triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Corona Virus (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47641)

ThomasG 07.03.2020 15:57

Zitat:

Zitat von Keksi2012 (Beitrag 1514783)
Also wenn ich es richtig sehe, geht es beim Händewaschen ja darum, die Viren zu entfernen und damit eine Infektion über Mund/Nase/Augen zu verhindern.
Daher würde ich etwas trockene Hände (die ich im Winter sowieso meist habe) in Kauf nehmen...

Im Prinzip hätte ich nicht großartig was gegen trockene Hände, aber auf der Haut gibt es ja tatsächlich einen Säureschutzmantel, der vor Keimen schützt.
Aktuell halte ich es so, dass ich mich darum bemühe mir nicht in das Gesicht zu fassen und mir die Hände nach der Arbeit zu waschen bevor ich etwas esse und trinke.
Wenn ich an Orten war, die stark frequentiert sind, wasche ich mir auch die Hände.
Alles in allem versuche ich damit auszukommen mit sagen wir mal so grob fünfmal am Tag Händewaschen auszukommen.

ThomasG 07.03.2020 16:02

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1514781)
Das habe ich auch eben gelesen und hier verstehe ich einen Punkt von ihm nicht. Einerseits plädierte er (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) in einem NDR-Beitrag vor voreiligen Schlüssen. Andererseits fordert er nun jetzt bereits Politikmaßnahmen für den Herbst, und das obwohl weder Verlauf noch Ausmaß aktuell prognostizierbar sind.

Ich glaube Prof. Drosten macht aktuell eine Sache, die ich sehr gut und auch recht mutig finde.
Er ist bereit sich spontan zu äußern und da auch sprachlich sich fachlich nicht immer völlig exakt auszudrücken.
Einmal meinte er ja auch, dass er da schon ganz ordentlich Gegenwind bekommen hätte.
Alles in allem kommt es bei mir so herüber, dass momentan selbst absolute Fachleute die Lage und die weitere Entwicklung nur schwer abschätzen können.
Er ist trotzdem bereit seinen "Elfenbeinturm" zu verlassen und seinen Teil für die Gemeinschaft beizutragen.
Das finde ich Klasse :-)!

Jörn 07.03.2020 16:51

So wie ich es verstanden habe, geht es bei der Absage von Veranstaltungen nicht zuerst darum, dass sich die Leute nicht anstecken. Sondern es geht zuerst darum, dass die Ansteckungen etwas später stattfinden und sich die Fälle zudem auf einen längeren Zeitraum verteilen. Also: "später" und "längerer Zeitraum".

"Später" deswegen, damit wir Zeit haben, unsere Gegenmaßnahmen hochzufahren, und damit wir es erstmal in den Sommer schaffen, der vermutlich zu einer Beruhigung führen wird.

"Längerer Zeitraum" deswegen, weil im Grunde nur die sehr schweren Krankheitsverläufe heikel sind, aber für genau diese Verläufe gibt es nur begrenzte Kapazitäten in den Krankenhäusern. Also ist eine zeitliche Entzerrung wichtig.

ThomasG 07.03.2020 16:52

Das habe ich auch so verstanden Jörn.
Je mehr schwer kranke innerhalb einer bestimmten Zeiteinheit intensiv betreut werden müssen, desto eher wird das ein Problem für unser Gesundheitssystem.
Verteilen sich die Infektionen und schwer verlaufenden Fälle über einen längeren Zeitraum (er nannte zwei Jahre), dann rechnet er damit, dass man relativ gut damit klarkommen kann.

Körbel 07.03.2020 17:33

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1514776)
Und genau hier würde ich Prof. Drosten widersprechen bzw. glauben, dass ihm im Zweifel (als Mediziner natürlich nachvollziehbar) die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte egal sind.

"Nur" die Events abzusagen (Massenkontakt, Freizeitcharakter), erachte ich eben - aus wirtschaftlicher - Perspektive nicht so einfach durchführbar.

Sicher, dem Menschen kann man es durchaus zumuten, auf sein Bierchen zu verzichten oder es zur Abwechslung in den eigenen vier Wänden zu trinken oder man kann das Fußballspiel, das vor leeren Rängen ausgetragen wird, sich im TV anschauen.

Aber hinter Fußballspielen oder jeglichen anderen Freizeitevents steckt nunmal ein großes wirtschaftliches Interesse - ob Freizeitsport, Bierfeste oder was auch immer. Aktuell aus der Region ist natürlich auch das Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen unsicher (Quelle).

"...240 Schausteller, Wirte und Marktkaufleute [und] rund eine Million[en] Besucher..."

Und das über drei Wochen hinweg. Wenngleich mich das Event persönlich nicht interessiert, so halte ich es für wichtig für die Region und das damit verbundene Wohlstandsniveau. Jobs, Einkommen, ganze Unternehmen und weitere Stakeholder sind hier involviert bzw. stehen auf dem Spiel.

Du klingst so irgendwie wie der Wirtschaftsminister Altmaier.

ritzelfitzel 07.03.2020 17:41

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1514796)
Du klingst so irgendwie wie der Wirtschaftsminister Altmaier.

Keine Ahnung, wie ich deinen Vergleich jetzt interpretieren soll.

Hanoi Hustler 07.03.2020 17:58

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1514798)
Keine Ahnung, wie ich deinen Vergleich jetzt interpretieren soll.

Ist nicht so schwer zu interpretieren. Kohle und Events sind momentan noch wichtiger, sonst würde man die Empfehlung von Droste umsetzen.
Ich hatte eine bakterielle Lungenentzündung vor 10 Jahren und bevor ich ins Krankenhaus eingeliefert wurde hatte ich eine Woche nicht geschlafen und vielleicht 500 Kalorien zu mir nehmen können.
Durch Antibiotika war diese Krankheit im Gegensatz zu der jetzigen gut terapierbar.
Bin mir nicht sicher wie ich ansonsten aus der Sache rausgekommen wäre.
Für mich ist die Durchführung dieser Massenveranstaltungen mehr als fahrlässig und ich kann dir versichern, das schon mal an der Lunge erkrankte Personen die Durchführung dieser Veranstaltungen und die damit verbundene Gefahr weiterer Ansteckungen nicht witzig finden.

ritzelfitzel 07.03.2020 18:11

Zitat:

Zitat von Hanoi Hustler (Beitrag 1514800)
Ist nicht so schwer zu interpretieren. Kohle und Events sind momentan noch wichtiger, sonst würde man die Empfehlung von Droste umsetzen.
Ich hatte eine bakterielle Lungenentzündung vor 10 Jahren und bevor ich ins Krankenhaus eingeliefert wurde hatte ich eine Woche nicht geschlafen und vielleicht 500 Kalorien zu mir nehmen können.
Durch Antibiotika war diese Krankheit im Gegensatz zu der jetzigen gut terapierbar.
Bin mir nicht sicher wie ich ansonsten aus der Sache rausgekommen wäre.
Für mich ist die Durchführung dieser Massenveranstaltungen mehr als fahrlässig und ich kann dir versichern, das schon mal an der Lunge erkrankte Personen die Durchführung dieser Veranstaltungen und die damit verbundene Gefahr weiterer Ansteckungen nicht witzig finden.

Wenn der gute Körbel sich auch meine vorherigen Beiträge angeschaut hätte, hätte er den Kontext vielleicht besser verstanden. Dann hätte er auch kapiert, dass ich mit meinen Beiträgen keinesfalls das Wirtschaftliche vor das Medizinische stelle.

Und von "witzig" habe ich im Übrigen nichts geschrieben oder medizinische Auswirkungen bagatellisiert. Nur habe ich versucht, die Perspektive ein wenig zu erweitern (um wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte), um die gegenwärtige Diskussion besser zu verstehen (warum eben nicht kurzerhand das öffentliche Leben komplett lahmgelegt wird).

Du musst mir auch nichts versichern, ich glaube dir aufs Wort, dass das übel war. Wollte mit meinen Beiträgen keinesfalls derartiges verharmlosen. :Blumen:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:24 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.