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anlot 27.09.2020 10:05

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1554816)
Irgendwie interessiert es mich so gar nicht, was Philosophen über Viren sagen.
Ebensowenig wie, was Virologen über Philosophie sagen.

Das wundert mich jetzt. Ich hatte dich für offener gehalten. Solltest vielleicht dennoch mal reinhören. Es geht u. a. auch darum, warum es wichtig wäre, auch die Geisteswissenschaften in Entscheidungsprozesse hinsichtlich Corona mit einzubeziehen. Und das ist doch unheimlich wichtig, da unsere Gesellschaft ja sehr vielfältig ist.

Selbst Streek ist der Meinung, das Virologen manche Entscheidungen einfach nicht treffen können und auch oft der falsche Ansprechpartner ist.

Beide arbeiten übrigens am gleichen Institut in Bonn.

Insgesamt ein sehr bereichernder Podcast

Tzwaen 27.09.2020 10:14

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1554816)
Irgendwie interessiert es mich so gar nicht, was Philosophen über Viren sagen.
Ebensowenig wie, was Virologen über Philosophie sagen.

Naja, es geht darum, die Pandemie in einen gesellschaftlichen Kontext zu setzen. Also was macht die Pandemie und dessen Maßnahmen mit dem Menschen. Und das kann ein Philosophe besser beurteilen als ein Virologe.
Ich denke nicht, ohne den Podcast gehört zu haben, dass der Philosophe das Virus gemäß eines Virologen beurteilt.

anlot 27.09.2020 10:26

Zitat:

Zitat von Tzwaen (Beitrag 1554824)
Naja, es geht darum, die Pandemie in einen gesellschaftlichen Kontext zu setzen. Also was macht die Pandemie und dessen Maßnahmen mit dem Menschen. Und das kann ein Philosophe besser beurteilen als ein Virologe.
Ich denke nicht, ohne den Podcast gehört zu haben, dass der Philosophe das Virus gemäß eines Virologen beurteilt.

Ganz genau. Manche scheinen das Ergebnis immer schon vorher zu kennen. 🙈

Hafu 27.09.2020 11:52

Zitat:

Zitat von kupferle (Beitrag 1554778)
Ich arbeite im Schwimmbad. Die Verordnung für Baden-Württemberg ist extrem daneben.

Zu Beginn musste man vor dem Schwimmen duschen(ist eigentlich normal), hinterher durften man nicht duschen. Fönen ebenfalls nicht.

Unsere Sauna hat im Aufguss normalerweise 25 Menschen. Ab 1.10. öffnen wir sie wieder und es dürfen 11 rein. Aufguss darf stattfinden, allerdings ohne verwedeln.
Macht bei 90 Grad Lufttemperatur und Ofentemperatur von 120 Grad natürlich Sinn, nicht wedeln zu dürfen.
In unserer Region haben 2 Bäder Insolvenz gemeldet. Das wird alles spannend im kommenden Jahr/ Frühjahr.

Was genau an der Verordnung ist deiner Meinung nach "extrem daneben"?

Hätte man die Sauna geschlossen halten sollen, statt sie für eine reduzierte Anzahl an Personen wieder zu erlauben?

Hätte man Aufgüsse verbieten sollen?

Hätte man das Verwedeln nach einem Aufguss jetzt wieder erlauben sollen?:Gruebeln:


Ich verstehe ehrlich nicht genau die Quintessenz deines Beitrags.

(Ich hab' mich hier im Forum im März schon geoutet, dass ich die Schließung von Hallenbädern und Freibädern als infekteindämmungsmaßnahme für überzogen gehalten habe, weil schon damals bekannt war, dass SARS-Cov-2 sehr empfidlich auf Chlor reagiert und Übertragungen in gechlortem Wasser sehr unwahrscheinlich waren. Und öffentliche Schwimmbäder erfüllen eine ganz wichtige Funktion für die Volksgesundheit. Aber dass man in Pandemiezeiten mit hygienekonzepten dafür sorgen muss, dass Sicherheitsabstände außerhalb des Schwimmbeckens gewährleistet sind, ist für mich schon nachvollziehbar.
Aus epidemiologicher Sicht wäre es evt. besser eine Sauna komplett geschlossen zu halten, denn dort ist das Aerosol-Risiko sicherlich um ein vielfaches höher als in einer großen Schwimmhalle, aber für viele Badegäste ist der Saunabesuch der Hauptgrund, warum sie überhaupt Eintritt für das Schwimmbad bezahlen und da Hallenbäder eben auch wirtschaftlich denken müssen und nicht komplett auf solche Gäste verzichten können, hat man eben in vielen Hallenbädern einen kontrollierten Testbetrieb der Saunen mit reduzierter Nutzerzahl als Testbetrieb genehmigt.)

keko# 27.09.2020 13:01

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1554816)
Irgendwie interessiert es mich so gar nicht, was Philosophen über Viren sagen.
Ebensowenig wie, was Virologen über Philosophie sagen.

Fände ich ein wenig eindimensional, würde man Corona und die Auswirkungen rein aus naturwissenschaftlicher Sicht betrachten.

Flow 27.09.2020 14:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1554843)
Fände ich ein wenig eindimensional, würde man Corona und die Auswirkungen rein aus naturwissenschaftlicher Sicht betrachten.

Hier mal, eventuell vielfältig genug, die Ansichten verschiedener medizinischer Experten.
Medical pundits were asked if it’s time to ease the lockdown:

Allergists were in favour of scratching it, but Dermatologists advised not to make any rash moves.

Gastroenterologists had sort of a gut feeling about it, but Neurologists thought the government had a lot of nerve.

Obstetricians felt certain everyone was labouring under a misconception, while Ophthalmologists considered the idea short-sighted.

Many Pathologists yelled, “Over my dead body!” while Paediatricians said, “Oh, grow up!”

Psychiatrists thought the whole idea was madness, while Radiologists could see right through it.

Surgeons decided to wash their hands of the whole thing and Pharmacists claimed it would be a bitter pill to swallow.

Plastic Surgeons claimed that this proposal would “put a whole new face on the matter".

Podiatrists thought it was a step forward, but Urologists were pissed off at the whole idea.

Anaesthesiologists thought the proposal was a gas, whereas Cardiologists didn’t have the heart to say no.

In the end, even the Proctologists couldn't put their finger on it!




LidlRacer 27.09.2020 14:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1554843)
Fände ich ein wenig eindimensional, würde man Corona und die Auswirkungen rein aus naturwissenschaftlicher Sicht betrachten.

Wenn ich Vorbehalte ggü. Philosophen habe, heißt das natürlich nicht, dass ich ausschließlich Naturwissenschaftler für relevant halte.

Habe mir das Gespräch jetzt doch teilweise angeschaut.
Video hier:
https://www.youtube.com/watch?v=c3P7CKmW0Sw

Nach 20 Minuten hab ich aber schon keine Lust mehr. Mein vorläufiger Eindruck ist, dass die beiden Kumpels sich da gegenseitig beweihräuchern. Das brauche ich nicht.

Generell habe ich mit Philosophen das Problem, dass die quasi jede denkbare Meinung vertreten können, die aber i.d.R. nicht auf Richtigkeit überprüfbar ist und auch mit der Meinung der meisten anderen Philosophen nicht kompatibel ist.

Dann kann sich jeder seinen Lieblingsphilosophen aussuchen - praktische Relevanz für irgendetwas haben dessen Aussagen aber höchst selten.

Markus Gabriel vertritt ja z.B. die These, die Welt gäbe es nicht.
Was hülfe mir diese Aussage, selbst wenn sie beweisbar richtig wäre (was ich stark bezweifle)?

Mag sein, dass ich damit dem einen oder anderen oder gar der ganzen Philosophie Unrecht tue - ich gestehe: Ich habe im Grunde keine Ahnung von Philosophie. :)

PS: Coole Beitragsnummer: #11111 :Lachen2:

aequitas 27.09.2020 14:20

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1554843)
Fände ich ein wenig eindimensional, würde man Corona und die Auswirkungen rein aus naturwissenschaftlicher Sicht betrachten.

Das entspricht doch dem Zeitgeist: der Wunsch nach Führung mit starker Hand.

Finde es erschreckend, wie unter dem "Mantel der Solidarität"/Infektionsschutz letztlich ein autoritäres Duchgreifen gefordert wird. Beim Versuch jeglicher Diskussion wird mit Totschlagargumenten und dem Vermeiden jedes Todes und jeder Infektion reagiert. Nur der Virologe hat in diesen Zeiten das Sagen und die Politik hat mit harter Hand zu regieren.

Deutlich überspitzt, aber so nehme ich den Zeitgeist leider mittlerweile oft wahr. Ohne Verbote und Strafen kann nichts mehr funktionieren. Eine argumentativer Austausch unter Beachtung unterschiedlicher Perspektiven wird ausgeschlossen. Ich hoffe, dass "nach" Corona wieder etwas Normalität einkehrt und wir uns wieder auf lebendiges und demokratisches Miteinander freuen können.


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