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TriVet 14.03.2023 09:49

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1701798)
Beim Thema E-Auto ist das hier aber anders. Da hier nur die Oberschicht anwesend ist und sich deswegen locker ein E-Auto leisten kann. Wenn man dann darauf hinweist, dass man sich das nicht leisten kann, wird einem vorgeschlagen sich für das E-Auto zu verschulden oder zu leasen, da man als Verbrennerfahrer eine große Umweltsau ist.

Das ist wohl dein Empfinden, aber gelesen habe ich das hier nicht, im Gegenteil war Konsens, dass "Bewahren und Pflegen der wahre Umwletsegen" ist, sprich das alte Auto weiterfahren, solange rentabel.
Bei Neuanschaffung sind die Stromer schon jetzt teilweise günstiger, wie der wohl kaum als linksgrünversiffte zu bezeichnende ADAC berechnet hat:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeu...stenvergleich/

Autofahren war schon immer teuer und wird in Zukunft vermutlich kaum billiger

keko# 14.03.2023 09:52

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1701808)
Du hast linksgrün versifft vergessen in Deiner Liste. Da wirst Du dann z.B für das sterben der Deutschen Autoindustrie verantwortlich gemacht.
Ist aber natürlich etwas anderes, weil das ja stimmt. ;):Maso:

Das stimmt!! In meiner Stuttgarter Reihenhausvorstadtsiedlung mache ich mich als überzeugter Citybiker (30 Jahre altes Rad Marke "Herkules") bei meinen lieben Nachbarn nicht immer beliebt, da die eine Hälfte beim Daimler arbeitet und die andere beim Bosch (Automobil-Zulieferer). Wie ich bereits erwähnte: Rekord ist in meiner Nachbarschaft 6 Autos in einer Familie :Cheese:

noam 14.03.2023 09:52

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1701816)
Für wie realistisch hältst du die Umsetzung eines solchen Modells und aus welchen Gründen nicht?
:Cheese:

Hast du da etwas meine zynischen Töne herausgelesen? Politik wird von den Mächtigen für die Mächtigen gemacht. Alle anderen werden nur (teilweise) mitgenommen, um den Burgfrieden zu wahren.

Nepumuk 14.03.2023 09:52

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1701793)
Ist es gegenrede wenn man persönlich wird?
Beleidigend?

Nein, aber darum geht es hier auch gar nicht.

noam 14.03.2023 10:21

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1701816)
Für wie realistisch hältst du die Umsetzung eines solchen Modells und aus welchen Gründen nicht?
:Cheese:

Achso und was mir da gerade noch zu einfällt:

"Die Politik" versucht immer den sozialen Ausgleich für "besonders belastende Aufwendungen oder Umstände" über "Steuernachlässe" in Form von Steuerfreibeträgen oder Möglichkeiten des steuerlichen Absetzen zu regeln. Und Überraschung: Die mit geringem oder mittlerem Einkommen zahlen gar nicht genug Steuern, um davon so zu profitieren, dass die Last mit der Steuererstattung auffangen zu können. Hingegen profitieren hier wieder die Vermögenden überproportional, da sie ihre Steuerlast damit senken, die besondere Last sehr gut abfedern und damit ihren Anteil am "Gemeinwohl" reduzieren.

Es hat ja seine Gründe, warum in vielen Krisen Reiche noch reicher werden.

Flow 14.03.2023 10:33

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1701824)
Es hat ja seine Gründe, warum in vielen Krisen Reiche noch reicher werden.

In jeder Krise steckt eine Chance ... :Cheese:

keko# 14.03.2023 10:34

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1701824)
....
Es hat ja seine Gründe, warum in vielen Krisen Reiche noch reicher werden.

Wäre dem nicht so, wären Krisen kürzer ;)
Oder aktuell: würden die Söhne der Entscheider in den Panzern sitzen, hätten wir in 30 Minuten einen Waffenstillstand und in 60min Friedensgespräche ;-)

trithos 14.03.2023 10:57

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1701812)
... Verständnis für die Situation derer, die auf das Verbrenner Auto angewiesen sind habe ich hier noch nie gelesen.

Doch Verständnis habe ich schon, aber nur bedingt. Vor allem die Formulierung "auf das Verbrenner-Auto angewiesen" oder auch "aufs Auto angewiesen" nervt mich zunehmend. Damit ist nämlich oft gemeint, dass man keine Lust hat, alternative Verkehrsmittel in Erwägung zu ziehen.

Du schreibst weiter oben vom Leben auf dem Dorf mit 30 Kilometer Pendel-Weg. Ohne Deine Situation genau zu kennen, schildere ich kurz meine: Ich lebe auch außerhalb der Stadt und muss auf meinem Arbeitsweg nicht nur IN die Stadt sondern de facto quer durch. 24 km One-Way, davon die Hälfte tatsächlich im Stadtverkehr. Dazu noch das besondere Schmankerl, dass meine Arbeitsstätte auf einem Hügel liegt und meine Wohnung auch, dass also sowohl hin als auch zurück eine kleine Bergwertung (nach Hause 150 Höhenmeter) liegt. Würdest Du anerkennen, dass ich aufs Auto angewiesen bin?

Ich nicht! Als mein Arbeitsplatz dorthin gewandert ist, wo er jetzt ist, hab ich mir ein E-Bike gekauft, mit dem ich täglich mehr als zwei Stunden pendle. Ist manchmal mühsam, wenn es regnet und finster ist. Und vor allem, wenn ich dann auf Kolleg*innen treffe, die behaupten, für ihre läppischen 5 km Arbeitsweg innerstädtisch aufs Auto angewiesen zu sein.

Und weil Du ja auch die Kosten angesprochen hast: gerade die sprechen gegen das Auto, das sowohl in Anschaffung als in Betrieb das teuerste Verkehrsmittel ist. "Aufs Auto angewiesen zu sein" ist also ein relativer Begriff, der meiner Meinung nach zu oft unreflektiert und unwidersprochen in die Diskussion geworfen wird.

Ich leugne sicher nicht die Vorteile, die das Auto bieten kann - auch ich fahre regelmäßig. Aber das ist eben nicht Schicksal, sondern eine bewusste Entscheidung. Und ein Triathlet hat mit der Verwendung eines Fahrrads doch wirklich eine gute Möglichkeit, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig Geld zu sparen.

Nogi87 14.03.2023 11:29

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1701831)
Doch Verständnis habe ich schon, aber nur bedingt. Vor allem die Formulierung "auf das Verbrenner-Auto angewiesen" oder auch "aufs Auto angewiesen" nervt mich zunehmend. Damit ist nämlich oft gemeint, dass man keine Lust hat, alternative Verkehrsmittel in Erwägung zu ziehen.

Du schreibst weiter oben vom Leben auf dem Dorf mit 30 Kilometer Pendel-Weg. Ohne Deine Situation genau zu kennen, schildere ich kurz meine: Ich lebe auch außerhalb der Stadt und muss auf meinem Arbeitsweg nicht nur IN die Stadt sondern de facto quer durch. 24 km One-Way, davon die Hälfte tatsächlich im Stadtverkehr. Dazu noch das besondere Schmankerl, dass meine Arbeitsstätte auf einem Hügel liegt und meine Wohnung auch, dass also sowohl hin als auch zurück eine kleine Bergwertung (nach Hause 150 Höhenmeter) liegt. Würdest Du anerkennen, dass ich aufs Auto angewiesen bin?

Ich nicht! Als mein Arbeitsplatz dorthin gewandert ist, wo er jetzt ist, hab ich mir ein E-Bike gekauft, mit dem ich täglich mehr als zwei Stunden pendle. Ist manchmal mühsam, wenn es regnet und finster ist. Und vor allem, wenn ich dann auf Kolleg*innen treffe, die behaupten, für ihre läppischen 5 km Arbeitsweg innerstädtisch aufs Auto angewiesen zu sein.

Und weil Du ja auch die Kosten angesprochen hast: gerade die sprechen gegen das Auto, das sowohl in Anschaffung als in Betrieb das teuerste Verkehrsmittel ist. "Aufs Auto angewiesen zu sein" ist also ein relativer Begriff, der meiner Meinung nach zu oft unreflektiert und unwidersprochen in die Diskussion geworfen wird.

Ich leugne sicher nicht die Vorteile, die das Auto bieten kann - auch ich fahre regelmäßig. Aber das ist eben nicht Schicksal, sondern eine bewusste Entscheidung. Und ein Triathlet hat mit der Verwendung eines Fahrrads doch wirklich eine gute Möglichkeit, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig Geld zu sparen.

Dann mal meine Situation. Hier gibt es keine Radwege die ich benutzen kann. Nachdem ich das letzte Mal beim Fahrrad fahren angefahren wurde, fahre ich nur noch Sonntags morgens auf der Straße, ansonsten nur noch auf der Rolle. Mit dem Auto brauche ich 32 Minuten zur Arbeit, mit den öffentlichen wenn ich Glück habe 1 Stunde 49. Klar kann man immer sagen das ist zumutbar, allerdings habe ich das 3 Jahre zur Uni durchgemacht, mit dem Ergebnis, dass ich 3 Jahre lang jeden Tag puren Stress beim Bahn fahren hatte. Jedes Mal wenn die U-Bahn nur kurz länger gestanden ist hatte ich einen Puls von 150, weil wenn ich den Anschlusszug verpasse ich nicht 1 Stunde 50 sondern 2 Stunden 50 nach Hause brauche und dann sofort ins Bett muss.
Das mache ich nicht nochmal mit.

keko# 14.03.2023 11:31

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1701831)
....

Ich leugne sicher nicht die Vorteile, die das Auto bieten kann - auch ich fahre regelmäßig. Aber das ist eben nicht Schicksal, sondern eine bewusste Entscheidung. Und ein Triathlet hat mit der Verwendung eines Fahrrads doch wirklich eine gute Möglichkeit, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig Geld zu sparen.

Du bist ein Triathlet, mobil und fit. Selbstverständlich sollst du das Fahrrad in deinen täglichen Weg mit einbeziehen.
Und: du hast die Wahl - du kannst Fahrrad fahren oder eben das Auto nutzen.
Die Wahl zu haben ist der entscheidende Luxus., den du genießt. Du kannst dir einen Verbrenner kaufen, eine E-Auto, ein E-Bike, eine billige Stadtschlampe über eBay.
Hoffen wir, dass das so bleibt ;)

trithos 14.03.2023 11:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701838)
Du bist ein Triathlet, mobil und fit. Selbstverständlich sollst du das Fahrrad in deinen täglichen Weg mit einbeziehen.
Und: du hast die Wahl - du kannst Fahrrad fahren oder eben das Auto nutzen.
Die Wahl zu haben ist der entscheidende Luxus., den du genießt. Du kannst dir einen Verbrenner kaufen, eine E-Auto, ein E-Bike, eine billige Stadtschlampe über eBay.
Hoffen wir, dass das so bleibt ;)

Danke, hoffe ich auch. ;)
Aber es ist nicht das Entscheidende, ob ICH mir was leisten kann. Die Frage ist, ab wann man allgemein das Auto als alternativlos ansieht. Und selbst wenn ich ein Auto habe, darf ich ja trotzdem gelegentlich mit dem Rad fahren und das Auto stehen lassen. Vor allem wenn das Geld knapper sein sollte, wäre das aus meiner Sicht doch total naheliegend.

Aber ich verstehe natürlich auch, was Du, Nogi87, schreibst: 30 Kilometer Bundesstraße ist sicher kein Vergnügen, vor allem wenn man schon schlechte Erfahrungen gemacht hat. Die Alterative zum Radeln auf der Bundesstraße ist aber meiner Meinung nach eben NICHT das Auto, sondern der Bau eines Radweges.

Flow 14.03.2023 11:46

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1701837)
Jedes Mal wenn die U-Bahn nur kurz länger gestanden ist hatte ich einen Puls von 150, weil wenn ich den Anschlusszug verpasse ich nicht 1 Stunde 50 sondern 2 Stunden 50 nach Hause brauche und dann sofort ins Bett muss.

Cool ! Ein "weil wenn"-Satz mit korrekter Prädikatstellung ... :liebe053:... welch Seltenheit ... :)

twsued 14.03.2023 12:29

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1701831)
Doch Verständnis habe ich schon, aber nur bedingt. Vor allem die Formulierung "auf das Verbrenner-Auto angewiesen" oder auch "aufs Auto angewiesen" nervt mich zunehmend. Damit ist nämlich oft gemeint, dass man keine Lust hat, alternative Verkehrsmittel in Erwägung zu ziehen.

Du schreibst weiter oben vom Leben auf dem Dorf mit 30 Kilometer Pendel-Weg. Ohne Deine Situation genau zu kennen, schildere ich kurz meine: Ich lebe auch außerhalb der Stadt und muss auf meinem Arbeitsweg nicht nur IN die Stadt sondern de facto quer durch. 24 km One-Way, davon die Hälfte tatsächlich im Stadtverkehr. Dazu noch das besondere Schmankerl, dass meine Arbeitsstätte auf einem Hügel liegt und meine Wohnung auch, dass also sowohl hin als auch zurück eine kleine Bergwertung (nach Hause 150 Höhenmeter) liegt. Würdest Du anerkennen, dass ich aufs Auto angewiesen bin?

Ich nicht! Als mein Arbeitsplatz dorthin gewandert ist, wo er jetzt ist, hab ich mir ein E-Bike gekauft, mit dem ich täglich mehr als zwei Stunden pendle. Ist manchmal mühsam, wenn es regnet und finster ist. Und vor allem, wenn ich dann auf Kolleg*innen treffe, die behaupten, für ihre läppischen 5 km Arbeitsweg innerstädtisch aufs Auto angewiesen zu sein.

Und weil Du ja auch die Kosten angesprochen hast: gerade die sprechen gegen das Auto, das sowohl in Anschaffung als in Betrieb das teuerste Verkehrsmittel ist. "Aufs Auto angewiesen zu sein" ist also ein relativer Begriff, der meiner Meinung nach zu oft unreflektiert und unwidersprochen in die Diskussion geworfen wird.

Ich leugne sicher nicht die Vorteile, die das Auto bieten kann - auch ich fahre regelmäßig. Aber das ist eben nicht Schicksal, sondern eine bewusste Entscheidung. Und ein Triathlet hat mit der Verwendung eines Fahrrads doch wirklich eine gute Möglichkeit, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig Geld zu sparen.

Ohne Wenn und Aber, Du fährst täglich mit dem Rad 24km hin zur Arbeit und 24km zurück?

Täglich bei Wind und Wetter?

Toll, find ich gut.:Blumen:

Erwartest Du das von Jedem? (Bis 24km Arbeitsweg)

qbz 14.03.2023 12:39

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1701831)
Doch Verständnis habe ich schon, aber nur bedingt. Vor allem die Formulierung "auf das Verbrenner-Auto angewiesen" oder auch "aufs Auto angewiesen" nervt mich zunehmend. Damit ist nämlich oft gemeint, dass man keine Lust hat, alternative Verkehrsmittel in Erwägung zu ziehen.
.....

Offtopic:
Als ich mit der Rente auf ein kleines Dorf umzog, habe ich es das erste 3/4 Jahr ohne Auto probiert, weil ich das die letzten 40 Jahre in Berlin so gewohnt war, alle Strecken, egal wie weit und bei welchem Wetter, mit dem Rad zu erledigen. Am Wochenende und ab 18 Uhr kein Bus mehr zum Dorf, der Bahnhof ca. 10 km entfernt. Ich bin oft mit meinem Hund zum Bahnhof gelaufen (20km hin u. zurück) und natürlich mit Radhänger zum Einkaufen gefahren. Alle Zugverbindungen in Brandenburg sind nach Berlin ausgerichtet, es gibt quasi keine Querverbindungen mehr, die alle mal bestanden haben, aber stillgelegt worden sind: Z.B. für eine MRT-Diagnostik in ein Kreiskrankenhaus, welches das anbietet, fährt man von mir mehrere Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Auto ca. 45min.- 1h. Nach einem 3/4 Jahr habe ich es aufgegeben und es steht seither eine preiswerte Karre auf dem Hof.

trithos 14.03.2023 12:55

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1701844)
Ohne Wenn und Aber, Du fährst täglich mit dem Rad 24km hin zur Arbeit und 24km zurück?

Täglich bei Wind und Wetter?

Toll, find ich gut.:Blumen:

Erwartest Du das von Jedem? (Bis 24km Arbeitsweg)

1) Ja, täglich bei Wind und Wetter - es ist gar nicht so schlimm und dank breiter Mountainbikereifen geht´s auch entspannt bei Schneelage (und bei Straßenbahnschienen ;) )

2) Nein, das erwarte ich nicht von jedem. Aber ich würde mich freuen, wenn jeder zumindest dann einmal an eine Alternative zum Auto denkt (gerne auch Öffi), wenn das Wetter schön ist und der Arbeitsweg kurz. Wenn gerade kein Kühlschrank auf dem Heimweg gekauft und transportiert werden muss. Wenn gerade keine Kleinkinder ganz schnell abgeholt und zum Training gebracht werden müssen ...

Kurz: ich bin tatsächlich der Meinung, das das Auto sinnvoll eingesetzt werden kann. Ich bezweifle aber, dass jede und jeder für jede Fahrt und jede Gelegenheit tatsächlich "aufs Auto angewiesen ist".

Weißer Hirsch 14.03.2023 14:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701760)
Das kleine Land in Europa gehört weltweit zu den größten Verursachern des Klimawandels. Bei den kumulierten Abgasen liegen nur die USA, China und Russland vor uns. Wir belegen weltweit den vierten Platz.

Deutschland ist international kein Vorreiter beim Klimaschutz. Wie halten das von uns unterzeichnete internationale Klimaschutzabkommen nicht ein. Zudem bleibt Deutschland hinter den eigenen Gesetzen beim Klimaschutz zurück, vor allem auf dem Verkehrssektor.
:Blumen:

Gemessen an der Zahl der hier produzierten Waren und Dienstleistungen ist die CO2-Bilanz von D ziemlich vorzüglich.

Ok, man kann dafür sein hier weniger produzieren zu lassen. Der Plan läuft ja gerade... Nur, dann werden die selben Waren und Dienstleistungen eben wo anders produziert. Womöglich, und sehr wahrscheinlich, unter schlechteren Bedingungen und insgesamt umweltschädlicher. Ob das besser ist?

tandem65 14.03.2023 14:11

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1701863)
Ok, man kann dafür sein hier weniger produzieren zu lassen. Der Plan läuft ja gerade... Nur, dann werden die selben Waren und Dienstleistungen eben wo anders produziert.

Sehe ich nicht so, in den letzten 10 Jahren hat einer meiner Hauptlieferanten einiges an Produktion aus Fernost zurück in die EU geholt.
Es ist ein Märchen daß die Produktionsverlagerung nach Fernost in den 12 Monaten begonnen hätte.:Blumen:

twsued 14.03.2023 15:46

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1701863)
Gemessen an der Zahl der hier produzierten Waren und Dienstleistungen ist die CO2-Bilanz von D ziemlich vorzüglich.

Ok, man kann dafür sein hier weniger produzieren zu lassen. Der Plan läuft ja gerade... Nur, dann werden die selben Waren und Dienstleistungen eben wo anders produziert. Womöglich, und sehr wahrscheinlich, unter schlechteren Bedingungen und insgesamt umweltschädlicher. Ob das besser ist?

Ich denke auch, grössere Firmen werden abwandern.
Kleinere legen Investitionen auf Eis, weil mit den steigenden Energiekosten gerechnet wird.

Fürs die deutsche Klimabilanz ist das wahnsinnig gut, fürs Weltklima ein totaler Knieschuss

TriVet 14.03.2023 15:51

ich würde außer boulevardblättern/-schirmen mit großen buchstaben gelegentlich auch andere quellen konsultieren, da könnte man dann neumodische wörter wie insourcing finden und lernen, zB hier:
Ein Zurück in autarke nationale Wirtschaftseinheiten ist weder sinnvoll noch möglich. Aber Outsourcing macht auch abhängig. Punktuelles strategisches Insourcing ist der richtige Ansatz, um eine Balance zwischen Rendite in Boom-Zeiten und Flexibilität sowie Puffer in Krisenzeiten zu wahren.

Weißer Hirsch 14.03.2023 16:05

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1701874)
ich würde außer boulevardblättern/-schirmen mit großen buchstaben gelegentlich auch andere quellen konsultieren, da könnte man dann neumodische wörter wie insourcing finden und lernen, zB hier:
Ein Zurück in autarke nationale Wirtschaftseinheiten ist weder sinnvoll noch möglich. Aber Outsourcing macht auch abhängig. Punktuelles strategisches Insourcing ist der richtige Ansatz, um eine Balance zwischen Rendite in Boom-Zeiten und Flexibilität sowie Puffer in Krisenzeiten zu wahren.

Ohne auf auf Angriffe, wie die vermutete Information über Boulevardzeitungen einzugehen, eine Präzisierung meinerseits:

Der Punkt war vor allem, dass bei einer Exportnation nicht der CO2-Ausstoß pro Kopf angesetzt werden kann. Sondern eben der Ausstoß gemessen am BIP. Wie gesagt, man kann das BIP schrumpfen und damit auch den CO2-Ausstoß. Aber wem ist geholfen, wenn dann am anderen Ende der Welt produziert wird?

svenio 14.03.2023 16:25

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1701875)
Ohne auf auf Angriffe, wie die vermutete Information über Boulevardzeitungen einzugehen, eine Präzisierung meinerseits:

Der Punkt war vor allem, dass bei einer Exportnation nicht der CO2-Ausstoß pro Kopf angesetzt werden kann. Sondern eben der Ausstoß gemessen am BIP. Wie gesagt, man kann das BIP schrumpfen und damit auch den CO2-Ausstoß. Aber wem ist geholfen, wenn dann am anderen Ende der Welt produziert wird?

Deshalb gibt es ja auch an mehreren Stellen Carbon Leakage Regelungen, die wirtschaftlichen Nachteilen von deutschen / europäischen Unternehmen im Vergleich mit internationaler Konkurrenz entgegen wirken.

Ich stimme Dir zu, dass die CO2-Ausstoß pro Kopf Betrachtung irreführend sein kann. Hier wird dem einzelnen Konsumenten eine Verantwortung für etwas zugewiesen, dass er in den wenigsten Fällen beeinflussen kann, wenn dann häufig nur durch Verzicht. Co2 Ausstoß Vermeidung bei der Energieerzeugung und Vermeidung durch bspw. Effizienzsteigung in industriellen Prozessen sind viel wirksamer und da muss der Hebel angesetzt werden.

twsued 14.03.2023 16:36

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1701874)
ich würde außer boulevardblättern/-schirmen mit großen buchstaben gelegentlich auch andere quellen konsultieren, da könnte man dann neumodische wörter wie insourcing finden und lernen, zB hier:
Ein Zurück in autarke nationale Wirtschaftseinheiten ist weder sinnvoll noch möglich. Aber Outsourcing macht auch abhängig. Punktuelles strategisches Insourcing ist der richtige Ansatz, um eine Balance zwischen Rendite in Boom-Zeiten und Flexibilität sowie Puffer in Krisenzeiten zu wahren.

Datum beachten, da waren die Energiekosten noch bezahlbar.

TriVet 14.03.2023 16:47

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1701878)
Datum beachten, da waren die Energiekosten noch bezahlbar.

Die sind auch jetzt bezahlbar.
Es warst doch Du, der im Oktober die Situation bei der BASF dramatisch dargestellt hat.
Abgesehen davon, dass es schon bei der Ankündigung hiess, es würde bis mindestens Ende 2025 niemand entlassen, ist selbst die Gewerkschaft überzeugt, dass es keine Entlassungen geben wird.

Immer daran denken, die Klage ist des Kaufmanns Gruß!
(Und des Journalisten respektive Schmierfinkens Brot).

twsued 14.03.2023 16:57

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1701881)
Die sind auch jetzt bezahlbar.
Es warst doch Du, der im Oktober die Situation bei der BASF dramatisch dargestellt hat.
Abgesehen davon, dass es schon bei der Ankündigung hiess, es würde bis mindestens Ende 2025 niemand entlassen, ist selbst die Gewerkschaft überzeugt, dass es keine Entlassungen geben wird.

Immer daran denken, die Klage ist des Kaufmanns Gruß!
(Und des Journalisten respektive Schmierfinkens Brot).

24.02.2023
https://www.manager-magazin.de/unter...c-562bd47b2e33

Energieintensive Produktion wird nach China verlegt
Klasse für die deutsche Energiebilanz, Knieschuss fürs Weltklima

Die Wettbewerbsfähigkeit der Region Europa leidet zunehmend unter Überregulierung", kritisierte Brudermüller. Dazu kämen langsame und bürokratische Genehmigungen und hohe Kosten. All dies habe über viele Jahre das Marktwachstum in Europa im Vergleich zu anderen Regionen gebremst. "Zusätzlich belasten jetzt die hohen Energiepreise die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit in Europa."

2022 habe BASF 3,2 Milliarden Euro mehr für Energiekosten ausgegeben als im Vorjahr, erläuterte Finanzchef Hans-Ulrich Engel. Allein für Erdgas habe man 2,2 Milliarden Euro mehr bezahlt. Von den Mehrkosten für Erdgas entfielen 1,4 Milliarden Euro auf Ludwigshafen, obwohl BASF gut ein Drittel weniger Gas verbraucht habe.

Weißer Hirsch 14.03.2023 17:02

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1701881)
Die sind auch jetzt bezahlbar.
Es warst doch Du, der im Oktober die Situation bei der BASF dramatisch dargestellt hat.
Abgesehen davon, dass es schon bei der Ankündigung hiess, es würde bis mindestens Ende 2025 niemand entlassen, ist selbst die Gewerkschaft überzeugt, dass es keine Entlassungen geben wird.

Immer daran denken, die Klage ist des Kaufmanns Gruß!
(Und des Journalisten respektive Schmierfinkens Brot).

"Die BASF will jetzt vor allem außerhalb von Deutschland und Europa investieren - vor allem in Asien. Die Ertragskraft der Standorte in Deutschland und damit vor allem Ludwigshafen habe sich stark verringert, so der Vorstand. "Unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa - und vor allem in Deutschland - hat sich verschlechtert", sagte der BASF-Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel."

Das sagt doch alles, oder? Investitionen die heute im Ausland getätigt werden, sind die nicht vorhandenen Arbeitsplätze von morgen bei uns.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinl...2-vor-100.html

TriVet 14.03.2023 17:25

Relax and have a cake.:Blumen:

qbz 14.03.2023 19:34

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1701885)

Ehrlich gesagt, sehe ich keinen Anlass, die Bürger mit einem solchen Spruch zu beruhigen, die 2022 wie auch schon 2021 mit einem deutlichen Reallohnverlust von im Durchschnitt 3,5 % und mit einer Jahresinflationsrate von ca. 7 % zu kämpfen haben. Je mehr Herr Habeck, seine Partei und bezahlte Auftragsjournalisten, um mal Ontopic zu bleiben, die Situation beschönigen, umso stärker der Vertrauensverlust in die Regierung. Z.B. hat die Inflation auch die Mindestlohnerhöhung mehr oder weniger zunichte gemacht und die Eltern vieler Kinder warten auf die versprochene und dringend benötigte Kindergrundsicherung, um endlich die Kinderarmut in Deutschland zu mildern.

Der verlinkte Artikel enthält einen Absatz an erster Stelle, wo sich ein Teil der Bürger halt ziemlich veräppelt vorkommen:
Zitat:

"Früher oder später merkt jeder Mensch in Deutschland die derzeitigen Veränderungen im eigenen Geldbeutel, sagt Bardt. Entweder, weil Unternehmen Produktionen nicht ausbauen und der Wohlstand sinkt, weil Kunden bereitwillig mehr für nachhaltige Produkte zahlen oder weil der Staat die Umstellung mit Steuergeldern fördert. Zahlen Kunden aus freien Stücken mehr für Nachhaltigkeit, sei dies die beste Lösung."
Der Bürger soll wählen zwischen Pest und Cholera oder aus freien Stücken mehr zahlen. Für wen? Für die Kapitaleigner. Nein Danke. Aufgrund der wachsenden Produktivität sollten die Güter im Durchschnitt längerfristig eigentlich preiswerter und nicht teurer werden und der Lebensstandard zunehmen statt abnehmen. Das wäre der ökonomische Maßstab für die Regierung und Herrn Habeck, von dem sie ziemlich weit entfernt sind.

keko# 14.03.2023 22:41

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1701891)
....

Der Bürger soll wählen zwischen Pest und Cholera oder aus freien Stücken mehr zahlen. Für wen? Für die Kapitaleigner. Nein Danke. Aufgrund der wachsenden Produktivität sollten die Güter im Durchschnitt längerfristig eigentlich preiswerter und nicht teurer werden und der Lebensstandard zunehmen statt abnehmen. Das wäre der ökonomische Maßstab für die Regierung und Herrn Habeck, von dem sie ziemlich weit entfernt sind.

Ich bin auch ein Kapitaleigner, aber nur ein winziger. Aus meiner Sicht wird zu viel über Herr Habeck gesprochen und zu wenig über die ganz großen Fische. Die also, die am Verbrenner genauso verdienen wie am E-Auto. Die also, die an den Bomben verdienen, die in der Ukraine fliegen und danach am Wiederaufbau. Herr Habeck geht, einer anderer kommt, die Politik bleibt.
Ich sage voraus: ohne Systemwechsel werden wir das Klimaproblem auch nicht lösen.

Schwarzfahrer 15.03.2023 06:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701908)
Ich sage voraus: ohne Systemwechsel werden wir das Klimaproblem auch nicht lösen.

Und was läßt Dich glauben, daß ein Systemwechsel realistischerweise das Klimaproblem löst? Und welches System wäre es, das den Spruch "der Mensch ist gut, nur die Leut' sind schlecht" lügen strafen kann?

Nach meiner Meinung kommen früher oder später es in jedem System Menschen an die Macht, die diese Macht mehr zum eigenen Vorteil nutzen als zum Gemeinwohl; unser freiheitlich demokratisches System ist immerhin eines, das diese Tendenz zwar nicht verhindern, aber noch einigermaßen begrenzen kann im Vergleich zu anderen, mir bekannten und bisher ausprobierten.

keko# 15.03.2023 07:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701909)
Und was läßt Dich glauben, daß ein Systemwechsel realistischerweise das Klimaproblem löst? Und welches System wäre es, das den Spruch "der Mensch ist gut, nur die Leut' sind schlecht" lügen strafen kann?

Nach meiner Meinung kommen früher oder später es in jedem System Menschen an die Macht, die diese Macht mehr zum eigenen Vorteil nutzen als zum Gemeinwohl; unser freiheitlich demokratisches System ist immerhin eines, das diese Tendenz zwar nicht verhindern, aber noch einigermaßen begrenzen kann im Vergleich zu anderen, mir bekannten und bisher ausprobierten.

Wachstum z.b. in soziale Bereiche fördern nicht ins BIP. Konzepte gibt es genug.
Ich habe aber wenig Hoffnung, dass dies reibungslos passiert. Wenn ich mir die aktuelle geopolitische Lage anschaue, wäre auch ein Weltkrieg denkbar mit anschließendem Neuanfang. Gar durch eine massive Reduzierung der Menschheit.
Ein Wechsel durch Wahlen halte ich für ausgeschlossen. Ganz einfach deshalb, weil Politiker nicht die Macht dazu haben.

qbz 15.03.2023 09:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701908)
......
Aus meiner Sicht wird zu viel über Herr Habeck gesprochen und zu wenig über die ganz großen Fische. Die also, die am Verbrenner genauso verdienen wie am E-Auto. Die also, die an den Bomben verdienen, die in der Ukraine fliegen und danach am Wiederaufbau. Herr Habeck geht, einer anderer kommt, die Politik bleibt.
......

Ja, Okay, einverstanden.Ich könnte genausogut *Ministe:r schreiben. ;)

Schwarzfahrer 15.03.2023 09:42

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701912)
Wachstum z.b. in soziale Bereiche fördern nicht ins BIP. Konzepte gibt es genug.

Verstehe; diese Gedanken (deren Richtung ich gut finde) wären für mich aber weniger ein Systemwechsel, als ein Wechsel im Wertesystem, in der relativen Bewertung verschiedener Tätigkeiten und gesellschaftlichen Komponenten. Sowas ist mehr in den Köpfen der Menschen, als im System, glaube ich.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1701912)
Wenn ich mir die aktuelle geopolitische Lage anschaue, wäre auch ein Weltkrieg denkbar mit anschließendem Neuanfang. Gar durch eine massive Reduzierung der Menschheit. Ein Wechsel durch Wahlen halte ich für ausgeschlossen. Ganz einfach deshalb, weil Politiker nicht die Macht dazu haben.

Ich mag nicht pessimistisch sein; aber ich stimme zu: Wahlen ändern wenig - so lange doch immer die gleichen Optionen zur Wahl stehen. Sollten aber neue Bewegungen entstehen (weil sich in vielen Köpfen mit der Zeit etwas ändert), dann kann die Änderung sich in Wahlergebnissen niederschlagen.

keko# 15.03.2023 09:43

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1701921)
Ja, Okay, einverstanden.Ich könnte genausogut *Ministe:r schreiben. ;)

Bei aller Kritik leben wir aus meiner Sicht halt immer noch im besten politischen System. Es sollte aber besser werden und nicht schlechter :Blumen:
In einer mir bekannten Bananenrepublik, dort wo ich eigentlich in wenigen Jahren mein Rentnerdasei antreten wollte, schlagen gerade Polizisten Zivilisten klein und rauben sie aus, weil sie sagen, die Gewalt gegen Polizisten hätte zugenommen. Kriminelle Gangs haben das Land quasi übernommen. Das ist irre! (interessiert aber niemanden)
Da ist ein Habeck eine Wohltat :Cheese:

keko# 15.03.2023 09:46

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701926)
....
Ich mag nicht pessimistisch sein; aber ich stimme zu: Wahlen ändern wenig - so lange doch immer die gleichen Optionen zur Wahl stehen. Sollten aber neue Bewegungen entstehen (weil sich in vielen Köpfen mit der Zeit etwas ändert), dann kann die Änderung sich in Wahlergebnissen niederschlagen.

Neue Bewegungen gab es ja, z.B. Occupy. Die Grünen, die hier im Forum oft genannt werden, schaffen das aber nicht. Da kann man ewig auf eine Wende warten, selbst dann nicht, wenn sie mal die absolute Mehrheit haben.

qbz 16.03.2023 10:15

Kindergrundsicherung
 
Ich möchte zum Thema der Kindergrundsicherung auf den Koalitionsvertrag hinweisen:

Zitat:

Wir wollen Familien stärken und mehr Kinder aus der Armut holen. Dafür führen wir eine Kindergrundsicherung ein.

Die Kindergrundsicherung soll aus zwei Komponenten bestehen: Einem einkommensunabhängigen Garantiebetrag, der für alle Kinder und Jugendlichen gleich hoch ist, und einem vom Elterneinkommen abhängigen, gestaffelten Zusatzbetrag. Volljährige Anspruchsberechtigte erhalten die Leistung direkt. Mit dem Garantiebetrag legen wir in dieser Legislaturperiode die Grundlage für unser perspektivisches Ziel, künftig allein durch den Garantiebetrag den verfassungsrechtlichen Vorgaben nach Freistellung des kindlichen Existenzminimums bei der Besteuerung des Elterneinkommens zu entsprechen.
in der Mitte der Legislaturperiode gibt es dazu noch keinen Gesetzesentwurf, dafür ausufernde Diskussionen.

kindergrundsicherung

merz 17.03.2023 21:02

So still hier - die Wahlrechtsreform ist heute (vorbehaltlich allfälliger Klagen in Karlsruhe) wohl beschlossen - für kleinere Parteien dramatisch und für die Union mittelfristig interessant … oder?

m.

noam 17.03.2023 21:14

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1702232)
So still hier - die Wahlrechtsreform ist heute (vorbehaltlich allfälliger Klagen in Karlsruhe) wohl beschlossen - für kleinere Parteien dramatisch und für die Union mittelfristig interessant … oder?

m.

Ich frag mich, ob dieses Gesetz die Klage überleben wird? Glaub ich nicht. Ich frage mich, ob man das Wahlsystem nicht viel tiefgreifender hätte angehen müssen. Ergo Wahlkreisneugliederungen / zusammenlegungen, um die Anzahl der möglichen Direktmandate zu reduzieren. Sagen wir mal 320 Direktmandate und darüber hinaus dann noch einmal 320 "Listenplätze".


Richtig spannend fände ich, wenn es für die Politiker ein entweder / oder geben würde. Also dass man Direktmandate nicht über die Liste absichern kann.

Schwarzfahrer 17.03.2023 21:33

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1702234)
Richtig spannend fände ich, wenn es für die Politiker ein entweder / oder geben würde. Also dass man Direktmandate nicht über die Liste absichern kann.

Interessante Idee, würde eine stärkere Trennung zwischen zwei Abgeordneten-Kategorien erzeugen: die, die direkt gewählt werden, weil gut im Wahlkreis bekannt/anerkannt, und die, die die besten Listenplätze durch gutes parteiinternes "Networking" ergattern.

Das Thema berührt auch mein Hauptproblem an der neuen Wahlrechts-Version: der Anteil der direkt gewählten könnte geringer werden - und damit der Anteil der Abgeordneten, die potentiell nicht ganz stramm auf der Linie der Parteiführung liegen - und somit für frischen Wind und neue Ideen sorgen könnten - und die ggf. näher am Wähler sein könnten.

Meine bevorzugte Version wäre gewesen: 50 % durch Direktmandate füllen, alle Wahlkreissieger. Und nur die restlichen 50 % nach der Zweitstimme auffüllen. Dann ist zwar nicht der gesamte Bundestag den Zweitstimmen entsprechend, aber das hielte ich für verkraftbar. Ohne das ganze Ausgleichsmandat-Gedöns bliebe der Bundestag auch konstant, ohne sich ständig aufzublähen.

qbz 17.03.2023 21:43

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1702232)
So still hier - die Wahlrechtsreform ist heute (vorbehaltlich allfälliger Klagen in Karlsruhe) wohl beschlossen - für kleinere Parteien dramatisch und für die Union mittelfristig interessant … oder?

m.

ich finde die 5 Prozentklausel schon undemokratisch. Noch undemokratischer wird es, wenn mit Mehrheit gewählte Direktkandidaten nicht mehr in den Bundestag kämen.

MatthiasR 18.03.2023 21:01

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1702234)
Ich frag mich, ob dieses Gesetz die Klage überleben wird? Glaub ich nicht. Ich frage mich, ob man das Wahlsystem nicht viel tiefgreifender hätte angehen müssen. Ergo Wahlkreisneugliederungen / zusammenlegungen, um die Anzahl der möglichen Direktmandate zu reduzieren. Sagen wir mal 320 Direktmandate und darüber hinaus dann noch einmal 320 "Listenplätze".

Interessanter Vorschlag angesichts der Tatsache, dass wir im Moment 299 Wahlkreise und somit 299 Direktmandate haben :Cheese:

Ich finde es eigentlich soweit okay. Evtl. hätte man noch etwas einbauen können, um 'verwaiste' Wahlkreise sicher zu vermeiden. Z.B. so: Wenn der Kandidat mit den meisten Stimmen das Direktmandat nicht bekommt, weil seine Partei nicht genügend Prozentpunkte für die Anzahl der Wahlkreissieger hat, dann kommt automatisch der Zweitplatzierte aus diesem Wahlkreis in den Bundestag (statt eines Parteikollegen von der Landesliste).

Dass die 5%-Klausel gestärkt wird finde ich okay, wozu haben wir die sonst? Die CSU trifft das doch nicht wirklich, die müssen halt eine Listengemeinschaft (oder wie auch immer man das nennen will) mit der CDU eingehen - im Bundestag haben sie ja auch eine 'Fraktionsgemeinschaft'.
Und die Linke? Eigentlich sehe ich links von der SPD schon Platz für eine 'Partei der kleinen Leute'. Aber halt nicht für Altmarxisten und Putin-Speichellecker...

Gruß Matthias


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