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sybenwurz 06.01.2022 13:40

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1640757)
Jetzt aber mal ne doofe Frage, was macht man eigentlich langfristig mit so einem e-Wagen? Wenn nach 10 Jahren die Batterie <70% hat, dann wird ein Batterietausch zum wirtschaftlichen Totalschaden, einen Käufer wird man kaum mehr finden. Was macht man dann?

Sprengen, ganz klar.

Hafu 06.01.2022 13:41

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1640766)
...
Auch das ist mir egal, ich fahre einen Allerwelts-Verbrenner, die bekommt man überall sehr günstig.

Aber auch nur noch ein paar Jahre lang.:Huhu:

Die Zeit des Verbrennerantriebs bei PKW hat ein klar definiertes Verfalldatum, das in den mehreren Ländern Europas bei 2030 liegt, in Norwegen sogar schon bei 2025 in anderen Ländern inklusive Deutschland ein wenig später und die Zeit des fossilen Antriebs ist erkennbar abgelaufen. Die dazugehörige Diskussion erübrigt sich aufgrund der schon getroffenen Entscheidungen aller Automobilhersteller und der Politik in den relevanten Absatzmärkten.

keko# 06.01.2022 13:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1640774)
Und die "Routineinspektionen" waren kostenlos?

Bein unserem Seat Alhambra kostet eine "Routineinspektion" seit 10 Jahren eigentlich immer rund 1000,-€ mal ein wenig mehr, mal etwas weniger.

Teurer wird die Routineinspektion, wenn ein Wechsel des Zahnriemens ansteht (wird von VW beim TDI nach jeweils 60 000 km empfohlen und schlägt alleine mit rund 700,-€ zu Buche), mal muss der durchgerostete Endschalldämpfer oder andere Teile der Abgasanlage erneuert werden, die Bremsscheiben und Bremsbeläge müssen auch ziemlich regelmäßig erneuert werden, ebenso wie gelegentlich die Federbeine und ausgeschlagene Querlenkerlager hatten wir glaube ich schon fünfmal im Verlauf der 16 oder 17 Jahre, die wir das Auto nutzen (das ist wohl so eine Alhambra/ Sharan-Krankheit, weil im VW-Konzern für Vans und den deutich leichteren Passat oft dieselben Teile zum Einsatz kommen).
Und so Dinge wie Ölwechsel inklusive Ölfilterwechsel, Frostschutz in der Kühlflüssigkeit und Scheibenwischerflüssigkeit und Scheibenwischerblattwechsel mache ich sowieso selbst, um die "Routineinspektionen" nicht noch teurer zu machen.

Bei vielen Elektroautos (z.B. seit zwei Jahren bei Teslas) fallen diese "Routineinspektionen" komplett weg, weil es abgesehen von den Reifen keine typischen Verschleißteile mehr gibt. Keine Auspuffanlage, kein Vergaser, kein Keilriemen, kein Zahnriemen, die Bremsbeläge halten ewig, da die meisten Bremsvorgänge über Rekuperation stattfinden.
Meine Fahrräder muss ich auch nicht jedes Jahr in eine Routineinspektion schicken.

Wenn ich also die überschlägig 10 000,- €, die ich alleine in den letzten 10 Jahren für Inspektionen verbraten habe auf ein E-Auto übertrage, bei dem viel weniger laufende Kosten zu erwarten sind, dann ist es wirtschaftlich (in Verbindung mit der deutlich höheren KFZ-Steuer bei einem Diesel) mutmaßlich sogar unsinnig, einen älteren Diesel so lange zu halten, selbst wenn er wie bei uns nur unter 10000km/ Jahr bewegt wird.

Stimmt, der Zahnriemen war 1x fällig (150.000?) und kostete ca. 1000€. Das tat schon weh. Aber 10.000€ für 10 Jahre sind in meinem Fall jenseits von Gut und Böse. Inspektionsuntervalle zögere ich so lange hinaus, wie es nur geht. Ausserdem gehe ich nicht zu VW, sondern zu einer günstigeren Meisterwerkstatt ums Eck.
Ich bleibe dabei: so wie wir das mit dem Tiguan machen, ist es finanziell das Beste. Falls eine E-Auto dieser Größe in die Nähe kommt, wäre ich dabei. Auf einen e-Lupo habe ich keine Lust ;-) Autofahren geht bei mir ganz klar über den Geldbeutel und finanzieren fange ich meinem Alter nicht mehr an. Ich wette: ein Großteil der neuen und schicken, hier in meinem Stuttgarter Vorort rumstehenden Karossen, sind nich mal Eigentum.

dr_big 06.01.2022 13:50

Deine Position verstehe ich, Hafu. Ich bin aber nach wie vor bei einer Kaufentscheidung für mich. Bei meinem Audi kostet mich die jährliche Inspektion bei VAG keine 200 Euro. Bremsen, Zahnriemen, Querlenker, usw mache ich selbst. Darum geht es aber nicht, sondern für mich aktuell um die Frage „i3, ja oder nein“. Und da der i3 in sehr kleinen Stückzahlen gebaut wurde bin ich mir nicht sicher, ob und zu welchen Konditionen er in 10 Jahren noch nutzbar oder verkäuflich ist.

sybenwurz 06.01.2022 14:10

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1640774)
Bei vielen Elektroautos (z.B. seit zwei Jahren bei Teslas) fallen diese "Routineinspektionen" komplett weg, weil es abgesehen von den Reifen keine typischen Verschleißteile mehr gibt. Keine Auspuffanlage, kein Vergaser, kein Keilriemen, kein Zahnriemen, die Bremsbeläge halten ewig, da die meisten Bremsvorgänge über Rekuperation stattfinden.

Das ist soweit richtig, es gibt aber dennoch genug Fahrwerks- und vorallem Elektronikteile, die nicht ewig halten werden.
Schon heute kannst du dir ne goldene Nase verdienen, wenn du gewisse Steuergeräte von 10-25 Jahre alten Autos reparieren kannst.

Ich erinnere hier gerne auch an die Ebikemarke Flyer, deren Gründern sonnklar erschien, das beste und bewährteste Material einbauen zu müssen, um die Zuverlässigkeit soweit sicherzustellen, dass diese damals noch keinesfalls verbreitete Gattung überhaupt angenommen werden würde und damit eine Chance hätte.

So gibts aus der damaligen Zeit noch Bikes, die heute mit hoch fünfstellig Kilometern und nix als Reifen, Ketten und Ritzeln fahren (da Rollenbremsen, die mehr oder weniger verschleissfrei arbeiten und sogar gefettet werden).
Wenn man sich die breite Masse aber heute anschaut, treten hier Defekte und Verschleiss auf wie bei anderen Bikes eben auch, nur halt zuzüglich der üblichen elektronischen Spinnerchen (und Akku- wie Motorschäden).
Noch federt das die Industrie mit Kulanzregelungen weitgehend ab, man merkt aber bereits, wie sie sich an den Punkt herantasten, das Material nur so haltbar zu konstruieren und bauen, wie es eben sein muss.

Am Anfang etwas mehr Sicherheit, weil die Erfahrungswerte fehlen, Ausnahmen bestätigen die Regel, siehe SW-Probleme bei VW, da geht halt gleich der Start schon in die Hose, aber mit fortschreitender Zeit stehen genügend Daten zur Verfügung, die eine genauere Kalkulation möglich machen, die dann a) auch die Kosten der Verbraucher erhöhen, welche b) nicht mehr aus Kulanz übernommen werden.

Zudem schätze ich, dass Autohäuser, soweit nicht eh schon, die notwendige Aus- und Weiterbildung der Mechaniker, um an den Hochspannungssystemen sowie Detailelektronik arbeiten zu können, mehr und mehr auf die Werkstattpreise umlegen werden.
Zumal das Berufsbild nicht mehr von jenen beherrscht werden wird, die bis zur Achsel in den Tiefen des Motors und im Öl graben wollen, sondern n bissl was in der Birne haben müssen und dementsprechend mit ihrer Qualifikation woanders durchaus mehr verdienen könnten als in ner Autowerkstatt zum Stundenlohn hart an der Mindestlohngrenze.

Dies wird weitgehend auch eine vergleichbare Situation wie beim Verbrenner-Gebrauchtteilehandel verhindern.
Erstens kann nicht jeder dahergelaufene Hiwi die Systeme zerlegen, zweitens funktionert der einfache Austausch elektr(on)ischer Teile schon seit geraumer Zeit nicht mehr ohne weiteres, da die Komponenten angelernt, einprogrammiert und teils auch durch den Hersteller/Importeur 'freigeschaltet' werden müssen.
Einfaches Beispiel 'Schlüssel', nicht zu reden von Keyless-Systemen.

Zudem gilt fürn Einbau das gleiche wie beim Ausbau, und Werkstätten, die dazu in der Lage wären, neigen aus haftungsrechtlichen Gründen dazu, keine Gebrauchtteile, ebenso wie vom Kunden angeliefertes Material, einzubauen.
(Willst du auch als Kunde nicht, wenn das Gebrauchtteil 300€ kostet, der Einbau aber 1800, und du das Risiko schultern willst oder sollst, dass das Gebrauchtteil nur n paar Monate hält)

keko# 06.01.2022 14:38

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1640780)
... Darum geht es aber nicht, sondern für mich aktuell um die Frage „i3, ja oder nein“. Und da der i3 in sehr kleinen Stückzahlen gebaut wurde bin ich mir nicht sicher, ob und zu welchen Konditionen er in 10 Jahren noch nutzbar oder verkäuflich ist.

Möglicherweise ist diese Denkweise ja veraltet und zukünftige Mobilitätskonzepte von sich schneller und flexibel wechselnden Fortbewegwegungsmitteln ausgehen.

Hafu 06.01.2022 14:53

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1640783)
...

Bin, was die Ebikes angeht vollständig bei dir.

Ein e-bike hat wegen der notwendigen Elektronik, den Akkus und dem Motor (ggf. auch nich mit Getriebe) deutlich mehr Technik (und mehr verbaute Teile) als ein herkömmliches Fahrrad, also kann (und wird) dabei im langjährigen Betrieb auch mehr kaputt gehen.

Beim Vergleich PKW mit Verbrennerantrieb und PKW mit Elektroantrieb schaut es aber genau umgekehrt aus und darauf wollte ich mit dem Hinweis auf die bei Verbrennern obligaten Inspektionen und die regelhaften Verschleißreparaturen v.a. aufmerksam machen.

Ein aktuelles E-Auto besteht im Vergleich zu einem modernen Verbrenner aus nur ein paar hundert Teilen, während es beim Verbrenner ein paar tausend sind. Und was im Fahrzeug nicht verbaut ist, weil es nicht benötigt wird, kann auch nicht kaputt gehen.

Ein 8-Zilindermotor besteht z.B. aus 1200 Teilen, ein noch leistungsstärkerer Elektromotor aus gerade mal 17 Teilen! ( Die Zahlen stammen vom BMW-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden).

Hier gibt es auch eine gute Übersicht, was alles benötigt wird, damit ein Verbrenner sich fortbewegt und wieviel weniger komplex ein E-Auto im direkten Vergleich ist. Auch davor fürchtet sich zu Recht ja die ganze deutsche Auto- und insbesondere auch Zulieferindustrie, weil man ein E-Auto mit viel weniger Teilen und weniger Arbeitskräften in deutlich kleineren Fabriken weitaus schneller zusammenschrauben kann. In der Industrie rechnet man schon in 5 Jahren mit dem Break-Even, dass nämlich E-Autos gleicher Ausstattung wegen deren geringeren Komplexität und wegen stetig fallender Akkupreise günstiger angeboten werden als Autos mit Verbrennerantrieb.

X S 1 C H T 06.01.2022 17:14

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1640763)
Nein, das ist für mich immer noch der größte Unterschied. Mein aktueller Benziner ist jetz 17 Jahre alt, das meiste kann ich selbst reparieren und wenn ein Austauschmotor fällig wird, dann kostet das max 3-4tEuro. Den Benziner fahre ich auch gerne noch weitere 10 Jahre, dann ist er knappe 30.
Für den i3 kostet eine neue Batterie scheinbar 19.000Euro, da reden wir über ganz andere Dimensionen. Nicht falsch verstehen, ich finde das Auto wirklich toll, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass das reine Geldvernichtung ist.

Sollte es jemals so weit kommen mit der Batterie brauchst du keine Angst haben. Die Batterie kostet keine 19k.


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