Triathlon mit Bandscheibenvorfall?
Guten Tag.
Antworten auf die o.g. Frage erhoffe ich mir von zwei Personengruppen: 1. Leuten, die professionell damit zu tun haben, also Medizinern & Physiotherapeuten und 2. Leuten, die selbst betroffen sind. Ich versuche die (Leidens-)Geschichte so kurz wie möglich zu schildern, aber sorry, so kurz geht's voraussichtlich nicht: Ab Anfang April hatte ich (nach einem langen Lauf) zu nächst leichte, dann stärkere Rückenschmerzen. Recht bald bin ich zum Orthopäden gegangen, der mir (vermutlich aufgrund seiner übersinnlichen Fähigkeiten) nach einer Röntgenaufnahme des Rückens sagte, es liege kein Bandscheibenvorfall vor. Er werde mich chiropraktisch behandeln und dann solle ich 3-6 Monate Rumpfmuskulaturaufbau machen und dann wiederkommen. Ich war ausnahmsweise zu einem mir fremden, aber von einem Freund empfohlenen Orthopäden gegangen, weil ich sonst immer zu einem gehe, der eine Privatpraxis hat, ich aber Kassenpatientin bin und dachte, dass mir der Arzt womöglich Krankengymnastik verschreiben müsste. Auch von meinem gewohnten Orthopäden kenne ich Chiropraktiken und war deshalb mit der Behandlung beim neuen Arzt einverstanden (obwohl mich Ärzte hier in der Klinik, in der ich arbeite, vor dem Arztbesuch vor dieser Methode gewarnt hatten). Der neue Arzt machte das allerdings ganz anders als ich es kannte, nämlich mit einer schnellen, fast ruckartigen Bewegung, bei der ein lautes Krachen durch den Rücken ging, weh tat es aber nicht. Er sagte, das sei normal so und OK. Am nächsten Tag konnte ich mich nicht mehr bewegen. Am Telefon sagte man mir, dass sei eine normale Erstverschlimmerung (von der ich gerne vorher gewusst hätte), es müsste nach 2-3 Tagen besser sein, sonst sollte ich wieder kommen. Es wurde nicht besser, aber ich ging nicht mehr dort hin, sondern wieder zu dem mir gut bekannten Arzt, auf den ich große Stücke halte. Er gab mir eine schmerzstillende, entzündungshemmende Spritze und sagte, es müsste ganz rasch besser werden. Es wurde nicht besser, am Wochenende ging ich in meiner Not in ein Krankenhaus. Der Orthopäde dort hatte auch übersinnliche Fähigkeiten und schloss einen Bandscheibenvorfall aus und empfahl erst mal eine weitere medikamentöse Schmerztherapie und verpasste mir eine Spritze mit Cortison, Dicophenac und Tramal. Da war ich natürlich sofort schmerzfrei. Mein Hausarzt verschrieb mir diese Medikamte dann oral, weil auch er meinte, dass es am wichtigsten sei, jetzt erst mal die Schmerzen weg zu kriegen. Und er verschrieb mir Physiotherapie. Der Krankengymnast meinte, dass die von ihm festgestellten Funktionseinschränkungen nicht zu den beschriebenen Schmerzen passen und so ließ ich erst mal das Tramal weg und wir schlichen das Cortison nach Plan aus. insgesamt 18 Sitzungen Physiotherapie brachten aber keine endgültige Besserung, auch wenn es viel besser war als vorher. Das schien aber vor allem an der Ruhe zu liegen, denn kaum steigerte ich die Belastung (auch normale Alltagsbelastung), wurde es wieder schlimmer. Auch wenn auch er immer noch meinte, dass es keine Bandscheibensymptomatik sei, meinte er, ich solle das zur Sicherheit doch untersuchen lassen. Der Hausarzt schickte mich zum CT, heraus kam, dass es ein Bandscheibenvorfall L5 S1 ist. Na super! Der Hausarzt sagte mir, dass seiner Meinung nach Sport in der Form wie ich ihn bisher betrieben habe, aus ärztlicher Sicht kontraindiziert sei. Der Rücken sei eine zu große Schwachstelle und auch wenn man nicht sagen könnte, dass das mit dem Sport auf jeden Fall zu schwerwiegenden Problemen führen würde, so würde es doch die Wahrscheinlichkeit signifikant erhöhen. Der Orthopäde, der als ehemaliger Arzt der Leichtathletik-Nationalmannschaft und vielen anderen Hochleistungssportlern viel Erfahrung mit solchen Sachen hat, sieht das ganz anders. Ich solle gezielt die Rücken- und Bauchmuskeln aufbauen und er gehe davon aus, dass ich weiter Sport wie bisher machen könne. Der Physiotherapeut positionierte sich irgendwo in der Mitte zwischen den beiden. Dann kam ja mein Urlaub in Kärnten, den ich leichtsinnigerweise mit dem eigentlich abgesagten Triathlon in Klagenfurt verband, weil ich zu dem Zeitpunkt gerade beschwerdenfrei war und dachte, ich könnte ja aufhören, wenn was weh tut. Ging zum Glück gut, obwohl so viel Leichtsinn und Dummheit eigentlich bestraft gehörten. Schon vor dem Urlaub waren die Rückenschmerzen eigentlich so gut wie weg, dafür hatte ich nun aber oft Schmerzen im Hintern, fühlte sich an wie ein fetter Muskelkater dort. Weiter runter ins Bein zog der Schmerz aber nie. Aktuell ist der Rücken weiter OK, dieser Schmerz im Hintern aber ständig da, nach Belastung auch deutlicher. Der Orthopäde wollte dann jetzt doch noch mal ein MRT, weil er von CTs sowieso nciht so viel halte. Ein mit ihm bekannter Kassenmediziner verschrieb mir das und heute war ich dort. Ergebnis: "medio-rechtslateraler und nach kaudal teilsequentierter, wohl transligamentärer NPP L5/S1 mit flacher Bedrängung des Kaudasacks und bogiger Anspannung der rechten S1 Nervenwurzeltasche. Dikrete Diskopathie L5/S1. leichtgradige Signalminderung der Bandscheibe bei erhaltender ZWR Höhe. Leichtgradige Facettenarthrosen L5/S1. Kräftige lumbale Rückenstrecker und Musculus psoas." Watt heißt dat alles?? Der ziemlich verrückte Radiologe knallte mir jedenfalls auch vor den Kopf, dass ich das mit dem Sport jetzt mal schön sein lassen sollte. Eigentlich hatte ich für den 3.10. noch eine Langdistanz in Barcelona auf dem Plan. Im nächsten Jahr wollte ich gerne in Regensburg die 11 Std. knacken. In den letzten zwei Wochen habe ich wieder ein geregeltes Training aufgenommen und in der letzten Woche erstmalig wieder große Umfänge traininert. Bisher scheint alles gut zu gehen. Aber ich habe natürlich auch große Angst davor, mich gesundheitlich zu ruinieren, wenn ich jetzt was falsch mache. Zwei Ärzte sagen klipp und klar, dass soviel Sport nicht gut ist, einer sagt was anderes und der Physiotherapeut bleibt eher vage, sagt, man müsse vorsichtig sein und gut aufpassen. Der Sport ist so wichtig für mich, aber ich will natürlich auch gesund alt werden. Ich mache seit 20 Jahren Triathlon, seit 5 Jahren Langdistanzen und kann mir ein Leben ohne diesen Sport nur schwer vorstellen. Wenn ich das Laufen, das meine sportliche Heimat ist, auch nicht mehr machen soll, könnte ich nur noch heulen. Aber ich will ja auch einigermaßen gesund alt werden und nicht irgendwann gar nix mehr können. Jezt frage ich mich, was ich tun soll... Erst mal ganz Pause? Kürzer treten? Weiter trainieren, weil ich die 20 Std. Training in der lezten Woche gut vertragen habe? Ganz aufhören mit Triathlon? Meine Open water swim Pläne in die Tat umsetzen? Endlich meine schon lange geplante Alpenüberquerung (zu Fuß) in die Tat umsetzen? Mich statt dem Ausdauersport mehr dem Tanzen oder dem Apnoetauchen widmen oder meinem Pferd? Ich bin ganz ratlos und ziemlich verzweifelt. Wie sind eure Erfahrungen? Was würdet ihr tun? Was kann ich tun? Danke im Voraus für ein paar Einschätzungen. Viele Grüße. |
C4/C5 vor dem Triathlon erlitten und seit ich Sport mache, geht es mir sehr gut.
Ok, ich bewege mich bewusster, aber seit ich Triathlon mache, hatte ich mit den in Mitleidenschaft gezogenen Wirbeln keine Probleme. Es gibt hier im Forum noch diverse andere, die trotz Bandscheibenvorfälle weitermachen. Ich kenne niemanden, der deswegen aufgehört hat. Aber jeder Vorfall ist anders. Ich würde es ausprobieren, der Körper meldet sich schon, nach der Devise verfahre ich schon seit 6 Jahren. |
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Ich habe keine Probleme mehr. Zumindest nicht am Rücken... Gruß Matthias (seit dem K78 Probleme mit dem Sprunggelenk rechts) |
Hab nen Bandscheibenvorfall in den Halswirbeln und war während der Sportpause über Jahre ca. 2 mal jährlich beim Arzt und anschließend bei der Krankengymnastik.
Seit ich wieder Sport mache, gibt's keine ernsthaften Probleme mehr. Die rechte Seite ist die schwächere, aber keine Kopfschmerzen und höchstens noch alle 2-3 Jahre mal Probleme mit dem Schulter-Nacken-Bereich, die in einer Woche von selbst wieder verschwinden. Ist also für 52 "normal". Im Rahmen des Trainings mache ich 1mal / Woche Rumpfstabi mit Stretching und 1mal Lauf-ABC. Die Übungen kenne ich teilweise von der Krankengymnastik. Im Lendenwirbelbereich muß das aber gravierender sein. Ich denke aber, dass das ganze ruhig aufgebaut werden muss und ne Steigerung nur langsam erfolgen darf. Alpenüberquerung mit Rucksack (?) z.B. würd ich lasen, außerdem alles, wo man über einen überschaubaren Zeitraum hinaus "weitermachen muß". Was willste denn auf der Hütte machen, wenn das wieder los geht, desgleichen auf der LD. Das Adrenalin deckt doch alles zu. Ich hab mittlerweile auch 2 LDs, aber wichtig ist, da nach so nem Vorfall des Vorfalls wieder ruhig anzusetzen und nicht gleich mit 20 Std. weiterzumachen. Vor den LDs hab ich in dem jeweiligen Jahr im Schnitt ca. 10 Std. gemacht. |
Also als medizinischer Laie aber leidgeplagter Patient hört sich die Diagnose des Radiologen nicht sooo schlimm an.
Ich hatte selber schon mehere kleine Vorfälle in der LWS und HWS. Ich laboriere damit herum, seit ich siebzehn bin. Bei mir sind die medizinischen Ursachen sowohl in Fehlstellungen des Bewegungsapparates zu finden Skoliose, Hüftdysplasie, Plattfüsse, O-Beine, alsauch in den 18 Jahren Leistungsturnen, die dem Krankheitsbild ebenfalls nicht zuträglich waren. Am schlimmsten ist bei mir ebenfalls L5/S1 betroffen, zwischen denen die Bandscheibe mittlerweile fast völlig fehlt. Ich habe mich in einer akkuten Phase 2007 zur Bestandsaufnahme in die Frankfurter Uniklinik (Friedrichsheim) begeben, wo man klipp und klar zu verstehen gab, dass diese beiden Wirbel nun langsam versteifen würden. Ich hatte damals die Wahl diesen Prozess seinen natürlichen Verlauf zu lassen oder eine Versteifungsoperation (Spondylodese) durchführen zu lassen. Auch damals hatte ich Angst davor, keinerlei Sport mehr betreiben zu können und entschied mich auf Anraten meiner Frau (leitende Physiotherapeutin) dafür, die Versteifung auf natürlichen Wege geschehen zu lassen, so lange sich die Schmerzen in Grenzen halten. Ich habe dann auch begleitend mit Rumpfgymnastik, Balanceübungen etc. begonnen und habe seit dem unter anderem zwei LD´s in Ziel und zwei MTB-Etappenrennen ins Ziel gebracht. Was sollen Dir diese Zeilen sagen?
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L5/S21 vor jahren, dann erst mit LD angefangen, nie ein Problem - und das bleibt auch so, das ist in vielen vielen Fällen nicht das Ende des Sports
Ich kann Dir medizinisch nichts raten, aber mir fällt in Deinem Bericht Deine Zick-Zack Ärzteodysse auf - Du gehst von Ärzten, denen Du traust zu Ärzten, denen Du nicht vertraust und sitzt dann mit den Meinungen zwischen allen Stühlen. Kannst Du da vielleicht mehr Klarheit für Dich reinbringen? Sonst: Viele Glück (im Moment bist Du ja beschwerdefrei?!) m. |
Seh ich genauso wie Blutsvente. Hab bisher nur 2 Marathons, beide in ner LD. Mach auch vorher keine langen Läufe, bei HM ist Schluß. 1 mal Intervalle, 1 mal TDL, 1 mal Koppellauf / Woche ist das Maximum mit durchschnittl. 30 km/Woche bis zur LD im jeweiligen Jahr. Ausdauer kann man sich auch auf'm Rad holen.
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Ich bin seit meinem Bandscheibenvorfall (der wie gesagt erst 22 Monate zurück liegt) zwei Frühjahrsmarathons unter 2:50 (mit etlichen 35ern in der Vorbereitung), den Jungfraumarathon und gerade erst den K78 gelaufen. Keine Probleme mit dem Rücken. Rückenschmerzen habe ich eigentlich nur, wenn ich auf dem Rad in Aeroposition richtig hart drücke (also im Wettkampf). Ich trainiere allerdings auch deutlich mehr Laufen als Rad fahren. Gruß Matthias |
Hallo bellamartha!
Das ist ja ne ganze Menge an Informationen, die du zusammengeschrieben hast. Damit kann man sicherlich schon was anfangen. :) Eine Ferndiagnose ist aber immer schwierig, daher empfehle ich dir dich von einem Physio nach McKenzie behandeln zu lassen. McKenzie ist eine spezielle Therapieform bei der zunächst ein ausführlicher Befund durchgeführt wird auf dem alles weitere aufbaut und dann dementsprechend therapiert wird. Auf der Seite www.mckenzie.de kannst du dir schon mal einen ersten Eindruck über die Therapieform verschaffen. Dort findest du auch unter „Für Patienten“ – „Therapeutenliste“ eine Übersicht der Therapeuten die sich darauf spezialisiert haben. In wenigen Sitzungen kann der Therapeut feststellen, ob und wenn ja, wie sich die Rückenbeschwerden/ der Bandscheibenvorfall behandeln lässt. Endscheidend ist letztendlich „Lässt sich der Schmerz/ die Beschwerden beeinflussen.“ Wenn er sich beeinflussen lässt stehen die Chancen meist nicht schlecht, dass man die Probleme dauerhaft reduziert oder evtl. auch komplett eliminiert. Schreibe dir gleich nochmal ne PN, vielleicht kann man das ein oder andere schon so klären. Viele Grüße, Jesh |
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Also um deine Frage zu beantworten, bellamartha, ich habe überhaupt erst mit Triathlon begonnen, nachdem ich 2007 den Bandscheibenvorfall hatte (auch C4-C5). Das war 2008. Nach einem 2007er Jahr mit Schmerzen, Bewegungslosigkeit, diversen Therapien. Ich habe '08 halt langsam und sehr zurückhaltend angefangen und mich im ersten Jahr auch gerne dem Spott einiger ausgesetzt, weil ich ja so aufrecht auf dem Rad saß... ;) Ich habe in diesem Jahre meine erste Mitteldistanz gefinished und habe ähnlich wie Maifelder kaum noch Probleme. Muss mich aber tatsächlich auch sehr bewusst bewegen und mache auch nicht alle Stabi-Übungen mit ... das lernt man einfach mit der Zeit. Und ohne meinen Osteopaten wäre sicher kaum etwas davon möglich gewesen. Kann nur empfehlen, erst einmal schmerzfrei zu werden, einen guten Osteopaten und Physiotherapeuten suchen und quasi zu dritt das Training besprechen. Wünsche dir viel Glück, Geduld und vor allem gute Besserung! |
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LG Marion |
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Aber bei allem Respekt, das was Du hier schreibst ist ziemlicher Blödsinn :Huhu: Vor allem Bergabläufe, wie sie bei einem Alpinmarathon vorkommen sind Gift für eine geschädigte Bandscheibe/Wirbelsäule. Da muss man kein Orthopäde für sein. Da reicht mir mein "gesunder" Menschenverstand und meine Erfahrung. Jeder einzelne der ca. 41.000 Schritte eines Marathons, und sei es nur ein flacher, stellt eine enorme Belastung für die (geschädigte) Wirbelsäule dar. |
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Wir wissen es besser und machen es trotzdem. Der Schaden im Kopf ist bei den Triathleten großer als im Rücken. Ich kennen bis jetzt nur einen, der wegen dem Rücken augefhört hat, zumindest zeitweise und jetzt wieder trainiert, meine Orthopädin. :Cheese: |
Hallo Leidgeplagte,
ich hatte meinen BSV (L4/5) im Oktober 2009 und habe dieses Jahr im August meine erste LD gemacht. Also erstmal: Triathlon geht weiter. DIe von dir beschriebenen Gedanken angesichts der Aussicht, womöglich keinen Triathlon betreiben zu können, kann ich gut nachvollziehen. Unmittelbar nach dem BSV konnte ich mich nur unter Schmerzen bewegen und glaubte kaum daran, jemals wieder joggen zu können. Dass es mit der LD dann dieses Jahr geklappt hat, führe ich auf zwei Faktoren zurück: 1. Geduld 2. Umstellung in vielen Bereichen. zu 1.: Nach Schmerztherapie gab es erst Krankengymnasti, dann ambulante Reha. Dabei habe ich alle Krankengymnasten ständig genervt, wann ich wieder joggen, spinnen etc. kann. Die haben mich eher gebremst, ich habe dann ca. 10 Wochen nach dem BSV mit kurzen, lockeren Laufeinheiten begonnen (20 Minuten), bis ca. 13 Wochen gesteigert auf 50 Minuten, dabei immer locker, nach jedem Lauftag mind. ein Tag Pause. Und immer in den Körper gehorcht, ob was schmerzt. April 2010 dann Marathon, Juni MD. ALso, langsam machen - auch wenn es schwer fällt. zu 2.: Meine Rumpfmuskulatur hatte ich wohl sträflich vernachlässigt, seit dem BSV achte ich auf regelmäßiges Training in dem Bereich (2x Woche); ich achte auf regelmäßige Regeneration, d.h. mindestens ein sportfreier Tag pro Woche; ich habe mir eine neue bandscheibengerechte Matratze und Lattenrost gekauft, meinen Schreibtisch-Arbeitsplatz neu eingerichtet (Swopper, schräge Arbeitsfläche); ich versuche, insgesamt gelassen zu sein - ich bin kein Esoteriker, glaube aber, dass die Psyche beim BSV eine ROlle spielen kann. Also mach dir keinen Druck, was sportliche Pläne angeht, sondern gebe dir und deinem Körper Ruhe und Zeit zur Gesundung. Ich weiß, klingt altklug und nervt, aber... bei mir war es so;-) Ich wünsche dir eine gute Besserung! Iwein |
Der Mist ist doch, dass hier 2 entgegengesetzte Eigenschaften zusammentreffen müssen: Konsequentes ausdauerndes Trainieren der Rumpf- und sonstigen Muskulatur und andererseits Maßhalten in Intensität, im Fall von Verschlechterungen sind auch Pausen nötig. Konsequentes Trainieren, darauf sind wir doch alle mehr oder weniger gepolt, Finishen, Trainingsplan wird eingehalten, von nix kütt nix. Das hilft ja einerseits bei der Therapie, führt aber andererseits zur Überbelastung. Ein Ruhetag und schon ist das schlechte Gewissen da. Hilft aber nix, da muß der Kopf mit dazu und zum Maßhalten zumindest ne zeitlang mit dazu. Vielleicht ist es sinnvoll, mit einem Fachmann (Arzt, Physio, ?) zu besprechen, wie oft in der Woche "für die nächsten 3Monate trainiert wird. Sind die um und das Kreuz taucht im Kalender auf (das meine ich wirklich so), dann wird neu besprochen mit Kontrollfragen und ehrlichen Antworten, wie die Auswirkungen sind. Der Trost: Es ist im Ergebnis sicher doch noch leichter, sich zu bremsen als von der Couch aufzustehen.
Individualität ist dabei m.E. ganz wichtig. Deshalb funktionieren auch feste Trainingspläne nicht. Die veranlassen höchstens bei Problemen dazu, sie trotzdem durchzuziehen. Und was für den einen gut ist, kann für die andere schlecht sein. Ich, Blutsvente, hab z.B. keine Probleme mit der Wirbelsäule beim Bergablaufen. Das konnte ich immer schon gut, hab lange Beine, bin nicht ganz leicht und kann dabei richtig Tempo machen. Hab aber bisher auch nur einen richtigen Berglauf gemacht. Da hab ich eher Probleme mit den Knien. Ich würde als Laie natürlich auch nicht empfehlen, richtige Bergläufe zu machen, aber Matthias kommt damit offensichtlich klar. Jeder Jeck ist anders und wo sie/er anders ist, muß sie/er selbst rausfinden. |
in ner gewissen Weise beruhigts mich zu sehen wie viele den gleichen Mist mim Kreuz haben
bei mir auch seit der Jugend und so lange ich gleichmässig und bewusst trainiere, kontrolliere ich die Problemstellen und die Schmerzen |
Liebe Triathleten und ebenfalls Rückengeschädigeten,
herzlichen Dank für eure ausführlichen Antworten! Ich will versuchen, mir in den nächsten Tagen in Ruhe Gedanken darüber zu machen, wie es weiter gehen kann. Sowohl der Orthopäde als auch mein Trainer sind im Urlaub, so dass ich mich leider erst wieder Anfang September mit ihnen austauschen kann. Ich kann irgendwie keinen klaren Gedanken fassen, bzw. ihn für mehr als einige Stunden festhalten. So ist es im Moment ein ziemliches Hin und Her. Überraschend finde ich, wie sehr ich doch an Dingen hänge, die im Leben nicht wirklich ausschlaggebend sind. Die 340 € für den Triathlon in Barcelona z.B. habe ich so oder so bezahlt, ob ich nun mitmache oder nicht. Immer wieder erwische ich mich bei dem Gedanken, dass ich mitmachen will, weil ich schließlich bezahlt habe. Oder dass ich so sehr daran an dem Gedanken hänge, dass ich eigentlich in diesem Jahr eine LD in 11 h schaffen wollte und das Ziel nun gedanklich nur auf das nächste Jahr verschiebe, anstatt zu sagen, dass solche Ziele der von euch beschriebenen Notwendigkeit von Vorsicht und In-sich-hineinhören widersprechen... Ich werde die Tage mal kurz posten, wie's vielleicht weiter geht und freue mich ansonsten über weitere Erfahrungen und Tipps. Viele Grüße, J. |
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So betrachtet sollte ich mir das mit dem UTMB für nächstes Jahr vielleicht noch mal überlegen. Aber sowieso muss ich mir in fünfeinhalb Wochen erst mal bei einem 100 Meilen Trail-Ultra die Quali holen :Maso: Zitat:
Gruß Matthias ("Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft." - Zatopek) |
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Gibt es beim K78 keine Punkte? Oder haben die nicht ausgereicht? 5Punkte braucht man zum UTMB? Ich war auf der Seite vom UTMB, kann aber die Liste nicht finden, wo man sich qualifizieren kann und wie viele Punkte es gibt. Punkte gibt es zum Finnish, nicht für die Platzierung, oder? |
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ähhhmm... aber auf die paar Kröten bezahltes Startgeld, würde ich dann doch am lockersten verzichten, wenn mir mein Körper sagen würde..."besser NICHT"
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Auch wenn ich's ungern schreibe:Cheese: : PMP hat Recht. Er wird auch langsam noch älter und weiser. :Lachen2:
Aber fragen kostet nix. Und haben die nicht ne Rücktrittsregelung? Da ist aber wahrscheinlich der Stichtag abgelaufen. Kann Dir nur den Tip geben, Dich nicht unter Druck zu setzen. Und vom Finanziellen her: Wird ja nicht besser, wenn Du für Flug und Unterkunft auch noch zahlst und dann ggfls. trotzdem aufgeben mußt, weil 180 km auf dem Rad ggfls. bei Wind kein Spaß mehr ist. Dann ist das Startgeld erst recht "die paar Kröten". |
Natürlich...
...habt ihr Recht!
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aber das willst Du nicht hören.
Wir können Dich nur zu gut verstehen. Abklingen lassen, langsam die Muskulatur aufbauen, Zeit lassen und dann jahrelang Spaß haben. Mit Hau-Ruck-Aktionen machst Du mehr kaputt und das Frusterlebnis wird noch größer. |
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Der UTMB selbst bringt übrigens auch nur vier Quali-Punkte :Lachanfall: Zitat:
Und ja, Finishen reicht. Gruß Matthias (ganz leicht off-topic :Cheese: ) |
Das war's erst mal...
Hier noch mal eine kurze Meldung zum Stand der Dinge:
Ich werde nächste Woche nicht in Barcelona starten und auch die Meldung für Regensburg 2011 zurück ziehen. Nach langem Hickhack wegen Barcelona, ging dann auf einmal alles ganz schnell als ich neue Beschwerden bekam, die ich zunächst mit dem Bandscheibenvorfall in Verbindung gebracht habe, von denen sich dann aber heraus stellte, dass sie neurologischer Natur sind und eben nicht mit dem BSV zu tun haben. Gerade heute morgen komme ich nach einer Woche aus der Neurologie, wo sie allerlei Diagnostik gemacht haben. Gutes ist dabei nicht wirklich heraus gekommen. Für mich geht's jetzt erst mal darum, noch besser (be)greifen zu können, was ich habe und wie ich damit umgehe. Und dann - in ein paar Monaten vielleicht - auch darum, zu sehen, wie Sport sich in meinem Leben in Zukunft einordnen wird. Der Druck irgendwelcher Wettkämpfe ist ganz weg und das ist gut so. An dieser Stelle noch mal Danke für euer Tipps und Ratschläge, von denen ich manches beherzigt und vieles überdacht habe. Bis dann mal, J. PS: Jens, ich melde mich bald mal bei dir und berichte. |
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Frage dazu ist : Ich leide seit 4 Wochen an Schmerzen linksseitig ausstrahlend und bekomme morgen mein MRT . Falls sich der Verdacht sich bestätigt , kannst du genau sagen , welche gezielten Übungen dich wieder fit gemacht haben und nicht kontraproduktiv sind ? Viele Grüße Patrick |
Anekdotisch:
vor 15 Jahren ein (auch nach MRT) Bandscheibenvorfall, ausstrahlend aber ohne Lähmung und Taubheit - ging dann nach 2-3 Woche und wie ich heute sagen muss, wirklich unterbehandelt weg. So richtig Triathlon mit LD (alles langsam und ohne Ambitionen) habe ich erst in den Jahren danach gemacht, auch Marathon war kein Problem. Kein spezifische Übungen, "mach ja genug Sport" und etwas Yoga... Voriges Jahr hat es mich dann erwischt. Erste begrenzte Reizungen nicht ernstgenommen, eigentlich nicht richtig verstanden was da los war. Als das dann eskalierte mit Lähmung, Taubheit in Fuss und Bein und starken Schmerzen war eine Operation unausweichlich. Beendet ist die Geschichte nach 10 Monaten noch immer nicht: Radfahren und Schwimmen im reinen Wohlfühlbereich geht, Rücken ist immer noch recht schwach und anfällig, Laufen geht nicht - noch nicht, nie mehr? wer weiss. Moral: Jetzt erstmal gesund werden und dabei und danach aktiv angehen, auch die Ursachen. Zur Frage: Eigeninitiative ist gut und notwendig, aber Du brauchst professionelle Anleitung. Gute Physiotherapie ist Gold wert. Die Punkte 1.-6. von titansvente oben gehe ich so mit, allerdings, ob es wirklich zwingend ist, nicht mehr lang zu laufen, ist, glaube ich, fallabhängig. m. |
So ähnlich geht es mir auch.
Ich hatte gegen Ende 2019 auf einmal Schmerzen im Bein, habe dann fast ein Jahr versucht das mit Physio, Übungen usw. wegzukriegen, schlussendlich ist es aber statt besser immer schlimmer geworden bis es auch mit Schmerzmitteln nicht mehr auszuhalten war. Ich habe mich dann nach fast einem Jahr entschieden den Nerv durch eine endoskopische OP zu entlasten. Dabei wurde einfach der Teil rausgeschnitten der auf den Nerv drückt. Das hat soweit ganz gut geklappt und ich bin schon recht bald nach der OP wieder ohne Schmerzmittel ausgekommen nachdem ich fast ein Jahr lang alle möglichen Mittel in der maximalen Dosis einwerfen musste (Auf ärztliche Anweisung natürlich). Als ich dann wieder angefangen habe 100% zu arbeiten sind die Schmerzen aber wieder zurück gekommen, wenn auch nicht in dem Ausmass wie vor der OP. Ich musste dann nochmals etwas kürzertreten und hatte den nächsten Rückfall als ich wieder mit Laufen angefangen habe, musste dann wieder etwas zurückschrauben, habe ein paar Monate später wieder mit etwas weniger Problemen mit Laufen angefangen aber wieder einen Rückfall als ich angefangen habe etwas mehr und schneller zu laufen... Jetzt nach bald 2 Jahren bin ich zwar mehr oder weniger Schmerzfrei, Laufen geht aber noch immer nicht. Alle 1-2 Monate versuche ich es zwar wieder, meist muss ich dann aber bald wieder bremsen. Ich bin gespannt ob das irgendwann wieder gehen wird. Ein Stück weit habe ich mit meiner Triathlon Laufbahn aber schon fast abgeschlossen :( Vielleicht schaffe ich es irgendwann wieder auf eine Sprint oder OD aber ich glaube bis zum Ironman werde ich es wohl nie mehr schaffen |
:Huhu:
MRT HEUTE L4/5 bandscheiben vorfall...l5/s1 anfaenglich L3/4.auch beginnender vorwölbung was steht da genau an in Zukunft ? Welche Übungen habt ihr dazu ? Wie langwierig ist das wohl ? Kein Triathlon mehr ist keine Option für mich Viele Grüße an euch :Huhu: |
Mit dem Befund und den Bildern gehst Du zu Deinem (hoffentlich guten) Orthopäden und ihr besprecht was jetzt die Therapie ist, damit Du erstmal gesund im Sinne von schmerzfrei und stabil wirst (? sollte eigentlich klar sein) Das ist jetzt erstmal denke ich das Ziel.
m. |
Ich hatte 2015 ebenfalls 2 schwere Bandscheibenvorfälle und kann deine Sorgen gut verstehen. Um dir Mut zu machen: Ein Bandscheibenvorfall geht vorüber und es wird dir wieder besser gehen:) Auch ich mache heute wieder ganz normal Sport und habe keinerlei Einschränkungen. Ansonsten kann ich dir für später, wenn du wieder beschwerdefrei bist den Tipp geben, sehr viel für deine Rumpfstabi zu machen und auch Krafttraining hilft. Mach ich heutzutage auch regelmäßig und ich habe keine Probleme mehr. Im Gegenteil, wenn ich mal faul bin und nichts mache, dann merke ich den Rücken wieder.
Also, Kopf hoch, Geduld haben und Augen auf bei der Wahl des Orthopäden. Habe damals gemerkt, dass einige direkt in den OP mit einem wollen, habe dann aber einen guten gefunden, der das konservativ hinbekommen hat. |
:Huhu: :Huhu:
Ich bin in Sachen Stabi immer gut unterwegs gewesen und denke das manche Übungen einfach kontraproduktiv gewesen sind , ohne zu wissen welche ich genau brauche . Cobra Übung hat mir den Rest gegeben und heute dazu untere Rückenschmerzen Mein Orthopäde verschreibt heute Diclo 75 und muss den Bericht vom MRT lesen bevor seine Angestellten mir dann die weiteren Maßnahmen mitteilen. Hab mir derweil in Bochum einen Termin in 3 Wochen geben lassen, beim Grönemeyer Institut. Die sollen Spezialisten sein und hoffe da weiter geholfen zu werden Momentan fühle ich mich echt mies und hoffnungslos dass es wieder wird mit Triathlon |
Zitat:
hab Dir mal ne PN weitergeleitet :Huhu: |
Danke ☺️
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Hi Patrick,
ich hatte 2015 ein Bandscheibenvorfall L4/5 und habe ihn konservativ in den Griff bekommen (trotz starker OP-Indikation). Generell ist das ein langwieriger Prozess und kann durchaus mal 6 Monate in Anspruch nehmen. Zumal ein solcher Vorfall auch oft mit einer Reizung/Entzündung des Nerves einhergeht und das einfach relativ viel Zeit benötigt. Mir hat eine sehr gute Physio viel geholfen und meines Erachtens sind die "richigen" Übungen hier wirklich wichtig. Zudem versetzt auch der Glaube Berge. Würde dir auf alle Fälle von einer OP eher abraten wenn die Symptome dies nicht zwingend erfordern. Ansonsten wünsche ich dir Geduld und kann dir versprechen, dass die Zeit hier dein Freund ist und es sicher irgendwann sich "ausschleicht". LG Patrick :Blumen: |
Frage ist welche Übungen es sind , die langfristig das richtige sind .
Vielen lieben Dank 😊 für eure Rückmeldungen :bussi: |
Zitat:
Kurz zusammengefasst: das ist nichts, was sich hier in einem Forum klären lässt. Meistens beginnt man bei einer konservativen Reha (und sicher frischem BSV) mit Focus auf isometrische Übungen und Schonung in Verbindung mit Schmerztherapie und steigert das dann, bei Erreichen von Symptomfreiheit im Verlauf von mehreren Monaten mit zusätzlichen mobilisierenden Übungen. Das muss aber auf jedem Fall von jemanden begleitet werden, der sich damit auskennt und wenn man sich nur auf die (widersprüchlichen)Tipps verlässt, die Google und Youtube zu dem Thema auswerfen, ist das Risiko Schiffbruch zu erleiden sehr groß. |
Ich hab das auch durch. Am Anfang war das niederschmetternd und ich wusste nicht, ob ich nochmal auf ein Rad steigen kann. Als von OP die Rede war hab ich mir ne Zweitmeinung geholt und bin sehr froh darum, der hat mir das etwas in den Kontext gesetzt.
Was mir glaube ich viel geholfen hat war die (amulante) Reha. Aber 3 Monate war ich sicher beschäftigt, bis ich sagen konnte "das wird besser". Hat aber auch ne weile gedauert, bis ich die Reha antreten konnte. Lag aber auch an meiner Versicherungssituation. |
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