Schwarzfahrer |
13.07.2022 09:37 |
Zitat:
Zitat von speedskater
(Beitrag 1670542)
Ich bin erstaunt, wieviel Zeit, Energie und Nerven manche verwenden, um nur ja nicht dieses Stück Stoff aufsetzen oder die eigene Meinung ändern zu müssen.
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Und ich bin erstaunt, mit welcher Vehemenz jede neue Erkenntnis, die Zweifel an der bisherigen, sehr oft auf theoretischen Modellen oder Vermutungen basierenden, Strategie weckt, als "konstruierte Kampagne" oder "Verunglimpfung als Höllenmaßnahme" u.ä. abgelehnt wird. Dabei geht es meist nur um belegte Erkenntnisse über die tatsächliche Wirksamkeit (die einige schon zuvor vermutet haben) und damit die Möglichkeit, die Verhältnismäßigkeit besser zu beurteilen - und damit in Zukunft möglicherweise dort zu handelt, wo es nennenswerten Effekt hat. Der Vorwurf, die eigene Meinung nicht ändern zu wollen, ist also problemlos umkehrbar.
Zitat:
Zitat von speedskater
(Beitrag 1670557)
Zudem sei gegenüber den Maskenkritikern die Frage erlaubt, warum seit Jahrzehnten und weltweit (auch in medizinischen Einrichtungen in heißen Gegenden und ohne kühlende Klimaanlagen) eine OP Maske als Mindeststandard zum Infektionsschutz eingesetzt wird?
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Meine medizinische Verwandtschaft ist einhellig der Meinung, daß die OP-Maske ein reiner "Spuckschutz" ist, also verhindert, daß Körperflüssigkeiten des Operateurs in offene Wunden des Patienten gelangen - Nutzen nur in sehr körpernahen Situationen besonders Vulnerablen gegenüber. Daraus einen Schutz gegen luftübertragene Viren abzuleiten, ist naiv. Als Alltagsmaske schützt eine OP-Maske höchstens vor allzu "flüssiger" Aussprache des Gegenübers - das kann ich auch mit einem Schritt nach hinten erreichen.
Zitat:
Zitat von waden
(Beitrag 1670605)
Ich bin im medizinischen Bereich tätig und trage seit jeher den ganzen Tag MSN und nun eben auch seit einiger Zeit FFP2-Masken. In Bayern waren diese ja auch sehr lange für Patienten vorgeschrieben. Ich kann versichern, dass in diesem Umfeld nur eine kleine Minderheit der Menschen die FFP2-Masken richtig trägt - da pfeift doch meistens reichlich Luft seitlich durch. Außerdem ist ein großer Teil der Masken sichtlich schmutzig. ...
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Danke für die Sicht aus der Praxis, passt zu dem verlinkten Artikel.
Zitat:
Zitat von waden
(Beitrag 1670605)
Als psychologisches Signal („die Pandemie ist nicht vorbei“) wirken sie in jedem Fall.
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Diese Wirkung als Hauptgrund für eine Maskenpflicht hat Jens Spahn auch mal in 2020 genannt - fand ich die ehrlichste Begründung von allen.
Zitat:
Zitat von MattF
(Beitrag 1670615)
Führen wir dann also, wenn die Zahlen hoch gehen diese Massnahmen wieder ein.....
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Welche Zahlen? Ja, solche Maßnahmen sind wirksam, um Infektionsübertragungen zu verringern. Verhältnismäßig sind sie als pauschale Maßnahme, wenn es sich um eine Krankheit handelt, die für alle Bevölkerungsgruppen ein hohes Risiko bedeutet. Wegen Influenza wurde es bisher nicht gemacht, und ich sehe auch weiter keinen Grund dafür. Wegen Corona war vieles zeitweise begründbar (außer den Schulschließungen). Aktuell hielte ich es auch wegen Corona für unverhältnismäßig, da die Krankheit für die sehr große Mehrheit kein großes Risiko darstellt.
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