Klugschnacker |
12.12.2021 21:54 |
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1638253)
Auch finde ich es bemerkenswert und überraschend, daß ich in den letzten Wochen sogar von Bekannten, die an sich hinter den Maßnahmen standen und Corona ernst nehmen, zunehmend Unverständnis für die Kampagnen gegen die Ungeimpften bis hin zu Auswanderungsgedanken höre.
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Hast Du ein Beispiel für eine dieser "Kampagnen gegen die Ungeimpften"? Mir ist nicht klar, was Du mit diesem Begriff meinst.
Ich habe viel Verständnis für eine bestimmte Sorte Ungeimpfter. Tatsächlich dachten wohl die meisten von uns bis vor ein paar Wochen, es seien nun genug Menschen geimpft, die Pandemie läuft aus, und wer sich weiterhin nicht impfen lassen will, gefährdet überwiegend nur sich selbst. Das erschien mir als einigermaßen akzeptabel, so wie ich auch Kettenraucher oder Extrembergsteiger zu akzeptieren habe.
Die Rahmenbedingungen haben sich dann jedoch geändert, wie hier alle wissen. Die vierte Welle kam. Mit ihr schwand die Toleranz gegenüber dem Nichtimpfen, was sachlich aus meiner Sicht leicht nachvollziehbar ist. Es handelt sich eben nicht nur um eine private, sondern zu einem erheblichen Teil auch um eine gesellschaftliche Angelegenheit.
Nun wendet sich erneut das Blatt. Wenn Omikron kommt und außerdem noch etwas Pech, dann besteht Anlass, sich ernsthafte Sorgen um die Nichtgeimpften zu machen. Denn für einen Impfschutz gegen diese Variante braucht es nach meinem Verständnis mehrere Impfungen und damit etwas Zeit. Zeit ist aber etwas, was ihnen nun davonrennt. Denn Omikron kommt sehr schnell.
Kurz: Meine Haltung gegenüber nicht geimpften Mitmenschen hat verschiedene Phasen durchlebt. Im Moment überwiegt die Sorge vor dem, was ihnen vielleicht bevorsteht. Dass die Ungeimpften diese Haltung als Gängelung, als "Kampagne" oder sozialen Terror empfinden, ist aus meiner Sicht eines der Missverständnisse der laufenden Pandemie.
:Blumen:
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