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Hafu 25.06.2021 11:50

Zitat:

Zitat von lbu1979 (Beitrag 1608141)
...
Die Messlatte ist ja hoffentlich auch nicht an der Präsenzzeit in den Medien, sondern der Beitrag in den entsprechden Bereichen.

Sie ist ja nicht gestorben und hat auch noch ein paar Monate ein Bundestagsmandat, aber da sie sich klar gegen den Kuschelkurs von Lindner gegenüber Kemmerich gestellt hatte, als dieser sich von der AFD zum Ministerpräsidenten hat, würde ich Suding nicht mehr als prominentes Flagschiff der FDP einstufen.

Hafu 25.06.2021 12:07

Deutschlands Generationenkonflikt



Fast 40% der Wahlberechtigten in Deutschland sind mittlerweile über 60 Jahre alt.

Bei einer Wahl, die mit darüber entscheidet, wie es Deutschland und der Welt in 20, 30 oder 40 Jahren gehen wird, sind diejenigen die dies am meisten betrifft, nämlich unsere Kinder (und evt. Enkelkinder) noch gar nicht mitstimmungsberechtigt und diejenigen, die diese Zukunft gar nicht mehr betrifft, weil sie dann nicht mehr leben werden haben einen großen Einfluss auf den Ausgang der Wahl.

Mo77 25.06.2021 12:41

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608149)
Deutschlands Generationenkonflikt



Fast 40% der Wahlberechtigten in Deutschland sind mittlerweile über 60 Jahre alt.

Bei einer Wahl, die mit darüber entscheidet, wie es Deutschland und der Welt in 20, 30 oder 40 Jahren gehen wird, sind diejenigen die dies am meisten betrifft, nämlich unsere Kinder (und evt. Enkelkinder) noch gar nicht mitstimmungsberechtigt und diejenigen, die diese Zukunft gar nicht mehr betrifft, weil sie dann nicht mehr leben werden haben einen großen Einfluss auf den Ausgang der Wahl.

Ist halt das Prinzip der Wahlgleichheit gepaart mit einem Wahlmindestalter. An sich nichts was man ablehnen sollte.
Zudem wird der Bundeskanzler nicht direkt gewählt.

Mitsuha 25.06.2021 13:01

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1608153)
Ist halt das Prinzip der Wahlgleichheit gepaart mit einem Wahlmindestalter. An sich nichts was man ablehnen sollte.
Zudem wird der Bundeskanzler nicht direkt gewählt.

Es ist aber ein Unterschied, ob die Demographie in Deutschland wie ein Pyramide aussieht oder wie eine Urne.

Sobald man in Richtung Urne kommt, ist das "Alle ab 18 dürfen wählen" nicht mehr zeitgemäß. Aber niemand traut sich da ein Reformen ran, weil das ja Wählerstimmen kostet (genauso wie das Thema Fahrerlaubnis im Alter, welches einfach regelmäßig überprüft werden sollte, aber auch da traut sich keiner ran).

lbu1979 25.06.2021 13:15

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608147)
Sie ist ja nicht gestorben und hat auch noch ein paar Monate ein Bundestagsmandat, aber da sie sich klar gegen den Kuschelkurs von Lindner gegenüber Kemmerich gestellt hatte, als dieser sich von der AFD zum Ministerpräsidenten hat, würde ich Suding nicht mehr als prominentes Flagschiff der FDP einstufen.

Thema Kemmerich und das Verhalten der einzelnen Parteivorsitzenden ist sicherlich ein Kapitel für sich. Ich glaube sowohl AKK als auch Lindner haben (mussten?) sozial polemisch agieren und den Sachverhalt beenden wie er beended wurde. Auch wenn das z.B. die Karriere von AKK gekostet hat.
Vlt hätte etwas Pragmatismus und weniger Empörung der Sache gutgetan. Hab Verwandschaft in Thüringen, denke das Thema wird dort diametral zur nationalen Sicht gesehen.
Übrigens, Kemmerich wurde gerade wieder zum Landesvorsitzenden gewählt und schließt die Spitzenkandidatur nicht aus.

lbu1979 25.06.2021 13:32

Zitat:

Zitat von Mitsuha (Beitrag 1608155)
Es ist aber ein Unterschied, ob die Demographie in Deutschland wie ein Pyramide aussieht oder wie eine Urne.

Sobald man in Richtung Urne kommt, ist das "Alle ab 18 dürfen wählen" nicht mehr zeitgemäß. Aber niemand traut sich da ein Reformen ran, weil das ja Wählerstimmen kostet (genauso wie das Thema Fahrerlaubnis im Alter, welches einfach regelmäßig überprüft werden sollte, aber auch da traut sich keiner ran).


Ich denke auch, das eine Wahl ab 16 eine Überlegung sein könnte, dann müsste aber auch die Volljährigkeit angeglichen werden. Rechte und Pflichten sollten immer einhergehen.

Alles in allem ist es aber auch ein schwieriges Thema, gerade in jungen Jahren werden Sachen gerne einseitig betrachtet, ein schönes Bsp ist "Fridays for Future" - total gute Initiative und sicher ein notwendiger Schritt gewesen, aber die Radikalisierung der führenden Köpfe ist doch schon bedenklich und eine Indikation auf die Probleme bei einem runtergesetzten Wahlalter.
Geht man in die Richtung, könnte man über eine holistischere Bildung nachdenken, einfach um die ganze Bandbreite der Themen zu vermitteln und eindimensionale Einstellungen zu verhinden.
Das gilt auch meiner Sicht auch für alle Altersgruppen, die geäußerten Aussagen, wie Ältere würden sich nicht für die Probleme der folgenden Generationen interessieren halte ich in der breiten Masse für falsch.
Man sieht lediglich, das je erfahrener (älter) ein Mensch wird, er die Gesamtbreite der Konsequenzen sieht.

aequitas 25.06.2021 13:46

Zitat:

Zitat von lbu1979 (Beitrag 1608160)
Ich denke auch, das eine Wahl ab 16 eine Überlegung sein könnte, dann müsste aber auch die Volljährigkeit angeglichen werden. Rechte und Pflichten sollten immer einhergehen.

Alles in allem ist es aber auch ein schwieriges Thema, gerade in jungen Jahren werden Sachen gerne einseitig betrachtet, ein schönes Bsp ist "Fridays for Future" - total gute Initiative und sicher ein notwendiger Schritt gewesen, aber die Radikalisierung der führenden Köpfe ist doch schon bedenklich und eine Indikation auf die Probleme bei einem runtergesetzten Wahlalter.
Geht man in die Richtung, könnte man über eine holistischere Bildung nachdenken, einfach um die ganze Bandbreite der Themen zu vermitteln und eindimensionale Einstellungen zu verhinden.
Das gilt auch meiner Sicht auch für alle Altersgruppen, die geäußerten Aussagen, wie Ältere würden sich nicht für die Probleme der folgenden Generationen interessieren halte ich in der breiten Masse für falsch.
Man sieht lediglich, das je erfahrener (älter) ein Mensch wird, er die Gesamtbreite der Konsequenzen sieht.

Wahlalter hat erst einmal nichts mit "Volljährigkeit" oder Strafmündigkeit zu tun. Das kann und sollte man voneinander trennen. Jugendstrafrecht wird deshalb sogar teilweise bis 21 Jahre angewendet.

Einseitigkeit in Betrachtung von Themen kann man genauso auch älteren Menschen pauschal vorwerfen. Eine gewisse politische Grundbildung sollte und kann bis 16 Jahre vermittelt werden. Gerade vor dem Hintergrund der weiteren Lebenserwartung ist es wichtig, dass nicht erst mit 18 über die Zukunft bestimmt werden kann.

Gerade die FDP, aber auch die Grünen und Die Linke fordern die Herabsetzung des Wahlalters. Hoffentlich kommt mit einer neuen Regierung wieder etwas Fahrtwind in diese Richtung.

El Stupido 25.06.2021 13:57

Zitat:

Zitat von lbu1979 (Beitrag 1608156)
Thema Kemmerich und das Verhalten der einzelnen Parteivorsitzenden ist sicherlich ein Kapitel für sich. Ich glaube sowohl AKK als auch Lindner haben (mussten?) sozial polemisch agieren und den Sachverhalt beenden wie er beended wurde. Auch wenn das z.B. die Karriere von AKK gekostet hat.
Vlt hätte etwas Pragmatismus und weniger Empörung der Sache gutgetan. Hab Verwandschaft in Thüringen, denke das Thema wird dort diametral zur nationalen Sicht gesehen.
Übrigens, Kemmerich wurde gerade wieder zum Landesvorsitzenden gewählt und schließt die Spitzenkandidatur nicht aus.

Was wäre denn für dich etwas mehr Pragmatismus in diesem Zusammenhang gewesen? (Überhaupt nicht provokant gefragt, ehrliches Interesse!)
Aber warum bitte weniger Empörung? Was da gelaufen ist da kann man nur empört sein wenn man nicht gerade Anhänger*in von AfD oder zu Teilen der FDP ist.
Das das Thema in Thüringen anders gesehen wird als in der nationalen Sicht wundert mich auch nicht vergleiche ich z.B. Stimmenanteile der AFD bei der dortigen Landtagswahl mit den prognostizierten Anteilen der AFD im Bund.

Wenn es um die AFD geht wird oftmals die "Brandmauer nach rechts" genannt und was Kemmerich da gemacht hat war sich von Höcke & Co. den Bohrhammer anreichen lassen.

lbu1979 25.06.2021 14:16

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1608166)
Was wäre denn für dich etwas mehr Pragmatismus in diesem Zusammenhang gewesen? (Überhaupt nicht provokant gefragt, ehrliches Interesse!)
Aber warum bitte weniger Empörung? Was da gelaufen ist da kann man nur empört sein wenn man nicht gerade Anhänger*in von AfD oder zu Teilen der FDP ist.
Das das Thema in Thüringen anders gesehen wird als in der nationalen Sicht wundert mich auch nicht vergleiche ich z.B. Stimmenanteile der AFD bei der dortigen Landtagswahl mit den prognostizierten Anteilen der AFD im Bund.

Wenn es um die AFD geht wird oftmals die "Brandmauer nach rechts" genannt und was Kemmerich da gemacht hat war sich von Höcke & Co. den Bohrhammer anreichen lassen.

Nein verstehe es nicht als Provokation und will versuche meine Gedanken zu teilen.
Nur um das vorab klarzustellen, ich halte die AFD ebenfalls für eine nichtdemoktratische und nichtwählbare Partei, lehne ebenfalls viele Punkte ihrer Ziele ab!

Die AfD, und zwar nicht der rechte Flügel, sonder der gemäßigte Part, sind in vielen östlichen Bundesländern sehr anerkannt. Ich komme von da und meine gesamte Familie lebt noch dort, denke also das ich es auch persönlich einschätzen kann.
Teile meiner Familie sehen das die AfD viele Punkte anspricht die auch sie selber sehen und "fürchten". Daher die breite Akzeptanz der Partei dort. Die Hintergründe der Ängste und Befürchtungen sind sicher bereits ausführlich diskutiert.

Diese Brandmauer die Du erwähnt hast, ist etwas was in ideologischen Kreisen, bei Intelektuellen und in der breiten Presse gut ankommt, aber nicht hilft die Probleme zu lösen.

Jeder kategorische Ausschluss, jede generelle Schmähung der AfD, ist direkt und indirekt ein Schlag ins Gesicht von ca. 30% der ostdeutschen Bevölkerung.
Es wird nicht helfen, die Gesellschaft weiter zu trennen sondern nur Annäherung schafft erfolge. Und wenn das über diesen Weg passiert wäre, wäre es zumindest etwas worüber man nachdenken hätte können.
Hätte Kemmerich das Land nach vorn gebracht, würde die Akzeptanz für die AfD automatisch zurückgehen, oder die Partei würde sich ändern. Man sieht das schön in den Städten in "Ostdeutschland" wo es bereits einen Aufschwung gegeben hat, mit steigendem Wohlstand gehen die Ergebnisse der AfD zurück.

Stattdessen haben wir mit Ramelow einen Vertreter einer anderen extremen Partei, nur von der anderen Seite, auf der selben Position. Auch wenn Ramelow sicher ein eher gemäßigter und pragmatischer Mensch ist, muss er sich doch in wesentlichen Dingen seiner Führung unterordnen. Ich hab mir das am Sonntag beschlossene Programm der Linken durchgelesen, und für mich persönlich, wenn auch bei anderen Punkten, sehe ich es ähnlich gefährlich wie das Programm der AfD.

lbu1979 25.06.2021 14:20

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1608163)
Wahlalter hat erst einmal nichts mit "Volljährigkeit" oder Strafmündigkeit zu tun. Das kann und sollte man voneinander trennen. Jugendstrafrecht wird deshalb sogar teilweise bis 21 Jahre angewendet.

:) stimmt! und warum? weil man davon ausgeht das der Heranwachsende noch nicht fähig ist die Tragweite seiner Taten einzuschätzen und deshalb nur vermindert schuldfähig ist. Nach Deiner Logik sollte damit das Wahlalter eher auf 21 hochgesetzt werden, weil wenn jemand nicht fähig ist, für sein eigenes Verhalten Verantwortung zu übernehmen warum kann er dann eine Entscheidung für ein ganzes Land treffen?


Einseitigkeit in Betrachtung von Themen kann man genauso auch älteren Menschen pauschal vorwerfen. Eine gewisse politische Grundbildung sollte und kann bis 16 Jahre vermittelt werden. Gerade vor dem Hintergrund der weiteren Lebenserwartung ist es wichtig, dass nicht erst mit 18 über die Zukunft bestimmt werden kann. [/quote]

LBU1979 - Das passiert aber leider nicht, zumindest nicht breitflächig. Genau das muss gefördert werden, wie ich ja versucht hab auszudrücken.

Gerade die FDP, aber auch die Grünen und Die Linke fordern die Herabsetzung des Wahlalters. Hoffentlich kommt mit einer neuen Regierung wieder etwas Fahrtwind in diese Richtung.[/quote]

LBU1979 -Und sie hätten meine Stimme, wenn auch für die Bildung Sorge getragen wird!

Mitsuha 25.06.2021 15:41

Zitat:

Zitat von lbu1979 (Beitrag 1608160)
Man sieht lediglich, das je erfahrener (älter) ein Mensch wird, er die Gesamtbreite der Konsequenzen sieht.

Ich sehe im Alter zumeist folgende Dinge:
- ich wähl schon immer X, deshalb wähl ich weiter X (unabhängig davon, ob das Wahlprogramm demjenigen was bringt)
- Verbitterung über irgendwas, deshalb wird einfach was anderes gewählt (unabhängig davon, ob das Wahlprogramm demjenigen was bringt)
- ich mag die Visage von Y nicht, deshalb wähl ich die Partei nicht (unabhängig davon, ob das Wahlprogramm demjenigen was bringt)

Ich sag weder, dass das bereits ab 50 eintritt (kann aber durchaus sein) noch dass jeder ältere Mensch das so betrachtet (aber durchaus in der Mehrheit). Aber die Gesamtbreite der Konsequenzen können die Älteren genauso wenig abschätzen wie die (ganz) jungen. Die verstehen vieles auch gar nicht mehr (siehe Thema Leistungsschutzrecht).

Btw. ist das eigentlich deren Ernst?
https://www.heise.de/news/Laender-wo...m-6116452.html

Bleierpel 26.06.2021 09:34

SPON-Kommentar zum CDU-Programm:Radikal im Nichtstun
Wenn man in drei Monaten für dieses Programm stimmt, sind die Klimaziele definitiv nicht mehr erreichbar! Denn die notwendigen Maßnahmen und Anstrengungen, um die Ziele zu erreichen, werden immer größer.

Bleierpel 26.06.2021 09:36

Hier wird über die Analyse von Umfragen nett aufgezeigt, woran es der SPD, aber auch CDU und FDP, zu hapern scheint: Führung…

NBer 26.06.2021 10:45

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1608238)
.....Wenn man in drei Monaten für dieses Programm stimmt, sind die Klimaziele definitiv nicht mehr erreichbar! Denn die notwendigen Maßnahmen und Anstrengungen, um die Ziele zu erreichen, werden immer größer.

Das Problem...sagste im Wahlkampf die Wahrheit (Grüne - Benzin 16 Cent teurer) wirste nicht gewählt.
Was ich bei Wahlprogrammen sowieso Schwachsinn finde, jeder formuliert SEINE Maximalziele....als wenn jemand die absolute Mehrheit erringen würde und machen kann, was er will.
Ins Wahlprogramm gehören Aussagen welche eigenen Ziele auch in einer Koalition unverhandelbar sind (zb LINKE - keine Beteiligung am Kriegseinsätzen) und wo man mit anderen reden würde. DAS wäre ehrlich.

qbz 27.06.2021 07:45

Im Bundestagswahlkampf spielen die außenpolitischen Vorstellungen von Olaf Scholz (SPD), Armin Laschet (Union) und Annalena Baerbock (Bündnis 90/Grüne) kaum eine Rolle. Dabei wird einer von ihnen in die Fußstapfen von Angela Merkel treten müssen, die als Grand Dame der Außenpolitik bald die Weltbühne verlässt.

Bei einer Fragerunde der Münchner Sicherheitskonferenz im ARD-Hauptstadtstudio mussten sich alle drei Kandidaten neunzig Minuten lang den Fragen von Hauptstadtstudio-Leiterin Tina Hassel und dem Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, stellen.


Ich bin gerade dabei, mir folgende Interviews in kleinen Etappen anzuhören. Leider muss man sich die Antwort der anderen Parteien dazu denken, weil die nicht eingeladen sind, obwohl sie aktuell mehr Wähler repräsentieren als eine der anwesenden VertreterInnen.

Trimichi 27.06.2021 09:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1608284)

Ich bin gerade dabei, mir folgende Interviews in kleinen Etappen anzuhören. Leider muss man sich die Antwort der anderen Parteien dazu denken, weil die nicht eingeladen sind, obwohl sie aktuell mehr Wähler repräsentieren als eine der anwesenden VertreterInnen.

hallo qbz,

Dankeschön für die Verfügungstellung der beiden Quellen (links).

Auch ich habe heute nicht so viel zu tun, und glaube an deine Beschreibung der Inhalte und die damit verbundene, implizierte Wichtigkeit. Deswegen unterstütze ich dich nach Kräften, insofern, dass auch ich mir eine Meinung bilden möchte.

Zumindest ist es mMn richtig, sich näher mit den Inhalten zu befassen und/oder zu beschäftigen. Danke also auch für ein bisschen "Ergotherapie" heute, falls man so möchte.

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und hoffe, dass diese links auch von weiteren ForistInnen beachtet werden.

Liebe Grüße also, Gruss,
M. :)

P.S.: nachdem ich die erste, in dem TV-Interview gestellte Frage von den drei "amtierenden" Kanzlerkandidaten beantwortet erachte, so habe ich die bereits eine klar Meinung bilden können, wen ich wähle. Laschet wird es nicht sein, Bearbeck erst Recht nicht. Laschet lächelt diese Frage weg und beantworte sie nicht, Baerbock "kriecht den Amis in den A.". Von daher: wähle ich Olaf Scholz und erstmalig überhaupt die SPD.

qbz 27.06.2021 09:27

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1608284)
Im Bundestagswahlkampf spielen die außenpolitischen Vorstellungen von Olaf Scholz (SPD), Armin Laschet (Union) und Annalena Baerbock (Bündnis 90/Grüne) kaum eine Rolle. Dabei wird einer von ihnen in die Fußstapfen von Angela Merkel treten müssen, die als Grand Dame der Außenpolitik bald die Weltbühne verlässt.

Bei einer Fragerunde der Münchner Sicherheitskonferenz im ARD-Hauptstadtstudio mussten sich alle drei Kandidaten neunzig Minuten lang den Fragen von Hauptstadtstudio-Leiterin Tina Hassel und dem Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, stellen.


Ich bin gerade dabei, mir folgende Interviews in kleinen Etappen anzuhören. Leider muss man sich die Antwort der anderen Parteien dazu denken, weil die nicht eingeladen sind, obwohl sie aktuell mehr Wähler repräsentieren als eine der anwesenden VertreterInnen.

Nur ein paar erste Gedanken, die mir unmittelbar beim Anhören des ersten Teils durch den Kopf gingen.

Die BundeskanzlerbewerberInnen vermeiden konsequent das Wort "Krieg", auch wenn es um die Beteiligung der Bundeswehr an Kriegen im Ausland geht. Stattdessen heisst es verharmlosend: "Einsatz", "Stabilisierungsauftrag", "Mission", "Bündnisbeitrag", "Unterstützung", usf. Typisches Reframing, um zu umgehen, dass die Bundeswehr nach der Verfassung eine reine Verteidigungsarmee sein soll.

Alle Drei unterstützen direkt oder indirekt die Aufrüstung, die Erhöhung der Militäretats.

Mit der von allen geteilten Definition der transatlantischen Rolle DE und Europas als "Partnership in Leadership" überschätzen die EU, DE und FR ihre Rolle in der Welt und vor allem gegenüber Asien. Andere Länder lehnen es ab, wenn DE und die EU auf der Welt als "Leadership" agieren wollen. Eine Überschätzung der eigenen Rolle scheint mir keine gute Basis für freundschaftliche Beziehungen zu anderen Ländern.

DE soll mit FR in der EU politisch und militärisch eine bestimmende Rolle einnehmen. Einführung von Mehrheitsentscheidungen, gemeinsame Rüstungsprojekte, europäische Armee.

Die von Baerbock geforderte Einmischung in die Hongkong Konflikte hätte das Verhältnis sowie die Beziehungen der EU und DE zu China sehr wahrscheinlich deutlich verschlechtert und für die Hongkonger nichts gebracht, sondern nur den Konflikt zwischen Hongkong und China verschärft (Öl ins Feuer). Ähnliches gilt für die von ihr gefordete Aufgabe von Nordstream 2 (und der Ersatz durch amerikanisches Fracking Gas) im Verhältnis zu Russland.

Über die von allen Anwesenden unterstützte und komplett gescheiterte Syrien- oder Afghanistanpolitik wurde der Mantel des Schweigens ausgebreitet, trotz umfangreicher Statements in 2h.

El Stupido 28.06.2021 11:15

Zitat:

Zitat von lbu1979 (Beitrag 1608175)
(...)
Nur um das vorab klarzustellen, ich halte die AFD ebenfalls für eine nichtdemoktratische und nichtwählbare Partei, lehne ebenfalls viele Punkte ihrer Ziele ab!

:Blumen:

Zitat:

Die AfD, und zwar nicht der rechte Flügel, sonder der gemäßigte Part, sind in vielen östlichen Bundesländern sehr anerkannt. Ich komme von da und meine gesamte Familie lebt noch dort, denke also das ich es auch persönlich einschätzen kann.
Teile meiner Familie sehen das die AfD viele Punkte anspricht die auch sie selber sehen und "fürchten". Daher die breite Akzeptanz der Partei dort. Die Hintergründe der Ängste und Befürchtungen sind sicher bereits ausführlich diskutiert.
"Gemäßigter Part"? Gibt es den (noch)?
Kann man so einfach trennen zwischen Flügel und Nicht-Flügel?
Wer AfD wählt unterstützt eben auch den Flügel.
Womit spricht die AfD den Leuten denn aus der Seele?
Es wird Angst geschürt vor Zuwanderung und viele in den östlichen Bundesländern müssen erst mal Google Bildersuche bemühen wenn sie eine Frau mit Kopftuch sehen wollen.

Zitat:

(...)
Jeder kategorische Ausschluss, jede generelle Schmähung der AfD, ist direkt und indirekt ein Schlag ins Gesicht von ca. 30% der ostdeutschen Bevölkerung.
Es wird nicht helfen, die Gesellschaft weiter zu trennen sondern nur Annäherung schafft erfolge. Und wenn das über diesen Weg passiert wäre, wäre es zumindest etwas worüber man nachdenken hätte können.
Du schreibst selbst, dass du die AfD für "nichtdemokratisch" hälst. Aber weil lokal um die 30% sie wählen soll man dann bitte mal nicht so sein mit der Ausgrenzung? Weil das unfair wäre den Wähler*innen gegenüber?

Zitat:

(...)
Stattdessen haben wir mit Ramelow einen Vertreter einer anderen extremen Partei, nur von der anderen Seite, auf der selben Position. Auch wenn Ramelow sicher ein eher gemäßigter und pragmatischer Mensch ist, muss er sich doch in wesentlichen Dingen seiner Führung unterordnen. Ich hab mir das am Sonntag beschlossene Programm der Linken durchgelesen, und für mich persönlich, wenn auch bei anderen Punkten, sehe ich es ähnlich gefährlich wie das Programm der AfD.
Ich bin auch kein großer Fan von vielen Sachen der LINKE und schreibst ja selbst, dass du Ramelow als gemäßigt und pragmatisch siehst. In diesem Zusammenhang zu nennen ist aber Hufeisen par exellence

Hafu 28.06.2021 13:44

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1608294)
N... Ähnliches gilt für die von ihr gefordete Aufgabe von Nordstream 2 (und der Ersatz durch amerikanisches Fracking Gas) im Verhältnis zu Russland...

Hallo???

Jetzt unterstellst du Baerbock aber im Stil der Springerpresse eine Aussage, die sie so absolut nicht getätigt hat. Sie hat mit keiner Silbe gefordert, dass amerikanisches Fracking-Gas anstelle des zukünftig durch Nord-Stream2 fließenden Gases importiert werden soll.

Für mich war viel eher Laschets blauäugige Aussage zu NordStream2 erschreckend: Er betrachtet die Pipeline so wörtlich als "rein wirtschaftliches Projekt". Er sieht also weder die Bedrohung der Ukraine durch NordStream2, die von den bisher existierenden Pipelines einerseits in Form von Transitgebühren profitieren und die andererseits aktuell mit Stopp von Gaslieferungen aus Russland nicht erpresst werden können, ohne dass sich Russland gleichzeitig Lieferverpflichtungen gegenüber dem Westen drückt.
Auch dass eine Pipeline negative implikationen für den Kampf gegen Klimawandel und dem Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe hat, entgeht Laschets Wahrnehmung.

Weißer Hirsch 28.06.2021 14:07

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608534)
Für mich war viel eher Laschets blauäugige Aussage zu NordStream2 erschreckend: Er betrachtet die Pipeline so wörtlich als "rein wirtschaftliches Projekt". Er sieht also weder die Bedrohung der Ukraine durch NordStream2, die von den bisher existierenden Pipelines einerseits in Form von Transitgebühren profitieren und die andererseits aktuell mit Stopp von Gaslieferungen aus Russland nicht erpresst werden können, ohne dass sich Russland gleichzeitig Lieferverpflichtungen gegenüber dem Westen drückt.

Aus Sicht von D, und Laschet kandidiert als Kanzler für D, ist es auch ein wirtschaftliches Projekt. Es geht um die Sicherung unseres Energiebedarfes.

Ob eine zweite Pipeline potentiell politsch genutzt werden kann (oder dadurch eben die bisher existierende erste Pipeline) ist meiner Meinung nach nachrangig zu betrachten.

Der ganze Ukraine-Konflikt ist überhaupt erst durch die vom Westen vorangetriebene EU- und Nato-Osterweiterung entstanden. Ob der Auftritt von Habeck an der Grenze zur Ukraine ("Waffen zur Verteidigung, zur Selbstverteidigung kann man meiner Ansicht nach, Defensivwaffen, der Ukraine schwer verwehren") in diesem Kontext so clever war kann jeder selbst bewerten. Wenn das aber unsere zukünftige Linie in der Außenpolitik wird, wird es auch wirtschaftlich schwer für D. Denn neben Russland gibt es aus Sicht der Grünen noch viele andere Länder (USA, Naher Osten, China etc.) mit denen man aus verschiedenen Gründen nicht sprechen oder verhandeln darf.

qbz 28.06.2021 16:44

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608534)
Hallo???

Jetzt unterstellst du Baerbock aber im Stil der Springerpresse eine Aussage, die sie so absolut nicht getätigt hat. Sie hat mit keiner Silbe gefordert, dass amerikanisches Fracking-Gas anstelle des zukünftig durch Nord-Stream2 fließenden Gases importiert werden soll.
....

Ich habe ihre Ablehnung von Nordstream 2 in nur 1 kurzen Satz formuliert. Bitte um Nachsicht. Ja, sie sagte nichts dazu, was Ersatz für das russische Gas sein soll, aber jeder weiss, dass in der Konsequenz es USA-Fracking-Gas sein wird, was ich in dem Satz nicht unter den Tisch fallen lassen wollte.

Das ist nämlich in der bisherigen Diskussion um Nord Stream 2 oft genug angeführt worden, dass das Interesse der USA an einem Stopp von Nordstream 2 vor allem daran liegt, dass sie amerikanisches Gas (aus der dort in den letzten Jahrzehnten stark ausgeweiteten Fracking-Produktion) nach Europa liefern wollen. Die USA haben sogar angedroht, die am Bau beteiligten Firmen zu sanktionieren, was eine unverschämte Einmischung in den freien Handel zwischen DE und Russland darstellt. Mecklenburg-Vorpommern hat deswegen eine besondere Stiftung Nordstream 2 gegründet, um die angedrohten USA-Sanktionen zu umgehen. Und Scholz wiederum bot Trump an, Fracking Gas zu importieren als Ausgleich für den Verzicht auf Sanktionen.

Unbestritten ist doch, dass im Falle des Wegfalls von Nord Stream 2 der in DE und der EU benötigte Gasbedarf aus den USA den dann fehlenden russischen Import ersetzen wird. Niedersachsen hat in Stade ein Terminal errichtet, wo Fracking-Gas aus den USA künftig importiert wird.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...c-07bb7abd0cd1

Dass Klimaschützer beide Gas-Importe kritisieren, finde ich verständlich und unterstützenswert. Die Politik und die Wirtschaft muss bei einem Verzicht auf beide aber auch sicher begründen, ob das in den nächsten 10-20 Jahren überhaupt realistisch ist und ob ausreichend andere Energieträger zur Verfügung stehen bzw. alternativ geplant sind, was sie bisher nicht vermochte.

Mit Menschenrechten oder der Ukrainie hat der Pipeline Streit im Hintergrund am allerwenigsten zu tun. Man sucht einfach je nach Interessenlage nach vorgeschobenen Gründen.

Hafu 28.06.2021 17:14

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1608559)
Ich habe ihre Ablehnung von Nordstream 2 in nur 1 kurzen Satz formuliert. Bitte um Nachsicht. Ja, sie sagte nichts dazu, was Ersatz für das russische Gas sein soll, aber jeder weiss, dass in der Konsequenz es USA-Fracking-Gas sein wird, was ich in dem Satz nicht unter den Tisch fallen lassen wollte.

Du hast suggeriert, dass sie den Import von amerikanischem Fracking-Gas in irgendeiner Weise befürwortet. Und das ist falsch, weil das Baerbock (und die Grünen) selbstverständlich nicht befürworten.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1608559)
...
Unbestritten ist doch, dass im Falle des Wegfalls von Nord Stream 2 der benötigte Gasbedarf aus USA den russischen Import ersetzen wird. ... Die Politik und die Wirtschaft muss bei einem Verzicht auf beide aber auch sicher begründen, ob das in den nächsten 10-20 Jahren überhaupt realistisch ist und ob ausreichend andere Energieträger zur Verfügung stehen, was sie bisher nicht vermochte.

Wir decken seit Jahrzehnten unseren Gasbedarf über (landgebundene) Pipelines. In Zukunft wird (und muss) unser Gasbedarf substanziell sinken, weil der Anteil regenerativer Energien durch Ausbau von Windkraft und Solarkraft steigen muss und der Energiebedarf von Gebäuden sinken muss.
Wer also die Energiewende ernst nimmt und sich darum aktiv kümmert, der benötigt keine zusätzliche Erdgasleitung für russisches Erdgas und er benötigt auch kein Flüssiggas aus den USA.

Wer natürlich wie die Union nur so tut, als würde er sich um die Energiewende kümmern, faktisch aber kaum dafür konkrete Maßnahmen plant, für den könnte so eine Pipeline möglicherweise Sinn machen. Letztlich ist eine solche Politik aber eine Bankrotterklärung gegenüber dem Pariser Klimaschutzabkommen dessen formulierten Zielen zur Co2-Reduktion Deutschland verpflichtet ist.

Deinen genutzten Ausdruck "unbestritten ist jedoch" würde ich mal eben aufs Schärfste bestreiten.

Das DIW hält Nordstream2 jedenfalls für überflüssig.

Helios 28.06.2021 18:32

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1608559)
...........
und ob ausreichend andere Energieträger zur Verfügung stehen bzw. alternativ geplant sind, was sie bisher nicht vermochte.
..........

Wir haben genug Kohle - wenn alle Stricke reißen werden wieder Verkokungswerke gebaut, dort wird dann das Stadtgas gewonnen und in die regionalen Netze eingespeist - es hat leider einen geringeren Brennwert und es werden Unmengen an Kohle verkokst.
In den 70igern des vergangenen Jahrhunderts wurde das Stadtgas durch Erdgas ersetzt. Wer jetzt Erdgas runterfährt, weil es ihm co2-mäßig nicht in den Kram passt, hat nicht mehr alle Latten am Zaun :Lachen2:

Hafu 28.06.2021 19:50

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1608570)
...Wer jetzt Erdgas runterfährt, weil es ihm co2-mäßig nicht in den Kram passt, hat nicht mehr alle Latten am Zaun :Lachen2:

Ich weiß nicht, wie der Smilie in deinem Beitrag zu verstehen ist.

Unserer Erde passt das seit 200 Jahren stattfindende Verbrennen fossiler Energieträger nicht in den Kram.

Das Nichtfertigstellen einer Pipeline hat übrigens zunächst sehr wenig mit "Erdgas runterfahren" zu tun, sondern allenfalls damit, die Nutzung eines Brennstoffs nicht für die nächsten 20 bis 30 Jahren zu zementieren, der bei der Verbrennung gerade mal 20% weniger Co2 produziert als Benzin oder Heizöl und zusätzlich über Leckagen bei Produktion und Transport das im Vergleich zu Co2 25mal so klimaschädliche Methan in die Atmosphäre entlässt

qbz 28.06.2021 20:01

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608560)
.....
Wer also die Energiewende ernst nimmt und sich darum aktiv kümmert, der benötigt keine zusätzliche Erdgasleitung für russisches Erdgas und er benötigt auch kein Flüssiggas aus den USA.
.....

Wer sich das Interview mit Baerbock (ab Min. 57 zu Nordstream) und den anderen Bewerbern angehört hat, weiss, dass Baerbock rein politisch argumentiert, um Nordstream 2 abzulehnen. Sie führt aus, DE und die EU würde von Russland abhängig werden, was auch auschliesslich das Ziel von Putin wäre, um die Sanktionen gegenüber der Ukraine zu umgehen und nach der Fertigstellung von Nordstream die Pipeline durch die Ukraine abzustellen, wenn die Ukraine kein Wohlverhalten zeigen würde. Das würde die Souveränität der EU gefährden, weil niemand im Winter einfach auf das durchgeleitete Gas verzichten könne. Sie führt ausserdem weitere Gründe an wie den Tiergarten Mord oder die Entführung in Weissrussland, um kein Gas aus Russland zu importieren. Sie nennt hingegen nicht einen einzigen ökologischen Grund oder ein Argument, weshalb DE und die EU weder das Gas aus Russland noch das aus den USA benötigen.

Wenn DE und die EU das Gas nicht brauchen, weil es genug regenerative Energien gibt, kann DE oder die EU doch auch nicht von russischem Gas abhängig werden. Solange DE und die EU aber das Gas brauchen, wird der Bedarf aus den USA ersetzt, wenn kein Gas über Nordstream 2 kommt. Logisch. Alles andere sind doch verbale Ausweichdiskussionen und -themen.

Dass Grüne Landtagsabgeordnete an anderer Stelle sich gegen die LNG-Terminals in Niedersachsen wenden, heisst lange nicht, dass das im Bund oder in einer neuen Bundesregierung auch passieren muss. Es gibt genug Beispiele, wie z.B. der wegen des Autobahnbaus abgeholzte Wald, wo sich die Grünen in der Regierung gegen ihre vorigen Beschlüsse stellen.

hanse987 28.06.2021 20:11

Hafu, was ist denn für dich aktuell die optimale Heizung?

deralexxx 28.06.2021 21:37

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1608586)
Hafu, was ist denn für dich aktuell die optimale Heizung?

Definiere optimal? Optimal für wen? Optimiert auf Wirtschaftlichkeit? Umweltschutz?

noam 28.06.2021 21:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1608585)
Wenn DE und die EU das Gas nicht brauchen, weil es genug regenerative Energien gibt, kann DE oder die EU doch auch nicht von russischem Gas abhängig werden. Solange DE und die EU aber das Gas brauchen, wird der Bedarf aus den USA ersetzt, wenn kein Gas über Nordstream 2 kommt. Logisch. Alles andere sind doch verbale Ausweichdiskussionen und -themen.

Wobei man hier anmerken muss, dass das Gas aus den USA ja nicht nur FrackingGas ist und damit höchst zweifelhaft hergestellt wird, sondern auch über den Seeweg mit schwerölgetriebenen Gigatankern zu uns findet. Diese verpesten ja nicht nur durch ihre unglaublichen Emissionen die Umwelt sondern bergen auch eine unglaubliche ökologische Gefahr im Falle einer Havarie.

Eine klare Pest oder Cholera Entscheidung solange man auf einen Gasimport angewiesen ist

aequitas 29.06.2021 09:34

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608560)

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1608585)
Wer sich das Interview mit Baerbock (ab Min. 57 zu Nordstream) und den anderen Bewerbern angehört hat, weiss, dass Baerbock rein politisch argumentiert, um Nordstream 2 abzulehnen. Sie führt aus, DE und die EU würde von Russland abhängig werden, was auch auschliesslich das Ziel von Putin wäre, um die Sanktionen gegenüber der Ukraine zu umgehen und nach der Fertigstellung von Nordstream die Pipeline durch die Ukraine abzustellen, wenn die Ukraine kein Wohlverhalten zeigen würde. Das würde die Souveränität der EU gefährden, weil niemand im Winter einfach auf das durchgeleitete Gas verzichten könne. Sie führt ausserdem weitere Gründe an wie den Tiergarten Mord oder die Entführung in Weissrussland, um kein Gas aus Russland zu importieren. Sie nennt hingegen nicht einen einzigen ökologischen Grund oder ein Argument, weshalb DE und die EU weder das Gas aus Russland noch das aus den USA benötigen.

Natürlich ist es auch politisch und das ist auch richtig. Nordstream 2 darf es politisch nicht geben. Dass qbz und die Russlandfreunde von Die Linke das anders sehen überrascht nicht.

qbz 29.06.2021 12:06

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1608686)
Natürlich ist es auch politisch und das ist auch richtig. Nordstream 2 darf es politisch nicht geben. Dass qbz und die Russlandfreunde von Die Linke das anders sehen überrascht nicht.

Für Interessierte ein diskussions- und bedenkenswerter Artikel:
Barbarossa im Wunderland. 22. Juni 1941. Was haben wir 80 Jahre nach dem Beginn des deutschen Angriffskrieges gegen die Sowjetunion aus der Geschichte gelernt?

Hafu 29.06.2021 13:09

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1608586)
Hafu, was ist denn für dich aktuell die optimale Heizung?

Die optimale Heizung besteht IMHO aus guter Gebäudedämmung, ggf. ein Belüftungssystem mit Wärmetauscher, und dann noch z.B. 'ne passend dimensionierte Wärmepumpe.

Dort wo es enge Bebauung gibt, machen fast immer Fernwärmesysteme Sinn, gespeist entweder aus z.b. Abwärme von Industriebetrieben, die sonst oft ungenützt verloren geht oder im ländlicheren Bereich aus Biogasanlagen.

Bei uns auf dem Dach stehen auch seit 15 Jahren 20qm Solar-Kollektoren, die zwar mittlerweile eher unpopulär geworden sind, weil man heutzutage Dachflächen lieber komplett für Photovoltaik nutzt, die durch gigantischen Preisverfall immer attraktiver geworden ist und die sich leichter montieren lässt. Trotzdem habe ich die Investition in Kollektoren und Pufferspeicher nicht bereut, da bei uns von Ende Febuar bis ca. Mitte Oktober die Heizung dadurch überflüssig geworden ist.

Hafu 29.06.2021 13:17

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1608585)
... dass Baerbock rein politisch argumentiert, um Nordstream 2 abzulehnen. Sie führt aus, DE und die EU würde von Russland abhängig werden, was auch auschliesslich das Ziel von Putin wäre, um die Sanktionen gegenüber der Ukraine zu umgehen und nach der Fertigstellung von Nordstream die Pipeline durch die Ukraine abzustellen, wenn die Ukraine kein Wohlverhalten zeigen würde. Das würde die Souveränität der EU gefährden, weil niemand im Winter einfach auf das durchgeleitete Gas verzichten könne. Sie führt ausserdem weitere Gründe an wie den Tiergarten Mord oder die Entführung in Weissrussland, um kein Gas aus Russland zu importieren. Sie nennt hingegen nicht einen einzigen ökologischen Grund oder ein Argument, weshalb DE und die EU weder das Gas aus Russland noch das aus den USA benötigen.
...

In dem Triell am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz ging es nunmal thematisch abgegrenzt um Außenpolitik und um Sicherheitsfragen. Wenn Baerbock in diesem Kontext mit ökologischen Argumenten gegen Nordstream2 argumentiert hätte, dann hätte sie das Thema verfehlt.

Genau eine solche Thema-Verfehlung hat Laschet begangen, wenn er wirklich glaubt, dass es im Zusammenhang mit Nordstream2 nur wirtschaftliche Gründe für Deutschland gibt und es keine sicherheitspolitische Fragen und Probleme beim Bezug von Erdgas in großem Stil aus einem nicht-demokratischen Staat gäbe.

Hafu 29.06.2021 13:24

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1608686)
Natürlich ist es auch politisch und das ist auch richtig. Nordstream 2 darf es politisch nicht geben. Dass qbz und die Russlandfreunde von Die Linke das anders sehen überrascht nicht.

Dass wir bei politischen Themen nochmal gemeinsame Schnittmengen finden.:Blumen:

Vielleicht wird es ja doch was mit einer Jamaika-Koalition in drei Monaten. 'Die jüngsten Umfrageergebnisse mit stabiler FDP und erstarkter SPD legen das ja fast nahe als einzige Option, um einem konzeptlosen Weiterwursteln unter einem v.a. von den Rentnern dieser Republik unterstütztem Kanzler Laschet zu entgehen.
Lindner würde sich einer Jamaika-Koalition heute sicher nicht mehr verschließen wie noch vor vier Jahren.

Mitsuha 29.06.2021 13:29

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608737)
Dass wir bei politischen Themen nochmal gemeinsame Schnittmengen finden.:Blumen:

Vielleicht wird es ja doch was mit einer Jamaika-Koalition in drei Monaten. 'Die jüngsten Umfrageergebnisse mit stabiler FDP und erstarkter SPD legen das ja fast nahe als einzige Option, um einem konzeptlosen Weiterwursteln unter einem v.a. von den Rentnern dieser Republik unterstütztem Kanzler Laschet zu entgehen.
Lindner würde sich einer Jamaika-Koalition heute sicher nicht mehr verschließen wie noch vor vier Jahren.

Falls es eine Koalition schwarz-grün gibt (egal ob mit Unterstützung anderer Parteien oder so als "große" Koalition), dann eh nur mit schwarzem Kanzler. Das haben führende schwarze Politiker doch schon klar gemacht.

Und ehrlich: die Grünen sollten sich auf sowas nicht einlassen. Es wäre Betrug an den eigenen Wählern, für die Schwarzen den Bückknecht zu spielen.

El Stupido 29.06.2021 13:31

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608737)
(...)
Lindner würde sich einer Jamaika-Koalition heute sicher nicht mehr verschließen wie noch vor vier Jahren.

Hierzu recht aktuell:

Zitat:

(...) Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner knüpft eine mögliche Dreier-Koalition mit Union und Grünen an die Bedingung, den Grünen nicht das Finanzministerium zu überlassen. Auf die Frage, ob er selbst Finanzminister werden wolle, sagte Lindner der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Wenn es die Möglichkeit der Gestaltung gibt, dann scheue ich schwierige Aufgaben nicht und stünde zur Verfügung." Dann fügte er hinzu: "Gewiss würde die FDP die Verantwortung für die Staatsfinanzen nicht den Grünen überlassen."(...)

aequitas 29.06.2021 13:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608737)
Vielleicht wird es ja doch was mit einer Jamaika-Koalition in drei Monaten. 'Die jüngsten Umfrageergebnisse mit stabiler FDP und erstarkter SPD legen das ja fast nahe als einzige Option, um einem konzeptlosen Weiterwursteln unter einem v.a. von den Rentnern dieser Republik unterstütztem Kanzler Laschet zu entgehen.
Lindner würde sich einer Jamaika-Koalition heute sicher nicht mehr verschließen wie noch vor vier Jahren.

Aber Jamaika würde doch genau das bedeuten: ein Weiter-so mit Laschet.

Es wäre durchaus auch noch vorstellbar, dass die SPD die Grünen einholt und es eine rot-geführte Ampel geben könnte. Daran könnte einen großen Gefallen finden, wenn die SPD es endlich mal schafft Reformen voranzubringen.

Sollten die Grünen weiter in jedes Fettnäpfchen tappen (Baerbocks "Plagiate" in ihrem neuen Buch), dann könnte es immer schwerer mit der Führung einer Koalition durch die Grünen werden.

Hafu 29.06.2021 14:27

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1608746)
Aber Jamaika würde doch genau das bedeuten: ein Weiter-so mit Laschet.
...

Äh, stimmt. Ich hatte rot-grün-gelb im Hinterkopf. Das heißt ja dann Ampel-Koalition und nicht Jamaika.:Maso:

In Flaggenkunde war ich noch nie besonders stark.

zahnkranz 29.06.2021 14:37

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608730)
im ländlicheren Bereich aus Biogasanlagen.

Das ist echt eine Gratwanderung. Biogas ist nicht beliebig skalierbar. Schon jetzt leiden die Insekten unter den Monokulturen, wobei teils ein Umdenken stattfindet. Zumindest bei und in Stadtnähe werden von einigen Bauern Blühstreifen angelegt, wobei dies viel Überzeugungsarbeit war, da aus Sicht der Bauern Ackerfläche 'geopfert' wird. Honigbienen haben eine große Lobby, aber die anderen Insekten? Hummeln, Wildbienen, Käfer, ... Es ist zwar nur ein kleiner Beitrag, aber wir haben angefangen gezielt Wildbienen im Garten anzusiedeln.

Man denkt ja, in ländlichen Gegenden geht es den Insekten besonders gut. Leider ist genau das oft nicht der Fall.

Hafu 29.06.2021 15:40

Zitat:

Zitat von zahnkranz (Beitrag 1608762)
Das ist echt eine Gratwanderung. Biogas ist nicht beliebig skalierbar. ...

Das mit der begrenzten Skalierbarkeit ist selbstverständlich richtig. Ökologisch perfekt sind Biogasanlagen überall dort, wo Abfälle verarbeiten werden, die ohne Biogasnutzung einfach so verrotten würden.
In dem Augenblick, in dem extra Monokulturen aus z.B. Raps oder Mais angepflanzt und womöglich sogar Wälder gerodet werden müssen, um Biomasse zur Biogasproduktion zu produzieren wird es problematisch und wird zur ökologischen Sackgasse wie die Erfahrungen mit Biosprit aus der Vergangenheit belegen.

Aber überall dort, wo ohnehin Landwirtschaft betrieben wird, entsteht zwangsläufig sowohl bei Viehwirtschaft als auch beim Anbau von Nutzpflanzen auf herkömmlichen Weg nicht nutzbare Biomasse, die man in kleineren dezentralen Anlagen zu Biogas weiterverarbeiten kann und ins Erdgasnetz einspeisen oder in Blockheizkraftwerken verbrennen kann.
Die dabei entstehende Abwärme ist ohne Anschluss an ein Fernwärmenetz für den produzierenden Hof meist kaum nutzbar. Da Deutschland dicht genug besiedelt ist, wäre es aber technisch problemlos möglich (wie auch in vielen Ortschaften neuerdings praktiziert) damit andere Häuser zu heizen.

qbz 29.06.2021 15:51

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608732)
.....
Genau eine solche Thema-Verfehlung hat Laschet begangen, wenn er wirklich glaubt, dass es im Zusammenhang mit Nordstream2 nur wirtschaftliche Gründe für Deutschland gibt und es keine sicherheitspolitische Fragen und Probleme beim Bezug von Erdgas in großem Stil aus einem nicht-demokratischen Staat gäbe.

Ist Dir bekannt, dass DE 36 % seiner Erdölimporte aus Russland über die Pipeline "Druschba" bezieht und andere Teile aus Norwegen und Libyen (by the way auch nicht gerade bekannt für seine demokratischen Verhältnisse)? Wollte Russland DE erpressen, könnte es genau so gut jetzt schon das Erdöl jederzeit kappen bzw. das androhen. Beides wird es natürlich nicht tun, weder Öl noch zukünftig Gas stoppen, weil es existentiell auf den Verkauf seiner Rohstoffe angewiesen ist. Insofern bedient Baerbock einfach nur antirussische Stimmung in dem Interview wie früher im Kalten Krieg üblich.


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