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sybenwurz 04.02.2022 11:22

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1644599)
Das wurde aber auch hier in diesem Forum schon oft anders dargestellt, nach dem Motto E-Auto ist viel billiger weil keine Steuern, kein Verschleiss, hält ewig und Strom ist billiger als Benzin.

Du hast die Subventionierung für die Anschaffung vergessen...:Cheese:

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1644608)
E-Auto wird mittelfristig günstiger sein, als gleich ausgestattete Verbrenner (wegen steigender Kraftstoffpreisen, steigenden Steuern für Verbrennermotoren, höheren Co2-Abgaben, ...

Oh, du glaubst also wirklich ernsthaft, dass unser Staat die Zuckerle für die Stromer dauerhaft aufrecht erhalten wird...?


Zitat:

Der Verschleiß an E-Autos ist geringer, da es viele verschleißträchtige Teile an einem E-Auto nicht gibt (z.B. die ganze Abgasanlage mit Katalysator und Russfilter) und auch kein Motoröl, Ölfilter, Treibstofffilter gewartet werden müssen. Genauso wenig benötigt es Keilriemen, Zahnriemen und Lichtmaschine, um bei laufendem Motor Elektrizität zu erzeugen, wovon auch moderne Verbrenner wegen zunehmender Digitalisierung der Instrumente und der ganzen Fahrzeugtechnik eine wachsende Menge benötigen.
Das stimmt ja alles, macht den Bauteil- vielmehr Baugruppentausch im Bedarfsfall auch nicht billiger und nachdem ich jüngst mal wieder mehrfach kurz hintereinander Zeuge wurde, wie Garantieanfragen aufgrund trivialer Gründe abgelehnt wurden, bin ich nicht bereit zu glauben, dass die Autohersteller da hinsichtlich Elektroautos deutlich anders verfahren, eher im Gegenteil.

Zitat:

Nichts hält ewig.
DAS kann ich allerdings unterschreiben.


Zitat:

Wenn der Strom des E-Autos nicht aus der Steckdose, sondern vom eigenen Dach stammt, wo eine kwH deutlich unter 10 Cent kostet wird der Abstand zum Verbrennerantrieb erst so richtig groß.
Das ist auch so ein Punkt, wo ich sicher bin, dass sich die bisherigen Versorger dadurch nicht die Butter vom Brot nehmen lassen

MattF 04.02.2022 11:27

Zitat:

Zitat von Tilly (Beitrag 1644543)
ich hab keine Lust mehr

Tschüß

Mal abwarten :Lachanfall: :Lachanfall:

Hafu 04.02.2022 11:57

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1644609)
...

Oh, du glaubst also wirklich ernsthaft, dass unser Staat die Zuckerle für die Stromer dauerhaft aufrecht erhalten wird...?
...

Nein, das glaube ich nicht (und es wäre auch Schwachsinn, daran allzulange fest zu halten). Aber ich glaube fest daran, dass Diesel und Benzin wegen steigender Co2-Abgaben, aufwendigeren Förderbedingungen und auch teureren Umweltauflagen für Raffinerien sowie auch die ganze Transportkette von der Förderstätte zum Zapfhahn in den nächsten fünf bis zehn Jahren noch deutlich teurer werden.

Und auch die KFZ-Steuer für Verbrenner wird und muss weiter steigen, weil man den Schaden, der mit der Produktion von Co2 entsteht, zwingend auf die Verursacher umlegen muss.

Nach einer Studie von Bloomberg werden ab 2027 E-Autos in allen Fahrzeugklassen günstiger sein als Verbrenner und spätestens ab dann benötigt es auch keine Kaufsubventionen mehr.

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1644609)
...
Das ist auch so ein Punkt, wo ich sicher bin, dass sich die bisherigen Versorger dadurch nicht die Butter vom Brot nehmen lassen

Da kann der Versorger gar nichts dran ändern. Bei meiner selbst aufs Dach geschraubten Anlage komme ich wegen des gigantischen Preisverfall der Pv-Module bei gleichzeitiger Leistungssteigerung bei angenommen 20-jähriger Nutzungsdauer sogar nur auf 6c/kwH. Und da PV-Module nach 20 Jahren nicht kaputt sind, wäre ab da der erzeugte Strom sogar kostenlos.
Kein Energieversorger kann Hausbesitzern verbieten, sich den Strom selbst zu machen und jeder, der noch Platz auf dem Dach oder Balkon hat und das nicht tut sondern lieber Strom für den vier bis fünffachen Preis einkauft, ist aus meiner Sicht nur doof.

sybenwurz 04.02.2022 12:57

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1644618)
Da kann der Versorger gar nichts dran ändern.

Naja, denk nochmal drüber nach, ob man denen nicht irgendwie hintenrum über ne Quersubventionierung und indem man die entgangenen Einnahmen auf irgendwas andres draufschlägt, Aus- oder Einstieg in oder von irgendwas usw. unter die Arme greifen könnte...
Dann kost' dich dein Strom eben nicht direkt was, über Umwege zahlste halt doch wieder mehr. Auf irgendne Art und Weise wirds sicher möglich, weiterhin zu partizipieren. Anschluss, Aufstellen, Speichern, Umwandeln, Service, ...
Schauen wir uns rein mal die Treibstoffkosten an, ist ja der Löwenanteil dessen, was wir an der Kasse abliefern, Steuern, wo der Staatssäckel richtig klingelt. Sollte das ersatzlos wegfallen, nur weil nu jeder seine Karre daheim umsonst 'tanken' kann?

noam 04.02.2022 14:23

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1644636)
Naja, denk nochmal drüber nach, ob man denen nicht irgendwie hintenrum über ne Quersubventionierung und indem man die entgangenen Einnahmen auf irgendwas andres draufschlägt, Aus- oder Einstieg in oder von irgendwas usw. unter die Arme greifen könnte...
Dann kost' dich dein Strom eben nicht direkt was, über Umwege zahlste halt doch wieder mehr. Auf irgendne Art und Weise wirds sicher möglich, weiterhin zu partizipieren. Anschluss, Aufstellen, Speichern, Umwandeln, Service, ...
Schauen wir uns rein mal die Treibstoffkosten an, ist ja der Löwenanteil dessen, was wir an der Kasse abliefern, Steuern, wo der Staatssäckel richtig klingelt. Sollte das ersatzlos wegfallen, nur weil nu jeder seine Karre daheim umsonst 'tanken' kann?

Da sehe ich auch das größte Fragezeichen. Die durchschnittliche Fahrleistung in D liegt bei 13.700 km (2020). Es sind in D rund 60.000.000 PKW zugelassen. Das sind also 8,22e11 Gesamtkilometer was bei einem durchschnittlichen Verbrauch von ganz konservativen 5l 4,5e11 l verbrauchten Kraftstoff bedeutet. Der l Kraftstoff kostet wieder konservativ 1,5€ wovon 75cent steuern sind. Das bedeutet 3,0825e10 € steuern. Das sind über 30.000.000.000 € jährliche Einnahmen, die wegbrechen würden.

Hafu 04.02.2022 14:35

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1644636)
...
Schauen wir uns rein mal die Treibstoffkosten an, ist ja der Löwenanteil dessen, was wir an der Kasse abliefern, Steuern, wo der Staatssäckel richtig klingelt. Sollte das ersatzlos wegfallen, nur weil nu jeder seine Karre daheim umsonst 'tanken' kann?

Na jeder wird das nicht machen können, weil in vielen Haushalten zu viele Autos unterwegs sind (auf die belegbare Dachfläche bezogen) und zu viel mit dem Auto gefahren wird, als dass das alleine mit selbst erzeugten Strom klappen würde. Mehr als 20 kwH/d Ertrag fürs E-Auto (nach Abzug des Eigenverbrauchs für sonstige Stromerzeuger wie Kühlschrank und Waschmaschine) liefert ein durchschnittliches Hausdach nur an extrem sonnigen Tagen.

Das reicht zwar für rund 100km Fahrleistung , aber wenn -wie in vielen Familien der Fall- drei bis vier Autos vor der Tür stehen, braucht der Stromversorger nur wenig Angst haben, in Zukunft nicht mehr gebraucht zu werden.

Außerdem werden in den nächsten 10 bis 20 Jahren zigtausende Heizungen von Öl oder Gas auf Strom als primäre Wärmequelle umgebaut werden, so dass auch von der Warte der Gesamtstrombedarf in Deutschland massiv steigen wird, weshalb neben viel mehr PV eben auch sobald wie möglich einige tausend neue Windräder benötigt werden.

redeagle 04.02.2022 14:38

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1644657)
Da sehe ich auch das größte Fragezeichen. Die durchschnittliche Fahrleistung in D liegt bei 13.700 km (2020). Es sind in D rund 60.000.000 PKW zugelassen. Das sind also 8,22e11 Gesamtkilometer was bei einem durchschnittlichen Verbrauch von ganz konservativen 5l 4,5e11 l verbrauchten Kraftstoff bedeutet. Der l Kraftstoff kostet wieder konservativ 1,5€ wovon 75cent steuern sind. Das bedeutet 3,0825e10 € steuern. Das sind über 30.000.000.000 € jährliche Einnahmen, die wegbrechen würden.

liegst damit gar nicht schlecht...

steuereinnahmen seit 1950

Hafu 04.02.2022 16:00

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1644657)
... Das sind über 30.000.000.000 € jährliche Einnahmen, die wegbrechen würden.

Die Einnahmen brechen nicht weg, weil nicht über Nacht oder innerhalb weniger Jahre alle Verbrenner verschwinden werden, sondern das ist ein schleichender Prozess, in dessen Verlauf man an vielen Stellgliedern drehen kann, um die Finanzierung der infrastruktur zu erhalten. Eine Stellgröße ist die Erhöhung der Steuer (bzw. auch Erhöhung der CO2-Abgabe), um noch überzeugten Benutzern von Verbrennern den Umstieg auf die E-Mobilität zu erleichtern.

Die Mineralölsteuer ist ja im Gegensatz zur Mehrwertsteuer, die bei Diesel und Benzin miterhoben wird und auch auf den Bezug von Strom anfällt, zweckgebunden, d.h. es sollen damit nach dem Verursacherprinzip die Kosten getragen werden, die der PKW-Straßenverkehr verursacht (Neubau von Straßen, Sanierung von Fahrbahnbelegen, Erhalt von Brücken usw.)

Mit weniger Einnahmen aus diesem Topf muss dann eben, so wie es andere Länder auch praktizieren, eine Straßenbenutzungsgebühr (vulgo: Maut) erhoben werden.
Wenn diese Gebühr handwerklich sauber gemacht ist, wozu das Verkehrministerium in 20 Jahren CSU-Besitz nicht in der Lage war, dann kann man auf diesem Weg auch die Millionen von Ausländern, die traditionell deutsche Straßen für umme nutzen dürfen und dafür auch noch mit fehlendem Tempolimit belohnt werden, mitbeteiligen.


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