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noam 21.12.2020 21:28

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1574623)
Das sind zwei völlig unterschiedlich gelagerte Fallkonstellationen.

Ich willige ein zu einer Handlung in diesem Fall GV und dann auch noch ungeschützt.

Das andere ist eine (zumindest potentielle) gefährliche Körperverletzung, ein vollkommen passiver Akt ohne Einwilligung.

Entweder habe ich dich falsch verstanden, oder du hast leider ein vom deutschen Rechtssystem abweichendes Rechtsempfinden.

Wenn ich HIV positiv bin und das wissentlich verschweige und dann die bekannteste aller Übertragungsarten, nämlich den ungeschützten Geschlechtsverkehr, vollziehe, dann begehe ich eine bedingt vorsätzliche (je nach dem ob strafrechtlich gedacht der Erfolg eintritt / eine Ansteckung geschieht) versuchte oder vollendete gefährliche Körperverletzung, da ich die Infektion meines Sexualpartners billigend in Kauf nehme.




Wenn ich aber davon ausgehe, dass ich kein Corona habe und jemanden Anhuste, um ihn zu erschrecken, kann man im nachgewiesenen Ansteckungsfall davon ausgehen, dass der Anhuster eine fährlässige Körperverletztung begangen hat. Natürlich nur wenn man nachweisen kann, dass B genau durch dieses Anhusten von A infiziert wurde und nicht anders.




Das beide Verhalten natürlich völlig daneben sind steht dabei außer Frage.

NBer 21.12.2020 22:31

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1574656)
......Wenn ich aber davon ausgehe, dass ich kein Corona habe und jemanden Anhuste, um ihn zu erschrecken, kann man im nachgewiesenen Ansteckungsfall davon ausgehen, dass der Anhuster eine fährlässige Körperverletztung begangen hat. Natürlich nur wenn man nachweisen kann, dass B genau durch dieses Anhusten von A infiziert wurde und nicht anders......

und wenn nicht bleibt noch das vortäuschen einer straftat oder allgemein eine belästigung als ordnungswidrigkeit. kommt natürlich alles auf den richter an dann......

noam 21.12.2020 22:47

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1574659)
und wenn nicht bleibt noch das vortäuschen einer straftat oder allgemein eine belästigung als ordnungswidrigkeit. kommt natürlich alles auf den richter an dann......

Ohne jetzt eine Empfehlung aussprechen zu wollen, würde ich den gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff auf meine körperliche Unversehrtheit mit einer Respekts- oder Ordnungsschelle akut beenden, dafür je nach Einsichtsverhalten vom Erstatten einer Strafanzeige absehen.

Vortäuschen einer Straftat ist Tatbestandsmäßig nicht erfüllt, da hier die Behörde getäuscht werden muss und nicht das Opfer. Ich würde als Auffangtatbestand hier eher die Beleidigung analog wie beim Anspucken sehen.

Hafu 22.12.2020 07:23

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1574664)
Ohne jetzt eine Empfehlung aussprechen zu wollen, würde ich den gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff auf meine körperliche Unversehrtheit mit einer Respekts- oder Ordnungsschelle akut beenden, dafür je nach Einsichtsverhalten vom Erstatten einer Strafanzeige absehen.

Vortäuschen einer Straftat ist Tatbestandsmäßig nicht erfüllt, da hier die Behörde getäuscht werden muss und nicht das Opfer. Ich würde als Auffangtatbestand hier eher die Beleidigung analog wie beim Anspucken sehen.

Rechtspraxis (gibt ja schon einige Verfahren und Urteile deshalb):
in Pforzheim wertete eine Richterin zweimaliges Anhusten und Unterschreiten des Mindestabstandes in einem Supermarkt als "tätliche Beleidigung" und belegte es mit einem Monatslohn Strafe (im konkreten Fall 2700,-€).

Im Kontext der Pandemie und der Angst, die die meisten Menschen vor Covid-19 haben entspricht diese relativ hohe Strafe durchaus meinem Rechtsempfinden.

Canumarama 22.12.2020 07:24

Die Hälfte aller Corona-Positiven ist nicht ansteckend
Wieder bestätigt eine seriöse Quelle, was bislang als Verschwörungstheorie galt: Eine Vielzahl von Corona-Positiven soll nicht ansteckend sein – vom RKI wünsche man sich diesbezüglich „mehr Mut”.

Berlin.
Es ist kein Geringerer als der Hersteller der viel diskutierten PCR-Tests persönlich, der in einem aktuellen Interview Erstaunliches zu Protokoll gibt. Olfert Landt ist Geschäftsführer des Berliner Unternehmens TIB Molbiol, das die Tests produziert. Aktuell bis zu zwei Millionen Stück pro Woche, wie der Firmenchef dem Nordkurier bestätigte.

Kurz vorweg: Dass ein positiver PCR-Test zunächst keinen Aufschluss darüber gibt, ob jemand an Covid-19 erkranken wird und entsprechende Symptome auftreten, ist unbestritten. Seit Wochen wird von Maßnahmen-Kritikern in der Corona-Debatte aber auch eindringlich darauf hingewiesen, dass die PCR-Methode – vereinfacht ausgedrückt – so empfindlich ist, dass sie selbst minimalste Spuren des SarsCov2-Erregers nachweist und deshalb nichts über die reale Ansteckungsgefahr, die von Getesteten ohne Symptome ausgeht, aussagen kann.

Die Hälfte der positiv Getesteten „nicht infektiös”
Horrorzahlen, Fall-Explosionen und nicht zuletzt auf dieser Datenbasis beschlossene Maßnahmen wie der aktuelle Lockdown fußen damit auf einer riesigen Masse positiver Testergebnisse, die ein vollkommen unrealistisches Gefahrenszenario abbildet – so die Schlussfolgerung, die kritische Wissenschaftler und Querdenker bereits seit Monaten daraus ziehen und verbreiten. Natürlich unter harscher Kritik „seriöser” Wissenschaftler.

Dass ausgerechnet der Hersteller der PCR-Tests und wissenschaftlicher Weggefährte von Chef-Virologe Christian Drosten nun jene These unterstützt, die bislang als illegitime Verharmlosung galt, ist da schon eine Überraschung. In einem Interview mit der Fuldaer Zeitung betont Olfert Landt zunächst, dass er PCR-Tests nach wie vor für absolut geeignet hält, die Pandemie-Situation und Fallzahlen zu überwachen. Er sagt aber auch, dass seiner Einschätzung nach die Hälfte aller positiv getesteten Personen nicht infektiös sei. Um gefährlich für Dritte zu sein, müsse man „100 Mal mehr Viruslast in sich tragen als die Nachweisgrenze der Tests”.

„Testergebnisse mit Bewertung herausgeben”
Landt spricht sich in der Fuldaer Zeitung deshalb auch für ein Umdenken bei den Behörden aus: „Es wäre klug, wenn man die Testergebnisse mit einer Bewertung herausgeben würde.” Wenn eine Person zwar positiv auf das Coronavirus getestet wurde, aber gar nicht oder nur wenig infektiös sei, dann könnten die Behörden beispielsweise aussprechen, dass Kontakte vermieden werden sollen. Eine Quarantäne würde nur dann angeordnet, wenn die Ansteckungsgefahr wirklich hoch ist. „Das traut man sich leider in der Öffentlichkeit nicht”, sagt Landt, der sich laut Fuldaer Zeitung vom Robert Koch-Institut diesbezüglich „mehr Mut“ wünscht.

Drosten-Statement zur PCR-Methode
In einem Interview aus dem Jahr 2014, in dem Charité-Virologe Christian Drosten vom Magazin „Wirtschaftswoche” zum damals grassierenden MERS-Virus befragt wurde, hatte der Chefberater der Bundesregierung in der aktuellen Coronakrise zum Thema PCR-Tests übrigens selbst gesagt: „Die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall. Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten.” So ließe sich die Explosion der Fallzahlen in Saudi-Arabien erklären. Drosten damals weiter: „Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hochgekocht haben.”

https://www.nordkurier.de/politik-un...241827212.html

Stefan 22.12.2020 08:00

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1574669)
Die Hälfte aller Corona-Positiven ist nicht ansteckend
Wieder bestätigt eine seriöse Quelle, was bislang als Verschwörungstheorie galt: Eine Vielzahl von Corona-Positiven soll nicht ansteckend sein – vom RKI wünsche man sich diesbezüglich „mehr Mut”.

Ist das auch Deine Meinung? Auch seriöse Quellen sagen das schon lange. Aber was ist mit der anderen Hälfte der Corona-Positiven? Irgendwer muss ja ansteckend sein, sonst wären wir nicht bei den aktuellen Zahlen.

merz 22.12.2020 08:20

die Unterscheidung von infiziert und infektiös gehört doch mittlerweile zum Basiswissen, was ist genau daran jetzt interessant?


m.

Trimichi 22.12.2020 08:24

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1572514)
Ja da hast du recht. Beim Beispiel Trimichi vs Lucy war es aber auch sehr einfach! :Cheese:

Apropos: wie geht es Lucy, hoffe alles ist gut gegangen.

Man darf ja, wie wir nun seit vorgestern wissen, dank Prof. Drosten, dem Internet und LidlRacer, auch in der Wissenschaft und als Wissenschaftler und Forscher unterschiedlicher Ansichten sein.

Nur mal als Beispiel: wenn ein Professor seine neuen Forschungsergebnisse vorstellt, sagen wir im Rahmen eines Vortrags der Scientiffic Community, so ist es durchaus Usus Korrelationskoeffizienten zu diskutieren, die Methode der Datenerhebung detailliert offenzulegen was eigentlich als selbstverständlich gilt, na freilich. Und im Zuge solcher Diskurse vor Fachpublikum laufen auch C4-Profs bisweilen auf und ab, wenn methodische Mängel angesprochen werden, die ganze Forschungsergebnisse zu Nichte zu machen drohen. Die Darstellung der 43000 Probanden ist unseriös, da zum Beispiel keinerlei Kontrollvariablen erhoben wurden. Da würde jeder im Publikum schon mal die Stirn runzeln und in eine Art halbaktiven Dämmerzustand um- und abschalten. Denn das, die Erhebung und Offenlegung von Kontrollvariablen, ist das Mindeste, was zu erwarten gewesen wäre. Aber lassen wir das, es führt zu nichts.

Meine Frage an Stefan war: warum steuert die Wirtschaft nicht gegen?

Damit mutiere ich für ein paar Tage zum Mitleser, bedanke mich sehr gerne bei der oder dem Admin für die imho maßvolle und engelsgeduldige Moderation in diesem nicht leichten Jahr 2020. :Blumen:

Bleiben noch liebe Grüße an Lucy89! Sicherlich hast du, falls du mitliest, anderes zu tun.

Matthias75 22.12.2020 08:30

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1574669)
Die Hälfte aller Corona-Positiven ist nicht ansteckend
Wieder bestätigt eine seriöse Quelle, was bislang als Verschwörungstheorie galt: Eine Vielzahl von Corona-Positiven soll nicht ansteckend sein – vom RKI wünsche man sich diesbezüglich „mehr Mut”.

...

Er sagt aber auch, dass seiner Einschätzung nach die Hälfte aller positiv getesteten Personen nicht infektiös sei. Um gefährlich für Dritte zu sein, müsse man „100 Mal mehr Viruslast in sich tragen als die Nachweisgrenze der Tests”.

Davon abgesehen, dass das gefühlt keine neue Erkenntnis ist, frage ich mich, was an einer persönlichen Einschätzung eine seriöse Quelle ist.

M.

TRIPI 22.12.2020 09:29

Auch wenn das Basiswissen ist, würde ich mich freuen jemand könnte nochmal darauf eingehen. Wir haben das gestern auch diskutiert.
Sehe ich das richtig, dass man sich nach erfolgreicher Impfung durchaus anstecken kann, aber mein Immunsystem weiß sofort die Antwort und verhindert somit nicht nur einen schlimmen Verlauf, sondern auch die Reproduktion des Virus in mir, weshalb ich nicht ansteckend werde? Das ist natürlich sehr vereinfacht aber kommt das für medizinische Laien ungefähr hin?

aequitas 22.12.2020 09:31

Wie sieht die Teststrategie derzeit in den unterschiedlichen Bundesländern aus? Wird mittlerweile irgendwo auch die Zahl der AG-Schnelltests erhoben? Im besten Fall sollte es zur Zeit ja viele Tests geben, wenn die Menschen Verwandte oä besuchen gehen.

In Bayern ist das anlasslose Testen nach wie vor problemlos. Gestern Drive-Through-Test machen lassen, heute negatives PCR-Ergebnis.

qbz 22.12.2020 09:45

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1574669)
Die Hälfte aller Corona-Positiven ist nicht ansteckend
Wieder bestätigt eine seriöse Quelle, was bislang als Verschwörungstheorie galt: Eine Vielzahl von Corona-Positiven soll nicht ansteckend sein – vom RKI wünsche man sich diesbezüglich „mehr Mut”.

https://www.nordkurier.de/politik-un...241827212.html

Ich meine, die voll belegten Krankenhäuser in Sachsen und auch Brandenburg kommen nicht ungefähr. Daran trägt in meinen Augen leider ein klein wenig auch der Nordkurier bei, der die "Wir-müssen-reden" Initiatoren und ihre Demos sowie die Querdenker jeweils sehr wohwollend mit breiten Ankündigungen und Berichten begleitet (Gegner der Infektionsschutzmassnahmen) - ich könnte einige davon aufzählen - und jetzt in diesem Artikel uralte, bekannte Erkentnisse zum PCR-Test vorstellt, so als ob die vorher bestritten worden wären. Bei ca. 23 % AFD-Wählern (noch mit Kalbitz als Spitzenkandidat) will die Regionalzeitung auch diese Leser bedienen und in der Redaktion bzw. unter den freien Mitarbeitern befinden sich AFD-Wähler. Alles mein persönlicher Eindruck als täglicher Online-Leser des Regionalteils Uckermark.

Zum Test:
Vor allem am Ende einer Erkrankung liegen u.U. wenige oder auch tote Viren vor, die ein PCR-Test noch anzeigt, obwohl keine Ansteckungsgefahr vom Patienten mehr ausgeht. Beim Beginn einer Ansteckung stellt der PCR-Test natürlich eine Augenblicksaufnahme dar, ob Viren vorliegen und in welchem Masse (Wert für die Virenlast). Auch bei einer geringen Virenlast lässt sich halt bei einer Momentaufnahme im Einzelfall nicht voraussagen, was ein Test inbezug auf die Infektiosität in ein paar Tagen ergibt und ob die Person erkrankt oder nicht, weil man nicht weiss, zu welchem Zeitpunkt der Inkubinationsdauer der Test erfolgt. Statistisch weiss man, dass gerade Menschen, welche asymptomatisch oder noch nicht erkrankt sind, eben das Virus unwissend verbreiten, auch als Superspreader, oder in die Heime bringen. Darüber sollte der Nordkurier eigentlich aufkären, finde ich. Aus diesen Gründen kann ich gut verstehen, weshalb das RKI jetzt Personen und die Quarantänen nicht nach dem Grad der Infektiosität klassifiziert, individualisiert oder eine hausärztliche Beurteilung / Einschätzung der Testergebnisse vornehmen lässt, weil letzteres auch viel zu lange dauert und in der Zwischenzeit möglicherweise andere infiziert werden könnten. Sehr viele sind doch in Freundeskreisen oder Familien infiziert worden, bevor die zuerst infizierte Person ihr positives Testergebnis auf dem Handy hatte.

Folgen:
Die indirekten Folgen der Nordkurier Berichterstattung sind dann in meinen Augen solche katastrophalen Ausbrüche in Pflegeheimen mit bislang 5 Toten, 72 Heimbewohnern und 46 Mitarbeitern infiziert, wo die Mitarbeiter, auch positiv getestet, aber weiter für die Schichten eingesetzt werden müssen.
In einem Pflegeheim im Brandenburgischen Pritzwalk haben sich mehr als zwei Drittel aller Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. Nun gab die Heimleitung bekannt, dass fünf von ihnen verstorben sind. Viele weitere klagen über Fieber und Atemnot.

Bekanntlich besitzt Brandenburg überproportional viele Pflege- und Altenheime, weil ein Teil Berlins mitversorgt wird, und damit Arbeitsplätze verbunden sind.

Hafu 22.12.2020 09:46

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1574678)
Auch wenn das Basiswissen ist, würde ich mich freuen jemand könnte nochmal darauf eingehen. Wir haben das gestern auch diskutiert.
Sehe ich das richtig, dass man sich nach erfolgreicher Impfung durchaus anstecken kann, aber mein Immunsystem weiß sofort die Antwort und verhindert somit nicht nur einen schlimmen Verlauf, sondern auch die Reproduktion des Virus in mir, weshalb ich nicht ansteckend werde? Das ist natürlich sehr vereinfacht aber kommt das für medizinische Laien ungefähr hin?

Kann sein, kann auch nicht sein. Bei anderen, alstbekannten Impfungen ist es so, wie du es skizzierst,

Für die neue Impfungen sind diese Fragestellungen einfach noch nicht im Detail geklärt, weil die primäre Fragestellung der Zulassungsstudie alleine diejenige war, ob geimpfte signifikant seltener erkranken als ungeimpfte (und welche Nebenwirkungen die Impfung wie oft mit sich bringt).

Die Frage ob Geimpfte andere anstecken können wurde bislang nicht im Detail untersucht und wird in der laufenden Phase-4-Studie geklärt werden.

TriVet 22.12.2020 09:51

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1564697)
was mir "vor lauter Impfstoff" fehlt, ist die Antikörpersituation und -bewertung.
Bei einer Dunkelziffer von Faktor vier, oder wieviel auch immer, dürften es doch einige (?) sein, die schon Antikörper haben und daher keine Impfung brauchen?!

Frage ich mich nach wie vor...

Hafu 22.12.2020 09:55

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1574669)
Die Hälfte aller Corona-Positiven ist nicht ansteckend
Wieder bestätigt eine seriöse Quelle, was bislang als Verschwörungstheorie galt: Eine Vielzahl von Corona-Positiven soll nicht ansteckend sein – vom RKI wünsche man sich diesbezüglich „mehr Mut”...

Das ist ungefähr seit April diesen Jahres gesichertes Fachwissen und der erste, der diese These in die (deutsche) Öffentlichkeit getragen hat, war Prof. Drosten im Rahmen seines NDR-Podcasts. Drosten ist sicher unverdächtig, Qanon-Anhänger zu sein.

Die Covid-19-Pandemie wird v.a. von Superspreadern befeuert, also wenigen Menschen, die dafür viele anstecken. Die meisten SARS-CoV-2 positiven Personen stecken niemanden an.
Diese Erkenntnis ist ganz sicher keine Verschwörungstheorie!

Bei positiven Ergebnissen wird auch seit zig Monaten der CT-Wert mit einer detaillierten Beschreibung mitgeteilt, was dieser aussagt und wie eine mögliche infektösität zu bewerten ist.

Wer auch immer den erwähnten Artikel der Fuldaer Zeitung geschrieben hat: wirklich recherchiert scheint er nicht zu haben.

pepusalt 22.12.2020 10:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1574681)
...

Danke für das gute Beantworten von Canumarama Beitrag.

edit: und Hafu

Es ist das Lästige bei diesen ständigen halbseriösen bis komplett geschwurbelten 'Neuigkeiten', die definitiv keine sind, dass da irgendetwas Wahres aber Bekanntes drinsteckt, das erstmal zerpflückt werden muss und das eigentlich dann doch Tragische dann untergeht.

Selbst wenn ein gewisser Teil der positiv Getesteten nicht (mehr) infektiös sein sollte, was ist dann mit den Anderen, den Infektösen, die hoffentlich höchstens unwissend zu den bekannten Zuständen der Pandemie beitragen.

Man merkt die 'Neuigkeit' des Nordkuriers und damit camamuramas Beitrag nicht wirklich beitragen sondern relativieren will.

NBer 22.12.2020 10:07

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1574681)
....Daran trägt in meinen Augen leider ein klein wenig auch der Nordkurier bei, .........Bei ca. 23 % AFD-Wählern (noch mit Kalbitz als Spitzenkandidat) will die Regionalzeitung auch dieses Publikum bedienen und in der Redaktion bzw. freien Mitarbeitern befinden sich bestimmt auch AFD-Wähler. Alles mein persönlicher Eindruck als täglicher Online-Leser des Regionalteils Uckermark......

Ich als Nordkurierleser gebe dir zum Teil recht, manche Berichterstattungen sind unnötig. Warum noch über 30-40 unverbesserliche Montagsdemonstranten seit Monaten wöchentlich berichtet werden muss, ist mir schleierhaft.
Ansonsten hat zumindest der Kommentarbereich beim Nordkurier auf Facebook einen ganz anderen Eindruck der Zeitung. Dort wird sie als Mainstream und, natürlich, "linksgrünversifft" angesehen.

Klugschnacker 22.12.2020 10:50

Der 7-Tage-Durchschnitt hat erneut einen Rekordwert ergeben. Die Zahl der Neuinfektionen steigt weiter.

Wenn ich mir die Kurve des 7-Tage-Durchschnitts seit März anschaue, erkenne ich darin zwei Hochpunkte. Den ersten Anfang April, den zweiten Mitte November.

Bevor die Kurve diese Hochpunkte erreichte, flachte sie bereits eine Woche vorher erstmals leicht ab. Nach einer Woche dann der Hochpunkt. Nach Überschreiten des Hochpunkts dauerte es eine weitere Woche, bis das Niveau der ersten Abflachung erreicht war.

Falls diese Dynamik typisch ist, bedeutet das grob über den Daumen gepeilt für uns:

1. Im Moment ist keine Abflachung der Zunahme der Infektionszahlen zu erkennen.

2. Falls sich eine erste Abflachung zeigt, steigen die Infektionszahlen weiter an. Es dauert zwei Wochen, bis sich eine echte Verminderung der Neuinfektionen einstellt.

3. Nach Überschreiten des Hochpunktes halbiert sich die Zahl der Infektionen alle 14 Tage. So war es im April. Geht man von einem Hochpunkt bei 30.000 Neuinfektionen (7-Tage-Durchschnitt) aus, bedeutet das:

Start: 30.000
Nach 2 Wochen: 15.000
Nach 4 Wochen: 7.500
Nach 6 Wochen: 3.750
Nach 8 Wochen: 2.000

2.000 war der 7-Tage-Durchschnittswert Anfang Oktober, der dazu führte, dass die Ausbreitung außer Kontrolle geriet. Wir sollten also eher auf einen Wert von 1.000 zusteuern, den wir überschlägig 10 Wochen nach Erreichen des Hochpunktes erzielen können.

Falls ein erstes Abflachen der Kurve noch in diesem Jahr erfolgt und der Hochpunkt bei 30.000 liegt, wären wir 11 Wochen später, also Mitte/Ende März bei 1.000 täglichen Neuinfektionen als 7-Tage-Durchschnitt.

Die hier abgeschätzte Abbau-Dynamik (Halbierung der Neuinfektionen alle 2 Wochen) gilt nur für einen Lockdown wie im Frühjahr. Ein Lockdown-Light wie im November bringt fast keine Reduzierung der Neuansteckungen.

Das ist alles ganz grob geschätzt. Es erhellt für mich persönlich jedoch die Frage, wie es am 10. Januar weitergehen kann.

Nicht eingerechnet ist der mögliche Einfluss der neuen Virus-Variante in den nächsten Monaten.

Grüße,
Arne

Steff1702 22.12.2020 11:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1574690)
Der 7-Tage-Durchschnitt hat erneut einen Rekordwert ergeben. Die Zahl der Neuinfektionen steigt weiter.

Wenn ich mir die Kurve des 7-Tage-Durchschnitts seit März anschaue, erkenne ich darin zwei Hochpunkte. Den ersten Anfang April, den zweiten Mitte November.

Bevor die Kurve diese Hochpunkte erreichte, flachte sie bereits eine Woche vorher erstmals leicht ab. Nach einer Woche dann der Hochpunkt. Nach Überschreiten des Hochpunkts dauerte es eine weitere Woche, bis das Niveau der ersten Abflachung erreicht war.

Falls diese Dynamik typisch ist, bedeutet das grob über den Daumen gepeilt für uns:

1. Im Moment ist keine Abflachung der Zunahme der Infektionszahlen zu erkennen.

2. Falls sich eine erste Abflachung zeigt, steigen die Infektionszahlen weiter an. Es dauert zwei Wochen, bis sich eine echte Verminderung der Neuinfektionen einstellt.

3. Nach Überschreiten des Hochpunktes halbiert sich die Zahl der Infektionen alle 14 Tage. So war es im April. Geht man von einem Hochpunkt bei 30.000 Neuinfektionen (7-Tage-Durchschnitt) aus, bedeutet das:

Start: 30.000
Nach 2 Wochen: 15.000
Nach 4 Wochen: 7.500
Nach 6 Wochen: 3.750
Nach 8 Wochen: 2.000

2.000 war der 7-Tage-Durchschnittswert Anfang Oktober, der dazu führte, dass die Ausbreitung außer Kontrolle geriet. Wir sollten also eher auf einen Wert von 1.000 zusteuern, den wir überschlägig 10 Wochen nach Erreichen des Hochpunktes erzielen können.

Falls ein erstes Abflachen der Kurve noch in diesem Jahr erfolgt und der Hochpunkt bei 30.000 liegt, wären wir 11 Wochen später, also Mitte/Ende März bei 1.000 täglichen Neuinfektionen als 7-Tage-Durchschnitt.

Die hier abgeschätzte Abbau-Dynamik (Halbierung der Neuinfektionen alle 2 Wochen) gilt nur für einen Lockdown wie im Frühjahr. Ein Lockdown-Light wie im November bringt fast keine Reduzierung der Neuansteckungen.

Das ist alles ganz grob geschätzt. Es erhellt für mich persönlich jedoch die Frage, wie es am 10. Januar weitergehen kann.

Nicht eingerechnet ist der mögliche Einfluss der neuen Virus-Variante in den nächsten Monaten.

Grüße,
Arne

Wenn man die aktuellen Maßnahmen bis Ende März durchzieht ist nicht mehr viel übrig was man Lockdownen kann, mMn.
Im März sind wir in den Frühling rein gerutscht, der richtige Winter mit seinen Krankheiten kommt erst noch.
Dürfte man mit einer Dunkelzifferquote von x und der anstehenden Impfung der Risikogruppen nicht irgendwann von selbst durch sein?

aequitas 22.12.2020 11:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1574690)
Falls ein erstes Abflachen der Kurve noch in diesem Jahr erfolgt und der Hochpunkt bei 30.000 liegt, wären wir 11 Wochen später, also Mitte/Ende März bei 1.000 täglichen Neuinfektionen als 7-Tage-Durchschnitt.

Die hier abgeschätzte Abbau-Dynamik (Halbierung der Neuinfektionen alle 2 Wochen) gilt nur für einen Lockdown wie im Frühjahr. Ein Lockdown-Light wie im November bringt fast keine Reduzierung der Neuansteckungen.

Das ist alles ganz grob geschätzt. Es erhellt für mich persönlich jedoch die Frage, wie es am 10. Januar weitergehen kann.

Wahrscheinlich sind deine Annahmen gar nicht so weit weg von der Realität. Bei der Bewertung des Lockdowns würde ich jedoch den Effekt der Saisonalität etwas stärker betonen. Im Frühjahr führte nicht der vermeintlich striktere Lockdown zur stärkeren Absinkung der Fallzahlen, sondern der eintreffende Sommer und das wärmere Klima.

Zur Bewertung der Neuinfektionen. Gerade jetzt könnte ich mir vorstellen, dass die Interpretation der Zahlen noch schwerer ist, da viele Testungen aufgrund von Weihnachtsbesuchen hinzukommen. Es wird also eine große Anzahl von AG-Schnelltests durchgeführt, wovon lediglich die positiven Befunde mit PCR nachgetestet werden. In Bayern bekommt man bspw. komplett anlasslos einen PCR-Test gemacht. Das könnte bedeuten, dass sich die Pandemie hinsichtlich des Verlaufs nicht verschlimmert, sondern ein größerer Teil der Dunkelziffer aufgedeckt wird. Hospitalisierungen und Todesfälle werden trotzdem erst einmal weiter steigen, da diese Zahl der Entwicklung hinterherhinkt.

Es wäre also endlich an der Zeit, wenn die Zahl der Schnelltests auch möglichst breit erhoben wird, um hier bessere Daten zu bekommen.

Wie es ab dem 10.01 weitergeht? Sehr wahrscheinlich so wie bisher. Lockerungen wird es nicht geben und die Möglichkeiten für weitere Einschränkungen sind limitiert.

Klugschnacker 22.12.2020 11:41

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1574694)
Bei der Bewertung des Lockdowns würde ich jedoch den Effekt der Saisonalität etwas stärker betonen. Im Frühjahr führte nicht der vermeintlich striktere Lockdown zur stärkeren Absinkung der Fallzahlen, sondern der eintreffende Sommer und das wärmere Klima.

Das würde bedeuten: Während des Winters fallen die Zahlen weit weniger schnell, als ich es zugrunde lege. Denn meine Abschätzung basiert auf der Wirkung eines Lockdowns im April.

Wir wären nach dieser Überschlagsrechnung nicht Mitte/Ende März bei 1000 Neuinfektionen pro Tag, sondern erst später.

keko# 22.12.2020 11:46

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1574694)
...

Wie es ab dem 10.01 weitergeht? Sehr wahrscheinlich so wie bisher. Lockerungen wird es nicht geben und die Möglichkeiten für weitere Einschränkungen sind limitiert.

Ich glaube nicht, dass sich viel ändern wird. Spürbare Lockerungen erst im Sommer. Darauf hat Frau Merkel auch schon grob hingewiesen. Langfristig sehe ich persönlich COVID als Beschleuniger bereits vorhandener Entwicklungen sowie als Umbruch. In manchen Bereichen kann man schon skizzenhaft erkennen, wohin die Reise gehen kann.
:Blumen:

Hafu 22.12.2020 12:10

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1574699)
Ich glaube nicht, dass sich viel ändern wird. Spürbare Lockerungen erst im Sommer. ...

Da bin ich tendenziell optimistischer.
Mit hohen Covid-19-Inzidenzzahlen (durchaus der aktuellen Größenorndung vergleichbar) kann man leben, wenn der Schutz der Risikogruppen gewährleistet ist. und das Gesundheitssystem in einem Ausmaß in Anspruch genommen wird, der seiner Kapazität entspricht.

Wegen der starken Altersabhängigkeit der großen Mehrheit der schweren Covid-19-Verläufe ist mit Abschluss der Durchimpfung der ersten beiden Wellen (Heimbewohner, Über-80-Jährige, Krankenhaus- und Heimbewohnerbetreuungspersonal, Lehrer), mit einer spürbaren Entlastung bei den Mortalitätskurven und bei den Hospitalisierungen zu rechnen. Und spätestens dann ist es auch nicht mehr vertretbar z.B. Schulen geschlossen zu halten.

Ende Februar würde ich erwarten, dass wir erste positive Effekte aus der Impfung in den RKI-Daten herauslesen können. Und zuvor sollten die Mortalitätsdaten auch unabhängig von der Impfung wegen strikterer Hygienekonzepte signifikant sinken.
Die Krankenhäuser, die teilweise in der ersten Welle im März und April massiv betroffen waren, haben es ja jetzt in der zweiten Welle bislang auch geschafft, massive Covid-19-Ausbrüche im Personal und bei den Patienten zu verhindern.

Dasselbe sollte mit konsquenter Schulung der Personals, Reihentestungen auch in Alten- und Pflegeheimen erreichbar sein. Hier hat die Politik zweifellos dramatische Fehler gemacht, indem Pflegeheime viel zu sehr sich selbst überlassen worden sind, statt sie personell aufzustocken, um Reihentestungen auch bei angespannter Personalsituation praktisch umsetzbar zu machen.Es wäre auch zwingend erforderlich gewesen, die Schutzkonzepte und deren Umsetzung in der Praxis behördlich (seitens der Gesundheitsämter) zu supervisieren.

Schwarzfahrer 22.12.2020 12:22

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1574669)
Die Hälfte aller Corona-Positiven ist nicht ansteckend....
https://www.nordkurier.de/politik-un...241827212.html

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1574675)
Davon abgesehen, dass das gefühlt keine neue Erkenntnis ist,

Ja, es ist keine neue Erkenntnis, wenn mir auch die Zahl so nicht bekannt war. Interessant finde ich trotzdem die eine Anregung aus dem Interview:
Zitat:

„Testergebnisse mit Bewertung herausgeben”
Landt spricht sich in der Fuldaer Zeitung deshalb auch für ein Umdenken bei den Behörden aus: „Es wäre klug, wenn man die Testergebnisse mit einer Bewertung herausgeben würde.”
Wenn die 50 % stimmen, könnte das z.B. dazu beitragen, Personalengpässe im Gesundheitswesen zu reduzieren, oder Schulschließungen zu reduzieren, weil nicht ansteckende Leute dann nicht unnötig in Quarantäne sitzen müssten. Auch wäre dann sinnvollerweise nur die Zahl der Infektiösen melderelevant.
Die Frage ist, wie gut kann man diese 50 % (oder zumindest ein gewisser Anteil davon) unterscheiden (soweit ich verstehe, kann der ct-Wert dafür gut genutzt werden, auch wenn es nicht so recht standardisiert ist), und wenn das geht, warum es nicht schon lange gemacht wird?
Frage an die, die schon einen Test gemacht haben: wird der ct-Wert beim Ergebnis mit aufgeführt, oder erfährt man den gar nicht, oder zumindest auf Anfrage?

TRIPI 22.12.2020 12:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1574682)
Kann sein, kann auch nicht sein. Bei anderen, alstbekannten Impfungen ist es so, wie du es skizzierst,

Für die neue Impfungen sind diese Fragestellungen einfach noch nicht im Detail geklärt, weil die primäre Fragestellung der Zulassungsstudie alleine diejenige war, ob geimpfte signifikant seltener erkranken als ungeimpfte (und welche Nebenwirkungen die Impfung wie oft mit sich bringt).

Die Frage ob Geimpfte andere anstecken können wurde bislang nicht im Detail untersucht und wird in der laufenden Phase-4-Studie geklärt werden.

Danke Hafu:liebe053:

Gelbbremser 22.12.2020 12:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1574704)
................
Frage an die, die schon einen Test gemacht haben: wird der ct-Wert beim Ergebnis mit aufgeführt, oder erfährt man den gar nicht, oder zumindest auf Anfrage?

Untenstehenden Text (in einem pdf) hab ich erhalten; den Test mußte ich machen, da ich erste Kontaktperson eines erkrankten Kollegen war:

SARS-CoV-2-RNA (COVID-19) A negativ PCR
Kein Nachweis von SARS-CoV-2 mittels real-time RT-PCR
(CE-IVD-markierter Test).
Ein negativer Test schließt u. U. eine spätere Infektion
nicht aus.
Bei klinischem Verdacht bitten wir um Neueinsendung eines
tiefen Nasopharynx-Abstriches oder von tiefem
respiratorischem Material.
Med. validiert

aequitas 22.12.2020 12:30

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1574701)
Da bin ich tendenziell optimistischer.
Mit hohen Covid-19-Inzidenzzahlen (durchaus der aktuellen Größenorndung vergleichbar) kann man leben, wenn der Schutz der Risikogruppen gewährleistet ist. und das Gesundheitssystem in einem Ausmaß in Anspruch genommen wird, der seiner Kapazität entspricht.

Wie kannst du es wagen hier so rumzuschwurbeln?

Danke für deinen differenzierten Beitrag!

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese Erkenntnis so mehrheitsfähig ist bzw. wie das gut kommuniziert werden kann, wenn das Mantra ist, dass Infektionen auf unter 50, unter 35, nein noch niedriger, gesenkt werden müssen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1574704)
Frage an die, die schon einen Test gemacht haben: wird der ct-Wert beim Ergebnis mit aufgeführt, oder erfährt man den gar nicht, oder zumindest auf Anfrage?

Auf meinem Laborergebnis (negativ) wäre die Möglichkeit der Angabe eines Ct-Werts gewesen. Dazu wäre der auch in Grenzen eingeordnet gewesen, falls er nicht eindeutig positiv gewesen wäre.

Schwarzfahrer 22.12.2020 12:30

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1574701)
Da bin ich tendenziell optimistischer.
Mit hohen Covid-19-Inzidenzzahlen (durchaus der aktuellen Größenorndung vergleichbar) kann man leben, wenn der Schutz der Risikogruppen gewährleistet ist. und das Gesundheitssystem in einem Ausmaß in Anspruch genommen wird, der seiner Kapazität entspricht.

Ich stimme Dir soweit zu, das dies gut möglich ist mit entsprechender Fokussierung auf all die Punkte, die Du aufführst. Mein Optimismus hält sich allerdings in Grenzen, solange Frau Merkel (und damit die meisten Entscheider) es weiterhin so sehen, daß Schutz der Risikogruppen nur Wegsperren bedeuten kann, und deshalb nicht akzeptabel sei.
Solange das Konzept des Schutzes der Risikogruppen derart als "Vorwand zum ungestörten Leben (oder sogar teilweise Party, Shopping, ...)" diffamiert wird, wird sich die Politik voraussichtlich nicht den von z.B. Herrn Schrappe vorgeschlagenen Lösungen ernsthaft annehmen, sondern ihr Heil allein in ständiger Steigerung von Gießkannen-Lockdown-Maßnahmen suchen.

Schwarzfahrer 22.12.2020 12:33

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1574707)
Auf meinem Laborergebnis (negativ) wäre die Möglichkeit der Angabe eines Ct-Werts gewesen. Dazu wäre der auch in Grenzen eingeordnet gewesen, falls er nicht eindeutig positiv gewesen wäre.

Danke. Ich frage mich allerdings, warum der ct-Wert nicht grundsätzlich angegeben wird, besonders wenn ein Feld dafür vorhanden ist; wäre doch auch bei eindeutig positiv eine Information über die Höhe der aktuellen Viruslast, oder?.

trithos 22.12.2020 12:40

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1574704)
Ja, es ist keine neue Erkenntnis, wenn mir auch die Zahl so nicht bekannt war. Interessant finde ich trotzdem die eine Anregung aus dem Interview:

Wenn die 50 % stimmen, könnte das z.B. dazu beitragen, Personalengpässe im Gesundheitswesen zu reduzieren, oder Schulschließungen zu reduzieren, weil nicht ansteckende Leute dann nicht unnötig in Quarantäne sitzen müssten. Auch wäre dann sinnvollerweise nur die Zahl der Infektiösen melderelevant.
Die Frage ist, wie gut kann man diese 50 % (oder zumindest ein gewisser Anteil davon) unterscheiden (soweit ich verstehe, kann der ct-Wert dafür gut genutzt werden, auch wenn es nicht so recht standardisiert ist), und wenn das geht, warum es nicht schon lange gemacht wird?
Frage an die, die schon einen Test gemacht haben: wird der ct-Wert beim Ergebnis mit aufgeführt, oder erfährt man den gar nicht, oder zumindest auf Anfrage?

Meiner Meinung nach hast Du damit völlig Recht. Zur Frage, warum es nicht längst so gehandhabt wird, ein kleines Fallbeispiel aus Österreich. Da hat Gesundheitsminister Anschober nämlich genau das vorgeschlagen. In der Folge wurde er in der Öffentlichkeit dafür "zerrissen". Hier ein Bericht von damals, dem 2. November:
https://orf.at/stories/3187702/

Und hier z.B. die Reaktion der Gewerkschaft, die mit folgenden Worten beginnt: "Gefahr im Spital: Arbeiten mit positivem Covid-Test? Offensive Gesundheit und Gewerkschaften schlagen Alarm: Massive Gefährdung von PatientInnen und Personal" https://www.oegb.at/cms/S06/S06_0.a/...vem-covid-test

Die öffentliche Diskussion war damit schnell beendet. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das dann so umgesetzt worden ist. Aber wie gesagt, ich hielte es für sinnvoll. Hier sieht man aber, dass auch Gewerkschaft bzw. Personalvertreter durchaus in der Lage sind, einen einfachen und logischen Grundgedanken nicht zu kapieren oder aus politischen Gründen unsachlich zu kritisieren.

Jedenfalls aber sieht man, dass die hier vorgestellte "Neuigkeit" ganz sicher keine ist. In Österreich erfährt man übrigens meines Wissens beim PCR-Test den CT-Wert.

aequitas 22.12.2020 12:53

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1574709)
Danke. Ich frage mich allerdings, warum der ct-Wert nicht grundsätzlich angegeben wird, besonders wenn ein Feld dafür vorhanden ist; wäre doch auch bei eindeutig positiv eine Information über die Höhe der aktuellen Viruslast, oder?.

Bei meinem Test wäre das wohl der Fall gewesen. Allerdings wurde keinerlei Virusmaterial entdeckt.

Test/Labordiagnostik übrigens von Eurofins LifeCodexx.

Guru 22.12.2020 13:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1574709)
Danke. Ich frage mich allerdings, warum der ct-Wert nicht grundsätzlich angegeben wird, besonders wenn ein Feld dafür vorhanden ist; wäre doch auch bei eindeutig positiv eine Information über die Höhe der aktuellen Viruslast, oder?.

weil man die leider nicht ganz so einfach vergleichen kann. Kommt u.a. auch auf den Hersteller an. Hier erfährt man etwas mehr.

spanky2.0 22.12.2020 13:12

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1574704)
Frage an die, die schon einen Test gemacht haben: wird der ct-Wert beim Ergebnis mit aufgeführt, oder erfährt man den gar nicht, oder zumindest auf Anfrage?

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1574709)
Danke. Ich frage mich allerdings, warum der ct-Wert nicht grundsätzlich angegeben wird, besonders wenn ein Feld dafür vorhanden ist; wäre doch auch bei eindeutig positiv eine Information über die Höhe der aktuellen Viruslast, oder?.

Also meine (bislang 3) Tests waren auch alle negativ. Ein ct-Wert ist mir in der "Ergebnis-SMS" nicht aufgefallen. Aber es war noch ein PDF Link zum Ergebnis verknüpft - den werde ich später nochmal checken.

Sollte mal ein positiver Test rauskommen, würde ich aber auf jeden Fall nachfragen oder versuchen ermitteln zu lassen wie hoch dieser ct Wert (also Viruslast) denn ist.

TTTom 22.12.2020 13:16

Ich habe über Ecolog den letzten Test machen lassen (Teststation in Bayern).

Dort wird nur mitgeteilt "Ergebnis: negativ"

Ende der Durchsage. Wie das bei einem positiven Test ist, kann ich nichts beitragen

Matthias75 22.12.2020 13:21

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1574704)
Wenn die 50 % stimmen, könnte das z.B. dazu beitragen, Personalengpässe im Gesundheitswesen zu reduzieren, oder Schulschließungen zu reduzieren, weil nicht ansteckende Leute dann nicht unnötig in Quarantäne sitzen müssten. Auch wäre dann sinnvollerweise nur die Zahl der Infektiösen melderelevant.
Die Frage ist, wie gut kann man diese 50 % (oder zumindest ein gewisser Anteil davon) unterscheiden (soweit ich verstehe, kann der ct-Wert dafür gut genutzt werden, auch wenn es nicht so recht standardisiert ist), und wenn das geht, warum es nicht schon lange gemacht wird?
Frage an die, die schon einen Test gemacht haben: wird der ct-Wert beim Ergebnis mit aufgeführt, oder erfährt man den gar nicht, oder zumindest auf Anfrage?

Meine (unwissenschaftliche) Meinung:

Der Test ist nur eine Momentaufnahme. Kann man aus der geringen Virenlast schließen, dass die Person auch in den nächsten Tagen/Wochen nicht ansteckend ist? Oder könnte die Person mit einer geringen Virenlast vielleicht auch am Anfang der Infektion stehen?

Zudem: Die 50% sind ja eine Schätzung. Statt der Diskussion über die absoluten Fallzahlen hätten wir dann eben eine andere Diskussion. Z.B. ab welchen Werten denn eine Person als ansteckend gilt, ob eine Person mit der Virenlast x immer ansteckend ist oder z.B. ob man für verschiedene Berufsgruppen unterschiedliche Grenzwerte setzen kann bzw. welche Virenlast z.B. für welche Berufsgruppen noch akzeptabel ist.

M.

keko# 22.12.2020 13:23

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1574701)
Da bin ich tendenziell optimistischer.
Mit hohen Covid-19-Inzidenzzahlen (durchaus der aktuellen Größenorndung vergleichbar) kann man leben, wenn der Schutz der Risikogruppen gewährleistet ist. und das Gesundheitssystem in einem Ausmaß in Anspruch genommen wird, der seiner Kapazität entspricht.
..

Dein Wort in Gottes Ohr :Blumen: Nach den Erfahrungen der letzten Monate gehe ich aber davon aus, dass unsere Politiker eher zurückhaltend reagieren, falls die Zahlen signifikant runter gehen. Man sieht ja auch gerade im Fall von England, wie unruhig die Situation ist und wie schnell reagiert wird. Und normalerweilse kommt die Erkältungszeit (...Virenzeit) ja auch noch nach Weihnachten, wenn es dann oft kalt wird. Ich hoffe, COVID zieht da dann nicht mit.

https://grippeweb.rki.de/


Hafu 22.12.2020 13:38

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Bei negativem Test gibt es keinen cT-Wert, weil dann eben bei der PCR auch bei maximalen Vermehrungszyklen nicht ein einziges Virusfragment sich nachweisen lässt.

Bei positiven Test schaut der Befund zumindest bei unserem Labor mittlerweile so aus (im März und April, war das noch bei weitem nicht so detailliert):

Anhang 45636

Neben dem cT-Wert wird noch die Virenmenge/ ml im Probenmaterial mit angegeben, sowie der genaue Testkit (Reagenzien, Hersteller) und allerhand allgemeine Zusatzinformationen. Gibt auch noch eine zweite dicht beschriebene Seite mit Zusatzinfos zur Interpretation sowie zur Einordnung des Testes.

Hinweise auf die eingeschränkte Vergleichbarkeit des cT-Wertes bei verschiedenen Labors und Testkits stehen dort ja auch. Bei unserem Labor ist es so, dass starke Infektiosität bei Werten unter 25 angenommen wird und bei 30 oder sogar über 35 man in der Regel davon ausgeht, dass der positiv Getestete nicht mehr infektiös ist, sofern er schon mal höhere Werte gehabt hat.
Bei positivem Ergebnis im Rahmen einer Ersttestung weiß man aber nicht, ob die Viruslastkurve gerade ansteigt (der PCR-Test ist positiv bevor das Virus seine maximale Replikationsrate erreichjt hat) und der cT-Wert ein bis zwei Tage später niedriger ist (niedrig bedeutet höhere Infektiosität), oder ob die Infektiositäts-Kurve gerade fällt

pikpikolymic 22.12.2020 13:40

gibt es irgendjemanden, der das Virus bekommen hat und immer noch einige der Symptome hat? wie es nicht normal zurückgeht...ich kann nicht einmal mehr etwas richtig riechen oder schmecken

Estebban 22.12.2020 13:46

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1574707)
Wie kannst du es wagen hier so rumzuschwurbeln?

Danke für deinen differenzierten Beitrag!

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese Erkenntnis so mehrheitsfähig ist bzw. wie das gut kommuniziert werden kann, wenn das Mantra ist, dass Infektionen auf unter 50, unter 35, nein noch niedriger, gesenkt werden müssen.


Da muss man aber zwei Dinge unterscheiden - aktuell scheint egal wo egal wie versucht wird bei laufendem Betrieb ohne lockdown der Schutz von Risikogruppen (oder deren vollständige Isolation) nicht zu funktionieren. Wenn der Schutz dieser Gruppen durch eine Impfung gegeben ist sprechen wir über eine komplett andere Situation und dann muss man auch inzidenz Werte neu beurteilt werden. Wenn dann bei einer inzidenz von 500 keine schweren Fälle mehr auftreten rechtfertigt dass sicher keinen Lockdown mehr :Blumen:

spanky2.0 22.12.2020 13:48

Zitat:

Zitat von pikpikolymic (Beitrag 1574719)
gibt es irgendjemanden, der das Virus bekommen hat und immer noch einige der Symptome hat? wie es nicht normal zurückgeht...ich kann nicht einmal mehr etwas richtig riechen oder schmecken

Ich habe Bekannte, die berichten das gleiche.
Geruchs- und Geschmackssinn sind nach meheren Wochen (in einem Fall sogar seit 3 Monaten) immer noch nicht (vollständig) zurück.


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