Schwarzfahrer |
26.07.2024 15:05 |
Zitat:
Zitat von Antracis
(Beitrag 1752476)
Die Frage ist halt, welche Lehren man zieht.
Es wird doch angesichts einer Pandemie und der damit verbundenen weltweiten Gesundheitsnotlage auch im Wiederholungsfall immer notwendig sein, zeitnahe Einscheidungen über konkrete harte Maßnahmen auf der Basis unsicherer Fakten zu treffen.
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Eine Lehre wäre für mich, daß man ohne gesicherte Erkenntnisse (nicht gleichzusetzen mit Fakten, da davon erst recht wenig da sind am Anfang) auch keine allzu harte Maßnahmen mit hohem Potential zu Kollateralschäden treffen sollte.
Zitat:
Zitat von Antracis
(Beitrag 1752476)
Was aus meiner Sicht ein zukünftig vermeidbares Problem wäre, ist die schlechte und verzögerte Bereitstellung epidemiologischer Daten.
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Da gebe ich Dir Recht, in der Hinsicht hat das RKI die Erwartungen an ihre wissenschaftliche Kompetenz nicht erfüllt. Allerdings gab es bereits früh recht gute Erkenntnisse, wie aus den RKI-Files Anfang 2020 zu erkennen ist, die aber von der Politik völlig ignoriert wurden. Die zweite Schwäche des RKI ist daher m.M.n. die Weisungsbindung an die Poltik. Eine solche Institution muß die Eigenständigkeit haben, selbst zu entscheiden, welche Informationen an die Öffentlichkeit gehen, und den Mut haben, Politikern auch öffentlich zu widersprechen (nicht nur in den Wochenberichten, die kaum einer gelesen hat).
Zitat:
Zitat von Antracis
(Beitrag 1752476)
Eines der größten Probleme der gesamte Pandemie ist für mich persönlich, dass wahrscheinlich ein einziges Bild "unsicheres" Bild aus Bergamo die politischen Entscheidungen maßgeblicher hat, als alle vorliegenden "unsicheren" Daten.
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Das dürfte auch stimmen. Es ist traurig, daß Politiker sich so stark durch mediale Effekte steuern lassen. Da waren die Bilder aus Bergamo ähnlich kontraproduktiv wie die berühmte Szene mit Merkel und dem weinenden Flüchtlingsmädchen.
Zitat:
Zitat von Antracis
(Beitrag 1752476)
Der eigentliche "Skandal" ist, dass es nicht gelungen ist, binnen 2 Jahren deutlich bessere und vor allem zeitnahe Daten zur Verfügung zu haben.
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Das hat mich als Wissenschaftler am meisten erschüttert. Sogar als aus anderen Ländern bessere Datensätze zu sehen waren (z.B. England), kam man hier nicht in die Pötte. Ich frage mich immer noch, war es Absicht oder nur Unfähigkeit, und was schlimmer wäre.
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