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Hafu 26.09.2021 22:10

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1625558)
Lauterbach hat eine schwere Situation in seinem Wahlkreis und einen vollkommen unverständlich schlechten Listenplatz - man muss aber nicht MdB sein für ein Ministeramt, aber geliebt wird er in der SPD nicht

m.

Lauterbach führt aber haushoch in seinem Wahlkreis und wird sicher in den Bundestag einziehen. Ob mit oder ohne Ministeramt.

Maaßen, von dem sich Laschet nie entschieden distanzieren wollte, wird dagegen das Direktmandat verpassen und darf in Rente (oder zur AFD) gehen.:liebe053:

In Laschets Heimatwahlkreis in Aachen geht das Direktmandat auch erstmalig an die Grünen.

Ob Laschet selbst es über den Listenplatz in den Bundestag schafft ist noch unklar. Kurioserweise hilft ihm dabei jedes für die CDU verlorene Direktmandat, um dann über die Liste zum Zug zu kommen. Wenn die Union in NRW mehr Wahlkreise gewinnen sollte als ihr Stimmen gemäß der Zweitstimmen zustehen, würde Laschet, der auf einen eigenen Wahlkreis verzichtet hat, u.U. nicht mal von Listenplatz 1 aus in den Bundestag einziehen.

Laschet kann jetzt also auf möglichst viele für die Union verlorene Direktmandate hoffen, denn sein Amt als Ministerpräsident hat er bereits definitiv aufgegeben und ohne Bundestagsmandat und ohne Minsteramt wäre er erstmal arbeitslos, denn Fraktionsvorsitzender der Union kann man nur mit Bundestagsmandat werden.

merz 26.09.2021 22:12

du meinst eher Lauterbach - Laschet hat keinen Wahlkreis mehr?

@deralexxx: Ok, Danke, da bin ich beruhigt, ich krame mal in meinem Gehirn, wie ich auf die Fehleinschätzung gekommen sein könnte, es wären in dem Wahlkreis schwierig.

Das sich andernorts ein Spitzensportler (Ullrich) durchsetzt, ist doch mal ein schöner Sportbezug :).

m.

LidlRacer 26.09.2021 22:25

Zitat:

Zitat von longo (Beitrag 1625555)
und wer erlöst uns von dem Bösen?

Verkehr ??

Ist doch egal.
Jeder Hans oder Franz von der Straße wäre besser als Scheuer.

Denke auch, dass es die Ampel wird.
Nur wird man dafür der FDP mehr Zugeständnisse machen müssen, als ihrem Stimmenanteil entspräche.
Dass die Grünen ernsthaft Laschet unterstützen, kann ich mir nicht vorstellen. Sie müssen nur so tun, als käme das in Frage, damit sie genug vom eigenen Programm durchsetzen können.

Lauterbach als Gesundheitsminister freut mich besonders.
Er wird nur leider seinen Personenschutz aufstocken müssen.

MatthiasR 26.09.2021 22:36

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1625575)
Denke auch, dass es die Ampel wird.

Denke ich auch. Vier Gründe:
- Grüne und FDP bestimmen das zusammen, die Grünen sind aber stärker (und wollen eher die Ampel).
- SPD ist stärker als CDU/CSU
- SPD hat stark gewonnen, die Union stark verloren
- Selbst Lindner kann doch nicht wollen, das ein Laschet Kanzler wird ...

Gruß Matthias

CarstenK 26.09.2021 22:48

Zitat:

Zitat von MatthiasR (Beitrag 1625576)

- Selbst Lindner kann doch nicht wollen, das ein Laschet Kanzler wird ...

Wer will das schon, außer Laschet selbst. :)

Aber wer weiß schon was Lindner an Posten für die FDP von den beiden „Bewerbern“ angeboten bekommt.

Irgendwo hat jeder und alles seinen Preis.

Mo77 26.09.2021 22:51

Linke holen 3 Direktmandate und müssen somit gar nicht über 5%

Dann kommt r2g wieder ins Rennen

Körbel 26.09.2021 23:17

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1625575)
Lauterbach als Gesundheitsminister freut mich besonders.

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Naja, vielleicht kann er sich dann auch mal endlich, die Zähne ordentlich machen lassen.:Cheese: :Cheese:

spanky2.0 26.09.2021 23:23

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1625580)
Dann kommt r2g wieder ins Rennen

Glaub ich nicht dran.
Momentan sieht es so aus, als ob dann die Opposition im Bundestag mit CDU, FDP und AFD auf mehr Stimmen käme.
Wie willste so regieren bzw im Bundestag was durchbringen?

noam 26.09.2021 23:25

Das Interview mit Henning Welsow irgendwo im Abendprogramm fand ich bezeichnend für den Niedergang dieser Partei. Wer indirekt dem Wähler unterstellt einfach zu blöd zu sein richtig zu wählen und in keinster Weise bereit ist zur Selbstreflexion hat es einfach nicht besser verdient.

Wenn man eben urbane Lifestyle Themen zu den Leuchtturminhalten erklärt und sich dann noch unmittelbar vor der Wahl in das außenpolitische Afghanistandesaster völlig deplatziert, der muss sich doch nicht wundern, dass man sehr viel Zuspruch verliert.

Hafu 26.09.2021 23:29

Zitat:

Zitat von CarstenK (Beitrag 1625578)
...
Aber wer weiß schon was Lindner an Posten für die FDP von den beiden „Bewerbern“ angeboten bekommt.

Irgendwo hat jeder und alles seinen Preis.

Wenn Laschet Lindner zuviel (an Posten und Zugeständnissen) bietet, dann muss er den Grünen ergänzend noch viel mehr anbieten, denn die haben deutlich mehr Prozente und für die Grünen (und ihre Kernklientel) wäre Jamaika mit Laschet eine viel größere Kröte, die den eigenen Anhängern nur dann plausibel zu verkaufen wäre, wenn mit der Union messbar weit mehr vom Kernthema Klimaschutz umsetzbar wäre als mit der SPD. Z.B. sofortiges Tempolimit, Kohleausstieg ab 2030 uvm.

Wenn Laschet dann mit dem Geschenke machen an die zukünftigen Koalitionspartner fertig ist, dann bleibt für die Union neben dem Kanzleramt nur noch das Entwicklungshilfe- und Familienministerium übrig (und vielleicht noch das Justiz- und Verteidigungsressort). Das wäre innerhalb der Union nicht vermittelbar und in irgendwelchen Ministerien muss Laschet ja auch seine Unterstützer Merz und Spahn und manch andere, die auf ihn gesetzt haben, unterbringen.

LidlRacer 26.09.2021 23:30

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1625582)
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Naja, vielleicht kann er sich dann auch mal endlich, die Zähne ordentlich machen lassen.:Cheese: :Cheese:

Hast du jemals irgendein Argument über dem Niveau der BLÖD-Zeitung gebracht?

deralexxx 26.09.2021 23:56

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1625587)
Hast du jemals irgendein Argument über dem Niveau der BLÖD-Zeitung gebracht?

Ich möchte lösen: Nein.

Wenn einem keine Argumente mehr einfallen, dann versucht man eben wegen Aussehen zu mobben und zu geringschätzen. Soll witzig sein, ist es aber nicht.

War ja in der Schule auch meistens so, der Pausenclown hat ein wenig Applaus bekommen, dachte er wäre lustig, aber eigentlich wusste jeder, es ist halt nur ein Clown.

Hafu 26.09.2021 23:59

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1625580)
Linke holen 3 Direktmandate und müssen somit gar nicht über 5%

Dann kommt r2g wieder ins Rennen

Direktmandate haben keinen Einfluss auf die Mehrheitsverhältnisse, also auf die proportionale Zusammensetzung des Bundestags.
Gegebenenfalls erhalten dann die anderen Parteien in dem Bundesland, in dem die Linken ihre Direktmandate geholt haben, entsprechende Ausgleichsmandate. Ein wesentlicher Grund, warum der Bundestag mittlerweile aufgeblasen ist, wie die chinesische Volkskammer.

(O.K., bei einer Partei, die sonst u.U. an der 5%-Hürde gescheitert wäre, machen Direktmandate glaube ich u.U. doch ein klein wenig an den Mehrheitsverhältnissen aus, aber in allen Teilen unseres komplexen Wahlrechts kenne ich mich auch nicht aus)

Flow 27.09.2021 00:22

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625590)
Direktmandate haben keinen Einfluss auf die Mehrheitsverhältnisse, also auf die proportionale Zusammensetzung des Bundestags.
Gegebenenfalls erhalten dann die anderen Parteien in dem Bundesland, in dem die Linken ihre Direktmandate geholt haben, entsprechende Ausgleichsmandate. Ein wesentlicher Grund, warum der Bundestag mittlerweile aufgeblasen ist, wie die chinesische Volkskammer.

Again what learned ...

Überhangmandate
Ausgleichsmandate

Die Regelung gibt es wohl seit 2013

Andererseits wurde 2020 wohl schon wieder reformiert :
Zitat:

Überhangmandate wurden seit der Wahlrechtsänderung im Jahr 2013 durch sogenannte Ausgleichsmandate vollständig ausgeglichen. Seit einer weiteren Reform im Jahr 2020 wird mit dem Ausgleich erst nach dem dritten Überhangmandat begonnen.

Hafu 27.09.2021 00:30

Julia Klöckner verliert ihren Wahlkreis in Rheinland-Pfalz und muss jetzt wie Laschet in NRW hoffen, dass möglichst viele weitere Unionsabgeordnete ebenfalls ihr Direktmandat nicht gewinnen, um es über die Landesliste in den Bundestag zu schaffen.

welfe 27.09.2021 06:18

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625557)
Das scheint irgendwie mein gefühltes Problem mit einem hohen Anteil an Briefwählern zu bestätigen: wenn Gruppen per Briefwahl wählen (Familien, Freundeskreise, Heimbewohner, ...), kann ein gewisser Gruppendruck zu evtl. unrealistischer "Homogenisierung" führen. In der Kabine kann wirklich jeder wählen, was er will, und keiner bekommt es mit. Klappt es aber wirklich auch so frei, wenn alle in der Familie per Briefwahl wählen? Traut sich einer in einer Grünen Familie FDP zu wählen, oder in einer AfD-Familie die Linke? Wie reagieren die anderen, wenn ich mein Kreuz wirklich allein mache? Theoretisch sicher, praktisch wohl oft auch, aber in manchen Fällen dürfte ein gewisser Gruppendruck das Ergebnis beeinflussen. Klar, vielleicht sagen sie auch nur, daß keiner Grün gewählt hat :)). Solange Briefwahl < 2 % aller Stimmen ist, ist es egal, bei 40 % halte ich es für ein Risiko, daß die Ergebnisse gegenüber Wahlen in der Kabine unbestimmbar verzerrt werden, und zwar eher zu Gunsten von Richtungen, die wenig tolerant anderen politischen Einstellungen gegenüber sind. Briefwahl sollte die Ausnahme bleiben, finde ich; wenn es bei 40 % bleibt, fände ich es nicht gut.

Danke für das Erwecken des Eindrucks, wir hätten alle kollektiv am Küchentisch die Wahlzettel ausgefüllt - ich mit dem Nudelholz dahinter :Lachanfall: :Lachanfall:

Was für ein Quatsch! Ich weiß es, weil meine Kinder es mir hinterher erzählt haben. Eine Familientradition bezüglich der politischen Farbe gibt es bei uns eh nicht.

maifelder 27.09.2021 06:37

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625592)
Julia Klöckner verliert ihren Wahlkreis in Rheinland-Pfalz und muss jetzt wie Laschet in NRW hoffen, dass möglichst viele weitere Unionsabgeordnete ebenfalls ihr Direktmandat nicht gewinnen, um es über die Landesliste in den Bundestag zu schaffen.

Julia Klöckner hat Landeslistenplatz 1 in RLP.

Hafu 27.09.2021 06:45

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 1625598)
Julia Klöckner hat Landeslistenplatz 1 in RLP.

Nach der Wahlrechtsreform kann man über die Liste nur dann in den Bundestag einziehen, wenn im jeweiligen Bundesland die Partei weniger Direktmandate gewonnen hat, als ihr gemäß den Zweitstimmen zustehen.

Listenplatz 1 (für Laschet in NRW und Klöckner in RLP) ist also keineswegs eine Garantie für einen Einzug in den Bundestag.

In Bayern z.B. wird kein einziger CSU-Abgeordneter über die Liste einziehen, da die CSU zwar mit 30% ihr historisch schlechtestes Ergebnis erzielt hatte, trotzdem aber fast alle Direktmandate (abgesehen von München Süd, das an die dort kandiddierende Grüne geht) geholt hat.

Weißer Hirsch 27.09.2021 06:46

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625586)
Wenn Laschet Lindner zuviel (an Posten und Zugeständnissen) bietet, dann muss er den Grünen ergänzend noch viel mehr anbieten, denn die haben deutlich mehr Prozente und für die Grünen (und ihre Kernklientel) wäre Jamaika mit Laschet eine viel größere Kröte, die den eigenen Anhängern nur dann plausibel zu verkaufen wäre, wenn mit der Union messbar weit mehr vom Kernthema Klimaschutz umsetzbar wäre als mit der SPD. Z.B. sofortiges Tempolimit, Kohleausstieg ab 2030 uvm.

Wenn Laschet dann mit dem Geschenke machen an die zukünftigen Koalitionspartner fertig ist, dann bleibt für die Union neben dem Kanzleramt nur noch das Entwicklungshilfe- und Familienministerium übrig (und vielleicht noch das Justiz- und Verteidigungsressort). Das wäre innerhalb der Union nicht vermittelbar und in irgendwelchen Ministerien muss Laschet ja auch seine Unterstützer Merz und Spahn und manch andere, die auf ihn gesetzt haben, unterbringen.

Kevin will wohl wieder die Basis zur zukünftigen Koalition abstimmen lassen. Die Union konnte er damit zu Zugeständnissen bringen, bei Linder wird das wohl weniger der Fall sein. Und dieses Mal ist es aufgrund der Alternative vielleicht auch der schlechtere Weg. Zumal ja alle von einer schnellen Regierungsbildung gesprochen haben. Auf jeden Fall wird sich zeigen wer Koch und Kellner ist: Scholz oder Esken/Kühnert.

Fürs Klima, und das war ja das Hauptargument des Wahlkampfes, wären Zugeständnisse an die Grünen ja auch optimal. Denn es war ja die letzte Wahl bei der in Sachen Klimawandel noch etwas zum Guten verändert werden kann. Zumindest habe ich das immer so wahrgenommen. Wenn dem so ist, dann sollte man nun schauen wo man besonders viel fürs Klima erreichen kann.

Schlafschaf 27.09.2021 06:55

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1625569)

Alles andere hätte mich auch gewundert! Die verdiente Bestätigung für sein sicher sehr anstrengendes letztes Arbeitsjahr!

Schade das die Grünen nicht mehr Stimmen geholt haben. Ich denke auch das Habeck wohl die bessere Wahl gewesen wäre wobei ich AB auch mag.

Sehr beruhigend finde ich das schlechte Abschneiden der AfD. Die Bauernfängerei hat wohl langsam ein Ende. Wenn auf Arbeit wieder Sprüche geklopft werden wie schlimm die Politiker gegen das Volk entscheiden werde ich nicht müde sie zu erinnern wie das Volk abgestimmt hat! :Cheese:

Zumindest beim Thema Corona würde ich die Wahl als klare Bestätigung zum "Weiter so" werten. Freut mich! :liebe053:

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1625595)
Danke für das Erwecken des Eindrucks, wir hätten alle kollektiv am Küchentisch die Wahlzettel ausgefüllt - ich mit dem Nudelholz dahinter :Lachanfall: :Lachanfall:

Ich hab meiner Frau gesagt, dass ich die Haustürschlösser austausche wenn sie nicht grün wählt. Hat nicht geholfen! :)

Helmut S 27.09.2021 06:58

Dann werden wohl Habeck und Lindner entscheiden, wer unter ihnen zu welchen Bedingungen Kanzler wird. Mal was Anderes. :Lachen2:

Hafu 27.09.2021 07:08

Gerade mal in NRW nachgesehen:

Dort hat die CDU 30 Direktmandate geholt (von insgesamt 64) und schickt somit mehr Abgeordnete in den Bundestag, als ihr aufgrund der Wahlkreise zustehen würde.


Auf den ersten Blick würde man also sagen, dass kein Unions-Abgeordneter (also auch nicht Laschet!) über die Liste in den Bundestag einziehen wird, ebenso wie bei der SPD die mit ebenfalls 30 Direktmandaten auch mehr Stimmkreise geholt hat, als ihr aufgrund ihrer Zweitstimmen zustehen. Bei Grünen (vier gewonnene Wahlkreise), AFD, FDP und Linke kommen dagegen die jeweiligen Landeslisten zum Zuge, da diese Parteien entsprechende Überhangsmandate erhalten.

Da ich im Netz aber noch nirgendwo eine Bestätigung dafür gefunden habe, dass Laschet den Einzug in den Bundestag verpasst, habe ich in den Verästelungen unseres Wahlrechts mit Überhang- und Ausgleichsmandaten wohl noch etwas übersehen.

Superpimpf 27.09.2021 07:22

Hast du nach meinem Wissen nicht. Wenn Laschet nicht Kanzler wird (dazu kann prinzipiell jede persönliche Person gewählt werden) ist er nicht im Bundestag. Könnte als auch nicht Fraktionsvorsitzender o.ä. werden.

Super-hoffen wir es-pimpf

El Stupido 27.09.2021 07:24

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1625606)
(...)

Auf den ersten Blick würde man also sagen, dass kein Unions-Abgeordneter (also auch nicht Laschet!) über die Liste in den Bundestag einziehen wird, ebenso wie bei der SPD die mit ebenfalls 30 Direktmandaten auch mehr Stimmkreise geholt hat, als ihr aufgrund ihrer Zweitstimmen zustehen. (...)
Da ich im Netz aber noch nirgendwo eine Bestätigung dafür gefunden habe, dass Laschet den Einzug in den Bundestag verpasst, habe ich in den Verästelungen unseres Wahlrechts mit Überhang- und Ausgleichsmandaten wohl noch etwas übersehen.

Was wäre denn, wenn ein*e Direktkandidat*in der CDU das Mandat nicht annehmen würde? (Ggfs. weil man es "von oben" so nahelegt und man sich ggfs. auch monetär oder mit einem anderen Pöstchen erkenntlich zeigen würde).
Könnte dann Listenplatz # 1 = Laschet nachrücken?
Nachtigall, ick hör´ dir trapsen....

El Stupido 27.09.2021 07:35

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1625551)
Lindner Finanz, Baerbock Aussen, Habeck Innen oder Umwelt , Lauterbach Gesundheit, Scholz Kanzler.

Justiz von Notz oder Wissing?
Verteidigung Strack-Zimmermann oder T. Lindner?
Für das Innere könnte ich mir Mihalic gut vorstellen.
Und welche Ministerien wird die SPD für sich selbst beanspruchen? Arbeit und Soziales, Familie, Gesundheit, Kanzleramt, Bildung?

Nepumuk 27.09.2021 07:40

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625557)
In der Kabine kann wirklich jeder wählen, was er will, und keiner bekommt es mit. Klappt es aber wirklich auch so frei, wenn alle in der Familie per Briefwahl wählen? Traut sich einer in einer Grünen Familie FDP zu wählen, oder in einer AfD-Familie die Linke? Wie reagieren die anderen, wenn ich mein Kreuz wirklich allein mache? Theoretisch sicher, praktisch wohl oft auch, aber in manchen Fällen dürfte ein gewisser Gruppendruck das Ergebnis beeinflussen. Klar, vielleicht sagen sie auch nur, daß keiner Grün gewählt hat :)). Solange Briefwahl < 2 % aller Stimmen ist, ist es egal, bei 40 % halte ich es für ein Risiko, daß die Ergebnisse gegenüber Wahlen in der Kabine unbestimmbar verzerrt werden, und zwar eher zu Gunsten von Richtungen, die wenig tolerant anderen politischen Einstellungen gegenüber sind. Briefwahl sollte die Ausnahme bleiben, finde ich; wenn es bei 40 % bleibt, fände ich es nicht gut.

Guten Morgen Herr Trump.

Nein, in Deutschland werden keine Wählen gefälscht, in den USA übrigens auch nicht. Auch nicht durch Briefwahl. Ihr Vorwürfe sind lächerlich und anti-demokratisch.

TobiBi 27.09.2021 07:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625557)
Das scheint irgendwie mein gefühltes Problem mit einem hohen Anteil an Briefwählern zu bestätigen: wenn Gruppen per Briefwahl wählen (Familien, Freundeskreise, Heimbewohner, ...), kann ein gewisser Gruppendruck zu evtl. unrealistischer "Homogenisierung" führen. In der Kabine kann wirklich jeder wählen, was er will, und keiner bekommt es mit. Klappt es aber wirklich auch so frei, wenn alle in der Familie per Briefwahl wählen? Traut sich einer in einer Grünen Familie FDP zu wählen, oder in einer AfD-Familie die Linke? Wie reagieren die anderen, wenn ich mein Kreuz wirklich allein mache? Theoretisch sicher, praktisch wohl oft auch, aber in manchen Fällen dürfte ein gewisser Gruppendruck das Ergebnis beeinflussen. Klar, vielleicht sagen sie auch nur, daß keiner Grün gewählt hat :)). Solange Briefwahl < 2 % aller Stimmen ist, ist es egal, bei 40 % halte ich es für ein Risiko, daß die Ergebnisse gegenüber Wahlen in der Kabine unbestimmbar verzerrt werden, und zwar eher zu Gunsten von Richtungen, die wenig tolerant anderen politischen Einstellungen gegenüber sind. Briefwahl sollte die Ausnahme bleiben, finde ich; wenn es bei 40 % bleibt, fände ich es nicht gut.


:Maso: :Maso: :Maso: :Nee:

sabine-g 27.09.2021 08:10

ich wusste es. Die Wahl wurde gestohlen.
Spätestens jetzt solltest du dringend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

CarstenK 27.09.2021 08:16

Für mich sehe ich anhand des Ergebnisses bestätigt, dass in großen Teilen der Bevölkerung das Thema Klimaschutz nicht ganz oben auf der Agenda steht. Sonst wäre das Ergebnis für die Grünen deutlich besser ausgefallen. Das mag mit Sicherheit der Demografie des Landes geschuldet sein, es allein daran festzumachen wäre aber zu einfach.

Klugschnacker 27.09.2021 08:17

Zitat:

Zitat von longo (Beitrag 1625559)
bitte verschone uns mit Deinem Geschwurbel

Bitte etwas höflicher, longo! Schwarzfahrer kann hier seine Meinung äußern, so wie Du auch.

MatthiasR 27.09.2021 08:23

Zitat:

Zitat von MatthiasR (Beitrag 1625576)
Denke ich auch. Vier Gründe:
- Grüne und FDP bestimmen das zusammen, die Grünen sind aber stärker (und wollen eher die Ampel).
- SPD ist stärker als CDU/CSU
- SPD hat stark gewonnen, die Union stark verloren
- Selbst Lindner kann doch nicht wollen, das ein Laschet Kanzler wird ...

Gruß Matthias

Okay, ein Szenario könnte ich mir doch vorstellen, wie es zu einer Jamaika-Koalition kommt:

- Die Union sägt den klaren Wahlverlierer Laschet ab.
- Söder wird Kanzler
- Um die Grünen zu ködern, schmeißt Söder die Freien Wähler in Bayern aus der Regierung (der Aiwanger ist eh völlig untragbar geworden) und koaliert dort stattdessen mit den Grünen. Natürlich nicht er, sondern sein Nachfolger, er hat dann ja einen neuen Job.

Gruß Matthias

PS: Nicht ganz ernst gemeint ...

PPS: Andererseits ...

El Stupido 27.09.2021 08:27

Zitat:

Zitat von CarstenK (Beitrag 1625615)
Für mich sehe ich anhand des Ergebnisses bestätigt, dass in großen Teilen der Bevölkerung das Thema Klimaschutz nicht ganz oben auf der Agenda steht. Sonst wäre das Ergebnis für die Grünen deutlich besser ausgefallen. Das mag mit Sicherheit der Demografie des Landes geschuldet sein, es allein daran festzumachen wäre aber zu einfach.

Ich denke, dass das Thema Klimaschutz präsenter ist als es das Wahlergebnis ausdrückt.
Wenn die Union auch nicht viel gebacken bekommen hat, eines hat sie geschafft: Angst vor einem vermeintlichen "Linksruck" zu schüren.
Und wenn Kartoffeln was von "Linksruck" hören bekommen sie kalte Füße (während man NSU, Halle, Chemnitz, sich mehr und mehr radikalisierende Querdenker*innen, rechte Chatgruppen bei der Polizei etc. gekonnt ausblenden kann).
Und immerhin haben alle Parteien das Wort "Klimawandel" in den Mund genommen (wenn auch wie die AfD nur um zu negieren, dass dieser menschengemacht ist). Da kann man sich ja einreden, mit seinem Kreuz bei [random Partei] eben auch was für Klimaschutz getan zu haben.

merz 27.09.2021 08:28

Wenn ich das hier richtig lese, geht Armin Laschet nach Berlin, wenn er will, über die NRW Liste kommen 11 CDUler nach Berlin:


https://www.bundeswahlleiter.de/bund...9-149e512f9c32

m.

qbz 27.09.2021 08:29

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1625600)
.......
Wenn dem so ist, dann sollte man nun schauen wo man besonders viel fürs Klima erreichen kann.

D.h. man würde bei einer Jamaika Regierung sozialpolitische Anliegen (wie höherer Mindestlohn, keine Anhebung des Rentenalters, sozial ausgewogene Steuerpolitik für die Ärmeren) für ein bisschen mehr Klimaschutz opfern. Damit wird man vermutlich keine grössere Zustimmung für den Klimaschutz in der Bevölkerung erreichen. Für die notwendigen Klimaschutzreformen bräuchte es IMHO auch die SPD.

Matthias75 27.09.2021 08:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625557)
Das scheint irgendwie mein gefühltes Problem mit einem hohen Anteil an Briefwählern zu bestätigen: wenn Gruppen per Briefwahl wählen (Familien, Freundeskreise, Heimbewohner, ...), kann ein gewisser Gruppendruck zu evtl. unrealistischer "Homogenisierung" führen. In der Kabine kann wirklich jeder wählen, was er will, und keiner bekommt es mit. Klappt es aber wirklich auch so frei, wenn alle in der Familie per Briefwahl wählen? Traut sich einer in einer Grünen Familie FDP zu wählen, oder in einer AfD-Familie die Linke? Wie reagieren die anderen, wenn ich mein Kreuz wirklich allein mache? Theoretisch sicher, praktisch wohl oft auch, aber in manchen Fällen dürfte ein gewisser Gruppendruck das Ergebnis beeinflussen. Klar, vielleicht sagen sie auch nur, daß keiner Grün gewählt hat :)). Solange Briefwahl < 2 % aller Stimmen ist, ist es egal, bei 40 % halte ich es für ein Risiko, daß die Ergebnisse gegenüber Wahlen in der Kabine unbestimmbar verzerrt werden, und zwar eher zu Gunsten von Richtungen, die wenig tolerant anderen politischen Einstellungen gegenüber sind. Briefwahl sollte die Ausnahme bleiben, finde ich; wenn es bei 40 % bleibt, fände ich es nicht gut.

:Maso: :Maso:

Seltsames Familien-/Gruppenbild.

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ein Wahllokal betreten habe. Ich wähle seit sicher 20 Jahren von zu Hause und empfinde das als Bereicherung/Erleichterung.

Mit der Briefwahl erreicht man auch viele, denen es zu viel Aufwand oder Stress ist, ins Wahllokal zu gehen, nicht nur in Coronazeiten.

Ich kann mir vorstellen, dass sich viele in der Wahlkabine gestresst und unwohl fühlen. Die Wahlbögen haben teilweise Ausmaße, dass man damit die gesamte Wahlkabine tapezieren könnte (nicht bei dieser Wahl), und man braucht erstmal Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen (wenn man es geschafft hat, den Wahlzettel auszubreiten). Dann muss man genau schauen, wieviele Kreuze man wo machen muss/darf. Draussen warten aber schon die nächsten. Ich kann jeden Verstehen, der sich da gestresst fühlt. ich meine damit nicht nur ältere Wähler, sondern z.B. auch Erstwähler, die das erste Mal in der Wahlkabine stehen und für die das alles noch sehr ungewohnt ist.

Zu Hause habe ich ausreichend Zeit, mir die teilweise nicht besonders übersichtlichen Wahlbögen in Ruhe anzuschauen und mir vielleicht noch ein paar Informationen zu einzelnen Kandidaten einzuholen. Ich kann dann in Ruhe meine Kreuze machen und die Wahlbogen zur Post bringen. Und ja ich kann mir Hilfe dazu holen, wenn ich mit dem Ausfüllen des Bogens überfordert bin. Das heißt aber noch nicht, dass diese Person mich oder meinen Wahlbogen manipuliert.

Und ja, der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es durchaus Manipulationsversuche gab, z.B. der "nette" Chef, der in Bayern seinen Erntehelfern beim Setzen der Kreuze auf den Wahlzetteln geholfen hat. Das sind aber sicher die Ausnahmen.

Dafür erreiche man deutlich mehr Wähler, die sich demokratisch und unabhängig an der Wahl beteiligen können.

M.

deralexxx 27.09.2021 08:37

Und Briefwahl ermöglicht es Deutschen im Ausland, ihr Wahlrecht auszuüben.

https://www.bundeswahlleiter.de/bund...m-ausland.html

Was Bär garnicht so einfach ist / war und entsprechend geringe Wahlbeteiligungen erzielen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/...land-1.5421558

qbz 27.09.2021 08:37

Offtopic:

Zitat:

In Berlin zeichnet sich beim Volksentscheid eine Zustimmung zu einer Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne in der Hauptstadt ab. Nach der Auszählung fast aller Stimmbezirke sprachen sich 56,4 Prozent für die von der Gruppe »Deutsche Wohnen & Co enteignen« angeschobene Initiative aus, wie aus den auf der Internetseite der Landeswahlleiterin veröffentlichten Zahlen am Montag hervorgeht. 39,0 Prozent stimmten demnach dagegen.
https://www.spiegel.de/politik/deuts...8-a61a8155ba88

Dieses Ergebnis wird jetzt zum Demokratietest des neu zu bildenden Berliner Senats für die SPD und die Grünen, während die PdL das Votum umsetzen will.

Da die Volksabstimmung bei der Bundestagswahl stattfand, gab es auch eine relativ hohe Wahlbeteiligung!

qbz 27.09.2021 08:51

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1625585)
Das Interview mit Henning Welsow irgendwo im Abendprogramm fand ich bezeichnend für den Niedergang dieser Partei. Wer indirekt dem Wähler unterstellt einfach zu blöd zu sein richtig zu wählen und in keinster Weise bereit ist zur Selbstreflexion hat es einfach nicht besser verdient.

Wenn man eben urbane Lifestyle Themen zu den Leuchtturminhalten erklärt und sich dann noch unmittelbar vor der Wahl in das außenpolitische Afghanistandesaster völlig deplatziert, der muss sich doch nicht wundern, dass man sehr viel Zuspruch verliert.

Für den Wählerverlust der PdL gibt es mehrere Gründe:

Es gibt eine deutliche sog. Wählerwanderung von der PdL zur SPD aus leicht erschliessbaren Gründen. Die Verluste der PdL "landeten" bei der SPD.

Natürlich hat auch der parteiinterne Konflikt um Sahra Wagenknecht / Lafontaine einen Einfluss gehabt, wie auch Welsow und Bartsch gestern abend im TV selbstkritisch erklärten (hast Du vielleicht überhört).

Desweiteren würde ich sagen, dass die PdL im Osten schon länger Wählerstimmen verliert, seit sie sich vom Image von einer "Ostpartei" zu einer gesamtdeutschen hinbewegt, ohne aber im Westen die Verluste im Osten ausgleichen zu können.

Die Medienkampagne gegen die PdL.

Persönlich finde ich es sehr gut, dass, wenn leider auch nur hauchdünn, eine linke Opposition im Bundestag vertreten ist. Wenigstens eine Partei im Bundestag, die gegen die Erhöhung der Verteidigungsetats und Auslandseinsätze der Bundeswehr im Bundestag ihre Stimme erhebt und für soziale Gerechtigkeit eintritt.

noam 27.09.2021 08:53

Sehe ich genauso. Man kann sich insbesondere bei der Erststimme und auch bei der Landesliste einmal in Ruhe anschauen welche Namen eigentlich hinter den (meistens) drei Buchstaben stehen.

Meistens kennt man ja nur seine Lokalparteigrößen und die der anderen gerade kleineren Parteien, die vielleicht nicht so viel Geld in Wahlkampf investieren können, gehen dann unter.

Bei uns ist es wie bei Matthias. Ich weiß nicht hat wann ich das letzte mal im Wahllokal war.


Wenn man da Angst vor familiärer Manipulation hat… naja. Komisches Familienbild. Ich denke dass die Peergroup wie auch die Familie ausreichend Einfluss auf die politische Meinungsbildung des einzelnen hat. Völlig unabhängig davon ob zuhause oder im Lokal gewählt wird. Wünschenswert wäre es allemal dass Politik und die dafür verantwortlichen ins Blickfeld von themenbasierten Diskussionen am Küchentisch oder im Freundeskreis rückt und damit das Interesse für Inhalte gestärkt wird und das meine Familie wählt schon immer CxU oder SPD ein Ende findet.

dr_big 27.09.2021 09:03

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1625621)
D.h. man würde bei einer Jamaika Regierung sozialpolitische Anliegen (wie höherer Mindestlohn, keine Anhebung des Rentenalters, sozial ausgewogene Steuerpolitik für die Ärmeren) für ein bisschen mehr Klimaschutz opfern. Damit wird man vermutlich keine grössere Zustimmung für den Klimaschutz in der Bevölkerung erreichen. Für die notwendigen Klimaschutzreformen bräuchte es IMHO auch die SPD.

Sozialpolitisch wäre Jamaika eine Katastrophe und umweltpolitisch könnten die Grünen in Jamaika auch nicht viel bewegen. Das wäre nichts weiter als Stillstand und somit der Weg ins Verderben.


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