triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Lässt Du Dich gegen Corona impfen? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=48950)

Schwarzfahrer 11.09.2021 20:35

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1622870)
Da ist was dran, die Experten sagen: Impfen ist wichtig, je mehr Impfen desto weniger Kranke / Tote wird geben, hier sind die Daten.

In dem Kontext, weil vorhin Streek als einer zitiert wurde, daß er vorbehaltlos und vehement für die Impfung sei (Hervorhebung von mir):
Das sehe ich ähnlich. Daraus folgt für mich, daß den Bedarf an Eigenschutz auch jeder selbst für sich beurteilen dürfen soll.
Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1622870)
Die Umsetzung und die Schlussfolgerungen daraus ist dann Sache der Politik mit Gesetzen, Verordnungen und last but not least Überzeugungsarbeit.

Und diese Verordnungen müssen im Rahmen der Verhältnismäßigkeit bleiben, und möglichst minimale Schäden auf anderen Gebieten verursachen.
Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1622870)
Der Wissenschaftler kann sagen, was passiert wenn wir x machen, was passiert wenn wir y machen, dazu hat sie / er vllt die Daten (manchmal eben aber nicht weil es zu komplex ist). Die Schlussfolgerung was und wie damit umzugehen ist haben wir die Einwohner an unsere entsprechenden Regierungen qua Wahl abgegeben (natürlich im Rahmen bestehender Gesetze, Grundgesetze) und diese können durch unabhängige Gerichte überprüft werden und der Klageweg steht jedem offen.

Der richtige Wissenschaftler ist bescheiden genug, zu sagen, dies oder jenes könnte passieren, und gibt die Fehlerspanne an. Die Abgabe jeglicher Schlussfolgerung an die Regierung sehe ich allerdings in einem freiheitlichen Staat nicht. Mein Staatsverständnis ist ein anderer. Freiheit setzt ein hohes Maß an Eigenverantwortung voraus. Wenn ich alles so komplett an den Staat abtrete, trete ich auch meine Freiheit weitgehend ab.
Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1622870)
Wer dann mit dem Resultat nicht zufrieden ist, sich kriminalisiert oder diskriminiert fühlt, kann (und soll) dann gerne klagen. Das bloße Empfinden dessen ist eben sehr subjektiv, doof für den Einzelnen aber Foul ist eben nur wenn der Schiri pfeift.

Und besonders doof, wenn z.B. die Spielregeln während des Spiels geändert werden, und z.B. Demonstrationen verboten werden, also ein vorgesehenes Mittel der Klage.
Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1622870)
Die Utopie von "jeder entscheidet selbstverantwortlich ob er sich impfen lassen möchte" wird sich mit dem heutigen Stand der Bedrohung für die Gesellschaft jedoch nicht durchsetzen. In Usa ist zu sehen, wie wegen einer immer kleiner werdenden Gruppe an Ungeimpften (aber nicht schnell genug kleiner werdend) weitere Regeln erlassen werden müssen.

Genau dieses Bild von der "Bedrohung für die Gesellschaft" ist der Streitpunkt, weil nicht alle dieses Bild teilen, zumal es auch Gegenbeispiele gibt. In den USA sehe ich nur, wie Regeln erlassen werden, nicht daß es so sein muß. und bisher galt die selbstverantwortung bei der Impfung weitestgehend für alle, in den meisten Ländern. Eine Änderung davon ist schon ein radikaler Eingriff in die bisherigen Spielregeln.

merz 11.09.2021 21:20

Die Aussage von Prof Streeck aus dem Juli 21 die der Meldung von ntv zugrundelieg ist komplett eindeutig und ohne jede einschränkende Bedingung:
@ 00:01:56

https://www.n-tv.de/mediathek/videos...rticle22695215

m.

Stefan 12.09.2021 09:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1622877)
Und besonders doof, wenn z.B. die Spielregeln während des Spiels geändert werden, und z.B. Demonstrationen verboten werden...

Wenn man den Satz etwas umstellt, dann passt er besser:
Demonstrationen wurden verboten, weil die Demonstranten sich nicht an die Spielregeln gehalten haben.

----------

Gibt es überhaupt noch irgendeinen ernstzunehmenden Wissenschaftler, der sich gegen Impfungen ausspricht?

Schwarzfahrer 12.09.2021 10:06

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1622909)
Gibt es überhaupt noch irgendeinen ernstzunehmenden Wissenschaftler, der sich gegen Impfungen ausspricht?

Es gibt m.W. auf jeden Fall Ärzte, die sich gegen die Impfzwänge aussprechen, weil die sie die Risiken der Impfung bei durch Corona wenig gefährdeten Menschen, besonders bei Kindern, höher einschätzen. Und es gibt natürlich auch Wissenschaftler, die die Impfungen kritisch sehen - auch wenn diese offenbar in die Ecke der "Bösen" gestellt wurden. Ich kann und will da kein Urteil fällen.

Denn es geht mir nie darum, sich "gegen Impfungen auszusprechen", also ist die Frage so irrelevant. Die Impfung ist (bei allen Problemen der überhasteten Zulassung und überproportional häufigen Nebenwirkungen im Vergleich mit anderen Impfungen) für alle, die ein hohes Risiko bzgl. schweren Corona-Verläufen haben, oder zumindest eine entsprechend hohe Angst davor haben, ein guter Schutz, soweit ich es bisher erkennen kann.

Ich bin aber (zusammen mit vielen anderen) gegen den Impfzwang für alle, unabhängig vom persönlichen Risiko eines schweren Corona-Verlaufes, und gegen die Kriminalisierung von Ungeimpften (z.B. den Begriff "Sozialschädlinde") und ihren Ausschluß aus der Gesellschaft, bzw. finanzielle Bestrafung. Das alles halte ich für unverhältnismäßig, autoritär bis totalitär und auch kontraproduktiv, weil es unnötige Spannungen und Polarisierung in der Gesellschaft erzeugt, und im Endeffekt eher dazu führt, daß Menschen ihre mögliche Infektion verheimlichen (und in der Folge noch mehr verbreiten). Und ich finde es ermutigend, daß ich immer öfter auch von Geimpften diese Meinung unterstützt sehe (im privaten Umfeld, in den seit Wochen anhaltenden Demonstrationen in Frankreich, aber auch in anderen Ländern, oder auch z.B.medial hier)

deralexxx 12.09.2021 10:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1622877)
Wenn ich alles so komplett an den Staat abtrete, trete ich auch meine Freiheit weitgehend ab.
Und besonders doof, wenn z.B. die Spielregeln während des Spiels geändert werden, und z.B. Demonstrationen verboten werden, also ein vorgesehenes Mittel der Klage.

Nun deine Ansichten sind hier vllt etwas absolut. Du trittst nicht alles komplett an den Staat ab, ebensowenig schränkt der Staat dich total ein (ausser du bist im Gefängnis und selbst dann hast du noch gewisse Freiheiten).

Das mag besonders doof sein die Spielregeln zu ändern. Gesetze, Regeln werden halt auch an die neuen Gegebenheiten angepasst, insbesondere in einer Pandemie Situation die in den letzten 100 Jahren seinesgleichen sucht erwartet man doch vom Staat Anpassungsfähigkeit.

Zu den Spielregeln in Bezug auf Demonstrationen wurde ja schon mehrfach gesagt, die Demonstrationen wurden zu größten Teilen rechtmässig verboten. Demonstrationen sind aber kein Mittel zur Klage, sondern ein Mittel zur Meinungsäußerung. Und du wirst mir wohl beipflichten wenn ich sage, die Demonstranten haben vllt eine Art der Äußerungen auf Meinung eingeschränkt bekommen (rechtmäßig) aber mitnichten ist das die einzige Form. Seit Verabschiedung des Grundgesetzes gibt es neben Demonstrationen und das bloße stehen auf dem Markplatz eine Fülle an Möglichkeiten mit seiner Meinung eine Reichweite zu erzeugen, von denen vor 30 Jahren Tageszeitungen nur träumen konnten. Das ist auch Teil der Verhältnismäßigkeit.

Schwarzfahrer 12.09.2021 10:16

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1622916)
Nun deine Ansichten sind hier vllt etwas absolut. Du trittst nicht alles komplett an den Staat ab, ebensowenig schränkt der Staat dich total ein...

Klar, im Forum versucht man das Volumen zu begrenzen, und da bleibt Differenzierung auf der Strecke. Es ist aber eine Tatsache, daß der aktuelle Trend (schon lange vor Corona, das hat sich jetzt nur verstärkt) dahin geht, daß zunehmend mehr an den Staat abgetreten werden soll, und die Eigenverantwortung in immer mehr Bereichen eingeschränkt wird. Das finden viele bequem, ich finde es auf Dauer schädlich für eine freie Gesellschaft und unterstütze eher Ansätze für weniger Staat und mehr private Verantwortung in allen Lebensbereichen (jetzt nicht überspitzen indem mir unterstellt wird, daß ich alle Solidarsysteme abschaffen will).

merz 12.09.2021 10:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1622919)
. (….) Es ist aber eine Tatsache, daß der aktuelle Trend (schon lange vor Corona, das hat sich jetzt nur verstärkt) dahin geht, daß zunehmend mehr an den Staat abgetreten werden soll, und die Eigenverantwortung in immer mehr Bereichen eingeschränkt wird. (…).

An welche Bereiche und Beispiele denkst Du da konkret?

m.

deralexxx 12.09.2021 10:28

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1622915)
Denn es geht mir nie darum, sich "gegen Impfungen auszusprechen", also ist die Frage so irrelevant. Die Impfung ist (bei allen Problemen der überhasteten Zulassung und überproportional häufigen Nebenwirkungen im Vergleich mit anderen Impfungen) für alle, die ein hohes Risiko bzgl. schweren Corona-Verläufen haben, oder zumindest eine entsprechend hohe Angst davor haben, ein guter Schutz, soweit ich es bisher erkennen kann.

Kannst du diese beiden Behauptungen in Bezug auf überhastete Zulassung und überproportionale Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen Impfungen mit Zahlen doer Fakten unterlegen? Wenn ich mich recht erinnere sind das Falschbehauptungen die gerne genommen werden aber schon zigfach debunked wurden.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1622915)

Ich bin aber (zusammen mit vielen anderen) gegen den Impfzwang für alle, unabhängig vom persönlichen Risiko eines schweren Corona-Verlaufes, und gegen die Kriminalisierung von Ungeimpften (z.B. den Begriff "Sozialschädlinde") und ihren Ausschluß aus der Gesellschaft, bzw. finanzielle Bestrafung. Das alles halte ich für unverhältnismäßig, autoritär bis totalitär und auch kontraproduktiv, weil es unnötige Spannungen und Polarisierung in der Gesellschaft erzeugt, und im Endeffekt eher dazu führt, daß Menschen ihre mögliche Infektion verheimlichen (und in der Folge noch mehr verbreiten). Und ich finde es ermutigend, daß ich immer öfter auch von Geimpften diese Meinung unterstützt sehe (im privaten Umfeld, in den seit Wochen anhaltenden Demonstrationen in Frankreich, aber auch in anderen Ländern, oder auch z.B.medial hier)

Kriminalisierung ist etwas anderes als Verunglimpfung oder finanzielle Bestrafung. Hier wirfst du drei verschiedene Eskalationsstufen einfach wild durcheinander. Diese Punkte einzeln kann man gerne differenziert betrachten und diskutieren. Aber alles zusammen und dann gleich autoritär und Totalität zu beschwören bringt halt nix ausser Panikmache.

Es gibt einen Zielkorridor den die Politik sich selbst und uns vorgibt (der sich auch mit Änderung von Randparametern wie Mutationen anpassen kann). Es wird dann geschaut ob man durch die von dir beschworene persönlichen Entscheidungen hinkommt. Wenn nicht, werden über etablierte Prozesse (Gesetzgebung, Gerichte etc) die Regeln des Zusammenlebens in der Gesellschaft angepasst. Das dabei Geldstrafen, finanzielle Anreize oder Hürden um gewisse Dinge tun zu können Teil der Stellschrauben sind ist nichts neues. Dieses gibt es seit Bestehen der Demokratie. Totalismus zu rufen ist der wahre Treiber der Spaltung.

Ein Beispiel: Es war einmal vor langer langer Zeit. Da durfte jeder nach Lust und Laune mit einem KFZ durch die Gegend „kutschieren“. Die Masse an KFZs hat sich verändert, es gab ggf mehr Unfälle, also wurde der Führerschein eingeführt: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gesc...%BChrerscheins. Irgendwann Mitte der 80er hat man gemerkt, dass die Anzahl der Unfälle nicht mehr in den Zielkorridor der Gesellschaft des Akzeptablen passte, also hat man einen Sehtest eingeführt. Wer keinen Sehtest hat, bekommt keinen Führerschein, wer ohne Führerschein fährt bekommt eine Strafe, wer eine Brille im Führerschein eingetragen hat, aber ohne fährt, bekommt eine Geldbuße, da ist nichts totalitär dran sondern einfach der Lauf einer Gesellschaft.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:49 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.