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KevJames 25.11.2021 08:28

Hafu, Du hast vergessen bei Politikexperten das "Experten" in Anführungszeichen zu setzen.

In Bezug auf Scholz bin ich da deutlich skeptischer - die Ausführungen dazu würden hier aber deutlich zu weit führen - letztlich müsste man mich dafür bezahlen dies auszuführen. ;)

Mal ganz populistisch: Imitationen waren immer schon schlechter als das Original. Aber verstehen kann ich ihn ja, da es mit dem eigenen Politikstil bei ihm bislang schiefgegangen ist.

KevJames 25.11.2021 08:32

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1635376)
Alles richtig was du schreibst. Ich bin ein großer Fan von Angie, klasse Frau und klasse Kanzlerin. Aber 16 Jahre sind genug, Habeck / Lindner sind die Männer der Stunde.

Onkel Olaf hat nun mal das Potenzial, zu merkeln und das heißt auch einfach mal nix machen, über Jahre. Ein wenig dicke Eier wie Schröder sie hatte würden einem deutschen Kanzler in 2021 ganz gut tun.

Habeck lasse ich zu, aber Lindner? Der wäre nichtmal der Mann fürs Versicherungsbüro um die Ecke, und schon gar nicht ein geeigneter Finanzminister.

Weißer Hirsch 25.11.2021 10:08

Ich muss sagen: Hut ab. Das Zustandekommen und der Inhalt des Koalitionsvertrages zeugen vom Willen, zukünftig anders und besser zu regieren.

(Nur als Randnotiz: Gemessen am Wohlstand in D wurden wir auch in der Vergangenheit gut regiert und von Vielen beneidet.)

Wenn das Umsetzen des Vertrages genauso geräuschlos zwischen den Partner geschieht, dann kann es eine gute Regierung werden. Jedenfalls fühle ich mich (als Mitte der Gesellschaft Angehöriger) repräsentiert.

Trimichi 25.11.2021 10:14

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1635324)
Onkel Olaf hat heute seinen ganz großen Tag und führt im ZDF ein Interview, das mich direkt und unmittelbar ins Bett bringt. Das wird nix mit Fortschritt, neues wagen, etc...

:Schlafen: :Schlafen:

Guten Morgen! Schon auf Zack?

Falls nicht, folgende Info:

Lindner wird Finanzminister,
Baerbock Aussenministerin,
Habeck Klimaminister.

Danke an "den Mann im Radio". Fuer die Meldung. Passt doch. Und Scholz steht als Bundeskanzler fuer europaeische Grundwerte.

Alle koennen zufrieden sein?

Kannst weiterschlafen. :Lachen2:

aequitas 25.11.2021 11:24

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1635282)
Die SPD besetzt mit ihrem Personal politisch und vom Budget her 4 schwergewichtige Ministerien: Arbeit u. Soziales, Verteidigung, Inneres, Gesundheit, die Grünen 1 Schwergewicht: Aussen, die FDP das Wichtigste: Finanzen. So ganz politisch ausgewogen entsprechend der Wahlergebnisse empfinde ich das eher nicht und es bedeutet, dass die SPD-MinisterInnen mit Kanzler das Bild und die Leistungsfähigkeit der neuen Regierung sehr stark prägen werden.

Deine Analyse passt irgendwie nicht so ganz zum Ergebnis des Koalitionsvertrags und den verhandelten Ministerien. Aber aus der Position der APO/APL/PDL überrascht deine "Kritik" wiederum wenig.

Ich finde die Verteilung der Ministerien sehr ausgewogen. Gerade auch zwischen Grünen und FDP stimmt die Verteilung - auch hinsichtlich der Kompetenzen. Die Grünen bekommen für Habeck bspw. das BMWi inkl. eines neue geschaffenen Klimaministeriums - hier bekommen die Grünen also viel Macht. Damit haben die Grünen Außen und ein neues "fast"-Schwergewicht mit BMWi + Klimaschutz.

Inhaltlich bisher auch ein relativ viel versprechender Koalitionsvertrag, m. M. n. besonders hinsichtlich der Themen moderner Staat.

Hafu 25.11.2021 12:21

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1635376)
...Aber 16 Jahre sind genug, Habeck / Lindner sind die Männer der Stunde.

Onkel Olaf hat nun mal das Potenzial, zu merkeln und das heißt auch einfach mal nix machen, über Jahre. Ein wenig dicke Eier wie Schröder sie hatte würden einem deutschen Kanzler in 2021 ganz gut tun.

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1635377)
...
Mal ganz populistisch: Imitationen waren immer schon schlechter als das Original. Aber verstehen kann ich ihn ja, da es mit dem eigenen Politikstil bei ihm bislang schiefgegangen ist.

Ich bin da ganz bei euch und bekanntlich habe ich Scholz auch nicht gewählt.

Aber das Wahlergebnis ist nunmal so, wie es ist und man darf nicht vergessen, dass es nur Nuancen gebraucht hätte und der aktuelle Kanzler würde Laschet heißen (ohne das legendäre Flut-Bild) oder eben Söder (wenn es diesem gelungen wäre in der Endphase des Kanzlerkandidaten-Pokers wenigstens Bouffier in seine Ecke zu ziehen oder es ihm gelungen wäre eine Mitgliederbefragung bzw. Fraktionsentscheidung durchzuboxen).

So wie der Koalitionsvertrag jetzt aussieht und wie sich die Ministeramtbesetzung abzeichnet, muss man erstmal zufrieden sein und da kann durchaus Dynamik entstehen. Auf jeden Fall mehr Dynamik als bei jeder Regierung mit schwarzer Regierungsbeteiligung.

Ich bin jetzt erstmal halbwegs optimistisch und hoffe v.a., dass Deutschland der Ausbau der Erneuerbaren so gut gelingt, dass andere Länder anfangen neidisch auf uns zu werden und daraus mittelfristig eine gewisse globale Dynamik entsteht.

qbz 25.11.2021 13:22

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1635415)
Deine Analyse passt irgendwie nicht so ganz zum Ergebnis des Koalitionsvertrags und den verhandelten Ministerien. Aber aus der Position der APO/APL/PDL überrascht deine "Kritik" wiederum wenig.

Ich finde die Verteilung der Ministerien sehr ausgewogen. Gerade auch zwischen Grünen und FDP stimmt die Verteilung - auch hinsichtlich der Kompetenzen. Die Grünen bekommen für Habeck bspw. das BMWi inkl. eines neue geschaffenen Klimaministeriums - hier bekommen die Grünen also viel Macht. Damit haben die Grünen Außen und ein neues "fast"-Schwergewicht mit BMWi + Klimaschutz.

Inhaltlich bisher auch ein relativ viel versprechender Koalitionsvertrag, m. M. n. besonders hinsichtlich der Themen moderner Staat.

Eine APO / PDL interpretierst Du immer rein, was Du von mir kommentierst, egal was ich schreibe. Copy and paste?

Ich habe die Wichtigkeit nach dem Budget (Arbeit u. Soziales, Verteidigung z.B.) bemessen, der Grösse des Ressorts, der politischen Wichtigkeit für den Staat und die Gesellschaft (wie Inneres z.B oder Aussen). Ich stimme Dir zu, wegen der akuten Klimakrise kommt der Klimaschutz von der politischen Bedeutsamkeit natürlich dazu und ich nehme Deinen Einwand sehr gerne zustimmend auf, was das BMWi + Klimaschutz betrifft. Aber alle anderen von mir genannten Schwergewichtsressorts würden in einem Ranking von Politologen mehrheitlich in der ersten Hälfte platziert und von diesen Ressorts besetzt halt die SPD überproportional im Verhältnis zur Wahl plus Kanzler. Mir fiel doch nur auf, dass bei der SPD mit 7 Ministerien nur ein sog. kleineres dabei ist, dasjenige für Entwicklung u. wirtschaftliche Zusammenarbeit. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Trimichi 25.11.2021 15:00

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1635377)
Mal ganz populistisch: Imitationen waren immer schon schlechter als das Original. Aber verstehen kann ich ihn ja, da es mit dem eigenen Politikstil bei ihm bislang schiefgegangen ist.

Na-ja, ich habe Olaf Scholz auch nicht gewählt, allerdings finde ich nach 16 Jahren oder vier Legislaturperioden einen Wechsel an der Führungsspitze nicht völlig verkehrt?

Scholz denkt in komplizierten Sätzen, ist ja so, weil er diese sonst nicht aussprechen könnte? Gibt ja auch welche die kurze Sätze einstudieren müssen? Ich finde, Scholz hat seinen eigenen Stil. Parataxe oder Hypotaxe? Aber lassen wir das.

Fangen wir also lieber mit der pädagogischen Psychologie an. "Onkel Olaf" kennt die CLT nach Sweller und differenziert zwischen intrinistischem, extrinistischem und germanen kognitven Load? Wäre das von Vorteil? Und falls ja, für wen?

Zweifelsohne handelt es sich bei Herrn Olaf Scholz um eine Person und damit um ein Individuum, und um keine Imitation.

Viele Grüße!

KevJames 25.11.2021 17:27

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635427)
I oder eben Söder (wenn es diesem gelungen wäre in der Endphase des Kanzlerkandidaten-Pokers wenigstens Bouffier in seine Ecke zu ziehen oder es ihm gelungen wäre eine Mitgliederbefragung bzw. Fraktionsentscheidung durchzuboxen).

.

Halte ich für falsch. Söder hätte einfach nur in der Endphase mal seinen verletzten Stolz vergessen und den Mund halten müssen - dazu fehlt es ihm aber schlechtweg an Format. Damit wäre er aus meiner Sicht nicht nur eine Fehlbesetzung als Kanzler, sondern ist es auch als Parteivorsitzender - aber damit hat die CSU ja jede Menge Erfahrung ....

KevJames 25.11.2021 17:29

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1635462)
Na-ja, ich habe Olaf Scholz auch nicht gewählt, allerdings finde ich nach 16 Jahren oder vier Legislaturperioden einen Wechsel an der Führungsspitze nicht völlig verkehrt?

Scholz denkt in komplizierten Sätzen, ist ja so, weil er diese sonst nicht aussprechen könnte? Gibt ja auch welche die kurze Sätze einstudieren müssen? Ich finde, Scholz hat seinen eigenen Stil. Parataxe oder Hypotaxe? Aber lassen wir das.

Fangen wir also lieber mit der pädagogischen Psychologie an. "Onkel Olaf" kennt die CLT nach Sweller und differenziert zwischen intrinistischem, extrinistischem und germanen kognitven Load? Wäre das von Vorteil? Und falls ja, für wen?

Zweifelsohne handelt es sich bei Herrn Olaf Scholz um eine Person und damit um ein Individuum, und um keine Imitation.

Viele Grüße!

Noch nie in HH gewesen? :Cheese:

Da reibt sich die politische Landschaft (inkl. der SPD selbst) schon seit ein paar Jahren verwundert die Augen. Na immerhin die FDP freut sich vor Ort.

Hafu 25.11.2021 17:49

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1635491)
Halte ich für falsch. ....

Was genau hältst du für falsch?

Meine Einschätzung, dass wir um ein Haar jetzt einen Kanzler Söder gehabt hätten?

KevJames 25.11.2021 17:54

Die Fehleranalyse in Bezug auf Söder und Laschet. Wäre Söder einfach mal ein paar Wochen ruhig gewesen, so wäre Laschet Kanzler geworden. Ich würde so weit gehen zu sagen, dass söder der Hauptverantwortliche ist, dass Scholz Kanzler wird. Ich denke, dass er das auch selbst weiss - ihm war das aber lieber als Laschet.

Mal nebenbei bemerkt: Ich denke mir, dass Du Scholz nicht gewählt hast. Solange Du nicht im BTag sitzt kannst Du das ja auch gar nicht. :D (da er ja keinen eigenen Wahlkreis in Bayern hat)

Trimichi 25.11.2021 21:16

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1635492)
Noch nie in HH gewesen? :Cheese:

Da reibt sich die politische Landschaft (inkl. der SPD selbst) schon seit ein paar Jahren verwundert die Augen. Na immerhin die FDP freut sich vor Ort.

Nein. Bitte erkläre mir, was die Tatsache, dass der user Trimichi noch nicht in der Hansestadt Hamburg war mit Kanzler Scholz zu tun hat?

Genauso gut könnte ich dich fragen, ob du schon mal in Timbuktu warst? Na siehst du, und schon haben wir etwas gemeinsam.

Und nun kommts, denke dir die Ziffer links von dem Istgleichzeichen:

2 + 4 =


Fünf? Leider falsch.

qbz 25.11.2021 22:45

Mit Cem Özdemir besetzen die Grünen das Landwirtschaftsministerium mit jemanden, der sich bisher mit der Landwirtschaftspolitik 0,0 beschäftigt hat. Okay, wenigstens haben andere ein Koalitionspapier mit Vorgaben für ihn ausgearbeitet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cem_%C...che_Positionen
:Nee:

Anton Hofreiter hat Biologie und Botanik studiert und sich in seiner bisherigen politischen Laufbahn u.a. mit der Landwirtschaft etwas spezifischer beschäftigt sowie ein Buch über die Massentierhaltung veröffentlicht. (ohne Abzuschreiben ;) ).
https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_...d_Agrarpolitik

Und Steffi Lemke, welche das Umweltministerium besetzen soll, wäre z.B. Diplom Agraringenieurin von der Ausbildung her.

Eine nachvollziehbare Wahl finde ich Anne Spiegel, welche aus Rheinland-Pfalz Erfahrungen als Ministerin aus dem Ressort Familie, Senioren, Frauen, Jugend mitbringt.

KevJames 26.11.2021 05:05

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1635516)
Nein. Bitte erkläre mir, was die Tatsache, dass der user Trimichi noch nicht in der Hansestadt Hamburg war mit Kanzler Scholz zu tun hat?

Genauso gut könnte ich dich fragen, ob du schon mal in Timbuktu warst? Na siehst du, und schon haben wir etwas gemeinsam.

Und nun kommts, denke dir die Ziffer links von dem Istgleichzeichen:

2 + 4 =


Fünf? Leider falsch.

In dem Fall empfehle ich Dir mal in der SEK I im Politikunterricht zu hospitieren - möglicherweise wird's dann besser ... :Blumen:

Trimichi 26.11.2021 05:38

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1635538)
In dem Fall empfehle ich Dir mal in der SEK I im Politikunterricht zu hospitieren - möglicherweise wird's dann besser ... :Blumen:

Lieben Dank. Benoetige ich nicht. Weil ich Herrn Scholz (SPD) nicht geweahlt habe, das Wahlergebnis allerdings akzeptiere. Wie passt das zusammen? Ein Hinweis/Stichwort: Demokratie.

Hafu 26.11.2021 05:57

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1635496)
Die Fehleranalyse in Bezug auf Söder und Laschet. Wäre Söder einfach mal ein paar Wochen ruhig gewesen, so wäre Laschet Kanzler geworden. ...

Ich habe nichts anderes behauptet:

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635427)
...man darf nicht vergessen, dass es nur Nuancen gebraucht hätte und der aktuelle Kanzler würde Laschet heißen (ohne das legendäre Flut-Bild) oder eben Söder (wenn es diesem gelungen wäre in der Endphase des Kanzlerkandidaten-Pokers wenigstens Bouffier in seine Ecke zu ziehen oder es ihm gelungen wäre eine Mitgliederbefragung bzw. Fraktionsentscheidung durchzuboxen).
...

Mit Nuancen (in der Mehrzahl) dürfte ja klar sein, dass das dämliche Flutbild mit dem Laschetgrinsen nicht die einzige Ursache war, die Laschet als Kanzler verhindert hat, sondern nur als einer von mehreren Gründen exemplarisch mit aufgeführt war.
.
Ist ja logisch angesichts des knappen Rückstandes der Union gegenüber der SPD.

Ein paar potenzielle Unionswähler haben sich wegen der Bildsprache und des wenig staatsmännischen Auftretens nach der Flutkatastrophe gegen Laschet und für Scholz entschieden und einige mögen auch die Sticheleien aus Bayern während des Wahlkampfs beeinflusst haben.

Nichtsdestoweniger sollte man auch nicht vergessen, dass der Ausgang der Kanzlerkandidatenkür der Union mindestens genauso knapp war wie der Ausgang der späteren Bundestagswahl. Und wenn die Union sich für Söder als Kandidaten entschieden hätte, dann wäre es ziemlich sicher nicht zu einem derartigen Absturz der Union und der jetzigen Ampelkoalition gekommen. Mutmaßlich würden wir dann jetzt über den Koalitionsvertrag einer Jamaika-Koalition diskutieren.

Das war eigentlich die Kernaussage des von dir als "falsch" eingestuften Beitrages von gestern.

KevJames 26.11.2021 06:10

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635541)
Nichtsdestoweniger sollte man auch nicht vergessen, dass der Ausgang der Kanzlerkandidatenkür der Union mindestens genauso knapp war wie der Ausgang der späteren Bundestagswahl. Und wenn die Union sich für Söder als Kandidaten entschieden hätte, dann wäre es ziemlich sicher nicht zu einem derartigen Absturz der Union und der jetzigen Ampelkoalition gekommen. Mutmaßlich würden wir dann jetzt über den Koalitionsvertrag einer Jamaika-Koalition diskutieren.

Das war eigentlich die Kernaussage des von dir als "falsch" eingestuften Beitrages von gestern.

Und genau das halte ich für falsch. Im übrigen machst Du rhetorisch etwas, was ich durchaus fragwürdig finde. Zuvor fragst Du noch, was ich für falsch halte. Jetzt tust so, als hätte ich gesagt, das ist falsch. Das ist ein großer Unterschied. Fällt mir übrigens bei Dir, aber auch bei anderen hier immer wieder auf, dass die eigene Meinung als "richtig" eingestuft wird (ohne, dass sie näher fachlich begründet wird).

Zur Sache: Die Einschätzung, dass die Union mit Söder als Kandidaten die Wahl gewonnen hätte halte ich für falsch. Das ist eine zutiefst süddeutsche, wenn nicht sogar bayrische Sicht. Dabei wird aber außer Acht gelassen, dass das SEHR selbstsichere Auftreten, der (schon ein Stück weit typisch bayrisch) schroffe Ton und ja, das immer wieder populistische Auftreten in anderen Teilen der Republik schlecht ankommen.
Nun habe ich ja von Berufswegen mit der Politik zu tun und treffe durch verschiedene Tätigkeiten auf viele (auch beruflich, aber nicht nur) politisch agierende Menschen, da gab es kaum jemanden (auch innerhalb der CDU), der mir gesagt hätte, dass man Söder präferieren würde. Selbst nach der Wahl war selbst in parteiinternen Kreisen ein Aufatmen zu spüren (natürlich weitgehend hinter verschlossenen Türen). Ich denke Du unterliegst hier der Fehleinschätzung, dass Du von Deinem mehr oder minder direkten Umfeld auf die ganze Republik schliesst - aber zugegeben, das ist nur eine Mutmaßung aus der Ferne.

KevJames 26.11.2021 06:13

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1635539)
Lieben Dank. Benoetige ich nicht.

Ich lasse das "weil" mal weg, da Du danach ja einen Punkt gemacht hast. Aus meiner Sicht würde Dir das fachlich gut tun - damit belasse ich es dann aber auch, mir ging es tatsächlich nicht um Provokation, sondern um einen fachlichen Hinweis, den Du offensichtlich nicht verstanden hast.
Damit ist das dann für meinen Teil auch ok so.

Hafu 26.11.2021 06:42

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1635542)
Und genau das halte ich für falsch. Im übrigen machst Du rhetorisch etwas, was ich durchaus fragwürdig finde. Zuvor fragst Du noch, was ich für falsch halte. Jetzt tust so, als hätte ich gesagt, das ist falsch. Das ist ein großer Unterschied. Fällt mir übrigens bei Dir, aber auch bei anderen hier immer wieder auf, dass die eigene Meinung als "richtig" eingestuft wird (ohne, dass sie näher fachlich begründet wird).

Vielleicht wäre es gut, wenn du rhetorisch mal ein Stück weit abrüsten würdest. Wenn man eine Meinung zu einem Thema entwickelt hat, dann hält man diese Meinung in der Regel auch für richtig, denn sonst würde man ja eine andere Meinung vertreten. :Huhu:

Üblicherweise begründe ich meine Meinung, sonst wären meine Beiträge auch nicht so lang.

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1635542)
Zur Sache: Die Einschätzung, dass die Union mit Söder als Kandidaten die Wahl gewonnen hätte halte ich für falsch. Das ist eine zutiefst süddeutsche, wenn nicht sogar bayrische Sicht. Dabei wird aber außer Acht gelassen, dass das SEHR selbstsichere Auftreten, der (schon ein Stück weit typisch bayrisch) schroffe Ton und ja, das immer wieder populistische Auftreten in anderen Teilen der Republik schlecht ankommen.
...

Schau dir mal das ZDF-Politbarometer an und die Sympathiewerte, die Söder dort zum Zeitpunkt der Kandidatenkür der Union erzielt hat. Das ZDF befragt keineswegs nur bayerische Wähler. Wenn das populistische Auftreten in anderen Teilen der Republik so schlecht ankommen würde, dann würde man eigentlich schlechtere Sympathiewerte im Politbarometer erwarten.

Ich mag Söder nicht und würde ihn niemals wählen, aber ich gestehe ihm zu, dass er ein außerordentlich gutes Gefühl für Stimmungen in der Bevölkerung hat und ein exzellenter Politdarsteller ist.
Kann sein, dass ihm andere Fehler als Laschet in einem Bundestagswahlkampf unterlaufen wären und er so seinen riesigen Sympathievorsprung gegenüber Laschet als Kanzlerkandidat verspielt hätte, das weiß keiner, aber das naheliegendste Szenario ist das nicht unbedingt

Thomas W. 26.11.2021 07:53

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1635542)
Nun habe ich ja von Berufswegen mit der Politik zu tun und treffe durch verschiedene Tätigkeiten auf viele (auch beruflich, aber nicht nur)

Einspruch , keine fachliche Begründung .

Mir fällt gerade bei Dir auf Kevin , dass Du dazu neigst Deine Meinung für richtig zu halten und ohne wissenschaftliche Begründung zu behaupten , Deine Meinung auf wissenschaftlichen Begründungen aufzubauen .
Das reicht natürlich nicht .

Ich kann das sagen , weil ich beruflich mit vielen Menschen zu tun habe . Wirklich .

Trimichi 26.11.2021 08:16

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1635543)
Ich lasse das "weil" mal weg, da Du danach ja einen Punkt gemacht hast. Aus meiner Sicht würde Dir das fachlich gut tun - damit belasse ich es dann aber auch, mir ging es tatsächlich nicht um Provokation, sondern um einen fachlichen Hinweis, den Du offensichtlich nicht verstanden hast.
Damit ist das dann für meinen Teil auch ok so.

Dann füge ich das weil ein und erhöhe auf 2:0. Für dich allerdings. Ich schenke dir meinen Punkt, nehme ihn nicht an, und schenke dir noch einen weiteren Punkt? Hä? Weil ich für dich auch noch die Begründung einfüge.

Weil ich dem Neutralitätsgebot der Wissenschaft verpflichtet bin. Wird auch Überparteilichkeit genannt. Was willst du eigentlich? Schreib doch a) was so wichtig ist in Hamburg für mich und b) was ich auf dem Gymnasium soll im G8 im Politikunterricht? Gibt es übrigens nicht so in Bayern, nennt sich W/R und an der Berufsschule Sozialkunde.

Was willst du mir eigentlich mitteilen? Was soll mir fachlich guttun? Ich bin Forscher, Wissenschaftler und Psychologe der sich an die internationalen Konventionen hält und an die ethischen Richtlinien. Wie auch Hafu unterliege ich der Schweigepflicht.

Vor Gericht zählt meine Aussage dreifach gegenüber deiner. Wegen der meiner Glaubwürdigkeit als Psychologe. Auch gegenüber des neutralen Beobachters Jörn übrigens. Nehmen wir einmal an du steckst mit Jörn unter einer Decke. Dann stünde es 3 zu 2 für mich. Ich habe Recht, ihr zwei auch, aber meine Stimme zählt mehr.

Shice Psychologen, gelle? Noch nerviger als Chirurgen. Oder?

tandem65 26.11.2021 08:18

Immerhin hat Frau Esken Heute im Morgenmagazin mal ausgeschlossen einen Lockdown oder andere Maßnahmen auszuschliessen.
Dem kann ich etwas abgewinnen.

repoman 26.11.2021 08:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1635531)
Mit Cem Özdemir besetzen die Grünen das Landwirtschaftsministerium mit jemanden, der sich bisher mit der Landwirtschaftspolitik 0,0 beschäftigt hat. Okay, wenigstens haben andere ein Koalitionspapier mit Vorgaben für ihn ausgearbeitet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cem_%C...che_Positionen
:Nee:

Anton Hofreiter hat Biologie und Botanik studiert und sich in seiner bisherigen politischen Laufbahn u.a. mit der Landwirtschaft etwas spezifischer beschäftigt sowie ein Buch über die Massentierhaltung veröffentlicht. (ohne Abzuschreiben ;) ).
https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_...d_Agrarpolitik

Ich gehe davon aus, das hat etwas mit „Quote“ zu tun.:Gruebeln:

Hafu 26.11.2021 09:22

Zitat:

Zitat von repoman (Beitrag 1635568)
Ich gehe davon aus, das hat etwas mit „Quote“ zu tun.:Gruebeln:

Das vermute ich auch stark. Der eine kommt aus BW, der andere aus Bayern, der eine zählt eher zum Realo-Flügel, der andere eher zu den Fundis usw.

Toni Hofreiter wäre mutmaßlich der naheliegendere Kandidat gewesen, wenn man bisherigen Themenschwerpunkt als Maßstab betrachtet, aber ich glaube nicht, dass sich die Groß-Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie wie Nestle oder Tönnies mehr über Hofreiter gefreut und ihn mit offeneren Armen empfangen hätten als sie es jetzt bei Özdemir tun werden.

Vorgängerin Julia Klöckner brachte ja langjährige Expertisin als Weinkönigin in das Amt mit, was ein Indiz ist, dass die Nähe zur Landwirtschaft, vermittelt über das Elternhaus, nicht zwingend in berufliche Kompetenz als Minister zu transformieren ist.;)

qbz 26.11.2021 09:42

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635581)
Das vermute ich auch stark. Der eine kommt aus BW, der andere aus Bayern, der eine zählt eher zum Realo-Flügel, der andere eher zu den Fundis usw.

Toni Hofreiter wäre mutmaßlich der naheliegendere Kandidat gewesen, wenn man bisherigen Themenschwerpunkt als Maßstab betrachtet, aber ich glaube nicht, dass sich die Groß-Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie wie Nestle oder Tönnies mehr über Hofreiter gefreut und ihn mit offeneren Armen empfangen hätten als sie es jetzt bei Özdemir tun werden.
....

Sicher bevorzugt die Agrarindustrie eher ein fachlich unbeschriebenes Blatt und einen Konfliktvermeider wie Özdemir (Sozialpädagoge) als einen Hofreiter (Biologe), der ein kritisches Buch über die Massentierhaltung publiziert hat und sich in der Hinsicht immer deutlich äusserte. Genau deswegen hat IMHO der Vorstand Özdemir ausgewählt und sogar den Proporzgedanken (Realos / Fundis), folgt man den Presseberichten, auf der Seite gelassen. Wir werden sehen, wie weit die grüne Führung mit dieser Art Kooperation bei der Agrarindustrie kommen wird und ob spätere Jobs bei entsprechenden Verbänden das Handeln bestimmen oder nicht.

Die bisherige Messlatte zu übertreffen, (Klöckner), dürfte in der Tat keine besondere Anstrengung benötigen.

Hafu 26.11.2021 09:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1635582)
... Wir werden sehen, wie weit die grüne Führung mit dieser Art Kooperation bei der Agrarindustrie kommen wird und ob spätere Jobs bei entsprechenden Verbänden das Handeln bestimmen oder nicht.

Das ist aber schon reichlich Interpretation.
Meinst du ernsthaft, dass Özdemir (immerhin schon 56 Jahre alt) noch auf einen späteren Job "bei entsprechenden Verbänden" scharf ist und dass dies sein zukünftiges und bisheriges Handeln bestimmt hat?

(Die Bonusmeilengeschichte von vor 20 Jahren ist mir bekannt)

Oder unterstellst du der grünen Parteispitze "Kooperation mit der Agrarindustrie" und Hoffnung auf "spätere Jobs bei entsprechenden Verbänden"?

Ich finde man kann die Ampel jetzt demnächst auch erstmal eine Zeit lang regieren lassen, bevor man anfängt zu urteilen.

qbz 26.11.2021 10:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635586)
Das ist aber schon reichlich Interpretation.
Meinst du ernsthaft, dass Özdemir (immerhin schon 56 Jahre alt) noch auf einen späteren Job "bei entsprechenden Verbänden" scharf ist und dass dies sein zukünftiges und bisheriges Handeln bestimmt hat?

(Die Bonusmeilengeschichte von vor 20 Jahren ist mir bekannt)

Oder unterstellst du der grünen Parteispitze "Kooperation mit der Agrarindustrie" und Hoffnung auf "spätere Jobs bei entsprechenden Verbänden"?

Ich finde man kann die Ampel jetzt demnächst auch erstmal eine Zeit lang regieren lassen, bevor man anfängt zu urteilen.

Das Alter ist kein Argument. Schröder war 61 am Ende seiner Amtszeit und seine nachfolgenden einträglichen "Jobs" sind bekannt. Oder die Jobs von Joschka Fischer.
Keine Ahnung, welchen Weg Özdemir einschlagen wird, nur im Vergleich mit Anton Hofreiter sehe ich ihn eher bei einer Lebensplanung wie Joschka Fischer.

Natürlich will die grüne Parteispitze mit der Agrarindustrie kooperieren und hofft, auf diesem Weg gemeinsam mit der Agrarindustrie etwas zu verändern. Ob das gelingt, werden wir sehen.

noam 26.11.2021 10:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1635598)
Natürlich will die grüne Parteispitze mit der Agrarindustrie kooperieren und hofft, auf diesem Weg gemeinsam mit der Agrarindustrie etwas zu verändern. Ob das gelingt, werden wir sehen.

Zum Landwirtschaftsministerium gehört ja nun auch ein wenig mehr als nur der "Umgang" mit der Agrarindustrie bzw den Bauern.


Ob der Biologe Hofreiter mit seiner doch eher unkonventionellen Art und klarer Einstellung (persönlich teile ich das meiste seiner Einstellung) ein guter Vermittler wäre, um die deutsche Landwirtschaftsindustrie zu mehr Nachhaltigkeit zu moderieren, ohne dabei soviel Porzellan zu zerschlagen, dass sämtliche Verbände Sturm laufen, kann denke ich bezweifelt werden.

Neben Klima sehe ich hier ein sehr wichtiges zukunftsweisendes Resort, das unglaublich viel Einfluss auf unsere zukünftige Lebensqualität hat.

MatthiasR 26.11.2021 11:21

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1635598)
Das Alter ist kein Argument. Schröder war 61 am Ende seiner Amtszeit und seine nachfolgenden einträglichen "Jobs" sind bekannt. Oder die Jobs von Joschka Fischer.
Keine Ahnung, welchen Weg Özdemir einschlagen wird,

Naja, ein naheliegender "Anschlussjob" wäre MP von BaWü, vielleicht soll er dafür auch durch den Ministerjob schon etwas "promotet" werden.

Gruß Matthias

qbz 26.11.2021 12:46

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1635601)
....
Neben Klima sehe ich hier ein sehr wichtiges zukunftsweisendes Resort, das unglaublich viel Einfluss auf unsere zukünftige Lebensqualität hat.

Geht mir auch so. Ähnlich wie beim Klima mit der FFF-Bewegung müssen sich natürlich eben auch im Agrarbereich die Initiativen gegen die industrielle Massentierhaltung, den Export von Fleisch und für ökologische und umweltverträgliche (artenerhaltende) Nutzung der Agrarflächen weiter engagieren und man darf sich nicht darauf verlassen oder ausruhen, dass es ein Minister von den Grünen schon richten wird. Mir persönlich ist das Thema auch recht wichtig.

noam 26.11.2021 13:25

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1635625)
Geht mir auch so. Ähnlich wie beim Klima mit der FFF-Bewegung müssen sich natürlich eben auch im Agrarbereich die Initiativen gegen die industrielle Massentierhaltung, den Export von Fleisch und für ökologische und umweltverträgliche (artenerhaltende) Nutzung der Agrarflächen weiter engagieren und man darf sich nicht darauf verlassen oder ausruhen, dass es ein Minister von den Grünen schon richten wird. Mir persönlich ist das Thema auch recht wichtig.

Aber dazu reicht es eben nicht ideologisch mit dem großen Hammer draufzukloppen, da hier ein gesamtes System bzw. eine gesamte Wertschöpfungskette umgekrempelt werden muss.

Hier halte ich einen Diplomaten wie Özdemir geeigneter als einen Ideologen wie Hofreiter um die Interessen aufeinanderzuzuführen.

Zumal ich hier auch wieder glaube, dass die Außendarstellung eines Hofreiters besser sein könnte, damit er / seine Ideen deutlich mehr Akzeptanz in der Öffentlichkeit erhalten. Er wird doch ähnlich wie ein Lauterbach in weiten teilen der Bevölkerung als "Spinner" wahrgenommen und damit bekommen viele seiner durchaus sinnvollen Ideen direkt den Stempel "doof"

qbz 26.11.2021 13:48

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1635634)
Aber dazu reicht es eben nicht ideologisch mit dem großen Hammer draufzukloppen, da hier ein gesamtes System bzw. eine gesamte Wertschöpfungskette umgekrempelt werden muss.

Hier halte ich einen Diplomaten wie Özdemir geeigneter als einen Ideologen wie Hofreiter um die Interessen aufeinanderzuzuführen.

Zumal ich hier auch wieder glaube, dass die Außendarstellung eines Hofreiters besser sein könnte, damit er / seine Ideen deutlich mehr Akzeptanz in der Öffentlichkeit erhalten. Er wird doch ähnlich wie ein Lauterbach in weiten teilen der Bevölkerung als "Spinner" wahrgenommen und damit bekommen viele seiner durchaus sinnvollen Ideen direkt den Stempel "doof"

Wenn Menschen sich gegen einzelne geplante Masttierhaltungsanlagen mit über 40000 Tieren wehren, protestieren und klagen z.B. und dann noch erfolgreich sind, wie in der Uckermark bei Hassleben z.B. zur Verhinderung einer Schweinemastanlage (ca. 40000 Schweine) braucht es schon mehr als einen Hammer, :) , um sich am Ende durchzusetzen. Die Bevölkerung in der Region von grossen Mastanlagen teilt solche Initiativen mehrheitlich und findet sie überhaupt nicht "verspinnert". Sogar AFD Anhänger machen da mit. Insofern wäre eine Unterstützung aus der Regierung da schon sehr hilfreich.

Entsprechende Unterschríften gegen die Massentierhaltung in Brandenburg für eine Volksabstimmung erreichten zwar das notwendige Quorum, der Landtag dampfte anschliessend alles ein.

Hafu 26.11.2021 16:23

Wer sich für Details des Koalitionsvertrages interessiert (und auch eine Einordnung, welche der Eckpunkte des Sondierungspapieres sich nur sehr nebulös und wenig konkret ausformuliert im Koalitionsvertrag findet und wo tatsächlich schon konkrete Maßnahmen mehr oder weniger verbindlich angekündigt sind), dem sei der neueste Lage-der-Nation-Podcast ans Herz gelegt.

Habe ihn heute früh auf dem Arbeitsweg und vorhin beim Nachhausefahren angehört und bin aber immer noch nicht durch. Dafür bin ich jetzt evt. ein wenig besser informiert, als es die sehr kurzen Zusammenfassungen in den üblichen News-Websites oder im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen vermocht haben.

Der Podcast ist sage und schreibe zweieinhalb Stunden lang, aber durchaus nicht langweilig und natürlich thematisiert er auch die personellen Aspekte der Ministeriumsverteilung.

pepusalt 26.11.2021 16:34

https://taz.de/Personal-der-Ampel-Koalition/!5818305/

Hier eine Vorstellung der neuen noch teils unbekannten Bundesfamilienministerin Anne Spiegel.

Ich denke da werden wir in Zukunft noch mehr Mutiges hören und sehen.


edit: und Claudia Roth wird Staatsministerin für Kultur und Medien :-)
Frühere Musikmanagerin einer namhaften und revolutionären Kulturmusikgruppe war sie ja schon mal.

pepusalt 26.11.2021 16:47

Auch interessant zum Postenschieben der Grünen und insbesondere zu Cem Özdemir

https://taz.de/Gruener-Zoff-um-Ministerposten/!5815500/

Zitat:

Im vorläufigen Ergebnis aber wird Özdemir, ein pointenstarker Redner in Fragen der Außen- und Verkehrspolitik, ein kiffender Vegetarier und echter Stadtmensch, jetzt Landwirtschaftsminister. Die Traditionsfraktion der Bauernlobby wird nicht fassen können, dass nach Renate Künast, Agrarministerin von 2001 bis 2005, nun jemand noch Schlimmeres kommt und ihnen in die Schweinemast reinreden will. Beziehungsweise reinschwätzen will – der Mann ist schließlich Schwabe.
:Lachanfall:

qbz 26.11.2021 17:13

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1635666)
https://taz.de/Personal-der-Ampel-Koalition/!5818305/

Hier eine Vorstellung der neuen noch teils unbekannten Bundesfamilienministerin Anne Spiegel.

Ich denke da werden wir in Zukunft noch mehr Mutiges hören und sehen.

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1635666)
edit: und Claudia Roth wird Staatsministerin für Kultur und Medien :-)
Frühere Musikmanagerin einer namhaften und revolutionären Kulturmusikgruppe war sie ja schon mal.

Macht kaputt, was Euch kaputt macht, 1969
und
Keine Macht für Niemand, 1970

Im Anschluss an ein Konzert von Ton, Steine, Scherben wurde das
Georg von Haus Rauch besetzt.

Claudia Roth managte die Rock-Gruppe erst später, Anfang der 80ziger, als Rio Reiser mit Band in einem Landhaus bei Fresenhagen wohnte, weil er schon Mitte der 70ziger weg von der Hausbesetzerszene ins Private (und Kiffen) flüchtete.

KevJames 26.11.2021 18:17

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635547)
Vielleicht wäre es gut, wenn du rhetorisch mal ein Stück weit abrüsten würdest.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass gerade das Dir gut tun würde (den Grund hierfür habe ich ja zuvor schon geliefert) ... Anm.: Der Herr gab mir Gelassenheit.

Daher lasse ich es dann hierbei auch einfach mal gut sein, denn im Kreis drehen hat selten zu etwas geführt.

noam 26.11.2021 19:23

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1635640)
Wenn Menschen sich gegen einzelne geplante Masttierhaltungsanlagen mit über 40000 Tieren wehren, protestieren und klagen z.B. und dann noch erfolgreich sind, wie in der Uckermark bei Hassleben z.B. zur Verhinderung einer Schweinemastanlage (ca. 40000 Schweine) braucht es schon mehr als einen Hammer, :) , um sich am Ende durchzusetzen. Die Bevölkerung in der Region von grossen Mastanlagen teilt solche Initiativen mehrheitlich und findet sie überhaupt nicht "verspinnert". Sogar AFD Anhänger machen da mit. Insofern wäre eine Unterstützung aus der Regierung da schon sehr hilfreich.

Entsprechende Unterschríften gegen die Massentierhaltung in Brandenburg für eine Volksabstimmung erreichten zwar das notwendige Quorum, der Landtag dampfte anschliessend alles ein.

Solange aber genau diese Leute weiter nicht an der Notwendigkeit des täglichen Fleischkonsums zweifeln und weiter zum Discounter ihrer Wahl laufen, weil dort grad Schweinehack im Angebot ist, …

Hier ist wie bei regenerativen Energien das St. Floriansprinzip allgegenwärtig. Solange es nicht bei mir ums Eck ist, ist es mir egal.


Wie gesagt, ich wäre ein Freund des Hammers. Aber ich glaube nicht dass es nachhaltig funktioniert

qbz 27.11.2021 16:32

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1635697)
Solange aber genau diese Leute weiter nicht an der Notwendigkeit des täglichen Fleischkonsums zweifeln und weiter zum Discounter ihrer Wahl laufen, weil dort grad Schweinehack im Angebot ist, …

Hier ist wie bei regenerativen Energien das St. Floriansprinzip allgegenwärtig. Solange es nicht bei mir ums Eck ist, ist es mir egal.


Wie gesagt, ich wäre ein Freund des Hammers. Aber ich glaube nicht dass es nachhaltig funktioniert

Es gibt einen kleinen Unterschied: Eine nicht gebaute Anlage für 40 000 Tiere verringert den Export oder wird durch kleinere Betriebe ersetzt und die Entscheidung wirkt sich aus auf das ganze Bundesland, weil andere Landkreise dann ähnlich verfahren (egal ob aus St. Floriansprinzip oder Überzeugung) und auch die mit Spenden erreichte Gerichtsentscheidung gilt für das ganze Bundesland, bei einem verhinderten Windrad muss hingegen leider fossile Energie den Ausfall ersetzen.


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