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dasgehtschneller 20.05.2021 10:40

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1602798)
Ist da jetzt bereits die Produktion deiner Solarpanels, ggf. eines Speichers und in dem Fall Umwandlungsverlusten, weils sonst doof werden könnte mit nachts laden oder der Raubbau an der Natur für Braunkohletagebau auch schon inkludiert?

Du hast die armen Kinder vergessen die mit ihren Fingernägeln Kobalt aus dem Berg kratzen, obwohl es mit schweren Baggern viel besser geht:Maso:


Ruft mich wenn wir hier wieder sinnvoll über Elektromobilität diskutuieren können ;)

Hafu 20.05.2021 12:09

Auf Twitter gibt es eine ganz interessante öffentliche Auseinandersetzung, bei der sich Bundesverkehrsminister Andi Scheuer ziemlich größenwahnsinnig mit mit VW-CEO Herbert Diess anlegt und diesem vorschreiben will, dass er und die anderen deutschen Automobilhersteller doch bitteschön weiterhin Wasserstoffautos entwickeln mögen und nicht, so wie es VW seit zei Jahren tut, den klaren Schwerpunkt auf batterieelektrische Mobilität zu legen.

Ausgangspunkt war ein kurzer Kommentar von Diess zu einem Text des Handelsblatts, in dem die (aktuelle) Klimaschädlichkeit von Wasserstoff-PKWs betont wurde.

Es ist sicher richtig im Bereich Wasserstoff weiter zu forschen und Forschungsförderung zu betreiben, weil diese Technologie große Potenziale bei der Stahl- und Zementproduktion hat, sowie auch bei diversen großen, heute noch mit Dieselaggregaten angetriebenen semimobilen Industrie-Maschinen. Im PKW-Bereich traue ich deutschen Automobilingenieuren aber durchaus zu, das Potenzial von Brennstoffzellen im direkten Vergleich zu batterieelektrischen Konzepten realitätsgetreuer beurteilen zu können als jemandem wie Andi Scheuer.

repoman 09.06.2021 11:08

So, nach einem Jahr Liefer-/Wartezeit fahre ich jetzt auch elektrisch. Ist irgendwie eine entspannte Art der Fortbewegung und macht Spaß.:)

Hafu 09.06.2021 11:16

Zitat:

Zitat von repoman (Beitrag 1605804)
So, nach einem Jahr Liefer-/Wartezeit fahre ich jetzt auch elektrisch. Ist irgendwie eine entspannte Art der Fortbewegung und macht Spaß.:)

Welches Modell? Wie lädst du?

Halte uns doch mit deinen Alltagserfahrungen auf dem Laufenden.

pepusalt 09.06.2021 11:59

Ja, erzähl... :)

repoman 09.06.2021 22:08

Ich hatte hier ja schonmal geschrieben, dass ich mir letztes Jahr in Juni einen Smart bestellt habe. Es wurde der Smart Forfour, lediglich mit dem Passionpaket, also relativ einfach ausgestattet. Ich nutze ihn als Daily Driver und da hat er alles was ich brauche, also recht umfangreiche Sicherheitsausstattung, Klimaautomtic, Smartphone Integration, Digitalradio und es passt bei umgelegter Rückbank ein Rennrad rein.(mit ausgebautem Vorderrad):Cheese: Auf Sonderausstattungen wie Metallic, Sitzheizung, Navi, Einparkhilfe, Rückfahrkamera usw. habe ich verzichtet.

Ich habe mich aber bewusst für die normale Version mit 4,6kw Bordlader entschieden, die 22kw Version wäre mit 990€ aufpreispflichtig gewesen. Der Smart hat zwar nur eine relativ kleine Reichweite von ca. 150 km, für mich ist das aber völlig ausreichend, da es mein Zweitwagen für die täglichen Fahrten ist. Diese betragen zwischen 10 und wenn’s hoch kommt auch mal 80 km. Ich werde ihn wahrscheinlich jeden 2-3 Tag zu Hause laden, es dauert von 15% auf 100% ca. 10 Stunden an der Haushaltssteckdose. Für Urlaub und weitere Fahrten habe ich noch einen Campingbus (13 Jahre alter MB Viano Marco Polo)

Er fährt sich sehr schön und komfortabeler als ich dachte, es klappert und knarzt nichts. Er hat einen sensationellen Wendekreis und ist einfach das perfekte Stadtauto.

Neupreis ist ca. 20000€, ich habe ihn für 2 Jahre geleast und zahle ca. 75€ mtl. Die staatliche Förderung von 6100€ war die Anzahlung. Mit dem Smart komme ich alleine durch die Ersparnis an Sprit im Vergleich zum vorherigen Fahrzeug deutlich günstiger, dazu kommt, dass man kaum Wartungskosten hat.

Hafu 18.06.2021 14:18

Es ist gerade mal 7 Tage her, dass die FAZ passenderweise in ihrer neu geschaffenen Rubrik Elektromobilität , die genauso heißt wie dieser Thread hier, einen ziemlich reaktionären Kommentar unter dem Titel "Der Verbrenner lebt" veröffentlicht hat, der auf einem Interview, des Entwicklungschefs von Audi mit dem Fachblatt "Auto, Motor und Sport" beruhte.

Nach dem Lesen des Kommentars und insbesondere den euphorischen Kommentaren zahlreicher FAZ-Leser unter dem Text, war ich erstmal irgendwie irritiert und schlecht gelaunt.

Sehr viele in Deutschland haben offensichtlich aktuell hochgradig Angst vor Veränderung und jeder, der verspricht, dass alles bleibt wie es ist, bekommt prompt reichlich Beifall.

So ganz weltfremd ist aber offensichtlich die Mehrheit der Geschäftsführung von Audi doch nicht, denn heute meldet das Handelsblatt genau das Gegenteil der Aussage des Entwicklungschefs: nämlich dass Audi (so wie auch VW und Volvo) schon ab 2026 keine neuen Modelle mit Verbrennermotoren mehr auf den Markt bringen werden.

Mutmaßlich gab es da einen Audi-internen Machtkampf um die Zukunft des Verbrennermotors, den der Audi-Entwicklungschef auch mit Hilfe der öffentlichen Meinung für sich zu beeinflussen versucht hat und den er aber nun verloren hat. Das hat natürlich in der Entwicklungsabteilung enorme Konsequenzen, denn hochspezialisierte und gut bezahlte Ingenieure im Bereich Verbrennertechnik werden nun in wenigen Jahren überflüssig, neu eingestellt werden mit so einer Entscheidung selbstverständlich ab sofot nur noch Ingenieure mit Expertise im Bereich Akkutechnik und Elektromotor.

Sehr interessant auch der erste Kommentar im Handelsblatt auf diese Meldung:

Zitat:

Zitat von Handelsblatt-Leser
...viel wichtiger die Frage. Wer kauft mir denn nun meinen alten Verbrenner ab? Audi? Die Autobauer müssen auch mit diesem Thema umgehen - denn der Umstieg auf Elektro sorgt dafür, das alle aktuellen Verbrenner im Prinzip komplett wertlos werden.

Tja, Augenkauf beim Autokauf.:Huhu: Die Frage werden sich in Zukunft auch andere Neuwagenkäufer stellen. Während Elektro-Autos, die nicht Tesla heißen (für diese Marke gab es schon immer einen gesunden Gebrauchtmarkt), wegen anfänglicher Batteriemängel bzw. schlicht zu kleiner Akkus sich nur schlecht nach einigen Jahren weiterverkaufen haben lassen, kippt der Gebrauchtwagenmarkt gerade: moderne Elektroautos sind immer wertstabiler, da sie auch weniger Verschleißteile haben als Verbrennerautos, während letztere demnächst immer mehr an Wert verlieren werden, wegen absehbar steigenden Treibstoffpreisen, höheren Abgasnormen, Fahrverboten in Innenstädten für Verbrenner usw.
Alleine aus solchen ökonomischen Erwägungen heraus, wird der hochpreisige Neuwagenmarkt für Verbrenner immer mehr an Bedeutung verlieren wenn nicht sogar einbrechen.
Auch die Höhe der Leasingraten bei den großen Leasingflotten hängen massiv von der Wertstabilität der Autos ab ebenso wie die Zusammensetzung der Mietwagenflotten von Sixt, Hertz usw.

sybenwurz 18.06.2021 14:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1607033)
Das hat natürlich in der Entwicklungsabteilung enorme Konsequenzen, denn hochspezialisierte und gut bezahlte Ingenieure im Bereich Verbrennertechnik werden nun in wenigen Jahren überflüssig, neu eingestellt werden mit so einer Entscheidung selbstverständlich ab sofot nur noch Ingenieure mit Expertise im Bereich Akkutechnik und Elektromotor.

Ich denke nicht, dass sich die Verbrennerexperten allzu arge Gedanken machen müssen.
Erstens ist noch lange nicht 2026, d.h. man kann sein Fähnchen auch noch (mehrmals) in nen anderen Wind hängen, zum andern wirds sicherlich auch weiterhin (Motor-)Hersteller geben, die nicht vollständig eingleisig auf Batterieelektrik umschwenken, nur weil das grad gehyped wird oder ergebnisoffene Forschungen über alle Antriebskonzepte nen deutlichen Ausschlag in die Richtung zeigten.

Unabhängig davon waren wir uns ja einig, dass wir die Menschheit nicht zu retten in der Lage sind, wenn die bestehende Version des Individualverkehrs jetzt nur anders betrieben wird, insofern könnten die Ingenieure sich durchaus auch hinsichtlich des Umweltschutzes effektiveren Feldern zuwenden, als einfach nur andere Autos zu bauen.


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