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Steff1702 03.03.2020 13:38

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1513816)
Was ist angemessen?
Diese Frage stellt sich ja.
Ein Virologe meinte gestern Abend bei hart aber fair, er fände es gut, wenn man 14 Tage alle Schulen und Kindertagesstätten schließen würde.
Es wurde kaum darauf eingegangen.
Angemessen finde ich den Leuten zu sagen, dass sie zuhause bleiben sollen, wenn sie sich krank fühlen und ich fände es auch angemessen als Arbeitgeber Leute wegzuschicken, wenn sie mit offensichtlichen Krankheitssymptomen zur Arbeit kommen, obwohl sie regen Kontakt haben zu Kollegen oder Kunden.
Man könnte ja mal was außergewöhnliches machen und sich einfach mal auf den Vorschlag des Virolagen einlassen.
Die Osterferien könnte man vorziehen sozusagen und dann schauen, was es gebracht hat eine gewisse Zeit lang die Kontakte der Leute untereinander deutlich vermindert zu haben.

Es lässt sich sowieso nicht mehr wirklich eindämmen denke ich.
Letzte Woche hat einer irgendwo im Kino die ganze Zeit richtig „feucht“ gehustet. Das war zu dem Zeitpunkt als die ersten Fälle in Italien bekannt wurden.
Ich habe mir dann nur gedacht wie man gerade jetzt so egoistisch sein kann und sich mit Husten ins Kino schleppen muss, es macht einem selbst ja auch nur bedingt Spaß wenn man krank ist.
2 Tage später gab es dann den Fall in Neu-Ulm als die Besucher eines Kinos in dem ein Corona Infizierter saß gesucht wurden :Nee:

dasgehtschneller 03.03.2020 13:41

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1513829)
Wenn in den nächsten vier Wochen alles strikt zu Hause blieben und alle Kontakte vermieden, dann wäre das Virus zum 1.April komplett aus Deutschland verschwunden ... :)

Was sonst noch alles "verschwunden" oder durcheinander geraten wäre, kann man sich zusammenphantasieren ... :)

Abgesehen von der generellen Undurchführbarkeit ...

Das müsste man dann aber vermutlich weltweit machen denn sonst muss da nur einmal einer aus dem Ausland kommen und schon fängt es wieder von Vorne an.

Möglicherweise würde aber noch nicht mal das funktionieren denn wenn man nicht jede einzelne Person komplett isoliert kann es durchaus sein dass sich jemand in einem Haushalt erst nach 12 Tagen ansteckt, der nächste dann wieder ein paar Tage später und schon ist der Monat um und das Virus noch nicht unschädlich.

Wenn man sich im Gegensatz zur Grippe auch zweimal anstecken kann wie es ja scheinbar der Fall zu sein scheint, können sich auch zwei Personen gegenseitig für den Rest ihres Lebens anstecken ohne dass das Virus ausstirbt ;)

Letzterer Umstand könnte auch bei der Entwicklung eines Impfstoffes ein Problem darstellen. Letzteres ist allerdings nur meine Einschätzung als Laie.

LRG-Mitglied 03.03.2020 13:43

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1513830)
Die Virolage meinte eine solche Maßnahme würde jetzt Sinn machen, da das Virus sich noch nicht sehr verbreitet hat.

Man sollte auch mal an andere Berufsgruppen denken. Was machen Feuerwehrleute, Kassierer, Krankenhauspersonal, Bäcker, Müllabfuhr, ...

Die kann man nicht einfach zu Hause lassen. Was macht der Handwerker im tiefsten Mecklenburg? Der muss seine Leute bezahlen und soll zu Hause bleiben, obwohl dort kaum Fälle auftreten?

Wer Homeoffice machen kann, sollte zu Hause bleiben. Das müsste generell gefördert werden, da so viel Pendelverkehr wegfällt.

Hafu 03.03.2020 13:44

Zitat:

Zitat von Jan-Z (Beitrag 1513828)
@ThomasG: Und dann?
Kommt dann das gesamte (öffentliche) Leben zum erliegen?
Die Eltern bleiben daheim zum Kinder-hüten, oder schicken sie zu den Großeltern (Risiko-Gruppe), und ob nach 2 Wochen überhaupt eine Besserung eingetreten ist, weiß auch keiner, weil, 2 Wochen Inkubationszeit vorausgesetzt, ja trotzdem keiner weiss wer sich wann angesteckt hat oder womöglich sogar wieder angesteckt hat.

Quarantäne macht ja nur dann Sinn, wenn ich verhindern möchte, daß ein (potentieller) Infektionsherd weiteren Leute anstecken kann und auch regelmäßig kontrolliert wird ob sich die Infektion entwickelt.

Gruß Jan

Der Vorschlag von Prof. Kekulè klang durchaus sinnvoll und nachvollziehbar. Im Prinzip entspricht er im Großen dem Vorgehen im Kleinen beim ersten Corona-Virus-Ausbruch bei Webasto Ende Januar, als eben mal für zwei Wochen die gesamte Firma Webasto dirchtgemacht wurde, alle Kontaktpersonen in Quarantäne kamen, die vier infizierten dadurch herausgefunden werden konnten und der Virus damals vorübergehend wieder aus Deutschland komplett eliminiert werden konnte, bis er dreieinhalb Wochen später erneut eingeschleppt wurde.

Durch Minimierung sozialer Kontakte ist es bei derzeit noch überschaubarer Anzahl von Infizierten weitaus eher möglich, Kontaktpersonen von Infizierten bzw. Infektverdächtigen ausfindig zu machen und vorsichtshalber zu isolieren, als dies mit der derzeitigen Taktik "Augen zu und durch" möglich ist. Und erst recht nicht, wenn nichtmal potenzielle nsteckungsfeste wie Fußballspiele oder Karnevalsveranstaltungen abgesagt werden/ wurden wie es z.B. in der Schweiz praktiziert wird.

Gerade in Kindertagesstätten, Kindergärten oder Schulen ist es komplett unrealistisch anzunehmen, dass Verhaltensempfehlungen wie "Niesetikette", "2 Meter abstand zu Erkältungskranken", "häufiges Händewaschen" usw. irgendeinen Effekt haben, was im sonstigen öffentlichen Leben und auf Arbeit schon noch denkbar ist.

Der Videoausschnitt zu dem Vorschlag findet sich hier

Das Betreuungsproblem ist lösbar. Schließlich haben Schüler in Deutschland 12 Wochen Schulferien und Arbeitnehmer nur 6 Wochen Urlaub. Und da gibt es auch genügend Alternativen zur Maßnahme, die Kinder zu den Großeltern zu schicken, was natürlich unsinnig ist. Letztes Jahr wurden die Weihnachtsferien in Bayern wegen zuviel Schnee in unserem gesamten Landkreis mal eben drei Wochen verlängert.
War kurzfristig für manche lästig, denn die Eltern mussten damals trotzdem zur Arbeit, aber hat trotzdem funktioniert.
Die jetzige Situation finde ich problematischer als die damalige Situation mit ein paar Zentimeter zuveil Schnee auf dem Dach.

Aber die Politik hat den Empfehlungen von Prof. Kekulè gestern schon eine deutliche Absage erteilt, so dass wir wohl nie erfahren werden, was die von ihm empfohlene Maßnahme gebracht hätte.

eNTe 03.03.2020 14:37

Ihr müsst auch unbedingt noch ganz schnell eure Gels kaufen. Ich finde derartige Reklame im Newsletter ja komplett daneben. :Nee:


Trimichi 03.03.2020 14:44

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1513837)
Es lässt sich sowieso nicht mehr wirklich eindämmen denke ich.
Letzte Woche hat einer irgendwo im Kino die ganze Zeit richtig „feucht“ gehustet. Das war zu dem Zeitpunkt als die ersten Fälle in Italien bekannt wurden.
Ich habe mir dann nur gedacht wie man gerade jetzt so egoistisch sein kann und sich mit Husten ins Kino schleppen muss, es macht einem selbst ja auch nur bedingt Spaß wenn man krank ist.
2 Tage später gab es dann den Fall in Neu-Ulm als die Besucher eines Kinos in dem ein Corona Infizierter saß gesucht wurden :Nee:

Erinnert mich auch an Streiche aus meiner Jugend. Solange am Dachfentzer Kotzgeräusche von sich gegeben, bis die dicke Nachbarin tatsächlich gekotzt hat. Oder dann das vertiefende Gespräch auf einer Dschunke im chinesischen Meer in der Adoleszenz. Solange über Kotzen gesprochen, bis eine bestimmte Dame sich dann nicht mehr halten konnte und ihren Mageninhalt der See überantwortete. Oder einfach mitm Auto vorm Rathaus vorgefahren und dann so gehinkt, dass die Leute Verständnis aufbrachten. ...

Ist meiner Meinung nach der üble Scherz eines spätpubertären Trittbrettfahrers im Zusammenhang mit übereifrigen Beamten, die nun überreagieren, weil es ein bisschen Arbeit gibt.

Es gibt Studien (Brydon et all., 2009, z.B.) zur Psychoneuroimmunologie, die belegen, was bisher nur in Tierversuchen nachgewiesen wurde, z.B. dass psychologischer Srtess und Infektionen syngergetisch die Gesundheit beeinträchtigt und Krankheit induziert, indem die Entzündungsrate steigt und das Wohlbefinden sinkt. Beide Effekte, Infektion und Psychostress, für sich genommen weisen eine vergleichbare Effektstärke (gemessen in der Interleukin-6 Konzentration [IL-6] z.B.) hinsihtlich Gesundheit auf.

Grundsätzlich sorgt der Stress während der Zeit von Infektionen für Energiebereitstellung ("Firewall hoch") als allgemeine Anpassungsreaktion. Das ist eigentlich gut. Bei Menschen spielt die Psyche allerdings eine wichtige(re) Rolle( als bei Tieren [Tiere können nicht denken]). Daher kann es zu entgegengesetzten Effekten kommen, insb. bei rheumatischer Arthritis, kardiovaskulären Erkrankungen, als auch Asthma (e.g. Perry et all., 2007).

Betroffen sind also von Corona:
1. Menschen, deren Immunsystem schwach ist (sehr alte Menschen)
2. Menschen, mit erheblichen Vorerkrankungen ("Lungenkranke" Chinesen, kein Wunder bei den Smog dort)
und
3. Leute, die sich durch Panik selbst schwächen. In China braucht es keine Medien, die Regierung dreht dort durch mMn. Soll sich das auf uns abfärben?


Wie dem auch sei, Panik (psychologischer Stressor) ist also bei einer ausbrechenden Krankheit generell gesundheitstechnisch sehr schlecht. Wirkt so stark wie die Infektion selbst unter Umständen auf die Entzündungswerte. Daher wundert es mich nicht, dass Ärzte in ihrer Vorbildfunktion gelassen bleiben. Wer also daran glaubt infiziert zu werden oder sich von der "chinesischen Paranoia" anstrecken lässt ("induzierter Irrsinn") ist selbst Schuld. Optimismus als Ressource schwindet, das Immunsystem wird weiter geschwächt schlechte Laune ist die Folge, zumal soziale Kontakte bzw. social support als Risikopuffer oder Ressource gegen Stress gelten und somit auch noch schwinden. :(

Hiermit klinke ich mich aus dieser Corona-Diskussion aus und wünsche viel Spaß beim Trainieren im Schwimmbad, Fitnessstudio usw. :Blumen:

ironmansub10h 03.03.2020 15:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1513750)
Bei den Online-Lebensmittel-Shops können sich ganz schnell die Lieferzeiten verlängern, steigen die Bestellungen sprunghaft an. Da kann man sich nicht darauf verlassen, auf die Notvorräte und die Angehörigen und Nachbarn eher. ;) :Blumen:
So wollte ich aus ganz anderen Gründen vor ein paar Tagen beim Migros-Online-Shop ein paar Schweizer Spezialitäten bestellen und habe als Antwort die Nachricht für eine erhebliche Lieferverzögerung erhalten.

Klar und^die Hermes, DHL , Postfahrer sind ja alle eh immun gegen Erkrankungen, da machen die paar Tausend Pakete täglich nicht wirklich was aus. Panik mache ist das eine, aber die Vorbereitung auf eine Ausbreitung einer „ eigentlich immer betont NUR grippeähnlicher Erkrankung“ scheint mir in Deutschland sehr rudimentär.
Da wird zwar täglich darüber berichtet, aber herunter gebrochen auf die betroffenen Institutionen sehr wenig getan.
Aus meinem Klinikalltag: Schreiben der GL , Vorbereitung für evtl. verdächtige Infizierte, dann Hinweis, man solle die Sputumröhrchen besorgen, aber kein Hinweis wo. Anstatt gleich die verantwortliche Einkäufer pro Station soundsoviel Röhrchen zusendet. Und genau so chaotisch und unüberlegt läuft es auch im Großen ab. Aber wir schaffen das.
Man male sich aus, wenn Klinikpersonal, das eh schon eng besetzt ist ausfällt, in Haftanstalten der Virus ankommt, die Behörden erste Fälle bekommen usw. Dann wirds doof. In meiner Einrichtung sind sie nicht wirklich vorbereitet, wir sind ja auch ländlich und kommen schon beim normalen Noro stark in Bedrängnis.

longtrousers 03.03.2020 15:30

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1513840)
Der Vorschlag von Prof. Kekulè klang durchaus sinnvoll und nachvollziehbar. Im Prinzip entspricht er im Großen dem Vorgehen im Kleinen beim ersten Corona-Virus-Ausbruch bei Webasto Ende Januar, als eben mal für zwei Wochen die gesamte Firma Webasto dirchtgemacht wurde, alle Kontaktpersonen in Quarantäne kamen, die vier infizierten dadurch herausgefunden werden konnten und der Virus damals vorübergehend wieder aus Deutschland komplett eliminiert werden konnte, bis er dreieinhalb Wochen später erneut eingeschleppt wurde.

Durch Minimierung sozialer Kontakte ist es bei derzeit noch überschaubarer Anzahl von Infizierten weitaus eher möglich, Kontaktpersonen von Infizierten bzw. Infektverdächtigen ausfindig zu machen und vorsichtshalber zu isolieren, als dies mit der derzeitigen Taktik "Augen zu und durch" möglich ist. Und erst recht nicht, wenn nichtmal potenzielle nsteckungsfeste wie Fußballspiele oder Karnevalsveranstaltungen abgesagt werden/ wurden wie es z.B. in der Schweiz praktiziert wird.

Gerade in Kindertagesstätten, Kindergärten oder Schulen ist es komplett unrealistisch anzunehmen, dass Verhaltensempfehlungen wie "Niesetikette", "2 Meter abstand zu Erkältungskranken", "häufiges Händewaschen" usw. irgendeinen Effekt haben, was im sonstigen öffentlichen Leben und auf Arbeit schon noch denkbar ist.

Der Videoausschnitt zu dem Vorschlag findet sich hier

Das Betreuungsproblem ist lösbar. Schließlich haben Schüler in Deutschland 12 Wochen Schulferien und Arbeitnehmer nur 6 Wochen Urlaub. Und da gibt es auch genügend Alternativen zur Maßnahme, die Kinder zu den Großeltern zu schicken, was natürlich unsinnig ist. Letztes Jahr wurden die Weihnachtsferien in Bayern wegen zuviel Schnee in unserem gesamten Landkreis mal eben drei Wochen verlängert.
War kurzfristig für manche lästig, denn die Eltern mussten damals trotzdem zur Arbeit, aber hat trotzdem funktioniert.
Die jetzige Situation finde ich problematischer als die damalige Situation mit ein paar Zentimeter zuveil Schnee auf dem Dach.

Aber die Politik hat den Empfehlungen von Prof. Kekulè gestern schon eine deutliche Absage erteilt, so dass wir wohl nie erfahren werden, was die von ihm empfohlene Maßnahme gebracht hätte.

Auch interessant war was Kekulè später am Abend in "Unter den Linden" auf Phoenix sagte:
1. Hausärzte sind nicht vorbereitet auf Corona-Tests. Sie haben weder Schutzkleidung, noch wüssten sie wie mit Solcher umzugehen wenn sie sie denn hätte. Wenn jemand nach einem Coronatest beim Hausarzt positiv getestet würde, müsste der Hausarzt samt Personal 14 Tage in Quarantaine.
2. Die Idee von SPD Bundestagabgeordnete Lauterbach, der Diskussionspartner von Kekulè, Zenter aufzubauen für Coronatests bekam auch eine Abfuhr:
Dafür fehlt es an Schutzkleidung (war am Anfang des Jahres alles an China verkauft) und Schulung von Leuten die sowas durchführen müssen. Kekulè machte klar, dass es nicht so einfach ist sich mit Infizierten zu beschäftigen ohne selbst infiziert zu werden.

Wenn man das hört ist die Frage ob D vorbereitet ist auf das Coronavirus schnell beantwortet.

Na ja ich habe mich getraut heute Schwimmen zu gehen im Schwimmbad😄


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