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keko# 21.04.2021 08:41

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1597833)
Das Argument hört man ja nun öfter, aber warum ist das so?

Das Argument zieht doch nur im Bezug auf die 5% Hürde, wenn ich meine Stimme anstatt einer Partei mit realen Chancen auf den Bundestag einer anderen gebe. Was die Sitzverteilung angeht, verschwindet meine Stimme dann doch wieder im Nirvana.

Würde sich das Nichtwählen als echte Stimmenthaltung auswirken oder hätte das Nichtwählen einen Einfluss auf die Zusammensetzung des Bundestages (weniger Sitze), hätte es echte Auswirkungen. Könnte man natürlich so machen, ist aber (...logischerweise ;-) nicht vorgesehen. Indirekt gibst du also auch als Nichtwähler eine Stimme ab, sie verschwindet nicht wirklich.

qbz 21.04.2021 08:45

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1597834)
Ja, das mag ich total, die Grünen sind ja Anarchisten oder was auch immer, keinesfalls Bürger oder bürgerlich. Diese offensichtliche Diskreditierung. :dresche

Nur weil es von Joschka Fischer ein Foto aus 1973 gibt, wo er mit Helm und anderen Demonstranten auf die Schlagstock ausgerüstete Polizei prügelnd losgeht, sind und waren die Grünen nie Anarchisten. Ihre Staatsauffassung und ihre aktuellen vernünftigen Pläne, viel zu investieren, die Schuldenbremse zu ändern, den Staat zu stärken, würde ich gerade am anderen Ende von Anarchismus ansiedeln, der sich über die Staatsablehnung und absolute individuelle Freiheit definiert. Abr wahrscheinlich hast Du es ironisch gemeint. ;-) .

tandem65 21.04.2021 08:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1597838)
Aber wahrscheinlich hast Du es ironisch gemeint. ;-) .

Ich hatte mich ja auf Spanky2.0 bezogen der suggerierte daß die Grünen nicht bürgerlich seien. Ich halte mich im Besten Wortsinne für einen Spießbürger, was mich nicht davon abhält Grün zu wählen und soweit es mir möglich/bewusst ist zu handeln.

pepusalt 21.04.2021 08:58

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1597833)
Das Argument hört man ja nun öfter, aber warum ist das so?

Das Argument zieht doch nur im Bezug auf die 5% Hürde, wenn ich meine Stimme anstatt einer Partei mit realen Chancen auf den Bundestag einer anderen gebe. Was die Sitzverteilung angeht, verschwindet meine Stimme dann doch wieder im Nirvana.

Das sind zwei verschiedene Dinge.

Wenn ich einer Partei meine Stimme gebe, die an der 5% Hürde scheitert, ist die Stimme verloren. Aber ich hab sie wenigstens abgegeben und zwar einer bestimmten Partei.

Wenn ich gar keine Stimme abgebe, habe ich meine Stimme automatisch indirekt verteilt allen dann gewählten Parteien gegeben (incl. den Braunnationalen mit blauer Oberfläche).
Und das System dass mich zum Nichtwählen trieb, auch noch bestätigt.

Beides wäre für mich Grund meine Stimme unbedingt auf alle Fälle der besten der schechten Möglichkeiten zu geben. In voller Verzweiflung auch einer chancenlosen Partei.



Leider, leider werden die Nichtwähler (und Ungültigwähler) nicht in der Sitzverteilung der Parlamente berücksichtigt. Zum Thema Verkleinerung des Bundestages und zur Motivierung Wähler zu überzeugen....

Das einzige Mal wo ich taktisch anders gewählt habe, nämlich ausnahmsweise die Linken, war die Bayernwahl, wo die CSU die Mehrheit verlor und dann auch noch ganz ganz viele Parteien im Maximillianeum zu erwarten waren: gn rt or ge. Einzig die Linken hatten als einzige absehbar Probleme die 5% zu knacken. Und da meine Grünen sicher stark drin waren und ich die Linken aber aus prinzipiellen Gründen auch gerne im Landtag drin haben wollte, habe ich ausnahmsweise links gewählt. Ging leider schief, sie landeten bei 4,9% und meine Stimme war verloren :(

noam 21.04.2021 09:02

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1597835)
Krass, Du gibst Dir die Antwort selbst und merkst es wohl nicht.

Aber wo ist denn dann das Problem nicht zu wählen, wenn ich mich durch die Parteien, die realistische Chancen auf den Bundestag haben, nicht repräsentiert fühle?

Nehmen wir mal rein hypothetisch an:

Ich fühle mich von keiner der oben genannten Parteien vertreten.
Ich wähle also die Splitterpartei NIP (Noams Ideologie Partei).
Zurecht bekommt diese Partei nur eine Stimme und geht unter sonstige unter.

Damit hat doch meine Stimme überhaupt keinen Einfluss auf die Mehrheitsverhältnisse im Parlament. Ergo ist es doch irrelevant, ob ich wähle oder nicht. Meine Stimme wird doch erst relevant, wenn die NIP so groß wird, dass sie die 5% Hürde überspringen kann.

Hafu 21.04.2021 09:03

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1597847)
... sie landeten bei 4,9% und meine Stimme war verloren :(

Ganz verloren war sie nicht, denn auch unter der 5%-Hürde gibt es für die von dir gewählte Partei wenigstens Geld für die abgegebene Stimme über die staatliche Parteienfinanzierung (sofern die Partei wenigstens 0,5% erreicht hat). Gerade für kleine Parteien, die eher wenig Parteispenden erhalten, ist das eine ganz wichtige Finanzierungssäule.

noam 21.04.2021 09:06

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1597847)
....

Danke für deine Erklärung. Dann habe ich das ja doch richtig verstanden.

Nepumuk 21.04.2021 09:06

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1597852)
Damit hat doch meine Stimme überhaupt keinen Einfluss auf die Mehrheitsverhältnisse im Parlament. Ergo ist es doch irrelevant, ob ich wähle oder nicht. Meine Stimme wird doch erst relevant, wenn die NIP so groß wird, dass sie die 5% Hürde überspringen kann.

Irgendwie muss es doch auch beginnen. Es ist doch nicht so, dass die Parteienlandschaft auf ewig fest gelegt ist. Da gibt es Bewegungen, auch wenn meist langsam sind. Deine NIPler werden sich womöglich über deine Stimme freuen, auch wenn es nicht ins Parlament langt.


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