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Oetsch 18.11.2019 21:06

Laktatschwelle Daten interpretieren/Fazit?
 
Hi Zusammen,

die Saison ist zu Ende und ich habe/hatte große Probleme in der Saison an meine Ergebnisse/Leistungsfähigkeit zum Anfang des Jahres anzuknüpfen. Wenn ich mir nun die Daten der Garmin Uhr bzgl. Laktatschwelle angucke zeigt es mir genau das. Im Prinzip nach dem (ersten) Marathon Ende April und vorheriher PBs über 10km und HM war nicht mehr viel mit mir los. Ich habe zum Teil sehr intensiv trainiert war aber nie auf dem Niveau und entsprechend unzufrieden wie am Anfang des Jahres. Konnte keine Wettkämpfe mehr in meinem hohen Pulsbereich länger durchführen und entsprechende Höchsgeschwindigkeiten fehlten auf 10km, HM oder der Olympischen Distand. Auf der letzten MDs fehlen mir die Vergleiche aber zufrieden mit nem HM bei 2,5h bei einer PB auf dem HM von 1:42 stimmt mich auch nicht glücklich. 2h finde ich sollte im Triathlon dann drin sein, oder?
Welches Fazit und Schlüsse sollte ich daraus ziehen?
Bin 40 und würde gerne auch dieses Jahr wieder Marathon und 2 MDs machen. Dazwischen fallen immer wieder diverse Volksläufe oder Radrennen, die ich aber nur mitnehme wenn sie in etwa in den Trainingsplan zu den Hauptevents passen.

Worauf sollte ich gucken und welche Fehlerquellen können grob da sein?

Thx


42k2 19.11.2019 11:33

Zitat:

Zitat von Oetsch (Beitrag 1493901)
Ich habe zum Teil sehr intensiv trainiert war aber nie auf dem Niveau und entsprechend unzufrieden wie am Anfang des Jahres.

Konnte keine Wettkämpfe mehr in meinem hohen Pulsbereich länger durchführen und entsprechende Höchsgeschwindigkeiten fehlten auf 10km, HM oder der Olympischen Distand. Auf der letzten MDs fehlen mir die Vergleiche aber zufrieden mit nem HM bei 2,5h bei einer PB auf dem HM von 1:42 stimmt mich auch nicht glücklich.

Welches Fazit und Schlüsse sollte ich daraus ziehen?

Bei mir drängen sich gleich mal ein paar Fragen auf:

Wie hoch war der Grundlagenanteil im Training?
Gab es nach dem zufriedenstellenden Marathon eine ausreichende Erholungsphase?

Mir scheint als fehlt die Basis für "sehr intensives" Training.

Oetsch 19.11.2019 12:47

Hi
vielen Dank für Deinen Tip/Ansatz.

In Vorbereitung zum Marathon waren es nahezu wöchentliche LongRuns. Läufe über 30km hatte ich 6stk.

Nach dem Marathon waren es 1,5 bis 2 Wochen Regeneration bis es Ende Juni in die erste MD ging. Also recht kurze Vorbereitung.

Im Moment habe ich stark das Gefühl Richtung "Trainingsweltmeister" trainiert zu haben und habe mir vorgenommen erst einmal insbesondere Jetzt nur noch Läufe in langsamer Pace für mich 6+ zu machen.

Hierbei stark meinen Puls zu beobachten bis der bei dem Training merklich sinken wird. Mein Ruhepuls gefällt mir gerade bzw. schon länger auch nicht. In der Marathonvorbereitung war der locker unter 50 ca. 44-47. Jetzt zeigt mir die Garmin selten einen Rugepuls unter 50 eher 52/53 an.

Ab ins Grundlagentraining ein guter Weg?

gerograph 19.11.2019 12:47

Auch mir drängen sich Fragen auf:

1) Wie definierst Du "z.T. intensiv trainiert"?
a) intensiv = Schwelltraining? Wie und mit welcher Dauer (der Intervalle)?
b) z.T. = Wann? Wie lange Abstände, etc?

2) Dürftige Datenlage...
Die Laktatwerte sind bei Garmin nur annäherungsweise berechnet. Mit vielen Datenpunkten, kann man vielleicht eine Tendenz feststellen, mehr auch nicht. Bedingt aber:
a) Eingabe der korrekten Trainingszonen (am besten aufgrund einer Leistungsdiagnostik) IMHO

b) mindestens jeden Monat einen Datenpunkt...Warum hast Du nur im Jan, April, Mai und August Datenpunkte? Deine Pace variiert zwischen 4:40 und 5:05 an der vermeintlichen Laktatschwelle, daß muß nicht viel sein. Ich laufe auf der Bahn/Wettkampf eine 4:30er Pace. Auch wenn mein Garmin Connect im Training bei gleichem Puls 4:50 sagt...

c) Um die Datenpunkte der Garmin miteinander vergleichen zu können, sollte man die Laktatschwelle immer nur abspeichern, wenn es eine "genormte Strecke mit genormten Bedingungen ist"

d) GPS Paces sind absolut unbrauchbar für irgendeine Leistungsvorhersage. Je nach Bewölkungsgrad, Laubabdeckung im Wald und Laufrichtung kann soetwas mal locker +/- 15sec variieren auf 1km.

e) Pulsdaten sind zunächst auch unbrauchbar, auch hier gibt es massive Variationen. Meist aufgrund von plötzlichem Wetterwechsel, Hitze und Ernährung.

Sprich Dein Garmin Diagramm ist unbrauchbar, würde mir zunächst keine Sorge bereiten...brauchbarer sind dann ehr Deine Eindrücke aus dem Wettkampf.

Und ja, da ist tendenziell der wahrscheinlichste Fehler eine fehlende Grundlagenausdauer (welche zumindest bei mir so im April am besten ist, und dann mit intensiveren Training deutlich einbricht...).

Ach ja, nochwas: Selbst bei einer Laktatdiagnostik im Labor ist es keinerlei Problem die Pace an der Laktatschwelle "massiv variieren zu lassen":

1) Mit welchem Modell berechnet das Labor/Diagnostiker die Schwelle (4mmol/l oder nach einem modernen Modell wie z.B. Knick in der Kurve, oder, oder oder ?)

2) Wenn du 1 Stunde vorher 3-4 Kekse gegessen hast, kann da auch schon 1mmol/l mehr sein...

3) Findet der Laktatest auf der Bahn oder auf dem Laufband statt, ist eine Steigung (häufig 1%) auf dem Laufband eingestellt.

4) Stress und Schlaf in den Tagen vorher?

5) Training in den Tagen vorher?

Um es kurz zu machen, aufgrund Deiner Angaben wirst Du hier keine sinnvollen Trainingsempfehlungen bekommen, alles nur Orakelei... ich würde:

1) Laktatleistungsdiagnostik machen (a) mindestens zwei Tage vorher nur ganz leichtes Training und keine intensiven Sachen in der Woche. b) 3-4 Stunden vorher nichts mehr Essen, keine KH, kein Kaffee, die Tage davor aber Kohlenhydratspeicher auffüllen c) idealerweise auf der Bahn oder mit 1% Steigung auf dem Laufband) - Die Berechnung der Laktatschwelle hinterfragen ggf. hier diskutieren.

2) nach 2 Tagen Pause, die Pulswerte auf der 400m Bahn verifizieren.

Dann haben wir eine vernünftige Datenlage und wir bzw. auch der Diagnostiker kann dann Trainingsempfehlungen abgeben. GGf. mit etwas Glück auch orakeln, was in der letzten Saison schief gelaufen ist.

gerograph 19.11.2019 12:56

Zitat:

Zitat von Oetsch (Beitrag 1494038)

Hierbei stark meinen Puls zu beobachten bis der bei dem Training merklich sinken wird.

Na, merklich sinken wird der wahrscheinlich auch nicht... aber Beobachten ist gut, idealerweise immer unter gleichen Bedingungen (Temperatur, Vorernährung, Ort).


Zitat:

Zitat von Oetsch (Beitrag 1494038)
Mein Ruhepuls gefällt mir gerade bzw. schon länger auch nicht. In der Marathonvorbereitung war der locker unter 50 ca. 44-47. Jetzt zeigt mir die Garmin selten einen Rugepuls unter 50 eher 52/53 an.

Das würde mich jetzt garnicht beunruhigen, von deiner Marathonfitness bist Du aktuelle weit entfernt (ich auch...normal). Bei Unterschieden von 15 Schlägen/min könnten wir diskutieren.


Zitat:

Zitat von Oetsch (Beitrag 1494038)
Ab ins Grundlagentraining ein guter Weg?

Vorbehaltlos JA!

ABER: Sicher, daß 6min/km nicht schon zu hoch ist, insbesondere GPS gemessen? Vielleicht mal nicht nach Pace, sondern nach Puls laufen. Wie ermittelst Du Deinen Grundlagenbereich?

Oetsch 19.11.2019 17:49

Hi

vielen Dank und viele Punkte :)

Dass die Daten nichts bedeuten müssen beruhigen mich und bei den "wenigen" Messpunkten hatte ich eine Vermutung. Allerdings passt der Graph so zum erlebten und gefühlten Ergebnis.

Nein die Messpunkte stammen nicht von gleicher Strecke unter gleichen Vorraussetzungen. Wann die 735xt die Messpunkte nimmt ist mir noch unklar und ob dies manuell zu beeinflussen ist k.A.

Nuja weit entfernt von der Marathonfitness ok, aber meilenweit nachdem ich mich Anfang November zur MD-Form hinentwickeln wollte und immerhin angekommen bin ;)

Aber Grundlagentraining ist ein Punkt den ich jetzt verfolgen werde bevor ich im Detail ins neue Training für neue Wettkämpfe einsteige.

Meine Grundlagenpace nehme ich aus 60-70 bzw 65-75% der max HF. Genau kenne ich diese auch nicht, aber aufgezeichnet dieses Jahr 183 und im Netz errechnet finde ich ähnliche Werte also kann es nicht so falsch sein zu versuchen im Training unter 130 Puls zu bleiben, oder?

gerograph 20.11.2019 07:06

Zitat:

Zitat von Oetsch (Beitrag 1494093)
Hi

Nein die Messpunkte stammen nicht von gleicher Strecke unter gleichen Vorraussetzungen. Wann die 735xt die Messpunkte nimmt ist mir noch unklar und ob dies manuell zu beeinflussen ist k.A.

Nicht manuell beeinflussbar, die 735 fragt wenn Sie eine "Schwelle" ermitteln kann. Wenn Du lange keine Schwelle ermittelt hast, dann setzt die 735 die deutlich niedriger, wenn Du "nur" einen intensiven Dauerlauf machst. Machst Du aber z.B. Intervalle (z.B. 3x5min an der anaeroben Schwelle oder leicht drüber (so, daß Du nach den 5min froh über eine Minute Pause bist ;-) ), dann wird eine wesentlich bessere Schwell ermittelt. D.h. ich würde nur Schwellen annehmen, welche auch nach einer vermeintlichen "Schwellenbelastung" ermittelt wurden.

Zitat:

Meine Grundlagenpace nehme ich aus 60-70 bzw 65-75% der max HF. Genau kenne ich diese auch nicht, aber aufgezeichnet dieses Jahr 183 und im Netz errechnet finde ich ähnliche Werte also kann es nicht so falsch sein zu versuchen im Training unter 130 Puls zu bleiben, oder?
...und da fängt es schon an, daß das GA Training nicht effektiv sein könnte...bei der gewählten "Zoneneinteilungsmethodik" solltest Du Deinen max.Puls genau (!) kennen, außerdem ist diese 65-75% vom max.Puls häufig sehr ungenau. Mein Tip: nimm den (aktuellen !) Durschnittspuls über einen 10km (Wettkampf)lauf. Das wäre dann ungefähr Deine Dauerleistungsgrenze = anaerobe Schwelle. Ich muß nachher einmal googlen wie man von dieser Methodik aus die Grundlagenausdauerzone berechnet. Und immer dran denken, der Puls kann genau wie der Laktatwert stark variieren.
130bpm erscheint mir deutlich zu niedrig (orakel, orakel....)

captain hook 20.11.2019 07:33

Wie eine Uhr ohne Blutabnahme überhaupt Laktatwerte abgibt, ist mir ohne weitere Details schleierhaft.

Schwellenspeed über Pulsverlauf oder so, kann ich mir gut vorstellen, aber woher will die die Laktatwerte kennen?

Ansonsten zum Problem... ne anständige Pause nach dem Marathon und ne anständige GA Basis sollten helfen das zu vermeiden.


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