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sabine-g 21.03.2025 20:01

Arne das ist zu kompliziert.
Du argumentierst mit Fakten.
Wie wäre es mit alternativen Fakten?
Die werden leichter akzeptiert.

Schwarzfahrer 21.03.2025 20:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1777539)
Querdenker haben jede Menge Fakenews in die öffentliche Debatte eingeschleust. Sie tun das noch heute.

Ein Schwerpunkt der Falschbehauptungen bezieht sich derzeit auf die angeblich unnötigen Schulschließungen.

Schulschließungen gab es im Jahr 2020 in 188 Ländern weltweit. Heute lässt sich rückblickend festhalten, dass die Schulschließungen einen deutlichen Effekt auf das Infektionsgeschehen hatten. In der Omikron-Welle Anfang 2022 haben Lehrkräfte und Schüler rund 20 Prozent zu den Gesamtinfektionen beigetragen. Als die Schulen geschlossen waren, waren es 2 Prozent.

Die Omikron-Welle Anfang 2022 war bzgl. der Gefährlichkeit weit weg von dem, was in 2020 und 2021 noch zu beobachten war. Insofern waren Infektionszahlen in dieser Zeit von geringer Bedeutung, da die meisten Infizierten symptomfrei bzw. kaum ernsthaft erkrankt waren (mal abgesehen davon, daß dank der fehlenden Kontrolle die Zahl der gemeldeten (und leider auch bezahlten) Tests die Zahl der tatsächlich durchgeführten weit übertraf, also die Daten im Nachhinein eher wenig geeignet sind, irgendetwas zu beweisen.

Was für mich deutlich wesentlicher zählt, ist die Erhebung, die im Vergleich zwischen Schweden und Finland gemacht wurde bereits in 2020: Schweden mit normalem Schulbetrieb, Finland mit Schulschließungen (habe ich damals auch schon verlinkt).
Zitat:

Eine weitere Untersuchung kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Dabei hat man die Infektionen mit Sars-CoV-2 bei Kindern in Schweden und Finnland verglichen. Im Alter zwischen null und 19 Jahren wurden danach bis Mitte Juni insgesamt 584 Fälle in Finnland und 1.124 in Schweden gezählt. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl sind das 49 Fälle in Schweden und 52 in Finnland.
Es gab in beiden Ländern also ähnlich viele Erkrankungen. Der entscheidende Unterschied aber: Finnland hatte seine Schulen vom 18. März bis 13. Mai geschlossen, in Schweden waren sie offen. Die Autoren der Studie, die von den beiden nationalen Gesundheitsbehörden in Auftrag gegeben wurde, kommen zu dem Ergebnis, dass die Schließung von Schulen nur wenig gebracht hat. Kinder spielten nur "eine kleine Rolle bei der Weiterverbreitung des Virus". In jedem Fall aber seien die negativen Effekte von Schulschließungen höher zu bewerten als die positiven Effekte, die eine solche Maßnahme bei der Eindämmung der Pandemie habe.

Wie man daraus noch die Schulen als Pandemietreiber ableitet, ist für mich ein Rätsel. Eigentlich war m.M.n. jegliche Schulschließung nach der Publikation dieses Ergebnisses (August 2020) nicht objektiv begründbar, höchstens durch Modellierungen, die ja alles hergeben, was man will, wenn man nur die "richtigen" Eingaben macht. Oder kennst Du gegenteilige Vergleichsergebnisse zwischen Staaten mit und ohne Schulschließung? Soweit ich weiß, kam beim Vergleich South und North Dakota auch das Gleiche heraus, da habe ich aber jetzt kein Link auf die Schnelle.

Klugschnacker 21.03.2025 20:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777635)
Schweden mit normalem Schulbetrieb, Finland mit Schulschließungen...

Ja, und? Deutschland hat sich für eine andere Strategie entscheiden, wie die meisten anderen Länder.

Klugschnacker 21.03.2025 21:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777635)
Wie man daraus noch die Schulen als Pandemietreiber ableitet, ist für mich ein Rätsel.

Kinder bekommen relativ selten ernsthafte Symptome. Deswegen blieben viele Corona-Infektionen bei Kindern unentdeckt. In der schwedischen Statistik steht dann fälschlicherweise, dass kaum Kinder mit Corona infiziert seien.

Als Pandemietreiber können sie dennoch fungieren, sofern sie Erwachsene in ihrem Umfeld anstecken. Eltern kleiner Kinder können ein Lied davon singen, was die Kids so an Krankheitserregern nach Hause bringen...

Schwarzfahrer 21.03.2025 21:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1777638)
Ja, und? Deutschland hat sich für eine andere Strategie entscheiden, wie die meisten anderen Länder.

Das hat die Überzeugungskraft des alten "Millionen Fliegen können nicht irren"-Arguments...

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1777639)
Kinder bekommen relativ selten ernsthafte Symptome. Deswegen blieben viele Corona-Infektionen bei Kindern unentdeckt. In der schwedischen Statistik steht dann fälschlicherweise, dass kaum Kinder mit Corona infiziert seien.

Als Pandemietreiber können sie dennoch fungieren, sofern sie Erwachsene in ihrem Umfeld anstecken. Eltern kleiner Kinder können ein Lied davon singen, was die Kids so an Krankheitserregern nach Hause bringen...

Wenn Du genauer liest, steht irgendwo drin, daß auch die Erkrankungen unter den Lehrern sich zwischen den Ländern mit und ohne Schulschließung nicht unterschieden haben und nicht wesentlich erhöht waren. Inzwischen hat sogar Lauterbach zugegeben, daß die Schulschließungen ein Fehler waren, den man rückblickend nicht wiederholen sollte. Daher wird es Zeit einzusehen, daß in diesem Punkt die "Querdenker" Recht hatten, und nicht überholte Vorwürfe von wegen Fakenews verbreiten.

Klugschnacker 21.03.2025 21:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777640)
Daher wird es Zeit einzusehen, daß in diesem Punkt die "Querdenker" Recht hatten, und nicht überholte Vorwürfe von wegen Fakenews verbreiten.

In Schweden wurden diese Entscheidungen nicht von Querdenkern vorbereitet oder getroffen, sondern sie wurden wissenschaftlich begleitet.

Schweden hatte leider im europäischen Vergleich sehr viele Tote zu beklagen. Im Gegensatz zu Deiner Darstellung hat es in Schweden allerdings durchaus Schulschließungen gegeben, nämlich in den Oberstufen. Nur die Kindergärten und Grundschulen blieben durchgehend geöffnet.

Auf Corona getestet wurde in Schweden lange Zeit nur in den Krankenhäusern. Da kleine Kinder in der Regel nicht so schwer an Corona erkranken, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden, konnte mit diesen Tests das Infektionsgeschehen der Kinder nicht valide erfasst werden. Studien ergaben, dass sie häufiger infiziert sind als Erwachsene.

Wie auch immer, Schweden hatte im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hohe Todeszahlen, besonders im Vergleich zu den skandinavischen Nachbarländern. Pro Kopf 14% mehr als Deutschland.

Antracis 21.03.2025 21:45

[edit] Zeitschwendung, stattdessen lieber 50 Liegestütze gemacht…

Klugschnacker 21.03.2025 22:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777640)
Das hat die Überzeugungskraft des alten "Millionen Fliegen können nicht irren"-Arguments...

Wissenschaftler und Politiker können sich irren, falls Du das meinst. Man kann solche Irrtümer aber nicht auf eine Stufe stellen mit dem Stuss von Querdenkern. Ich verstehe nicht, warum wir da einen Dissens haben.


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