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Klugschnacker 20.02.2021 11:43

Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 1586426)
Positive Getestete sollen sich erstmal isolieren und so schnell wie möglich einen PCR Test erhalten um den Schnelltest zu verifizieren oder zu widerlegen.

Ich bin überzeugt, dass Freiwilligkeit für die Tests ausreicht und man die Mehrheit der Bevölkerung mit solch einem Angebot erreichen kann. ...

Dann steht der getestete Bürger schlechter da als der nichtgetestete. Auf freiwilliger Basis wird das schwierig.

Schon bei der Kontaktnachverfolgung im Sommer und Herbst haben viele Personen die Meldezettel in Kneipen und Biergärten mit "Donald Duck" ausgefüllt, da sie befürchteten, im Falle eines Falles in Quarantäne zu müssen. Zumindest diese Leute dürften wenig Interesse verspüren, sich die Zeit für einen Corona-Test beim Arzt zu nehmen, der am Ende zu einer Quarantäne führt.

tomerswayler 20.02.2021 11:49

Man könnte den Prozess natürlich optimieren und den positiven Schnelltestresultaten ein PCR Ergebnis innerhalb von 48 Stunden garantieren. Wird dieses Zeitfenster nicht eingehalten gibt es 100 Euro pro weiterem Tag Wartezeit.

merz 20.02.2021 12:01

Mehr zum Thema Wege zur Herdenimmunität in den USA mit interaktiven Grafiken, Szenarien mit Faktoren - es hängt allles daran wie schnell man impft ...
(ich werde leicht monothematisch, ich weiß)

https://www.nytimes.com/interactive/...e=articleShare

m.

qbz 20.02.2021 12:13

Hier ein Vorschlag, eine Empfehlung für den 3. Weg von bekannten, kompetenten Fachleuten. Vermutlich bekommt der Pi mal Daumen die Unterstützung der Bundesregierung.

corona-strategie-lockdown-stufenplan-wissenschaftler-lockerungen

anlot 20.02.2021 12:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1586446)
Hier ein Vorschlag, eine Empfehlung für den 3. Weg von bekannten, kompetenten Fachleuten. Vermutlich bekommt der Pi mal Daumen die Unterstützung der Bundesregierung.

corona-strategie-lockdown-stufenplan-wissenschaftler-lockerungen

Vielleicht habe ich es überlesen, aber kann es sein, dass die Verfasser dieser Strategie (welche ich im Ergebnis unterstützen würde) nicht ausgeführt haben wie man zunächst mal auf eine Inzidenz von <10 kommt?! Alles basiert doch auf der Annahme das diese schon entsprechend niedrig ist und nicht wie man dort hinkommt??

Schlafschaf 20.02.2021 13:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1586440)
Dann steht der getestete Bürger schlechter da als der nichtgetestete. Auf freiwilliger Basis wird das schwierig.

Man könnte sich positive Anreize überlegen. Zum Beispiel man darf bis 48h nach dem Test in Restaurants und Kinos oder so wenn man negativ ist. Aber dann haben die Getesteten halt Vorteile und das ist ja rechtlich und moralisch auch nicht ganz einfach.

Flow 20.02.2021 13:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1586440)
Dann steht der getestete Bürger schlechter da als der nichtgetestete. Auf freiwilliger Basis wird das schwierig.

Schon bei der Kontaktnachverfolgung im Sommer und Herbst haben viele Personen die Meldezettel in Kneipen und Biergärten mit "Donald Duck" ausgefüllt, da sie befürchteten, im Falle eines Falles in Quarantäne zu müssen. Zumindest diese Leute dürften wenig Interesse verspüren, sich die Zeit für einen Corona-Test beim Arzt zu nehmen, der am Ende zu einer Quarantäne führt.

Sehe ich auch so.
Hast du einen Lösungsansatz dafür ?

"Valide Massentestungen" wären prinzipiell schon ein effektives Werkzeug ...

Hafu 20.02.2021 13:57

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1586452)
Sehe ich auch so.
Hast du einen Lösungsansatz dafür ?
...

Namentliche Meldepflicht für positive Schnelltests überall dort, wo diese durchgeführt werden (Schule, Arbeitsplatz, Kultureinrichtungen, Handel usw. oder- noch besser- als wichtige Ergänzung obligate Quarantänepflicht in speziellen vom Staat vorgehaltenen Quarantänehotels für jeden positiv Getesteten statt "häuslicher Quarantäne" an deren Notwendigkeiten sich allzu viele nicht halten.

Flow 20.02.2021 14:14

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586453)
Namentliche Meldepflicht für positive Schnelltests überall dort, wo diese durchgeführt werden (Schule, Arbeitsplatz, Kultureinrichtungen, Handel usw. oder- noch besser- als wichtige Ergänzung obligate Quarantänepflicht in speziellen vom Staat vorgehaltenen Quarantänehotels für jeden positiv Getesteten statt "häuslicher Quarantäne" an deren Notwendigkeiten sich allzu viele nicht halten.

Die Frage war, wie man die Attraktivität freiwilliger Tests erhöht.
Dies scheint mir eher einen gegenteiligen Effekt zu haben ... ;)

Kälteidiot 20.02.2021 14:25

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1586455)
Die Frage war, wie man die Attraktivität freiwilliger Tests erhöht.
Dies scheint mir eher einen gegenteiligen Effekt zu haben ... ;)

ich verstehe das nicht so ganz.

meint ihr positiv auf Corona Getestete, wenn ihr von einer Benachteiligung der freiwillig Getesteten schreibt?

Ansonsten ist mir anscheinend der Nachteil bei negativ freiwillig Getesteten entgangen.

Flow 20.02.2021 14:51

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1586456)
ich verstehe das nicht so ganz.

meint ihr positiv auf Corona Getestete, wenn ihr von einer Benachteiligung der freiwillig Getesteten schreibt?

Ansonsten ist mir anscheinend der Nachteil bei negativ freiwillig Getesteten entgangen.

Szenario :

Du fühlst dich gesund und munter, achtest in deinem ganzen Verhalten dennoch recht gut darauf, "für den Fall" niemanden anzustecken, verhältst dich also quasi so, als ob du ansteckend wärst.
An jeder Ecke gibt es nun Schnelltestmöglichkeiten. Du könntest dich täglich unkompliziert kostenfrei testen lassen, im positiven Fall überlegen, ob es noch was zu perfektionieren gäbe.

Wenn die Folge eines positiven Test nun wäre, daß du z.B. für zwei, drei Wochen kostenpflichtig in einem überwachten Hotel eingesperrt wirst, ohne Möglichkeit den ersten Schnelltest zeitnah zu veri- oder falsifizieren, etc., erhöht das meiner Meinung nach nicht die Attraktivität sich täglich zu testen.

Ohne solche Konsequenzen würde ich persönlich mich schon interessehalber täglich testen lassen. An meinem Verhalten würde im positiven Fall nur sehr wenig geändert werden müssen.

Überwachung mißfällt mir persönlich extrem. Insofern verzichte ich im Fall oben genannter Konsequenzen o.ä. auf freiwillige Tests. Ich verhalte mich bereits so, daß ich "niemanden" anstecken würde, der es nicht explizit darauf anlegt.

Eventuell wären anonyme Tests, wie sie seinerzeit auch recht schnell bei HIV eingeführt wurden, eine Möglichkeit.

Kälteidiot 20.02.2021 15:12

ok danke

so spontan würde ich dann sagen. Positiv getestete Vieltester erhalten die Impfung sofort nach der Quarantäne.

Flow 20.02.2021 15:15

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1586458)
Positiv getestete Vieltester erhalten die Impfung sofort nach der Quarantäne.

Hört sich an wie ein Lottogewinn ... :Cheese:

Kälteidiot 20.02.2021 15:36

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1586459)
Hört sich an wie ein Lottogewinn ... :Cheese:

mag sein, aber ich dachte das Ziel ist möglichst viele Menschen regelmässig zu testen. Da sollten die wenigen positiv Getesteten doch eindeutig einen Vorteil haben. Von mir aus sollten diese Leute dann auch noch weitere Vorteile haben.

Natürlich ist da Betrug Tür und Tor geöffnet. Oder?

Hafu 20.02.2021 17:06

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1586457)
...
Wenn die Folge eines positiven Test nun wäre, daß du z.B. für zwei, drei Wochen kostenpflichtig in einem überwachten Hotel eingesperrt wirst, ohne Möglichkeit den ersten Schnelltest zeitnah zu veri- oder falsifizieren, etc., erhöht das meiner Meinung nach nicht die Attraktivität sich täglich zu testen.

Ohne solche Konsequenzen würde ich persönlich mich schon interessehalber täglich testen lassen. An meinem Verhalten würde im positiven Fall nur sehr wenig geändert werden müssen.
...

Natürlich darf eine Quarantäne für positiv getestete, anders als für Leute die aus dem Ausland einreisen wollen, nichts kosten.
Und natürlich muss jeder positive Schnelltest umgehend mit PCR verifiziert werden.

Grundsätzlich darf man es aber mit der Freiweilligkeit nicht übertreiben. Die letzten 12 Monate haben gezeigt, dass nicht kontrollierte Regeln und Empfehlungen von einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung nicht eingehalten werden.

Und kostenlose Abstriche (nebst PCR-Test) für jeden der dies will, gibt es in Bayern schon seit fast einem halben Jahr, ohne dass die Zahlen innerhalb von Bayern wesentlich geringer wären als in anderen Bundesländern, wo man verdachtslose Tests bezahlen muss. Kostenlose Schnelltests alleine werden also das Pandemieproblem ohne flankierende Maßnahmen nicht gravierend beeinflussen.

HerrMan 20.02.2021 18:00

Kostenlose Tests allein verändern das Testverhalten kaum, das sieht man nicht nur in Bayern. Werden da Incentives mit verknüpft sieht das schnell anders aus.

anlot 20.02.2021 18:36

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1586449)
Vielleicht habe ich es überlesen, aber kann es sein, dass die Verfasser dieser Strategie (welche ich im Ergebnis unterstützen würde) nicht ausgeführt haben wie man zunächst mal auf eine Inzidenz von <10 kommt?! Alles basiert doch auf der Annahme das diese schon entsprechend niedrig ist und nicht wie man dort hinkommt??

Hat jemand darauf eine Antwort?

qbz 20.02.2021 18:46

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1586466)
Hat jemand darauf eine Antwort?

aufgrund der Impfungen und laufenden Testkontrollen sollten eigentlich die Ausbrüche in Alten- / Pflegeheimen sowie Krankenhäusern der Vergangenheit angehören. Wenn diese jetzt hoffentlich wegfallenden Hotspots nicht an anderer Stelle mit Öffnungen ausgeglichen bzw. konterkariert werden, wäre es vielleicht realisierbar.

LidlRacer 20.02.2021 19:19

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1586467)
aufgrund der Impfungen und laufenden Testkontrollen sollten eigentlich die Ausbrüche in Alten- / Pflegeheimen sowie Krankenhäusern der Vergangenheit angehören. Wenn diese jetzt hoffentlich wegfallenden Hotspots nicht an anderer Stelle mit Öffnungen ausgeglichen bzw. konterkariert werden, wäre es vielleicht realisierbar.

Alten- und Pflegeheime haben zwar einen hohen Anteil an den Todesfällen und generell schweren Verläufen, aber der Anteil am gesamten Infektionsgeschehen ist sehr viel geringer
Daher werden die Impfungen der höchsten Altersklasse sicherlich nicht ausreichen, um uns angesichts der ansteckenderen Varianten wieder auf die richtige Spur in Richtung sinkender Inzidenzen zu bringen. Schon gar nicht mit den jetzt kommenden Öffnungen.
Wir laufen schon wieder genauso dämlich in die 3. Welle wie im Herbst in die 2.

qbz 20.02.2021 19:36

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1586468)
Alten- und Pflegeheime haben zwar einen hohen Anteil an den Todesfällen und generell schweren Verläufen, aber der Anteil am gesamten Infektionsgeschehen ist sehr viel geringer

Gut zu wissen, wenngleich gerade besonders hohe Inzidenzen gerne jeweils auf Ausbrüche (Hotspots) in Altenheime zurückgeführt werden.

Schwarzfahrer 20.02.2021 19:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass es für die vom IWO-Institut bevorzugte Strategie (die du als theoretisch einstufst) bereits mehrere Länder gibt, in denen diese Strategie funktioniert, Menschen wieder zu tausenden dicht gedrängt in Musikkonzerten und Sportstadien ohne Masken stehen und die Wirtschaft in diesen Ländern (abgesehen von internationalen Touristikunternehmen und Fluggesellschaften) keine relevanten Einschränkungen mehr unterliegen.

Da wäre ich auf Beispiele gespannt, die keine Inseln mit minimalem und gut kontrollierbarem Grenzverkehr sind, und die nicht (wie Australien zuletzt) bei einer Handvoll Corona-Fällen gleich ins Lockdown tendieren. Zumindest ist das für mich keine Vision der Normalität, wenn man jederzeit darauf gefasst sein muß, alles herunterzufahren.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Der private Konsum als wesentliche Triebfeder der Wirtschaft funktioniert im Sinne der Bedürfnishierarchie nunmal nur dann ohne Einschränkungen, wenn die Menschen keine existenzielle Angst vor der Zukunft und auch keine Angst vor Erkrankung haben.

Das kann man m.M.n. auch erreichen, wenn man das mediale Dauerfeuer reduziert, und positiver kommuniziert, daß die Mehrheit der Bevölkerung wenig Grund zur Sorge hat. Das ist allerdings nach einem Jahr gegenteiliger Berichterstattung in den meisten Ländern schwierig. Ich stelle mir gerade vor, was gewesen wäre, wenn seinerzeit bei HIV die Regierungen ähnlich düstere Prognosen abgegeben hätten, statt auf Aufklärung, Differenzierung und Risikogruppen orientierte Vorbeugung zu setzen
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Die Strategie des DIW (Leben mit dem Virus, Akzeptieren einer kontrolliert erhöhten Sterblichkeit durch Covid-19 und maximale Freiheit der Bevölkerung bei kontrollierter Inzidenz unterhalb von 50- eine Theorie die ich zu Beginn der Pandemie auch selbt teilweise präferierte) ist leider blanke Theorie, denn in 13 Monaten bisher hat es noch kein industrialisertes Land geschafft, die Inzidenz konstant in einem derartigen Bereich zu halten, ohne immer wieder weitgehende flächendeckende Lockdowns mit erheblichen Freiheitseinschränkungen der Bevölkerung dazwischen zu schalten.

Auch wenn es so mancher nicht mehr hören mag: Schweden hat es in meinen Augen geschafft, das Leben normaler weitergehen zu lassen, als die meisten anderen. Das ist nämlich das Maß der Dinge für mich, nicht Inzidenzzahlen, die mal mehr, mal weniger mit den wirklich schweren Fällen korrelieren.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Ich glaube nicht, dass die Bevölkerung in der Breite, wenn das Thema Covid-19 ständig die Schlagzeilen dominiert und ein gewisser Prozentsatz der intensivbetten ständig belegt von Covid-19-Patienten ist, besondere Konsumfreude entwickelt.

Für mich ist auch nicht die Konsumfreude im Vordergrund, sondern daß eine Vielfalt an Facetten des normalen Lebens erhalten bleibt, daß man den Mitmenschen nicht primär unter dem Aspekt der Virusübertragung körperlich meidet, sondern sehr wohl miteinander Arbeit, Kultur, Vereinsleben, Sport, Schule, etc. erlebt, ggf. mit gewissen Vorsichtsmaßnahmen. Konsum und Produktivität sind nur ein Teilaspekt dieser Vielfalt, die das Leben ausmachen und lebenswert machen - und auch die finanzielle Basis sichern, daß wir die Kranken auf Dauer so versorgen können, wie jetzt.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Dass es unserer Wirtschaft aktuell halbwegs gut geht liegt alleine an der Konsumfreude der Chinesen, die bekanntlich eine radikale No-Covid-Strategie fahren.

Die Chinesen helfen aber weder Künstlern, noch Friseuren, noch all den vielen anderen, die in Kurzarbeit sind, deren Gaststätte pleite geht, den Kindern, die ihre Freunde nicht mehr sehen sollen. Großunternehmen haben als Ganzes genug Masse, um länger durchzuhalten - der Schaden ist vor allem auf einer anderen Ebene.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Wesentlich besser wäre es, wenn auch der inländische Konsum nachhaltig wieder funktionieren würde, wofür Covid-19 (und die Angst vor Ansteckung) aus dem herkömmlichen Alltag der Menschen verschwinden müsste.

Dafür würde m.M.n. eine positivere Herangehensweise und Kommunikation, mit Schwerpunkt auf das möglicherweise Erreichbare viel mehr bringen, als die Fokussierung auf die denkbar schlechtesten Szenarien und auf irgendwelche Schuldigen am Infektionsgeschehen. Früher war mal die Vorstellung üblich, daß in katastrophenfällen die Regierung für positive Stimmung sorgen sollte, damit die Bevölkerung motiviert mithilft. Im letzten Jahr habe ich das Gegenteil erlebt.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586413)
Unsere Entscheidungsträger präferieren seltsamerweise mit Ausnahme von Söder fast ausnahmslos die zweite Strategie. Selbst Merkel hat sich mehrfach explizit von einer NoCovid-Strategie distanziert.

Ja, das finde ich auch seltsam.

Flow 20.02.2021 19:49

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1586460)
mag sein, aber ich dachte das Ziel ist möglichst viele Menschen regelmässig zu testen. Da sollten die wenigen positiv Getesteten doch eindeutig einen Vorteil haben. Von mir aus sollten diese Leute dann auch noch weitere Vorteile haben.

Natürlich ist da Betrug Tür und Tor geöffnet. Oder?

Der Punkt war, daß nach frisch durchstandener Erkrankung eine Impfung wohl keinen soo großen zusätzlichen Vorteil mehr bringt ... ;)

Schwarzfahrer 20.02.2021 19:51

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1586468)
Alten- und Pflegeheime haben zwar einen hohen Anteil an den Todesfällen und generell schweren Verläufen, aber der Anteil am gesamten Infektionsgeschehen ist sehr viel geringer

Stimmt. Und was schließen wir daraus? Als Wissenschaftler würde ich bei einem solchen Ungleichgewicht zwischen vermuteter Ursache (Geamtinzidenz) und Wirkung (Inzidenz in der Altersgruppe, Schwere Fälle) mich doch sehr bemühen, nach zusätzlichen Ursachen und Maßnahmen Ausschau zu halten, statt vor allem an einer Schraube zu drehen, die offensichtlich nur gering korreliert. Besonders wenn man sieht, daß in vielen Ländern mit doppelt so hoher Inzidenz wie in Deutschland die Sterblichkeit gleich oder niedriger ist, als hier, klingt für mich ein "weiter so" oder "noch mehr davon" wenig vielversprechend.

dr_big 20.02.2021 19:52

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1586469)
Gut zu wissen, wenngleich gerade besonders hohe Inzidenzen gerne jeweils auf Ausbrüche (Hotspots) in Altenheime zurückgeführt werden.

Bei uns war es definitiv so. Mehrere Heime betroffen im Januar, Inzidenz größer 200. Seit die Heime durch sind ging die Inzidenz steil bergab, aktuell kleiner 35.

Flow 20.02.2021 19:52

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586462)
Natürlich darf eine Quarantäne für positiv getestete, anders als für Leute die aus dem Ausland einreisen wollen, nichts kosten.
Und natürlich muss jeder positive Schnelltest umgehend mit PCR verifiziert werden.

Grundsätzlich darf man es aber mit der Freiweilligkeit nicht übertreiben. Die letzten 12 Monate haben gezeigt, dass nicht kontrollierte Regeln und Empfehlungen von einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung nicht eingehalten werden.

Und kostenlose Abstriche (nebst PCR-Test) für jeden der dies will, gibt es in Bayern schon seit fast einem halben Jahr, ohne dass die Zahlen innerhalb von Bayern wesentlich geringer wären als in anderen Bundesländern, wo man verdachtslose Tests bezahlen muss. Kostenlose Schnelltests alleine werden also das Pandemieproblem ohne flankierende Maßnahmen nicht gravierend beeinflussen.

Das mag alles sein, die Frage war eben, wie man das freiwillige "verdachtsunabhängige" Testen attraktiver macht, da einem bisher dadurch ja durchaus Nachteile erwachsen können.

qbz 20.02.2021 20:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1586470)
......
Auch wenn es so mancher nicht mehr hören mag: Schweden hat es in meinen Augen geschafft, das Leben normaler weitergehen zu lassen, als die meisten anderen. Das ist nämlich das Maß der Dinge für mich, nicht Inzidenzzahlen, die mal mehr, mal weniger mit den wirklich schweren Fällen korrelieren.
........

Ich weiss nicht, ob Du auf dem aktuellen Stand bist?

Man sollte schon berücksichtigen und fairerweise erwähnen, dass Schweden gerade im Januar ein Pandemiegesetz, vergleichbar dem Infektionsschutzgesetz in DE, beschlossen hat, weil der freiwillige Weg eben nicht wie gewünscht funktioniert hat und weil auch keine schnelle Herdenimmunität eingetreten ist wie der schwedische Staatsvirologe zu Beginn erwartete. Er hatte sich geirrt wie er selbst heute einräumt. Aus dem Ärzteblatt zitiere ich aufgrund des neuen schwedischen Pandemiegesetzes eine aktuelle grundrechtseinschränkende Massnahme: "Die Teilnehmergrenze für öffentliche Zusammenkünfte bleibe bei acht Personen, sagte Löfven. Ab Sonntag gelte dies jedoch auch für private Veranstaltungen, die etwa in Partyräumen oder anderen vermieteten Räumlichkeiten stattfinden." https://www.aerzteblatt.de/nachricht...ste-Massnahmen

keko# 20.02.2021 20:09

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1586345)
Jain. Bei uns soll es in den nächsten Tagen 16°C geben. Ich will gar nicht wissen was dann in allen möglichen dunklen Ecken, Parks, Parkplätzen etc los ist....

Ich war heute Mittag kurz in Stuttgart (weil ich gelegentlich eine ehrenamtlich tätige Dame bei ihrer Computer-Arbeit unterstütze) und als ich mein Motorrad abstellte und die Stadt an einem beliebten Platz durchquerte, war selbst mir seltsam zumute und ich zog meine Maske weit übers Gesicht. Die meistern waren wohl halb so alt wie ich (also irgendwo in den 20ern) und von Abstand, Masken und k(l)einen Gruppe war oft nicht die Spur. Den Gedanken, wie das wohl erst aussieht, wenn mal wieder geöffnet wird, verfolgte ich schon gar nicht weiter.

noam 20.02.2021 20:12

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1586474)
Das mag alles sein, die Frage war eben, wie man das freiwillige "verdachtsunabhängige" Testen attraktiver macht, da einem bisher dadurch ja durchaus Nachteile erwachsen können.

Das funktioniert nicht. Wie soll man einen erstrebenswerten Gegenwert zu einer im Eaum stehenden Quarantäne für die ganze Familie schaffen?

Man müsste eben der Quarantäne den Schrecken nehmen, nur wie?

Flow 20.02.2021 20:16

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1586477)
Das funktioniert nicht. Wie soll man einen erstrebenswerten Gegenwert zu einer im Eaum stehenden Quarantäne für die ganze Familie schaffen?

Man müsste eben der Quarantäne den Schrecken nehmen, nur wie?

Weiter oben führte ich die Idee "anonymer Tests" an.
Würde wohl für alle nur Vorteile bringen.

HerrMan 20.02.2021 20:37

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1586477)
Das funktioniert nicht. Wie soll man einen erstrebenswerten Gegenwert zu einer im Eaum stehenden Quarantäne für die ganze Familie schaffen?

Dich würde ich nur mit test ins Schwimmbad lassen, andere in den Puff, wieder andere zum Friseur.

Bleierpel 20.02.2021 20:49

Nunauch Vogelgrippe auf den Menschen übertragbar: https://ga.de/news/panorama/russland...n_aid-56373089

Wir schaffen es schon, uns abzuschaffen.....

merz 20.02.2021 22:11

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1586471)
Der Punkt war, daß nach frisch durchstandener Erkrankung eine Impfung wohl keinen soo großen zusätzlichen Vorteil mehr bringt ... ;)


Mglw schon, laufende Forschung zusammengefasst hier

https://www.nytimes.com/2021/02/19/h...e=articleShare

Der erste Satz ist übrigens der Knaller, hochgerundet hatte etwa einer von 10 Amerikaner schon bestätigtes Covid 19 - die Berichte über Spätfolgen , long covid, lassen dann schlimmes befürchten.

m.

Hafu 21.02.2021 08:11

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1586474)
Das mag alles sein, die Frage war eben, wie man das freiwillige "verdachtsunabhängige" Testen attraktiver macht, da einem bisher dadurch ja durchaus Nachteile erwachsen können.

Man muss IMHO gar nicht zu sehr auf freiwilliges Testen setzen. Das ist eine Option für die Vernünftigen und Verantwortungsbewussten.

Wenn man zusätzlich noch in vielen besonders attraktiven Alltagssituationen Schnelltests obligat macht, bekommt man automatisch einen breiten Überblick über das aktuelle Infektionsgeschehen mit einer niedrigen Dunkelziffer.

Besuch im Fußballstadion--> nur mit Schnelltest vom selben Tag bzw. an der Kasse
Theater- und Konzertbesuch --> erst nach negativem Schnelltest
Clubbesuch --> dito
Schwimmbadbesuch--> ebenso

So ein Szenario macht natürlich erst Sinn, wenn die allgemeine 7-Tage Inzidenz sehr, sehr niedrig liegt (deutlich unter 35), so dass allenfalls jeder 500. oder 1000. Schnelltest positiv (mit Bestätigung durch PCR) ist.

Bei oberflächlicher Chancen/ Risiko-Abwägung werden sich dann auch diejenigen einem Schnelltest unterziehen, die den Tests skeptisch gegenüberstehen, weil das Risiko, sich ungeplant eine Quarantänesituation einzufangen verschwindend gering ist, gegenüber der gewonnen Freiheit, die ein negativer Test mit sich bringt.

(edit sieht.
Hermann hatte im Kern denselben Gedanken:
Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1586480)
Dich würde ich nur mit test ins Schwimmbad lassen, andere in den Puff, wieder andere zum Friseur.

)

noam 21.02.2021 08:30

Ich denke man sollte eher bei den KP1 ansetzen und diese schnellstmöglich testen. Dies passiert hier immernoch nicht und man kommt immernoch ungetestet in zwei Wochen Quarantäne.

Würden nach einem positivem Schnelltest umgehend der getestete und alle KP1 getestet, würde die Quarantäne ihren Schrecken verlieren, bzw sehr viel mehr Verständnis dafür bestehen.

Auch sollte man die Tests nicht nur auf den Freizeitbereich beschränken, sondern in sämtliche Hygienekonzepte in der Arbeitswelt, wo Kontakte zwischen Personen bestehen, einbinden

Schwarzfahrer 21.02.2021 08:34

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1586489)
Man muss IMHO gar nicht zu sehr auf freiwilliges Testen setzen. Das ist eine Option für die Vernünftigen und Verantwortungsbewussten.

Wenn man zusätzlich noch in vielen besonders attraktiven Alltagssituationen Schnelltests obligat macht, bekommt man automatisch einen breiten Überblick über das aktuelle Infektionsgeschehen mit einer niedrigen Dunkelziffer.

Klingt grundsätzlich vernünftig. Ich glaube aber, die Akzeptanz hängt sehr stark auch davon ab, wie der plötzliche Ausfall durch Quarantäne im Alltag eines Menschen kompensiert werden kann. Nicht jeder hat einen Nachbarn, der gerne für ihn einkauft, wie und wer kümmert sich um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige, was passiert mit wichtigen Terminen, u.s.w. Wenn sich jeder selbst um all dies kümmern muß, und das ohne das Haus nochmal verlassen zu können, wird eher dazu tendieren, nicht zu testen. Wenn das Thema flächendeckend aktuell und akzeptiert sein soll, müssen hierfür abrufbare Lösungen auch für all die vorliegen, die es selbst nicht schnell organisiert bekommen. Sonst rennen viele auch in Quarantäne noch rum, weil sie dies und das ja regeln müssen.

Kälteidiot 21.02.2021 08:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1586492)
Klingt grundsätzlich vernünftig. Ich glaube aber, die Akzeptanz hängt sehr stark auch davon ab, wie der plötzliche Ausfall durch Quarantäne im Alltag eines Menschen kompensiert werden kann. Nicht jeder hat einen Nachbarn, der gerne für ihn einkauft, wie und wer kümmert sich um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige, was passiert mit wichtigen Terminen, u.s.w. Wenn sich jeder selbst um all dies kümmern muß, und das ohne das Haus nochmal verlassen zu können, wird eher dazu tendieren, nicht zu testen. Wenn das Thema flächendeckend aktuell und akzeptiert sein soll, müssen hierfür abrufbare Lösungen auch für all die vorliegen, die es selbst nicht schnell organisiert bekommen. Sonst rennen viele auch in Quarantäne noch rum, weil sie dies und das ja regeln müssen.

Sorry da sehe ich nicht so schwarz wie du.

Schlafschaf 21.02.2021 08:55

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1586345)
Jain. Bei uns soll es in den nächsten Tagen 16°C geben. Ich will gar nicht wissen was dann in allen möglichen dunklen Ecken, Parks, Parkplätzen etc los ist.
Ich denke gerade für die Polizei wäre eine Ausgangssperre deutlich einfacher als jedes Grüppchen auf Haushaltsangehörigkeit zu überprüfen.
Bei der bisherigen Kälte gab es für die Polizei natürlich abends wenig "Kundschaft"

Ich war gestern mittag wandern rund um einen Kurort. Da waren einige Gruppen unterwegs, die definitiv aus mehr als einem Haushalt bestanden. Schön dicht in der Sonne sitzen und Weinschorle trinken. Ordnungsamt fuhr auch mal vorbei, für die schien alles okay zu sein. Also da war tagsüber schon brutal was los.
Abends im Park muss die Polizei dann die Leute aufscheuchen wegen Ausgehverbot. Für mich macht das so keinen Sinn.

Durch die nicht regulierten Supermärkte ist für mich alles andere eh uninteressant. Ich war gestern nämlich noch im Edeka Grillfleisch kaufen. Das war so voll, alles gedrängt, lange Schlangen an Theke und Kasse.

Fürs gleiche Risiko des gestrigen (völlig legalem, coronakonformen) Tages hätte ich wahrscheinlich drei mal Schwimmen oder zwei mal Saufen mit den Kumpels können. :Nee:

Zur freiwilligen Testung: Ich war den ganzen Januar krank geschrieben und meine Kollegen mussten ohne mich auskommen. Die würden sich bedanken wenn ich jetzt erst mal zwei Wochen in Quarantäne müsste. Ich nehme mal an, meine Kinder dürften dann auch nicht in die Schule und Kiga, die nächste Woche endlich mal wieder öffnen.
Ich glaube ohne Not würde ich im Moment keinen Test machen.

Andere Leute haben sogar (berechtigte) Angst den Job zu verlieren wenn sie sich krank melden oder verlieren Geld dadurch. Ist halt wie bei vielen Themen (z.B. Klimawandel): Macht nur Sinn wenn es alle machen. Wenn sich nur die testen lassen, die eh nur daheim hocken im Homeoffice wird das nix an der Situation ändern.

Kälteidiot 21.02.2021 09:01

Es macht nicht nur Sinn, wenn es alle machen und deine Kollegen werden sich auch bedanken, wenn du sie anstatt mit 2 Wochen Quarantäne mit Corona beglückst.

Schlafschaf 21.02.2021 09:30

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1586497)
Es macht nicht nur Sinn, wenn es alle machen und deine Kollegen werden sich auch bedanken, wenn du sie anstatt mit 2 Wochen Quarantäne mit Corona beglückst.

Wer fällt denn in so einem Test auf? Doch nur Leute ohne Symptome. Davon gibts zwei Gruppen. Einaml diejenigen, die nie welche bekommen und die andere Gruppe die kurz davor ist Symptome zu haben.

Die erste Gruppe davon wird auch keine Symptome mehr bekommen und scheint auch nicht wirklich ansteckend zu sein:

Zitat:

"Momentan wird davon ausgegangen, dass asymptomatische Fälle eine untergeordnete Rolle bei der Übertragung spielen"
Quelle:https://zdfheute-stories-scroll.zdf....sch/index.html


Die zweite Gruppe der Leute steht kurz vor Ausbruch der Symptome. Da geht es dann also um ein oder zwei Tage, in denen man jemanden anstecken kann. Danach ist man dann ja eh zu Hause oder traut sich heute noch einer mit Erkältungserscheinungen auf die Arbeit?

Ob ich Corona auf der Arbeit verteilen würde ist auch fraglich. Immerhin gibt es ja mittlerweile einige Konzepte die das verhindern sollen. Desinfizieren, Maske, Abstand halten, Webex sind doch genau dazu da, den Viren keine Möglichkeit zur Übertragung zu verschaffen.

merz 21.02.2021 09:58

Was sehr gutes zum Sonntag: Pfizer/ Biontech scheint die Weitergabe der Infektion massiv zu unterdrücken, Daten aus Israel, offenbar nehmen sie da ausschließlich diese Impfstoff
(sagte ich schon, dass nur schnelles breites massives Impfen uns hier rausholt ?)

https://www.n-tv.de/wissen/Biontech-...e22376102.html

m.

Hier noch mehr dazu, leider paywall, die Daten soll auch sonst sensationell sein:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...d-260ad8d2ddca

Freie Info: https://www.technologyreview.com/202...al-world-test/


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