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Seyan 23.03.2020 09:38

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1519327)
Ich würde sagen, dass man einem acht Monate alten Kind nichts erklärt sondern Dinge durchsetzt (auch das wurde in der Vergangenheit "Erziehung" genannt).

Ich kenne mich jetzt nicht so gut mit Kleinkindern aus, aber der Junior ist mit 8 Monaten vermutlich noch nicht in der Lage Türen zu öffnen und sich so dem Kontaktverbot zu entziehen. Life is easy. :Cheese:

Gruß
N. :Huhu:

Mir gehts ja nicht darum, ihm was zu erklären :cool: sondern dass ihm der soziale Kontakt zu anderen Kindern fehlt und dadurch seine soziale Entwicklung etwas leiden könnte. Früher ist man halt zur Krabbelgruppe gegangen oder hat sich beim Mama/Baby-Treff getroffen... da hat der Kleine dann auch andere Babys gesehen, die versuchen dann (hoffentlich) gemeinsam zu spielen, soweit es die Motorik erlaubt.

Das ist halt was, was uns auch Sorge bereitet... unser Fratz ist motorisch ohnehin etwas hinterher und würde durch das Spielen mit anderen Babys hoffentlich ermutigt, weiter zu lernen. Wenn ich sehe, wie andere schon krabbeln oder sitzen, während unserer gerade mal das Drehen von Rücken auf Bauch hinkriegt... naja, was solls. Ändern können wir an der Situation eh nix.

Antracis 23.03.2020 09:42

Aus meiner Sicht wird durch diese Pandemie auch das Thema Telemedizin einen unerwarteten Schub erhalten (und wahrscheinlich auch weiter gefasster Bereiche wie Homeoffice und Videokonferenz in anderen „Branchen“ nochmal mehr als eh schon geschehen.) Ich bekomme das gerade in der Psychiatrie und Psychotherapie mit.

Das Thema kam ja jahrelang, unabhängig von technischen Möglichkeiten, nur zäh voran. Viel wurde problematisiert und über Datenschutz geredet, es ging aber seitens der Krankenkassen vor allem um die Angst von stark steigenden Fallzahlen und Möglichkeit des Abrechnungsbetrugs und die Fachverbände haben sich um Behandlungsstandards gesorgt und aus meiner Sicht waren da oft auch extreme Berührungsängste und Technikfeindlichkeit im Spiel.

Aktuell steht man einfach unter extremen Handlungsdruck und zumindest hier in Berlin wird gerade die Möglichkeit von Videobehandlung für Einzel- und Gruppentherapien freigegeben und auch Erstgespräche in Notfällen diskutiert.

Aus meiner Sicht eine gute Möglichkeit jetzt viel Erfahrung zu sammeln und dann am Ende vielleicht in 2 Jahren ein gutes System zu haben, um gerade die Versorgungsprobleme in den dünn besiedelten Gebieten zu lösen. Bisher ist da, neben einigen wenigen Projekten, sehr wenig passiert.

Ärzte in Bergamo schlagen ja auch vor, wenn möglich, die Lungenentzündungen noch mehr aufsuchend zu behandeln um das Infektionsrisiko im Krankenhaus zu reduzieren. Der klassische „Hausbesuch“ des Hausarztes ist ja in den letzten Jahrzehnten aus der Mode gekommen, auch weil von den Kassen einfach nicht ausreichend vergütet und der „Ärztliche Bereitschaftsdienst“ war ein sehr ineffizientes Tool. Das hat in vielen Fällen dazu geführt, dass solche Menschen die Notaufnahmen der Krankenhäuser frequentiert haben.

Möglich, dass sich durch die aktuell Krise auch da etwas verbessert, man darf ja hoffen. Mobile Medizin kostet Geld, aber ist in vielen Fällen sinnvoll.

reisetante 23.03.2020 09:50

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1518858)
Das da oben war der wichtigste Satz in deinem Post.

Leider hast du ihn nicht beherzigt. Ich weiß, dass es eine schwer erklärbare Sehnsucht bei den Menschen gibt, hinter jeder Seuche eine groß angelegte Verschwörung zu sehen...

Hier muss ich Dir ausnahmsweise widersprechen, Dr. Hafu.
Eine Verschwörungstheorie sieht irgendwelche dunklen Mächte, die die Weltherrschaft an sich reißen möchte. Das ist natürlich vollkommener Humbug.
Aber grad in Deutschland müssten wir nach Nazi- und DDR Regime eigentlich wissen, wie sich eine Diktatur entwickelt.

Was nun REAL ist, hier in Kürze:
a. Die ohnehin schon sehr angeschlagene Demokratie in Europa wird in einigen Ländern nun sehr schnell noch weiter zerstört:
https://sz.de/1.4853591
b. China... führe ich nicht nochmal weiter aus, da Ihr es eh nicht versteht, auch wenn Ihr vielleicht schon mal als Tourist oder für Kongress/Business dort wart
https://www.tagesschau.de/kommentar/...ganda-101.html

Lieber Dr. Hafu, vielleicht könntest Du Dich ja als WHO Direktor bewerben. Der Posten wird bestimmt bald frei. Du hast die besten Voraussetzungen hierzu: medizinischer Hintergrund, Freundlichkeit ggü. dem chinesischen Regime und mangelnde Kenntnis der 36 Strategeme. Ein nettes Extra-Taschengeld wartet dann bestimmt auf Dich und, wenn man wieder darf, schöne Luxusreisen.

Ich kleine Graue Maus verabschiede mich nun von diesem Forum. Hier sind mir letztlich zu viele Gescheitschwätzer, Besserwisser und Narzissten.

Für unsere Leistungs-, Konsum- und Spassgesellschaft wird gerade der Reset-Knopf gedrückt.
Ich wünsche Euch, den Leistungs-, Konsum- und Spassorientierten Triathleten, alles Gute!

longtrousers 23.03.2020 10:03

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1519268)
Das Problem von Italien und Spanien war und ist die riesige Dunkelziffer an Infizierten außerhalb der Statistik aufgrund zu weniger Tests. Dieses Problem existiert in dieser Größenordnung in Deutschland bei weitem nicht.

Hoffen wir mal. Diese Beispiele aus meiner Umgebung geben da wenig Hoffnung:

-Ein Kollege von mir, Ende 50, kam zurück aus S-Tirol mit stetigem Husten und Fieber. Er kriegt kein Test ohne "Code" vom Hausarzt. Der Hausarzt hat keinen "Code". Das Gesundheitsamt würde jemanden senden zum Testen. Nach 2 Tage war immer noch keiner da.

-Der Sohn, 24, eines anderen Kollegen von mir hatte gleiche Symptome. Der Hausarzt war nicht interessiert (auch kein "Code") und die Zentrale sagte (ich weiss nicht was mein Kollege mit Zentrale meint, aber ich nehme an eine Nummer die man wählen sollte) sagte "kein Test", weil der Sohn mit 24 nicht zur Risikogruppe gehört.

-Eine Freundin von meiner Frau, Krankenschwester, hatte schwere Symptome und wurde beim Hausarzt negativ auf Grippe getestet. Im Ausschlussverfahren könnte man sagen, sie hat Corona, aber ein Test wurde nicht gemacht (klar, dann hätte der Arzt seine Praxis schließen können).

Bockwuchst 23.03.2020 10:05

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1519319)
Für Erwachsene sollte in der heutigen Zeit von massenhafter Ablenkung eine zeitlich begrenzte Isolation wirklich kein Problem darstellen. Warum auch immer man unbedingt in Gruppen Radfahren muss (wobei die Kontaktsperre ja das zu zweit fahren erlauben würde)...

Ich seh aber das Problem einfach bei meinem Sonnemann. Natürlich halten wir uns an die Regelungen / Vorgaben. Aber für den sind Sozialkontakte immens wichtig. Hat da vll. jemand abseits von Skype / etc. Ideen, wie wir damit umgehen sollen? Einem 8 Monate alten Kind ist auch schwer zu erklären, warum es jetzt nur noch Mama und Papa sehen darf...

Unser Sohn ist 20 Monate alt. Er ist vor der Schließung sehr gern in die Kita gegangen und wir haben auch andere Kinder und vor allem die Großeltern sehr regelmäßig getroffen.
Er würde sich natürlich freuen, wenn wir zur Oma fahren würden. Aber er würde überhaupt nicht verstehen, dass das jetzt eine Zeit lang nicht möglich war. Er ist so glücklich wie eh und je, er bemerkt diese Veränderung einfach noch gar nicht.
Von daher sehe ich da keine Probleme. Die würde es nur geben, wenn man seine eigene Verunsicherung auf das Kind überträgt.
Uns hilft zur Entspannung natürlich sehr, dass wir einen eigenen großen Garten haben. Mit 2-3 Kindern in einer kleinen Wohnung ohne Balkon mag ich mir lieber nicht vorstellen.

sybenwurz 23.03.2020 10:06

Ganz interessanter Beitrag im ZDF, ... vielleicht schlägt grad die Natur tatsächlich zurück, oder 'das grosse Ganze'...

Bockwuchst 23.03.2020 10:08

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1519335)
Hoffen wir mal. Diese Beispiele aus meiner Umgebung geben da wenig Hoffnung:

-Ein Kollege von mir, Ende 50, kam zurück aus S-Tirol mit stetigem Husten und Fieber. Er kriegt kein Test ohne "Code" vom Hausarzt. Der Hausarzt hat keinen "Code". Das Gesundheitsamt würde jemanden senden zum Testen. Nach 2 Tage war immer noch keiner da.

-Der Sohn, 24, eines anderen Kollegen von mir hatte gleiche Symptome. Der Hausarzt war nicht interessiert (auch kein "Code") und die Zentrale sagte (ich weiss nicht was mein Kollege mit Zentrale meint, aber ich nehme an eine Nummer die man wählen sollte) sagte "kein Test", weil der Sohn mit 24 nicht zur Risikogruppe gehört.

-Eine Freundin von meiner Frau, Krankenschwester, hatte schwere Symptome und wurde beim Hausarzt negativ auf Grippe getestet. Im Ausschlussverfahren könnte man sagen, sie hat Corona, aber ein Test wurde nicht gemacht (klar, dann hätte der Arzt seine Praxis schließen können).


Was soll denn ein "Code" und eine "Zentrale" sein. Klingt ehrlich gesagt schon wieder sehr verschwörerisch.

Stefan 23.03.2020 10:13

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1519338)
Was soll denn ein "Code" und eine "Zentrale" sein. Klingt ehrlich gesagt schon wieder sehr verschwörerisch.

Wenn ein Arzt/ eine Ärztin einen Test für medizinisch erforderlich hält, dann darf er die Testung vornehmen:


KBV:
Die Indikation soll nach ärztlichem Ermessen gestellt werden – unter Berücksichtigung der Kriterien des Robert Koch-Instituts (RKI). Ärztinnen und Ärzte können somit, wenn sie dies medizinisch für erforderlich halten, die Testung vornehmen.

Eine labordiagnostische Testung sollte vor allem bei Patienten erfolgen, die Symptome zeigen und Kontakt zu einer infizierten Person hatten oder sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten.


---

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