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Wenn Du in einem Hotspot warst, hattest Du wahrlich eine miese Zeit. Ansonsten ist das Land in Summe deutlich besser durchgekommen. Aber wie geschrieben, hätte ich nicht tauschen wollen. Und die Maßnahmen wäre so - aus gutem Grund - bei uns auch nicht umsetzbar gewesen. Ohne moralische Wertung war es aus epidemiologischer und wirtschaftlicher Perspektive der bessere Weg. Ersetze besser vielleicht durch erfolgreicher. Zumindest zeigt die Zahl der Verstorbenen und schwer Erkrankten in Relation zur Gesamtbevölkerung sowie der Einbruch beim BIP genau das. |
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Und weil ich faul bin, wie sehen den die offiziellen China Zahlen im Vergleich zu "unseren" Forschungsinstitutszahlen aus? Unterschiede im einstelligen Prozentbereich oder Faktor 2-10? Ich bin grundsätzlich skeptisch bei Kreuzvergleichen von Zahlen aus z.B. Nigeria, China und Deutschland solange unklar ist wie die Datenerhebung faktisch erfolgt. |
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Merkel und die MP-Konferenz handelten anfangs nachvollziehbar, und ich unterstützte die Maßnahmen. Aber dann hielt man am Kurs fest und berücksichtigte nicht Aerosolforscher, Jugendpsychologen, Kinderärzte… Wissenschaftler, die andere Meinungen vertraten, kamen zu Wort,wurden aber auch immer gleich als entweder unerheblich oder verdächtig abgetan (unter den Virologen/ Epidemiologen Streeck, Kekule). Es geht mir also nicht um die Dauer der Debatte, sondern um einen weniger verengten Debattenraum. |
Darüberhinaus hätte man viel früher vom Ausland lernen können. Anfang 2022 war die Pandemie bereits in einer ganz anderen Phase. Hinweise darauf wurden im mit einem „warte nur ab…“ abgetan. Aber weder in England, noch Dänemark, Schweden, Österreich, USA, wo das Ende aller Maßnahmen viel früher stattfand, kam es zu negativen folgen, während wir immer noch erhebliche Einschränkungen hatten, zu denen auch die Wirkungen einer panikgesteuerten Politik gehörten
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Wenn ich in einer Debatte einen Querdenker von einem Geradeausdenker unterscheiden möchte, stellen sich mir zwei entscheidende Fragen: 1. Diskutiert mein Gegenüber sachlich auf der Basis von Tatsachen, oder hat er/sie sich in ein Wahnsystem verabschiedet, das ihn für eine sachliche Diskussion unerreichbar macht?Mit der zitierten Formulierung punktest Du für meinen Geschmack ein wenig bei Frage 1. Die deutsche Corona-Politik war nicht von Panik gesteuert. Sondern es wurde eine Person zum Gesundheitsminister ernannt, der sich sehr stark an wissenschaftlichen Studien orientiert. In der Rückschau wurden auch Fehler gemacht, aber der Grund dafür war nicht Panik. Panik ist eine kopflose Angst. Davon kann überhaupt keine Rede sein. Alles andere, was Du auf den letzten Seiten geschrieben hast, kann ich gut nachvollziehen, auch wenn ich manche Details anders wahrgenommen habe. |
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Denn fand ich das hier unmissverständlich: Zitat:
Zu China habe ich eine differenziertere Meinung als Du. Ich habe lange in Asien gearbeitet. Es gibt kein Land auf der Erde, daß so viele Menschen in so kurzer Zeit aus bitterster Armut geführt hat. Daß dies auf einer autokratischen Basis geschieht, wird von den meisten Menschen dort getragen. Die KP hat nur ein Ziel. Die Macht zu erhalten. Das schafft sie aber nur, wenn die KP das Aufstiegsversprechen einhalten kann. Auch hat die KP ein gutes Gespür dafür, wie weit sie gehen kann. In Shanghai war die Schraube überdreht. Daher hat man die Geschichte auch laufen lassen. Ich hatte lange überlegt, ob ich meine Familie mit nach China nehme. Und letztendlich wäre ich lieber in das autokratische China als in das demokratische Indien gegangen. Die Freiheit ist in Indien größer. Struktur, Sicherheit und Stabilität eher in China. Auch wenn hier viele - mich eingeschlossen - das Vorgehen der KP verurteilen, kann man ihnen den Erfolg kaum absprechen. Dabei sollte man nicht nur schauen, wo China heute steht, sondern auch wo sie herkommen. Und vor diesem Weg habe ich wirklich Respekt. Trotz aller Unterschiede der Einstellung der Menschen einen uns scheinbar die Worte eines großen Deutschen... Bert Brecht: "Erst kommt das Fressen. Dann kommt die Moral." :Blumen: |
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Wozu möchtest du dein Gegenüber in Quer- und Geradeausdenker unterteilen ? |
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Ich akzeptiere gerne andere Meinungen. Häufig habe ich meine eigene Meinung in der Folge von Debatten geändert, teilweise mehrfach. Oft hatte ich unrecht und andere hatten recht – bei einigen meiner Lieblingsstandpunkte habe ich sehr lange gebraucht, um das einzusehen. Jedoch: Diese Auseinandersetzungen müssen innerhalb der Leitplanken rationalen, wissenschaftlichen Denkens stattfinden. Ein Astronom kann sich von einem anderen Astronomen überzeugen lassen, dass seine Vorstellungen zur Bahnkurve des Merkur falsch sind. Die Behauptung des Astrologen, heute steige das Risiko eines Ehestreits, weil Mars im dritten Haus steht, ist etwas ganz anderes. Hier steht nicht Argument gegen Argument oder Meinung gegen Meinung, sondern wissenschaftliches Denken gegen Bullshit. |
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Doch wozu bedarf es hier der dichotomen Kategorisierung das Gegenübers ? Geht es um die Person oder die Inhalte ? Zitat:
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Ich unterscheide für mich zwei unterschiedliche Debatten: 1. Wie erreichen wir ein bestimmtes Ziel, zum Beispiel beim Klimaschutz. 2. Das leugnen von Fakten. Ersteres bewegt sich auf dem Boden wissenschaftlicher Tatsachen oder, wenn diese strittig sind, auf der Basis der wissenschaftlichen Methode. Letzteres steht in Opposition zu den Tatsachen und zur wissenschaftlichen Methode. Beispiel: Man erklärt wissenschaftliche Außenseiter zu Experten usw. |
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Heute trägst du zur Polarisierung bei, indem du ihm den "Geradeausdenker" gegenüberstellst. Was erblicken wir hier ? Zitat:
Auch wenn ich insgesamt die zunehmende Polarisierung als belastend empfinde ... |
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--- Weder Du noch ich noch die meisten anderen hier kommen aufgrund eigenen Denkens zu ihrer Meinung. Dazu sind wir in den meisten Fällen nicht in der Lage. Wir verstehen praktisch nichts von Virologie oder Epidemiologie. Wir vertrauen stattdessen auf die Expertise anderer Menschen, von denen wir annehmen, sie verstünden etwas von ihrem Fachgebiet. Die Expertise der Fachleute stammt von jahrelanger Beschäftigung im Rahmen der wissenschaftlichen Methode, also dem klassischen Dreisprung: Sammeln von Daten, Bilden von Hypothesen, Überprüfung in internationalen Netzwerken. Was soll das bedeuten, wenn beispielsweise Attila Hildmann quer dazu irgend etwas "denkt"? Oder, falls Dir das lieber ist, wenn meine Wenigkeit quer dazu etwas "dächte"? |
Mir ging es um dichotome Sichtweisen und Kategorisierung von Menschen, am besten anhand einzelner (Diskurs)merkmale (Verwendung des Wortes "Panik"), in der Folge oft Diffamierung und Ausgrenzung, Polarisierung des öffentlichen Diskurses, "Spaltung der Gesellschaft" ... Attila interessiert mich so wenig wie vegane Schnitzel ... :Blumen:
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Wenn wir im Zusammenhang mit der "Ehe für alle" eine Diskussion über das Adoptionsrecht hätten: Stelle Dir vor, jemand verwendete in seiner Argumentation das Wort "gottlos". Würde das nicht automatisch dazu führen, dass Du seine oder ihre Argumentation jetzt einordnest, also einer bestimmten Schublade zuweist? "Diffamierung, Ausgrenzung, Polarisierung, Spaltung der Gesellschaft" – das halte ich in diesem Zusammenhang für eine Übertreibung. |
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Schön, daß wir nun immerhin von der Einordnung der Argumentation und nicht mehr von Einordnung der Person sprechen ... Zitat:
Der Zusammenhang spielt dabei keine Rolle. |
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Dem eine eigene Expertise entgegenzusetzen, gerade bei solchen komplexen Themen, halte ich für eine große Selbstüberschätzung, wie sie bei Querdenkern häufig anzutreffen ist. Die bescheidenste Form dieser Hybris besteht noch darin, die eigenen Ideen für "originell" zu halten und von der Gesellschaft zu erwarten, sie hätten Teil des öffentlichen Diskurses zu sein. Als Laie hat man keine Ahnung, so einfach ist das. Zitat:
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Ich denke aber nicht, daß das "nie" dort so absolut gemeint war. Klugschnacker hatte es eigentlich ganz gut unterteilt, als er schrieb: Zitat:
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Beispielsweise erklärte man den Kindern, dass sie für den Tod ihrer Großeltern verantwortlich seien, wenn sie nicht wie geboten handeln. Das fand ich schäbig. Und diese Art von Argumentation findet man beim Mahner Lauterbach besonders häufig. Er deutete Daten nahezu immer im Sinne von worstcase-Szenarien und verwendete dafür auch wiederholt preprint-Ergebnisse, die eigentlich noch nicht als wissenschaftliche Ergebnisse betrachtet werden konnten. Sein Umgang mit den wissenschaftlichen Fakten ist insofern nicht wissenschaftlich. Er hat uns ja immer noch mit der Warnung vor weiteren schlimmen Wellen, dem Sterben der 45-50Jährigen etc konfrontiert, als in anderen Ländern schon eine ganz anderer Umgang mit wissenschaftlichen Fakten praktiziert wurde. Ich habe deshalb massive Probleme, auf seine Expertise zu vertrauen. Seine persönliche Angst vor Salz ist ja auch von einer einseitigen Interpretation wissenschaftlicher Ergebnisse geprägt. |
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Wissenschaft in der Medizin und in den Naturwissenschaften findet heute ganz überwiegend in Arbeitsgruppen statt. Nicht im stillen Kämmerlein von Einzelkämpfern. Sie erfordert viel Organisation und eine jahrelange Spezialisierung, bis man überhaupt so etwas wie eine Hypothese formulieren kann. Nach dem Formulieren einer Hypothese braucht man beispielsweise in der Medizin Tierversuche und später tausende freiwillige Probanden, Ärzte, Labore, Krankenhäuser. Etliche vielversprechende Hypothesen gehen hier baden. Die Vorstellung, ein hauptberuflicher Berufsschullehrer oder Steuerberater könnte dieses komplexe System mit pfiffigen Ideen befruchten, ist komplett abwegig. Zitat:
Zur Grundbildung: Welche Grundbildung hätten wir beide denn auf dem Felde der Virologie, der Epidemiologie, der Immunologie, der Pharmakologie, der Klimatologie, der Ozeanographie, der Atmosphärenphysik und so weiter? Mehr oder weniger Null. Welche Kompetenz oder "Grundbildung" hat die Redaktion der Bildzeitung, um international anerkannte Experten auf deren Fachgebiet runterzumachen? Das ist wirklich lächerlich. Zu Deiner Behauptung, es sei mittelalterlich, wenn die paar Wissenschaftler den Rest der Menschen leiten wollten: Das ist ein Strohmann, auf den ich nicht weiter eingehe. |
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Sich am worst-case-Szenario einer wissenschaftlichen Arbeit zu orientieren, ist nicht unwissenschaftlich – sofern Deine Behauptung überhaupt zutrifft (was ich nicht beurteilen kann). :Blumen: |
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Bereits in der Auswahl von Quellen, welche man berücksichtigt und öffentlich kommuniziert, liegt eine politische Entscheidung. Es gab ja Projektionen in die eine und in die andere Richtung. Unwissenschaftlich ist in jedem Fall, Vorveröffentlichungen als Studien zu bezeichnen. |
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Ansonsten: Die Querdenker-Bewegung von Ballweg ist tatsächlich nicht wissenschaftlich, sondern politisch motiviert, es geht dort vor allem um die Priorisierung der Grundrechte vor dem aus ihrer Sicht überzogenen Gesundheitsschutz. Eine Diskussion der Priorisierung der Grundrechte ist immer legitim, finde ich, es gibt keine Autorität, die das unterbinden darf oder eine definitive, für immer gültige Priorisierung festlegt. Andere Querdenker, die diesen Namen abbekommen haben waren aber sehr wohl Wissenschaftler (mit z.T. labngjähriger Erfahrung und internationaler Anerkennung) und nicht Deine Nachbarin (z.B. die Autoren des Great Barrington Declaration, Bakhdi, Schrappe). Was sie beitrugen, waren Hypothesen und Denkansätze, von denen sich viele im Nachhinein als richtig herausgestellt haben, andere als Irrtümer. Und einige Menschen haben eben geglaubt, daß diese Autoritäten die glaubwürdigen sind, nicht die anderen. Andere wiederum haben sich aus verschiedenen Ecken Ideen geholt, um ein eigenes Verständnis zu entwickeln. Die Welt war nie nur Querdenker und Geradedenker. Zitat:
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Und wenn wir alle auf allen Fachgebieten ahnungslos sind - wozu sind dann Wahlen und Volksabstimmungen gut, wir haben doch alle keine Ahnung davon, worum es wirklich geht? Zitat:
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Du siehst das zu sehr schwarz/weis. Experten/Laien, die Grenzen sind imho fließend. Letztendlich liegt es an jedem selbst Information zu bewerten. Und das man gegen Erkältungskrankheiten nicht wirklich impfen kann, Masken in der Praxis eine Ansteckung nicht verhindern etc ist Basisiwissen Bio 7. Klasse ,oder so. |
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Ja, kann und sollte man, wenn es Bockmist ist. |
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Ich beurteile das nicht kraft meiner eigenen Expertise. Das ist doch gerade der Unterschied zwischen Attila Hildmann und mir. Wir verstehen zwar beide nichts von Virologie und Epidemiologie. Ich bilde mir das aber auch nicht ein. Statt mir im Internet oder auf Telegram irgendwelche Zweizeiler und Tweets durchzulesen von Leuten, die ebenfalls keine Ahnung haben, vertraue ich auf den Erkenntnisprozess der Wissenschaft. Und in Einzelfragen speziell den Leuten, die dort als Experten anerkannt sind. |
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Das Wissen, welches wir heute denken mit einem Mausklick zu bekommen, bedarf teilweise Jahrzehnten Arbeit, Forschung und Veröffentlichung. |
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