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Hafu 30.04.2020 18:07

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 1529037)
Das ist natürlich subjektiv, ich arbeite für eine Stadtverwaltung, von den 300 Erzieherinnen fallen knapp 50 raus, weil, entweder Risikogruppe mit Attest, krank oder über 60.
...

Warum sind Frauen (oder Männer) über 60 "Risikogruppe"?

Die verfügbaren Daten geben das nicht her (auch über 50-jährige Männer haben bereits ein statistisch erhöhtes Mortalitätsrisiko, aber eben so wie bei den über 60-jährigen in einem sehr geringen und noch vertretbarem Bereich), aber ich kenne die Problematik: meine Frau ist 52 und muss zusammen mit nur zwei anderen Kolleginnen die Notbetreuung in der Schule stemmen, während sich die kaum unfitteren 60-jährigen mal eben aus diesem Bereich verabschiedet haben.

Bei uns in der Pflege und im ärztlichen Bereich sowie beim Servicepersonal der Klinik in der ich arbeite, wo das Risikoptenzial für covid-19 sicherlich weitaus höher einzustufen ist, als in Kitas oder Schulen, gibt es -so wie auch in der restlichen Wirtschaft- keine Altersgrenze und wenn man da alle Ü60er und alle Jüngeren mit Vorerkrankungen aus dem Patientenbetrieb entfernen würde, dann könnten wir den Klinikbetrieb zweifellos nicht mehr aufrecht erhalten.

In Teilen des öffentlichen Dienstes macht man es sich derzeit also ziemlich einfach.

Echte Risikogruppen sind alle über 80 oder jüngere mit sehr schweren Vorerkrankungen am Herzen oder der Lunge, die dann aber normalerweise auch nicht mehr im Erwerbsprozess stehen.

pschorr80 30.04.2020 18:20

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1529055)

In Teilen des öffentlichen Dienstes macht man es sich derzeit also ziemlich einfach.

Da muss sich keiner Sorgen um den Job machen. Und Lehrer lachen sich eh kaputt. Noch mehr Ferien als sonst. Und kürzerer Sommerferien gehen eh nicht, obwohl Urlaub eh ausfällt. Dazu kann man 5 Wochen Schulferien auch nicht nützen, um die Schule an die Bedingungen anzupassen. Das macht man dann, wenn Laschet seine Schulen aufmachen will. :Lachanfall:

Übrigens gibt es neben Mann&Frau auch noch divers. Die tauchen plötzlich garnicht mehr auf. Gibt es sie also doch nicht?

Gelbbremser 30.04.2020 18:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1529055)
Warum sind Frauen (oder Männer) über 60 "Risikogruppe"?

Die verfügbaren Daten geben das nicht her (auch über 50-jährige Männer haben bereits ein statistisch erhöhtes Mortalitätsrisiko, aber eben so wie bei den über 60-jährigen in einem sehr geringen und noch vertretbarem Bereich), aber ich kenne die Problematik: meine Frau ist 52 und muss zusammen mit nur zwei anderen Kolleginnen die Notbetreuung in der Schule stemmen, während sich die kaum unfitteren 60-jährigen mal eben aus diesem Bereich verabschiedet haben.

Bei uns in der Pflege und im ärztlichen Bereich sowie beim Servicepersonal der Klinik in der ich arbeite, wo das Risikoptenzial für covid-19 sicherlich weitaus höher einzustufen ist, als in Kitas oder Schulen, gibt es -so wie auch in der restlichen Wirtschaft- keine Altersgrenze und wenn man da alle Ü60er und alle Jüngeren mit Vorerkrankungen aus dem Patientenbetrieb entfernen würde, dann könnten wir den Klinikbetrieb zweifellos nicht mehr aufrecht erhalten.

In Teilen des öffentlichen Dienstes macht man es sich derzeit also ziemlich einfach.

Echte Risikogruppen sind alle über 80 oder jüngere mit sehr schweren Vorerkrankungen am Herzen oder der Lunge, die dann aber normalerweise auch nicht mehr im Erwerbsprozess stehen.

Auch das muß differenziert betrachtet werden.
Die über 60jährigen wurden vom Arbeitgeber rausgenommen - der Rest mit ärztlicher Bescheinigung des Betriebsarztes. Wobei meines Wissens von den über 60jährigen auch die meisten ein Attest haben. Ich kenne viele persönlich, und ich muß lange überlegen wer da wirklich noch gesund ist.
Eben in einer Telefonkonferenz zum Thema im Rahmen SuE, wurde die von dir genannten Erkrankungen, am Beispiel einer Kita alle genannt, zudem noch Bluthochdruck, aber halt nicht Ü80 sondern Ü50.

Ich hab nicht den Eindruck, dass es sich der öffentliche Dienst (auch nicht in Teilen) einfach macht. Allerdings hab ich da auch nur einen subjektiven Einblick, obwohl ich selbst im öffentlichen Dienst arbeite und gewerkschaftlich aktiv bin. (mit über 60)

ThomasG 30.04.2020 18:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1528933)
In dem von dir verlinkten T-online-Text werden wie so oft Drostens Aussagen verkürzt dargestellt, so dass sich ein ganz anderes Bild ergibt, als wenn man ihm direkt im Podcast zugehört hat. Er ist einfach generell ein typischer Wissenschaftler und bei allem was nicht eindeutig wissenschaftlich bewiesen ist, ist er vorsichtig und warnt lieer zu viel als zu wenig.

Eine "uneingeschränkte" Öffnung von Schulen steht ja gar nicht zur Debatte. Selbstverständlich sollte man in den Schulen vorläufig dieselben Hygienekonzepte beachten, wie sie auch für Arbeitsplätze vorgesehen sind:

Distanz halten und in den Situationen, wo diese Distanz einzuhalten nicht zuverlässig möglich ist Masken tragen.

Drosten hat ja im betreffenden Podcast ausführlich dargelegt, warum auch 4 Wochen nach Ausbruch der Pandemie die Datenlage zur Rolle von Kindern bei der Pandemie immer noch wissenschaftlich so unklar ist: Kinder werden einfach viel seltener getestet als Erwachsene, so dass dort, wo Tests von Kindern vorliegen meist aufgrund geringer Fallzahlen keine statistische Signifikanz errreicht wird.

Da Kinder ja weitaus schwächere Lungen als Erwachsene haben und SARS-CoV-2 nunmal in erster Linie durch Tröpfcheninfektion direkt von Mensch zu Mensch verbreitet wird, rechnet auch Herr Drosten tendenziell damit, dass Kinder weniger infektiös sind. Es spielt nämllich schon eine Rolle, ob ein kräftiger ERwachsener beim Reden, Husten oder Niesen seine Speichelsekrete ein bis zwei Meter weit rausschleudert, oder ein Kind seine Speichelsekrete in derselben Situation nur einen halben Meter weit rauspustet.

Bei den nachverfolgten Infektionsketten zu Covid-19-Erkrankungen tauchen von Kindern verursachte Infektionen auf jeden Fall auffallend selten auf.

Harald - ich finde das dem Autor des Artikels und mir gegenüber nicht ganz fair.
Im Artikel wurde auf ein, zwei Kernaussage(n) hingewiesen und ich finde das erfolgte nicht verfälscht.
Auch ich habe schon recht oft lediglich einzelne Dinge, die bei mir besonders haften geblieben sind in Bezug auf etwas was ich gehört oder gelesen hatte, spontan erwähnt.
Eine Inhaltsangabe will ich meistens gar nicht machen, sondern ein wenig Neugier wecken.
Wie bereits erwähnt, hatte ich mir ja schon am Dienstag Gedanken gemacht nach dem Hören der vorletzen Podcastfolge mit Prof. Drosten.*
Dein Beitrag wirkt auf mich so, als hättest Du den* ganz vergessen oder nicht wahrgenommen.

*
Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1528413)
Ich habe mir gerade den Podcast mit Christian Drosten angehört.
Er ist gerade dabei mit seinem Team zu bestimmen, wie hoch die Viruskonzentration im Rachen von infizierten Kindern ist.
Man kann mit den entsprechenden Daten abschätzen, wie infektiös Kinder, die mit dem neuen Coronavirus infiziert sind, im Vergleich zu älteren Menschen sind.
Er hat in Ausssicht gestellt, dass er evt. schon am Donnerstag über die Ergebnisse reden kann.
Drosten meint, wenn man die Kitas öffnet, müsse man den Eltern, deren Kinder dort wieder betreut werden, bestimmte Verhaltensratschläge in die Hand geben.
Das finde ich sehr gut.

Coronavirus-Update #36: "Die Rolle von Kindern ist nicht geklärt" | NDR Podcast: https://www.youtube.com/watch?v=_N-XK6u7mIQ (Ab ca. 6 Minuten geht es um die Rolle der Kinder und etwa nach 12 Minuten speziell um die Viruslast im Rachen von infizierten Kindern.)


pschorr80 30.04.2020 18:59

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1529069)
Hören des vorletzen Podcats mit Prof. Drosten.

Selbst Mutti hat kapiert, dass der Kerl nichts bringt.:Huhu:

Zitat:

WEIL ER STÄNDIG SEINE MEINUNG ÄNDERT!
https://www.bild.de/politik/inland/p...6072.bild.html

JENS-KLEVE 30.04.2020 19:03

Zitat:

Zitat von pschorr80 (Beitrag 1529056)
Da muss sich keiner Sorgen um den Job machen. Und Lehrer lachen sich eh kaputt. Noch mehr Ferien als sonst. Und kürzerer Sommerferien gehen eh nicht, obwohl Urlaub eh ausfällt. Dazu kann man 5 Wochen Schulferien auch nicht nützen, um die Schule an die Bedingungen anzupassen. Das macht man dann, wenn Laschet seine Schulen aufmachen will. :Lachanfall:

Übrigens gibt es neben Mann&Frau auch noch divers. Die tauchen plötzlich garnicht mehr auf. Gibt es sie also doch nicht?

So eine dumme Aussage! :Huhu:

Die ganzen Osterferien war Bereitschaftsdienst, also nix Ferien. Wochenende übrigens teilweise auch.

Ich bin auch Risikogruppe und bin ganz normal in der Schule. Wir haben Unterrichtsverbot, aber sind nicht krank und haben nicht frei. Unterricht wird für die Kollegen vorbereitet, Klassenarbeiten auch, Korrekturen macht man selbst. Montag ist Konferenz. Du laberst von Dingen, ohne irgendwelche Einblicke zu haben. Wenn es dich interessiert, frag doch vorher einfach mal nach;)

Goalie1984 30.04.2020 19:09

Zitat:

Zitat von pschorr80 (Beitrag 1529056)
Da muss sich keiner Sorgen um den Job machen. Und Lehrer lachen sich eh kaputt. Noch mehr Ferien als sonst. Und kürzerer Sommerferien gehen eh nicht, obwohl Urlaub eh ausfällt. Dazu kann man 5 Wochen Schulferien auch nicht nützen, um die Schule an die Bedingungen anzupassen. Das macht man dann, wenn Laschet seine Schulen aufmachen will. :Lachanfall:

Übrigens gibt es neben Mann&Frau auch noch divers. Die tauchen plötzlich garnicht mehr auf. Gibt es sie also doch nicht?

Dieses typische Lehrer-Klischee. Ich bin auch keiner, aber grundsätzlich wurde noch niemandem verboten, Lehrer zu werden, wenn man auch nach der Schulzeit so viel Ferien haben möchten.

Ich bin mir sicher, dass die allermeisten Lehrer Ihrem Beruf gerade sehr gerne ganz normal wie immer nachgehen würden... von Ihren Ferien haben sie aktuell genau so wenig, wie jeder von uns der Urlaub hat...

Mann, Mann, Mann...

LidlRacer 30.04.2020 19:16

Zitat:

Zitat von pschorr80 (Beitrag 1529072)
Selbst Mutti hat kapiert, dass der Kerl [Drosten] nichts bringt.:Huhu:



https://www.bild.de/politik/inland/p...6072.bild.html

Weiß nicht, warum bisher mein Ignore-Knopf für diesen Ignoranten noch nicht geklickt hatte. Jetzt hat er's endlich geschafft.


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