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Schwarzfahrer 12.07.2022 09:40

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1670460)
Welche Massnahme hat dann zum praktisch kompletten Verschwinden von Influenzakrankungen in den letzten 2 Jahren geführt?

https://www.nali-impfen.de/monitorin...and/influenza/

Soweit es belegbar ist*: Nach meiner Meinung vor allem die zeitweise sehr deutliche Reduzierung von "sozialen Kontakten" durch viele Menschen, lange Zeit keine bzw. stark reduzierte Veranstaltungen mit vielen Leuten (Kino, Theater, Geburtstagsfeiern, Kneipen- und Discobesuche...), Home-Office, Schulschließungen - also von Gelegenheiten, längere Zeit mit vielen anderen Menschen zusammen zu sein. Die relativ kurzen Kontakte mit anderen in Settings wie Supermarkt, Behörden oder die meisten ÖPNV-Fahrten unter 20 Minuten halte ich für ein im Vergleich geringes Infektionsrisiko. Auch haben sich sicherlich gerade die gegen Influenza vulnerablen besonders zurückgehalten aus Angst vor Corona.

*Ansonsten weiß ich nicht, wie gut quantitativ der Rückgang von Influenza belegt ist, nachdem ja m.W. nie auch nur annähernd flächendeckend auf Influenza getestet wurde - also was ist die Vergleichsbasis? (2017 wurde auch von ca. 1700 positiven Influenzatests auf über 20.000 Tote geschätzt, d.h. sehr wacklige Datenbasis). Wie oft wurde getestet, ob evtl. Corona und Influenza zusammen vorliegen? Es wurden ja auch weniger Menschen wegen Herzinfarkt- oder Schlaganfallverdacht ins Krankenhaus eingeliefert als sonst - was nicht zwingend heißt, daß es davon auch weniger gab...

speedskater 12.07.2022 17:04

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1670424)
Details dazu stehen z.B. hier (Mai 22). und die Dichtigkeit bleibt nur zeitlich begrenzt erhalten, stark beeinträchtigt durch Mimik, Kopfbewegungen, Schwitzen oder intensiver Bewegung (in der Studie saßen alle, was auch laut Autoren kein repräsentativer Zustand ist).

Just my 2 cents:
Nach 28 Monaten häufiger eigener Maskenverwendung (FFP 2, ohne Bart) überzeugen mich "Mimik und Kopfbewegungen" überhaupt nicht. Was ist denn mit "intensiver Bewegung" gemeint? Hochpulssport mit viel Aktion dürften die wenigsten mit Maske machen (können).

Bitte nicht persönlich nehmen:
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier verzweifelt (Kampagne, fake news?) versucht wird, irgendwelche ...(fadenscheinig, an den Haaren herbeigezogen?) Argumente zu konstruieren. Natürlich kann ich mich täuschen. Möchte mich aber auch nicht täuschen lassen ...

Verwunderung:
Ich bin erstaunt, wieviel Zeit, Energie und Nerven manche verwenden, um nur ja nicht dieses Stück Stoff aufsetzen oder die eigene Meinung ändern zu müssen.

LidlRacer 12.07.2022 17:46

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1670542)
Just my 2 cents:
Nach 28 Monaten häufiger eigener Maskenverwendung (FFP 2, ohne Bart) überzeugen mich "Mimik und Kopfbewegungen" überhaupt nicht. Was ist denn mit "intensiver Bewegung" gemeint? Hochpulssport mit viel Aktion dürften die wenigsten mit Maske machen (können).

Bitte nicht persönlich nehmen:
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier verzweifelt (Kampagne, fake news?) versucht wird, irgendwelche ...(fadenscheinig, an den Haaren herbeigezogen?) Argumente zu konstruieren. Natürlich kann ich mich täuschen. Möchte mich aber auch nicht täuschen lassen ...

Verwunderung:
Ich bin erstaunt, wieviel Zeit, Energie und Nerven manche verwenden, um nur ja nicht dieses Stück Stoff aufsetzen oder die eigene Meinung ändern zu müssen.

Ja, das sind immer wiederkehrende Querdenker-"Argumente":

Wenn irgendeine Maßnahme nicht 100% perfekt wirkt (nichts wirkt 100% perfekt - muss es aber auch nicht), wird das als Pseudoargument genommen, um diese Maßnahme als völlig sinnlos und als unzumutbare Höllenmaßnahme zu verunglimpfen.

Ich glaube, es gibt keine Maßnahme, bei der das nicht so versucht wurde.

speedskater 12.07.2022 19:03

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1670549)
Ja, das sind immer wiederkehrende Querdenker-"Argumente":

Wenn irgendeine Maßnahme nicht 100% perfekt wirkt (nichts wirkt 100% perfekt - muss es aber auch nicht), wird das als Pseudoargument genommen, um diese Maßnahme als völlig sinnlos und als unzumutbare Höllenmaßnahme zu verunglimpfen.

Ich glaube, es gibt keine Maßnahme, bei der das nicht so versucht wurde.

Zudem sei gegenüber den Maskenkritikern die Frage erlaubt, warum seit Jahrzehnten und weltweit (auch in medizinischen Einrichtungen in heißen Gegenden und ohne kühlende Klimaanlagen) eine OP Maske als Mindeststandard zum Infektionsschutz eingesetzt wird?
Die Träger halten Sie übrigens auch bei stundenlangen, körperlich und geistig sehr anstrengenden Operationen auf und akzeptieren ein gewisses Schwitzen in Anbetracht der notwendigen Schutzwirkung.

waden 12.07.2022 23:44

Ich bin im medizinischen Bereich tätig und trage seit jeher den ganzen Tag MSN und nun eben auch seit einiger Zeit FFP2-Masken. In Bayern waren diese ja auch sehr lange für Patienten vorgeschrieben. Ich kann versichern, dass in diesem Umfeld nur eine kleine Minderheit der Menschen die FFP2-Masken richtig trägt - da pfeift doch meistens reichlich Luft seitlich durch. Außerdem ist ein großer Teil der Masken sichtlich schmutzig.
Ich kann nicht beurteilen, ob sie trotzdem helfen; vielleicht ja schon - wäre ja schön. Als psychologisches Signal („die Pandemie ist nicht vorbei“) wirken sie in jedem Fall.
Ob wir jetzt oder im Oktober Masken tragen, belastet mich weniger als der schon seit lange vor Corona bestehende Personalnotstand im Gesundheitswesen, die seit Mai 2020 fehlenden repräsentativen Tests, die immer noch vordigital operierenden Gesundheitsämter, die fehlende Fähigkeit, die Impfquote genau zu benennen u.a.m…. Reichlich Aufgaben für das Gesundheitsministerium- ich empfinde das viel drängender als Maskenpflicht oder Impfpflicht - und ich bin wirklich enttäuscht, dass diese Themen auch im dritten Sommer sowohl von der zuständigen Politik als auch von den Medien weitgehend verschlafen werden.

MattF 13.07.2022 08:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1670464)
Soweit es belegbar ist*: Nach meiner Meinung vor allem die zeitweise sehr deutliche Reduzierung von "sozialen Kontakten" durch viele Menschen, lange Zeit keine bzw. stark reduzierte Veranstaltungen mit vielen Leuten (Kino, Theater, Geburtstagsfeiern, Kneipen- und Discobesuche...), Home-Office, Schulschließungen - also von Gelegenheiten, längere Zeit mit vielen anderen Menschen zusammen zu sein.

Führen wir dann also, wenn die Zahlen hoch gehen diese Massnahmen wieder ein.....

Schwarzfahrer 13.07.2022 09:37

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1670542)
Ich bin erstaunt, wieviel Zeit, Energie und Nerven manche verwenden, um nur ja nicht dieses Stück Stoff aufsetzen oder die eigene Meinung ändern zu müssen.

Und ich bin erstaunt, mit welcher Vehemenz jede neue Erkenntnis, die Zweifel an der bisherigen, sehr oft auf theoretischen Modellen oder Vermutungen basierenden, Strategie weckt, als "konstruierte Kampagne" oder "Verunglimpfung als Höllenmaßnahme" u.ä. abgelehnt wird. Dabei geht es meist nur um belegte Erkenntnisse über die tatsächliche Wirksamkeit (die einige schon zuvor vermutet haben) und damit die Möglichkeit, die Verhältnismäßigkeit besser zu beurteilen - und damit in Zukunft möglicherweise dort zu handelt, wo es nennenswerten Effekt hat. Der Vorwurf, die eigene Meinung nicht ändern zu wollen, ist also problemlos umkehrbar.
Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1670557)
Zudem sei gegenüber den Maskenkritikern die Frage erlaubt, warum seit Jahrzehnten und weltweit (auch in medizinischen Einrichtungen in heißen Gegenden und ohne kühlende Klimaanlagen) eine OP Maske als Mindeststandard zum Infektionsschutz eingesetzt wird?

Meine medizinische Verwandtschaft ist einhellig der Meinung, daß die OP-Maske ein reiner "Spuckschutz" ist, also verhindert, daß Körperflüssigkeiten des Operateurs in offene Wunden des Patienten gelangen - Nutzen nur in sehr körpernahen Situationen besonders Vulnerablen gegenüber. Daraus einen Schutz gegen luftübertragene Viren abzuleiten, ist naiv. Als Alltagsmaske schützt eine OP-Maske höchstens vor allzu "flüssiger" Aussprache des Gegenübers - das kann ich auch mit einem Schritt nach hinten erreichen.
Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1670605)
Ich bin im medizinischen Bereich tätig und trage seit jeher den ganzen Tag MSN und nun eben auch seit einiger Zeit FFP2-Masken. In Bayern waren diese ja auch sehr lange für Patienten vorgeschrieben. Ich kann versichern, dass in diesem Umfeld nur eine kleine Minderheit der Menschen die FFP2-Masken richtig trägt - da pfeift doch meistens reichlich Luft seitlich durch. Außerdem ist ein großer Teil der Masken sichtlich schmutzig. ...

Danke für die Sicht aus der Praxis, passt zu dem verlinkten Artikel.
Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1670605)
Als psychologisches Signal („die Pandemie ist nicht vorbei“) wirken sie in jedem Fall.

Diese Wirkung als Hauptgrund für eine Maskenpflicht hat Jens Spahn auch mal in 2020 genannt - fand ich die ehrlichste Begründung von allen.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1670615)
Führen wir dann also, wenn die Zahlen hoch gehen diese Massnahmen wieder ein.....

Welche Zahlen? Ja, solche Maßnahmen sind wirksam, um Infektionsübertragungen zu verringern. Verhältnismäßig sind sie als pauschale Maßnahme, wenn es sich um eine Krankheit handelt, die für alle Bevölkerungsgruppen ein hohes Risiko bedeutet. Wegen Influenza wurde es bisher nicht gemacht, und ich sehe auch weiter keinen Grund dafür. Wegen Corona war vieles zeitweise begründbar (außer den Schulschließungen). Aktuell hielte ich es auch wegen Corona für unverhältnismäßig, da die Krankheit für die sehr große Mehrheit kein großes Risiko darstellt.

trithos 13.07.2022 10:27

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1670605)
Ich kann versichern, dass in diesem Umfeld nur eine kleine Minderheit der Menschen die FFP2-Masken richtig trägt - da pfeift doch meistens reichlich Luft seitlich durch.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1670633)
Meine medizinische Verwandtschaft ist einhellig der Meinung, dass die OP-Maske ein reiner "Spuckschutz" ist ...

Da hier gerne mit anekdotischen "Beweisen" gegen die Maske argumentiert wird, erzähle ich mal kurz eine Anekdote aus meinem Leben, die für die Maske spricht. ;)

Meine Tochter hat die Corona-Pandemie im Internat und in der Schule lange gut überstanden, ebenso die meisten ihrer Klassenkolleginnen. Dann hat das Bildungsministerium heuer im April die Maskenpflicht an Schulen aufgehoben. Eine Woche später waren von den 22 Schülerinnen der Klasse noch genau 6 in der Schule. Der Rest ist corona-infiziert (und zum Teil mit durchaus relevanten Symptomen) zu Hause gesessen.

War aber sicher nur Zufall ...


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