Mir ist ehrlich gesagt der Wirbel um Herrn Püschel nicht wirklich verständlich. Die Todesrate war, ich glaube es wurde hier schon mal vereinzelt erwähnt, nie das primäre Problem der COVID-19-Erkrankung, sondern die hohe Infektiosität in Verbindung mit der signifikanten Anzahl von schweren Erkrankungen und die damit mögliche lokale Überforderung des Gesundheitssystems. (theoretisch prognostiziert und praktisch bereits in mehreren Ländern eingetreten).
Das die Presse und auch größere Teile der Bevölkerung das nicht wirklich erfasst haben, macht es nicht besser. Dann dennoch immer noch viel Unsinn zu lesen. Habe heute erst wieder gelesen, dass die Heinsberg-Studie eine angeblich überraschend niedrige Todesrate ergeben hätte (wie gesagt, schon vor 6 Wochen in bedeutenden Journals 0,3-0,7 prognostiziert, eher zum kleineren Wert, auch übrigens von Drosten und Kekulé so in ihren Podcasts vermutet). Dann lese ich was von einer "erschreckend hohen Todesrate" in Schweden von über 10%, dabei gab es auch in der Nicht-Fach-Presse mittlerweile eigentlich genügend Artikel, die darauf hinweisen, dass es aus mehreren Gründen (Zeitlicher Verlauf, Abhängigkeit von Testanzahl [Schweden testet kaum bzw. nur sehr wenig und gezielt), ect...) keinen Sinn macht, einfach einen Quotienten aus Erkrankungszahlen und Todeszahl zu bilden. Wichtiger ist da schon die Todeszahl/Einwohner (da steht Schweden ziemlich schlecht da...) Mittlerweile gibt's ja schon erste Daten, die dennoch auf eine Übersterblichkeit hindeuten...wohlgemerkt bereits am Anfang der Pandemie. Bei Püschel frage ich mich, ob er sein Erkenntnisse publiziert hat bzw. das machen wird und wie er definiert, ab wann ein Patient nicht mit sondern an COVID-19 stirbt. Ich habe mal in internationalen Pathologie-Journals gesucht, da findet sich einiges an Infos zum Obduktionsprozedere, aber keine wirklich quantitativen Erkenntnisse. Püschel rät ja wortgewaltig in einem aktuellen Interview, die "Zeit der Virologen sei vorbei", nun müsse man auf die Intensivmediziner hören. Das finde ich ziemlich bemerkenswert, weil Intensivmediziner schon seit mehreren Wochen vermehrt medial in Erscheinung treten und das nach meiner Wahrnehmung keinesfalls mit beruhigen und entspannten Nachrichten über die Krankheitsverläufe. Aktuell ist die Lage in Deutschland noch ziemlich entspannt, darüber sollten wir froh sein. Aber nee, "There is no glory in Prevention" und wir beklagen lieber den Wandel in einen Unrechts- und Überwachungstaat. Dabei ist in meiner Wahrnehmung deutlich mehr Hysterie und Panik im Spiel, als bei der Erkrankung. |
Danke für die Ausführung!
ich dachte immer, das Thema ist durch, aber ist es wohl nicht Am Ende gibt es einfach offizielle Zahlen von Menschen die in einem Gebiet in einem Zeitraum einfach sterben, und wenn Corona mal wirklich einschlägt dann sieht man sowas: https://www.nytimes.com/interactive/...york-city.html (den Ausschlag ganz links, nicht bei 11. September sondern davor verstehe ich übrigens nicht) m. |
traurig, dass man nach -zig wochen noch darüber reden muss, dass corona eben keine normale influenza ist, dass die sterblichkeitsrate anders ist als bei einer normalen influenza usw usf.
ich empfehle mal ein video von harald lesch. ja, er ist kein seuchenexperte, aber wissenschaftler. also jemand der sich mit zahlen auskennt. und er wertet einfach mal ein paar zahlen aus: https://www.youtube.com/watch?v=X9RKReLDjbM&t=2s |
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Zum Zeitpunkt seiner öffentlichen Aussagen waren das ca. 20, wenn ich mich recht erinnere. Aus 20 untersuchten Toten kann man sehr wenig relevantes ableiten. Keine Ahnung, warum du tagelang darauf herumreitest. Auch z.B. Prof. Drosten hat Püschels Aussagen stark relativiert - etwa in dem Sinne, dass annähernd jeder, der mit 70 oder 80 stirbt, irgendwelche Vorerkrankungen hat und dass das eben kein plausibler Grund ist, ihn nicht als Corona-Toten zu zählen. |
Wo ich Püschel zustimme, ist möglichst viel COVID-19-Tote zu obduzieren. Da hat das RKI ja wohl mittlerweile auch seine Empfehlung geändert. Ein mögliches Infektionsrisiko (gegen das man sich ja schützen kann), steht da aus meiner Sicht in keinem Verhältnis zum möglichen Erkenntnisgewinn. Bei bisherigen Pandemien mit unbekannten oder neuen Erregern war das rückblickend immer hilfreich.
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Einzig seine Aussage stelle ich in den Raum. Danach gab es Diagramme aus New York, Todesfälle von persönlichen Bekannten und viele andere Dinge. Nichts von diesen Dingen konnte die Aussage von Herrn Püschel relativieren oder gar widerlegen. Das kommt aber alles nicht von mir. Ich möchte nur eine saubere Nachweisführung für die Aufstellung von Behauptungen. Passt dir das nicht? |
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Aber jetzetle werden sie ja wieder geöffnet... |
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