Zitat:
Zitat von Triasven
(Beitrag 1526405)
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Dennoch waren sie in dem Maße falsch, und das war bereits zum 23.3. klar....
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Zu dem Zeitpunkt war genau genommen gar nichts klar, denn dazu wusste man viel zu wenig von dem Virus. Es gab das Beispiel asiatischer Länder wie Südkorea, Singapur oder Taiwan, die relativ gut mit der Epidemie zurecht kamen, aber wie sehr das flächendeckende Tragen von Masken und die datenschutzrechtlich bedenklichen Apps zu diesen vergleichsweise guten Zahlen beigetragen hatte, konnte kein Experte (damals und heute) beziffern
Zitat:
Zitat von Triasven
(Beitrag 1526405)
...Ich behaupte, dass unsre Regierung am 23.3. das harte Kontaktverbot und die Ladenschliessungen aus rein emotionalen Gesichtspunkten nachgeschoben hat.
Eine Woche davor wurden die Schulen geschlossen und die Kontaktreduzierung empfohlen. Das hätte völlig gereicht.
Dann kommt jedoch der Kurz mit seinen Knallhartmethoden und imponiert dem Söder. Gleichzeitig fahren LKW‘s in Italien auf und die Jugendlichen scheissen auf die Kontaktempfehlungen. Dazu bombardiert das Volksmedium „bild“ mit immer krasseren Live Tickern die Gehirne der Zuhause Gebliebenen.
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Da muss ich dir mal recht geben.:Blumen:
Von der schnellen Eskalation der Maßnahmen, ohne die Wirkung der Anfang März getroffenen Maßnahmen abzuwarten, habe ich (aus dem Bauch heraus) auch nicht besonders viel gehalten (und das hier in diesem Thread glaube ich auch mehrfach geschrieben).
Aber die Bevölkerung hat sich damals in der Mehrheit härtere Maßnahmen gewünscht und manche Politiker mit Gefühl für die Stimmung in der Bevölkerung haben diesem Wunsch eben entsprochen (und wurden dafür mit steigenden Zustimmungswerten in Umfragen gefeiert). Das ist eben auch Demokratie.
Immerhin sollte man aber auch nicht vergessen, dass der angebliche Lockdown in der deutschen Variante gar keiner war und ist: Wir dürfen im Gegensatz zu Spaniern, Italienern und Franzosen weiter joggen, radfahren, spazierengehen, einkaufen. Für mich und meine Familie hat sich genau genommen seit dem 8.3. nicht wirklich was verändert. Für viele hier im Forum dürfte es ähnlich gewesen sein. Natürlich wäre die Situation eine andere, wenn ich ein Cafe betreiben würde.
Und ich hätte mein Bauchgefühl von damals, dass Versammlungsverbote in Verbindung mit überzeugenden Handlungsempfehlungen zum social distancing für eine relevante infekteindämmung in einer freiebn Gesellschaft ausreichen
könnten, auch nicht mit Studien und harten Faktenbelegen können, so dass es sinnbefreit ist, in der derzeitigen immer noch sehr unsicheren und labilen Epidemie-Situation altklug die jüngste Vergangenheit zu analysieren.
Warten wir mal ab, wie es weitergeht, wenn in Kürze erste Schulen wieder mit dem Unterricht beginnen, Sportvereine einzelne Angebote anbieten dürfen (mit letzterem rechne ich in ca. 2 Wochen). Wenn dann die Infektzahlen stabil bleiben, wird es zweifellos auch weitere Lockerungen geben mit Wiederöffnung von Kitas und einzelner gastronomischer Betriebe unter Hygiene-Auflagen.
Ich finde im Augenblick die Zukunft spannender als die Vergangenheit.