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qbz 27.04.2021 11:19

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1598885)
Ich bin grade nicht so sicher, ob heute mit sowas oder damals mit dem sozialen Wohnungsbau mehr Geld verdient wurde. Ich hab damals wo gearbeitet, wo geschlossene Immobilienfonds mit ihren Geschäftsmodellen auf sowas spezialisiert waren. In den Hochphasen ging es da so um die 400% "Verlust", was bei steuerlich orientierten Modellen und dem Höchststeuersatz extrem lukrativ war.

Das stimmt, das sind die sog. Abschreibungsmodelle, auch eine Form von Spekulation, welche ich nicht erwähnte.

qbz 27.04.2021 11:36

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1598900)
Ich finde eure Fixierung auf Berlin regelrecht putzig. Es geht hier nicht um die Senatswahl in Berlin, sondern um die Bundestagswahl. Deutschland besteht aus weit mehr als dem urbanen Raum.
....

Die sog. eher wirkungslose Mietpreisbremse ist eine Bundesangelegenheit und auch der beschlossene Mietendeckel braucht ein Bundesgesetz, wie das Bundesverfassungsgericht feststellte. Insofern finde ich es schon wichtig, auch für die Bundestagswahl, zu sehen, wie sich die Parteien da positionieren und wer gegen den Mietendeckel geklagt hatte. Da viele Menschen in städtischen Siedlungsgebieten wohnen, spielt die Mietenpolitik bei der Bundestagswahl natürlich eine Rolle. Und ich möchte auch nur Beispiele anführen, die ich einigermassen kenne. Ich selbst habe eine Konsequenz gezogen, und bin als Rentner in die Uckermark gezogen, weil mir zwei Umzüge wegen "angeblicher" Eigenbedarfskündigungen in Berlin mit anschliessender Neusuche und teuren Neuvermietungspreisen gereicht haben. Allerdings ist die Versorgung z.B. mit Fachärzten (Kardiologie) ganz schlecht, mit Tierärzten hingegen Überangebot. Schwerer verletzte Unfallopfer z.B. fliegt man gleich mit dem Hubschrauber in das Unfallkrankenhaus Marzahn-Berlin.

Aber auch im Landkreis, wo ich jetzt wohne, sind die Immobilienpreise seit meinem Hinzug stark gestiegen und es fehlt an Wohnraum. Die sprunghaften Steigerungen gehen teilweise auch auf die Nullzinspolitik zurück und es wird gerade jede Ruine und jedes Grundstück gekauft.

TriVet 27.04.2021 11:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1598921)
....Aber auch im Landkreis, wo ich jetzt wohne, sind die Immobilienpreise stark gestiegen und es fehlt an Wohnraum. Die sprunghaften Steigerungen gehen teilweise auch auf die Nullzinspolitik zurück und es wird gerade jede Ruine und jedes Grundstück gekauft.

Inflationsängste nicht zu vergessen.

Helios 27.04.2021 11:57

und woran liegt es???

waren die Prognosen von vor 20 Jahren, von super intelligenten und hochdotierten Wissenschaftler richtig???

sollte die bevölkerung nicht von 80 Mio bis zum Jahr 2050 nicht auf 60 Mio schrumpfen??

wen das so ist, dann stehen Gebäude leer und es macht keinen Sinn neuen Wohnraum zu schaffen und weiter Gelände zu versiegeln mit all den Konsequenzen.

Vor 20 jahren waren die immo's billig und keine Sau hat sie angefasst - obwohl jeder wo wohnen muss. Keine Immo-Aktien im Dax, was ein REIT ist wussten nur hochspezialisierte "böse" Hedgefondmanger spezialisert auf dubiosen Leverage.

Und jetzt :) - freuen sich die Wenigen :Lachen2: und wundern sich über das Gestammel :Nee:

MattF 27.04.2021 11:58

Zitat:

Zitat von mumuku (Beitrag 1598915)
Kannst Du hier genauer werden?

Wo die Wohntrends her kommen weiß ich auch nicht, die Bewegung Stadt Land ist ja wellenförmig. Meine Hauptaussage war, dass die Politik da relativ wenig Einfluss drauf hat. Die Politik kann den Trend endweder in die Stadt oder raus, vielleicht ein bisschen begleiten aber nicht wirklich beeinflussen.

TTTom 27.04.2021 13:32

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1598927)
Wo die Wohntrends her kommen weiß ich auch nicht, die Bewegung Stadt Land ist ja wellenförmig. Meine Hauptaussage war, dass die Politik da relativ wenig Einfluss drauf hat. Die Politik kann den Trend endweder in die Stadt oder raus, vielleicht ein bisschen begleiten aber nicht wirklich beeinflussen.

Das sehe ich schon anders. "It's the economy, stupid" - wird Bill Clinton zugeschrieben.
Am Ende gehen die Leute da hin, wo es "gute" Arbeit gibt. Siehe die Abwanderungsbewegungen aus dem Osten und auch in lokalen Bereichen, hier vor meiner Tür Ostbayern. Das war bis vor 20 Jahren schon beinahe trostlos. Hat sich inzwischen gebessert.

Die Politik hat es in der Hand Standortfragen zu lenken. Förderung des ländlichen Raums. Auch Fragen der Infrastruktur.

Dann war es ein unfassbarer Fehler Wohnungen in Staatshand zu privatisieren. Einer gemeinnützigen Stiftung hätte man das vielleicht übertragen können. Bei der Kirche hätte ich schon Bedenken, aber niemals nicht Finanzinvestoren im Ausland, die auf die Erträge dann nichtmal in Deutschland steuern zahlen.
Übrigens auch Söder hat Staatswohnungen verscherbelt: https://www.sueddeutsche.de/bayern/b...gnis-1.4006055

TriCarlos 27.04.2021 14:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1598910)
Der Einwand ist berechtigt.

Und die Pandemie hätte in diesem Aspekt mehr Chance als Problem sein sollten.

In der ersten Welle im letzten Frühjahr waren sehr viele Unternehmen überrascht, wie gut ihr Geschäft mit flächendeckend verbreitetem Homeoffice aller Büroarbeitsplätze und Verzicht auf Geschäftsreisen, ausgefallenen Messen usw trotzdem weiterlief.

Leider verlief sich aus vielen Gründen dieser Homeofficetrend wieder, der ein dezentrales Arbeiten abseits der klassischen Ballungszentren Berlin, München, Hamburg, Berlin und Frankfurt ermöglicht hätte. Die frühmorgendlichen Pendlerstaus in den Zentren sind jetzt in der 3. Welle längst wieder so lang wie eh und je. Die Politik hätte mit flächendeckend angeordnetem Homeoffice, für alle Arbeitsplätze die hierfür geeignet sind, Deutschland neben einem Beitrag zur Pandemiebewältigung auch einen echten Digitalisierungsschub verleihen können.

So sind aber dann doch die meisten Betriebe und Verwaltungen wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen. Wenn Mitarbeiter unbedingt in der Nähe ihrer Firmenzentrale, die sich nunmal den Ballungszentren bündeln, wohnen müssen, dann verteuert sich automatisch der Wohnraum dort, zumal es sowieso immer einen Sockel an Jobs gibt (soziale Berufe wie Pflege, Kita-Betreuerinnen, Lehrer, Polizisten usw) für die dezentrales Arbeiten natürlich von vornherein keine Option ist und die daher in der Nähe ihrer Arbeit wohnen müssen

Diesem Beitrag stimme ich höchstens in Teilen zu. Zum einen sehe ich noch lange keine Pendlerstaus, die so lang sind wie eh und je (hier kann ich für Köln, Hamburg und Dortmund aus eigener Ansicht sprechen). Die großen Firmen, bei denen der Großteil meines privaten Umfeldes tätig ist, haben nach wie vor die meisten Mitarbeiter im Homeoffice. Die Behauptung, dass flächendeckendes Homeoffice ohne Produktivitätseinbußen funktioniert, ist arbeitspsychologisch doch auch mindestens strittig.
Zum anderen bieten Städte als Wohnraum doch viel mehr als nur die Nähe zum Arbeitsplatz. Beispielhaft genannt seien hier das kulturelle Angebot, eine Vielfalt an Restaurants etc. pp. Darüber hinaus spricht es nach meiner Erfahrung viele junge Menschen an, dass man in der Stadt z.B. ohne Auto sehr komfortabel leben kann, kurze Wege hat und viele mehr.
Der alte Traum vom Häuschen im Grünen mit zwei Autos vor der Tür ist doch nicht mehr die Perspektive für die Zukunft.

Flow 27.04.2021 14:24

Zitat:

Zitat von TriCarlos (Beitrag 1598954)
[...] das kulturelle Angebot, eine Vielfalt an Restaurants etc. pp.

Zitat:

[...] ist doch nicht mehr die Perspektive für die Zukunft.
[Freiwillige Selbstmoderation : Bitte bleib zuversichtlich und verzichte auf Rumgeunke]


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