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Bleierpel 14.06.2021 15:47

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1606437)
….Die Bahn könnte für viele Reisen eine Alternative sein, aber mit den aktuellen Problemen tut sich das keiner an, weder beruflich noch privat.

DAS wäre ein Wahlkampfthema, an dem man ansetzen könnte!

Ein Wahlkampfthema, was selbst für den gewandten Grünen ein so heißes Eisen ist, dass es wohl kein Thema werden wird… Da wird dann auch Bahnvorstand für Infrastruktur Roland Pofalla (ex Bundesminister im Kanzleramt) auch seines dazu beitragen…

aequitas 14.06.2021 16:25

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1606416)
Fliegen ist m.M.n. eine Erscheinung, die nicht mehr in unsere Zeit paßt.
90% aller geschäftlich motivierten Reisen sind überflüssig, können durch Teamviewer / Teams / Zoom ersetzt werden. Nur bei einer kleinen Anzahl kommt es auf Präsenz an (Verhandlungen mit neuen Kunden / Audits o.ä.).

Warum sollte fliegen nicht mehr in unsere Zeit passen?

Hier wird über das Fliegen gesprochen als sei das unser größtes Problem hinsichtlicht des Klimawandels - das stimmt einfach nicht. Klar, es trägt dazu bei, gerade auch "unnötige" Kurzstreckenflüge. Aber es gäbe durchaus Möglichkeiten das Fliegen klimafreundlicher zu gestalten - hier besteht sicherlich jede Menge Verbesserungspotenzial. Davon unbenommen ist, dass die Bahn unbedingt das Angebot ausbauen und verbessern muss.

Und woher nimmst du die Kenntnis, dass 90% der Geschäftsreisen unnötig seien? Das kommt sicherlich nicht hin - nicht einmal annährend. Gerade die Pandemie hat verdeutlicht, wie wertvoll auch Meetings in Präsenz sein können. Es führt dadurch hoffentlich dazu, dass unnötige Präsenzmeetings online abgewickelt werden, da dadurch Ressourcen auf allen Seiten gespart werden.

Einige Monate bin ich wöchentlich die Strecke Köln-Berlin gependelt. Tatsächlich stets mit der Bahn, da ich am Anreisetag flexibel aus der Bahn arbeiten konnte. Hätte ich jedoch einen wichtigen Termin zu Tagesbeginn gehabt, dann hätte ich zwangsläufig auf den Flug umsteigen müssen, den ich glücklicherweise über die gesamte Zeit meiden konnte. Viele Kolleg/-innen nutzen jedoch das Flugzeug, da - zumindest mit Tegel - der Flug wesentlich schneller war, gerade wenn der Tag erst am späten Abend / Nacht endete.

Finde es immer wieder problematisch, wenn derart allgemeingültig argumentiert wird. Es braucht ein attraktives Angebot auf der Schiene, das mit dem Flug konkurrenzfähig ist. Nur so lässt sich die Belastung durch Flüge eingrenzen, da der Preis größtenteils nur private Reisen betrifft (kurzfristig 1. Klasse Bahn Berlin - Köln sind 210€). Klar ist, dass der Preis derzeit nicht die Realität abbildet, aber der Preis der Bahn mit den damit verbundenen Hürden und Unsicherheiten wird nicht zum großen Wechsel führen.

Nepumuk 14.06.2021 16:35

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1606439)
Ein Wahlkampfthema, was selbst für den gewandten Grünen ein so heißes Eisen ist, dass es wohl kein Thema werden wird…

Seite 17f des grünen Wahlprogrammes:

Investitionen für starke Bahnen in Stadt und Land
Die Bahn ist ein öffentliches, soziales Gut und das Rückgrat einer nachhaltigen Mobilitätswende. Wir
wollen den Bahnverkehr ausbauen, alle deutschen Großstädte mit regelmäßigen Verbindungen an
den Fernverkehr anschließen und in ländlichen Räumen in größerem Umfang Anschlüsse an das
Schienennetz reaktivieren. Entwidmung von Bahnstrecken soll es nicht mehr geben. Auch den grenzüberschreitenden Zugverkehr gilt es im Rahmen eines Europatakts deutlich zu stärken, ein attraktives
europäisches Schnell- und Nachtzugnetz aufzubauen und die Lücken in regionalen, grenzüberschreitenden Nahverkehrsverbindungen zu schließen. Bahnhöfe wollen wir zu modernen Mobilitätsstationen aufwerten und die Kombination von Fahrrad und öffentlichem Verkehr stark verbessern. Die Investitionsmittel für die Bahn werden wir dafür massiv anheben. Den Deutsche-Bahn-Konzern wollen
wir transparenter und effizienter machen, die Strukturen für mehr Schienenverkehr neu ordnen und
in neuer staatlicher Verantwortung am Gemeinwohl ausrichten. Der Bund muss zudem mehr Verantwortung für das Schienennetz und die Koordinierung des Zugverkehrs im Deutschlandtakt übernehmen. Wir setzen auf ein Wachstum der Schiene und sichere Arbeitsplätze im Bahnbereich.
ÖPNV ausbauen
Busse und Bahnen sind für alle da, bieten preiswerte Mobilität und verringern den Autoverkehr.
Wir wollen die Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 verdoppeln. Dazu muss der öffentliche Personennahverkehr attraktiver und innovativer und mit dem Fernverkehr verknüpft werden. Zusammen mit den Ländern werden wir eine Zukunfts- und Ausbauoffensive starten, Investitionen in
Fahrzeuge und das ÖPNV-Netz erhöhen, die Mittel für den Betrieb von Regionalbahnen ausweiten und die Finanzierungsinstrumente an das Ausbauziel anpassen. Auch die Beschaffung von
emissionsfreien Bussen wollen wir durch attraktive Konditionen für die Kommunen vorantreiben.
In Modellprojekten sind Kommunen dabei zu unterstützen, auf einen umlagefinanzierten preiswerten ÖPNV umzusteigen

sabine-g 14.06.2021 16:58

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1606443)
Warum sollte fliegen nicht mehr in unsere Zeit passen?

Weil Fliegen soviel CO2 produziert wie kein anderes Fortbewegungsmittel.
Wenn ich die An- und Abreise einbeziehe - also von Tür zu Tür rechne - so ist Fliegen nur in den seltensten Fällen schneller.
Falls man tatsächlich mal 2h einspart, so kann man ja anders planen.

Präsenztermine sind ggf. manchmal wichtig ansonsten kann man alles auch per Video machen.
Niemand muss Düsseldorf, Berlin, München, Frankfurt, Hamburg in einer oder zwei Wochen bereisen um an Meetings teilzunehmen.
Ich habe regelmäßig die halbe Republik bereist und auf einmal geht das alles auch anders.
Nachteile sind bisher keine entstanden.

Kurzstreckenflüge sollten so teuer wie möglich sein, so teuer, dass keiner mehr fliegen will.

keko# 14.06.2021 17:08

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1606451)
...
Ich habe regelmäßig die halbe Republik bereist und auf einmal geht das alles auch anders.
Nachteile sind bisher keine entstanden.

Na klar: du kaufst kein Flugticket. Du kaufst am Flughafen keinen Snack. Da du nicht zum Flughafen fährst, kaufst du kein S-Bahn-Ticket. Da du nicht mit dem Auto zum Flughafen fährst, kaufst du kein Benzin, dein Auto muss weniger oft in die Werkstatt. Du verursachst keine Massenkarambolage, die 4 Fahrzeughalter zum Neukauf eines Fahrzeugs zwingen. Das geht bis zum Reinigungspersonal am Flughafen.

Und jetzt sitzt du einfach zu Hause???? Hast du kein schlechtes Gewissen dabei??? :Cheese:

Bleierpel 14.06.2021 17:13

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1606445)
Seite 17f des grünen Wahlprogrammes:

Investitionen für starke Bahnen in Stadt und Land
ÖPNV ausbauen….

@nepomuk: Danke :Blumen:

Rälph 14.06.2021 17:29

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1606451)
Präsenztermine sind ggf. manchmal wichtig ansonsten kann man alles auch per Video machen.
Niemand muss Düsseldorf, Berlin, München, Frankfurt, Hamburg in einer oder zwei Wochen bereisen um an Meetings teilzunehmen.

Wie stehst du zu Urlaubsreisen mit dem Flieger?
Dass was passieren muss ist klar, ich sehe das jedoch sportlich: Man muss an den Schrauben drehen, wo es am meisten bringt und nicht, wo es am meisten weh tut. Da gehört Urlaub leider dazu.
(Nebenbei bemerkt: Ich bin mal mit Zug und Schiff mach Griechenland gefahren. Hat drei Tage gedauert und genauso lang zurück. War lustig, aber ob das wirklich ökologischer war...?)

Ich denke, die Bereitschaft der Menschen ist da, aber es muss a.) praktisch sein (E-Mobilität, ÖPNV,...), darf b.) nicht die Freiheit zu sehr einschränken und muss c.) auch finanziell leistbar sein.

sabine-g 14.06.2021 17:36

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1606458)
Wie stehst du zu Urlaubsreisen mit dem Flieger?

Ich hab ja nicht geschrieben, dass keiner mehr fliegen soll, nur dass fliegen erheblich verteuert werden muss.
Auch Urlaubsflüge sollten deutlich teuerer werden. Deutlich.
Malle für 70€ geht gar nicht. 700€ wäre angebracht.
Düsseldorf München ist dagegen total überflüssig.


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