triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Corona Virus (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47641)

Hafu 23.12.2020 13:46

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1574832)
Wie würdest Du die Impfbereitschaft im medizinische Personal einschätzen?
Alle bereit?

Ich bin in mehreren Diskussion mit Personen aus Kategorie 1 ((hoch)betagt, teilweise Mediziner) - die Haltung ist nicht so recht Skepsis, sondern abwartend - das bröckelt aber langsam....

m.

Die Impfbereitschaft sowohl bei ärztlichen Kollegen als auch in der Pflege und auch bei Patienten ist erstaunlich niedrig, hauptsächlich wegen des RNA-Themas bei den aktuell als erstes zugelassenen Impfstoffen. (Selbst halte ich das RNA-Thema übrigens für überschätzt und habe keine nennenswerte Bedenken gegen die RNA-Impfstoffe.)

Bei den "Impfzögerern" sind eigentlich keine Covidioten oder grundsätzliche Impfverweigerer dabei (die es natürlich auch noch gibt, aber nicht unbedingt in meinem persönlichen beruflichen Umfeld), sondern eher übervorsichtige Menschen, die lieber nochmal abwarten wollen, bevor sie sich entscheiden (und sich wahrscheinlich trotzdem irgendwann noch zur Impfung entscheiden werden).

In Akutkrankenhäusern gibt es auch eine gewisse Bewegung, dass sich Pfleger und Krankenschwestern dort in relevanter Zahl erstmal nicht impfen lassen wollen, weil sie befürchten, danach auf den Covid-Stationen eingesetzt zu werden, wo die Arbeit aktuell meist deutlich stressiger ist als auf den Covid-freien Stationen.

Daher rührt ja auch meine Einschätzung, dass möglicherweise die von der Ethikkommission vorgesehene Impfreihenfolge bald aufgeweicht werden wird, denn es macht ja keinen Sinn, wenn hunderte von Impfzentren in Deutschland mangels Andrang seitens der angeschriebenen Impfberechtigten nicht ausgelastet sind.

LidlRacer 23.12.2020 15:51

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1574844)
Das Problem am Lockdown ist ja, dass man eine unbestimmte Anzahl an Kontakten nicht unterbinden kann.

1. Der notwendige Waren-, Verbrauchsgüter- und anderer notwendige Versorgungsmittelverkehr. Hier treten Absender, Lieferrant und Empfänger unmittelbar in Kontakt und bei allen denkbaren Sicherheitsvorkehrungen wird es immer Situationen geben, wo ein Virus sich übertragen kann.

2. Notwendige Dienstleistungen an Personen wie in der Alten- und Krankenpflege, der Betreuung von Menschen mit Einschränkungen oder ähnliches. Auch hier sind Kontakte unumgänglich und auch hier kann niemand eine solche Art von Vorsorge durchhalten als dass eine Virusübertragung ausgeschlossen werden kann.

3. Menschen, die aufgrund ihrer Weltanschauung oder anderer Motive gegen den Lockdown verstoßen, werden den Virus entsprechend verbreiten.

Wir sind eben weder eine kleine Insel, noch ein autoritärer Staat mit einer entsprechend personalstarken und ausgerüsteten Exekutive um einen wirklichen Lockdown durchhalten zu können, wenn die Bereitschaft in der gesamten Bevölkerung nicht gegeben ist.

Gesamter Lockdown bedeutet dann aber eben auch, dass niemand mehr den öffentlichen Raum betritt und eben der Hundespaziergang, die Joggingrunde oder der Familienbesuch nicht mehr als triftiger Grund für die Ausnahme herhält.

Entsprechend sind vergleiche zu zB China vielleicht theoretisch in Ordnung, aber in der Praxis nicht anwendbar.

Ist Dir klar, dass wir die Übertragungen keineswegs auf Null bringen müssen, sondern im Schnitt nur deutlich unter 1 pro Infiziertem?
0,7 wird gern als Zielwert genommen, da das mit verkraftbaren Einschränkungen machbar ist und recht zügig die Zahlen runterbringt.

Wenn die Zahlen deutlich unter denen anderer Länder sind, mit denen starker Personenaustausch besteht, wird das natürlich zum Problem.
Daher würde das ja idealerweise europaweit koordiniert, was allen betroffenen Ländern die Sache einfacher machen würde.

LidlRacer 23.12.2020 16:10

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1574832)
Wie würdest Du die Impfbereitschaft im medizinische Personal einschätzen?
Alle bereit?

Ich bin in mehreren Diskussion mit Personen aus Kategorie 1 ((hoch)betagt, teilweise Mediziner) - die Haltung ist nicht so recht Skepsis, sondern abwartend - das bröckelt aber langsam....

m.

Du hast nicht ganz eindeutig formuliert:
Bröckelt die Impfskepsis oder die Impfbereitschaft?

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1574845)
Die Impfbereitschaft sowohl bei ärztlichen Kollegen als auch in der Pflege und auch bei Patienten ist erstaunlich niedrig, hauptsächlich wegen des RNA-Themas bei den aktuell als erstes zugelassenen Impfstoffen. (Selbst halte ich das RNA-Thema übrigens für überschätzt und habe keine nennenswerte Bedenken gegen die RNA-Impfstoffe.)

Bei den "Impfzögerern" sind eigentlich keine Covidioten oder grundsätzliche Impfverweigerer dabei (die es natürlich auch noch gibt, aber nicht unbedingt in meinem persönlichen beruflichen Umfeld), sondern eher übervorsichtige Menschen, die lieber nochmal abwarten wollen, bevor sie sich entscheiden (und sich wahrscheinlich trotzdem irgendwann noch zur Impfung entscheiden werden).

Ja, das mRNA-Thema löst bei vielen keine spontane Begeisterung aus à la: "Wow, Hightech - das will ich haben!"
Das finde ich auch völlig verständlich - mir war das auch erst mal suspekt.
Aber wenn man sich seriös informiert und feststellt, dass da keineswegs die eigene Erbsubstanz verändert wird und dass auch andere (Pseudo)Argumente von Impfgegnern leicht widerlegbar sind, schwindet hoffentlich bei den meisten die Skepsis.

Hilfreich finde ich z.B. diesen Beitrag:
Querdenker-Arzt Bodo Schiffmann ruft dazu auf, über vorgetäuschte Anrufe in der Öffentlichkeit auf Gefahren einer Corona-Impfung hinzuweisen. Die vermeintlichen "Fakten" lassen sich leicht widerlegen.

Schiffmann soll übrigens die Approbation entzogen werden. Hoffe, das klappt!

keko# 23.12.2020 17:10

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1574845)
...

Bei den "Impfzögerern" sind eigentlich keine Covidioten oder grundsätzliche Impfverweigerer dabei (die es natürlich auch noch gibt, aber nicht unbedingt in meinem persönlichen beruflichen Umfeld), sondern eher übervorsichtige Menschen, die lieber nochmal abwarten wollen, bevor sie sich entscheiden (und sich wahrscheinlich trotzdem irgendwann noch zur Impfung entscheiden werden).

....

Das ist jetzt aber mal schön beschrieben. Zu der Gruppe "Impfzögerern" gehöre ich auch. Kann mir auch gut vorstellen, dass ich irgendwann mal entspannt zur Impfung gehen werde. Momentan würde ich mich eher hinten einreihen.
:Blumen:

merz 23.12.2020 17:14

Das meinte ich oben mit abwartend oder zögerlich, man will eigentlich schon aber erstmal sehen - unklar ist wie lange.

m.

keko# 23.12.2020 17:21

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1574787)
In diesem Kontext frage ich mich wie die Fallzahlen von Brasilien erklärt werden können. Dort sind doch Heizdecken und Heizpilze eher selten in Gebrauch oder? Und Sommer ist doch jetzt dort?

Ich denke (ich weiß natürlich nichts), dass es neben geographischen Gründen (Temperatur-->Lebensgewohnheiten) auch regionale Unterschied gibt, so z.b. wie (dicht) die Menschen leben und die Auswirkungen von Corona von mehreren Parametern abhängen (Maßnahmen der Bevölkerung, Disziplin derer). Jedenfalls bin ich heilfroh, dass Corona scheinbar in manchen ärmeren Ländern spurlos vorüber geht, denn im Heimatland meiner lieben Frau hat ein Großteil der Menschen nicht mal Geld genug für eine einzige Maske, ganz davon abgesehen, dass sich die Regierung darum wohl gar nicht kümmern würde.

keko# 23.12.2020 17:27

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1574867)
Das meinte ich oben mit abwartend oder zögerlich, man will eigentlich schon aber erstmal sehen - unklar ist wie lange.

m.

Mit der aktuellen Impfreihenfolge kann ich gut leben, denn da stehe ich automatisch hinten an. Ganz davon abgesehen habe ich nur noch sehr wenige Kontakte, da ich seit Monaten im HomeOffice bin und mich ansonsten an die Vorgaben halte. Würde ich in einem Krankenaus oder mit Kundenkontakt arbeiten, hätte ich wahrscheinlich eine andere Meinung.

qbz 23.12.2020 17:56

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1574873)
Ich denke (ich weiß natürlich nichts), dass es neben geographischen Gründen (Temperatur-->Lebensgewohnheiten) auch regionale Unterschied gibt, so z.b. wie (dicht) die Menschen leben und die Auswirkungen von Corona von mehreren Parametern abhängen (Maßnahmen der Bevölkerung, Disziplin derer). Jedenfalls bin ich heilfroh, dass Corona scheinbar in manchen ärmeren Ländern spurlos vorüber geht, denn im Heimatland meiner lieben Frau hat ein Großteil der Menschen nicht mal Geld genug für eine einzige Maske, ganz davon abgesehen, dass sich die Regierung darum wohl gar nicht kümmern würde.

Haiti hat ein mittleres Alter von 23 Jahren, DE von 44, USA um 42, und die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt auf Haiti etwas über 60, bei uns fast 79 m/ 83 w. Sicher spielt das eine (vermutlich grössere als das Wetter) wichtige Rolle, vor allem bei den Sterbezahlen wegen Corona, die ja ein Hauptgrund für Lockdowns sind, um eine Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:47 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.