Blick die Technik, was sie wirklich alle gemeinsam haben, ist ein hervorragendes Gefühl fürs Wasser. Bildinhalt: Lionel erklärt, wie es so ist, mit dem Wasser... Viele gute Schwimmer haben offensichtliche Technikfehler. Gerry Rodrigues von Tower 26 hat ihm schon vor langer Zeit gesagt, dass er ihm Beispiele von Schwimmern geben kann, die 1500 m in 16:00 Minuten schwimmen, aber jeden denkbaren Technikdefekt aufweisen, den Lionel auch hat. Und trotzdem schwimmen sie so schnell. Deswegen sollte sich Lionel nicht auf Technikfeinheiten konzentrieren. Als Lionel zu Justin kam, sagte ihm dieser, er solle aufhören, sich über Zeiten Gedanken zu machen. Die haben keine Relevanz. Natürlich sind Zeiten nicht irrelevant für einen Profi, aber wenn Lionel auch nur ansatzweise in der gleichen Liga spielen will wie gute Schwimmer, muss er alles über Bord werfen, was er jemals geglaubt hat, übers Schwimmen zu wissen. Und am besten fängt er damit an, dass er aufhört, Zeiten erreichen zu wollen, die er selbst für gut hält. Wenn er nicht gerade Jan Frodeno oder Vincent Luis ist, dann ist vermutlich das, was er für eine gute Zeit hält, nicht wirklich eine gute Zeit. Er sollte also die Jagd nach guten Zeiten durch gute Interaktion mit dem Wasser ersetzen. Justin sind die Zeiten egal, die Lionel erreicht, es ist ihm wichtig, wie er sie erzielt. Es geht darum, den Körper vergessen zu lassen, wie er sich durchs Wasser geackert hat; die alten neuronalen Verbindungen müssen gelöst werden. Bildinhalt: Stop, stop, stop being aggressive! Wenn er irgendwann mal nur noch gute Verbindungen hat, dann kann man vielleicht darüber nachdenken, wieder Kraft in einen sehr weichen Zug einzubringen. Aber für "uns Nachwuchsschwimmer" kann es keine Aggression beim Schwimmen geben. Man darf das Wasser nicht zu hart anfassen, man rutscht durch. Man darf es auch nicht zu bedächtig greifen, man rutscht durch. Es muss genau richtig sein. Außerdem hat er angefangen, Laktatmessungen beim Schwimmen zu machen. Es geht darum, herauszufinden, ob das, was er als lockeres Schwimmen empfindet, tatsächlich locker ist, oder nicht doch eher überhart ist. Wenn man sich das beim Laufen eine Woche lang antäte, wäre man verletzt. Dadurch hat er gelernt, dass man noch weniger Einsatz braucht als gedacht, um zügig vorwärts zu kommen. Es ist schwer, bei Schwimmen einen Referenzpunkt zu finden, das ist mit der Wattmessung beim Radfahren und den Pods beim Laufen in Kombination mit der Herzfrequenz leichter. Die Herzfrequenz ist beim Schwimmen nicht ganz so leicht auszuwerten. Die Laktatmessung ist da deutlich aussagekräftiger. Und man kann nicht lügen, "ah, das war ganz locker," während das Laktat bei 4 mmol ist. Das ist kein lockeres Schwimmen. Wenn man immer gefühlt locker aber tatsächlich fordernd bis hart schwimmt, dann ist da kaum noch Luft für Weiterentwicklung. Und man verpasst die Gelegenheit, sich zu entspannen, die Interaktion mit dem Wasser besser einzuüben und es besser zu greifen. 11 Jahre lang hat er viel mentale Energie in den Versuch investiert, zu verstehen, was beim Schwimmen funktioniert und was nicht. Es gibt, wie in der Diätindustrie, endlos viele Methoden und Tools, die angeblich das Problem lösen sollen. Lionel hat vermutlich jedes Schwimmtool ausprobiert, das es gibt. Er besitzt zwei gigantische Taschen voller Schwimmequipment. Mittlerweile nutzt er nichts mehr davon und hat das Schwimmen nie mehr genossen als jetzt. Er hatte nie zuvor eine größere Zuversicht. Was dazu kommt, ist, dass er von Haus aus vermutlich sehr wenig Talent fürs Schwimmen mitbringt. Sein Startpunkt war also auf einem sehr niedrigen Niveau angesetzt. In seinem ersten Triathlon ist er 500 m in einer 2:40er Pace geschwommen. Für all-out 100 m brauchte er 2:00 min und da schwamm er schon einige Monate. Und er hat ein gutes kardiovaskuläres System, das Probleme kaschieren kann. Endlich ist es so weit, dass es Sinn ergibt, dass sich der Nebel lichtet. Er beginnt, es zu lieben. Anfangs war es nur Mittel zum Zweck: Irgendwie das Schwimmen überstehen, so dass er endlich aufs Rad steigen kann. Aber jetzt liebt er es. Er wird für den Rest seines Lebens schwimmen, weil es ein wunderbarer Sport ist, eine wunderbare Aktivität. Das Schwimmen ist ähnlich wie das Laufen in der Wüste, was er zum Spaß macht, es ist meditativ. Bildinhalt: "Develop your relationship with the water!" Er hat Mitgefühl mit vielen Menschen, die vom Schwimmen frustriert sind. Er glaubt, dass viel davon mit der Einstellung zu tun hat und wie man das Schwimmen angeht. Er glaubt, wenn man sich darauf einlässt, eine Beziehung mit dem Wasser einzugehen – er weiß, dass sich das kitschig anhört – und zu fühlen, dass man das Wasser liebt, zu spüren, wie sanft das Wasser ist und sanft zum Wasser zu sein, wird man sein Schwimmen auf eine neue Ebene bringen, genauso wie die Einstellung zum Schwimmen. Wenn es einfach wäre, das Schwimmen zu beschreiben, wäre es schon längst geschehen. Die Tatsache, dass es tausende von YouTube-Videos und -Channels gibt, die erzählen, wie man ein besserer Schwimmer wird, zeigt, dass niemand korrekt übermitteln kann wie man besser schwimmt. Niemand kann das. "Du musst es selbst lernen. Es gibt keine einzelne Technikverbesserung, die es Dir erlauben wird, irre schnell zu schwimmen. Die Basis für all das ist die Beziehung zum Wasser. Entwickelt Eure Beziehung zum Wasser! Das macht richtig Spaß!" |
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