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NBer 08.10.2020 00:09

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1556757)
Das gilt aber doch für alle Krankheiten, an denen Menschen sterben. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal.
Warum verbietet man nicht das Rauchen? Daran sterben jährlich über 100.000 Menschen in DE. Weltweit 8 Millionen. Warum geht man nicht den Hunger an? Alle 10s stirbt ein Kind an den Folgen von Hunger.

whataboutism. nur weil man das eine nicht (genügend) angeht, bedeutet das nicht, das man nicht andere sachen angehen kann.

Schwarzfahrer 08.10.2020 09:03

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556754)
Beim Überholverbot bin ich anderer Meinung. Selbstverständlich könnte der Staat den Autofahrer dazu zwingen, bestimmte Regeln einzuhalten. Die gibt es ja auch, die Regeln, wie man einen Radfahrer zu überholen hat.

Klar, du hast damit Recht. Ich hatte zu kurz formuliert. Ich meinte, daß z.B. ein generelles Überholverbot unverhältnismäßig wäre (Auto darf Radfahrer z.B. nur überholen, wenn eine zweite Spur vorhanden ist - das wäre ein toller Schutz, aber ginge zu weit).
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556754)
Dass es meine Verantwortung als Radfahrer sein soll, den Regelbruch des Autofahrers zu verhindern, ist meiner Ansicht nach nicht angemessen. Diesen Anspruch halte ich sogar für unverschämt.

Sorry, Mißverständnis. Ich kann nicht die Regelbrüche anderer verhindern. Meine Verantwortung ist es aber, mit Regelbrüchen zu rechnen (da Menschen immer Fehler machen werden, ob mit oder ohne Absicht), und mich so weit wie ich kann zu schützen. Das ist dann auch eine Balance, inwieweit ich meine Interessen voranzukommen diesem Selbstschutz unterordne, also eine Frage der Verhältismäßigkeit und Akzeptanz von Restrisiken - für mich zentrale Begriffe auch bei der Pandemiebekämpfung.
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556754)
A propos: ich hab oben zwei zentrale Begriffe markiert, mit denen Du versuchst, Deine Argumente unangreifbar zu machen. Wer könnte etwas gegen "angemessene Rücksicht" haben? Oder wer sollte nicht gegen "unverhältnismäßige" Einschränkungen sein? Leider gibt es halt mindestens 327 verschiedene Meinungen, was diese Begriffe bedeuten. ;)

Ich möchte keine Argumente "unangreifbar" machen, sowas gibt es m.M.n. nicht. Es ist meine Meinung, im Wissen daß diese Begriffe eine gewisse Interpretationsbreite haben. Wenn aber postuliert wird "Leben schützen geht über alles", wird eine Abwägung von Verhältnismäßigkeiten komplett ausser Kraft gesetzt. Nicht umsonst hat Schäuble sinngemäß mal gesagt, Leben schützen geht eben nicht über alles.
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556754)
Und zum von Dir kritisierten Vergleich: ich finde, es ist ein harter Vergleich, darum habe ich ihn gewählt. Aber ich finde auch, er ist angemessen. :cool: ;)

Ich weiß, daß es diese Meinung gibt. Für mich passt es zum unseligen Trend, beim Infektonsgeschehen zunehmend nach Schuldigen und Sündenböcken zu suchen, die medial an den Pranger gestellt werden - was leider ziemlich gegen meine Vorstellung von gesellschaftlichem Zusammenhalt steht.

keko# 08.10.2020 09:27

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1556763)
whataboutism. nur weil man das eine nicht (genügend) angeht, bedeutet das nicht, das man nicht andere sachen angehen kann.

Ich will nicht ablenken. Die Zahlen sagen mir, dass in DE gerade mal wieder die Zahlen der Neuinfektionen steigen, aber kaum mehr Menschen intensiv-medizinisch behandelt werden müssen oder gar daran sterben. Starrt man lediglich auf die Zahl der Neuinfektionen und auf jeden einzelnen, der in Verbindung mit Corona stirbt, werden die Maßnahmen, die in den nächsten Wochen getroffen werden (mehr Neuinfektionen --> mehr Einschränkungen), irgendwann (bei weiter steigenden Zahlen) absurd oder nicht mehr durchsetzbar. Die Zahl 50 (pro 100.000), auf der vieles aufbaut, ist meines Wissens keine mir bekannte Naturkonstante, sondern eine politische Zahl.
(Bemerkung: ich bin völliger Laie auf diesem Gebiet und gebe nur meine Meinung wieder. Ich ziehe in Betracht, dass ich mit dieser völlig daneben liege).
:Blumen:

tandem65 08.10.2020 09:39

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1556762)
Rauchen, klar kann man auch verbieten, aber auch da wird die "Freiheit" eingeschränkt.

Um mal bei den Fakten zu bleiben ist Rauchen ja partiell verboten.
Es ist nicht der freiwiligen Selbstkontrolle der Raucher, zu denen ich mich auch mal gezählt habe, zu verdanken daß im Restaurant oder in der Bahn .... nicht mehr geraucht wird. Es existieren hier klare Einschränkungen der Freiheiten der Raucher.;):Huhu:
Eben weil hier Freiheiten und die Gesundheit anderer betroffen ist.

tandem65 08.10.2020 09:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1556783)
Klar, du hast damit Recht. Ich hatte zu kurz formuliert. Ich meinte, daß z.B. ein generelles Überholverbot unverhältnismäßig wäre (Auto darf Radfahrer z.B. nur überholen, wenn eine zweite Spur vorhanden ist - das wäre ein toller Schutz, aber ginge zu weit).

Das ist Deine Meinung, meine Meinung dazu ist eine andere. Es sei denn Du meinst eine zweite Fahrspur nur für die eigene Fahrtrichtung.
Außerdem ist das was Du formuliert hast kein generelles Überholverbot mehr, es gibt ja schließlich schon eine Ausnahme. ;)
nach Deinen Kriterien gibt es ja bereits ein generelle Überholverbot, mit der Einschränkung des ausreichenden Sicherheitsabstandes. Das ist dementsprechend auch unverhältnismässig?

Schwarzfahrer 08.10.2020 09:58

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1556762)
Der gesellschaftliche (und somit politische) Konsens ist aber auch beim Rauchen, es immer schwerer und vllt irgendwann unmöglich zu machen, zu Rauchen.

Ist es wirklich ein Konsens? Ich (und sogar viele Rauche) sehe ein, Rauchen überall dort zu verhindern, wo es andere beeinträchtigt oder stört - aber ein generelles Verbot scheint mir weder notwendig noch konsensfähig (s. auch "Erfolge" der Prohibition in den USA).

Schwarzfahrer 08.10.2020 10:01

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1556791)
Das ist Deine Meinung, meine Meinung dazu ist eine andere. Es sei denn Du meinst eine zweite Fahrspur nur für die eigene Fahrtrichtung.

Genau das meinte ich als übertriebene Regelung - wieder zu kurz, weil ich versuchte, knapp zu formulieren. Natürlich ist die Abstandsregelung sinnvoll und verhältnismäßig - besonders wenn man es auch flexibel handhabt; ich lasse zumindest auch bei engen Verhältnissen mal gerne ein Auto vorbei, wenn er vorsichtig tut - das entspannt das Fahren für alle.

Bockwuchst 08.10.2020 10:25

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1556786)
Die Zahlen sagen mir, dass in DE gerade mal wieder die Zahlen der Neuinfektionen steigen, aber kaum mehr Menschen intensiv-medizinisch behandelt werden müssen oder gar daran sterben.:

Das liest man ständig und lange Zeit hatte diese Aussage eine gewisse Berechtigung. Mittlerweile sieht man aber schon, dass auch die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Patienten wieder steigt.

Stand 07.10.2020 werden laut DIVI Intensivregister 470 Covid Patienten intensivmedizinisch behandelt. Eine Woche zuvor waren es 362 und geht man noch eine Woche zurück, waren es 296. Finde ich durchaus signifikant. Diese Zahlen hinken den Infektionszahlen immer deutlich hinterher, aber wenn man erst reagiert wenn die Intensivstationen voll sind ist es eben zu spät.


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