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JENS-KLEVE 21.05.2020 19:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1533857)
Zumindest die Begründung für Deinen Ärger ist halt falsch.
Warum Du behauptest es hätte eine Ausgangssperre gegeben obwohl Dir klar ist daß ein Kontaktverbot keine Ausgangssperre ist bleibt Dein Geheimnis.

Das Wort Ausgangssperre hatte ich nicht benutzt. Spaziergänge, Einkäufe und Arbeit war immer möglich. Man hat aber immer daheim übernachtet. Die Regeln zum Kontaktverbot wurden durch das Ordnungsamt und Polizei streng kontrolliert. Wir erinnern uns an den Streit über die Parkbank oder Buchlesen auf Picknickdecke.

Auch die Bevölkerung hat sich intensiv der Überwachung ihrer Mitmenschen gewidmet:

https://www.triathlon-szene.de/forum...postcount=1731

Auch hier im Forum wurden Leute angesaugt, weil das Nachbarskind auf dem Hof mitspielen durfte.

https://www.triathlon-szene.de/forum...postcount=3807

Ich glaube es ist wohl richtig beobachtet, dass in den letzten Wochen das Verhalten der Bevölkerung kritisch auf fahrlässige Ansteckung unter Beobachtung stand. Ich persönlich war da eher recht locker, aber wenn 100 Leute nicht heimkommen und 130 Mitbewohner bereits positiv sind, dann sehe ich das nicht locker. Komisch, dass ich jetzt mit dieser Meinung fast alleine bin. Wo sind die Kommentare der anderen, die sich bisher über Baumarktbesucher, Supermarktkunden Ohne Maske, Eltern mit Kindern, Jugendliche mit Musikbox, Ferienhausbesitzer, Demonstranten, Und andere unverantwortliche Leute lautstark aufregten?

Wasserbüffel 21.05.2020 20:11

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1533925)
Ich persönlich war da eher recht locker, aber wenn 100 Leute nicht heimkommen und 130 Mitbewohner bereits positiv sind, dann sehe ich das nicht locker. Komisch, dass ich jetzt mit dieser Meinung fast alleine bin.

Nein, bist du nicht. Das hat im Prinzip das gleiche Gefährdungspotenzial wie 100 Bewohner eines Heims in dem es Corona Fälle gibt oder 100 Mitarbeiter einer betroffenen Fleischfabrik die nicht mehr aufzufinden sind.

Problematisch finde ich bei Asylbewerbern halt zusatzlich das sie nicht ortsgebunden sind und einige auch gerne einfach mal in die nächste Stadt aufbrechen und dort vielleicht im nächsten Heim das Virus einschleppen.

Schwarzfahrer 21.05.2020 20:42

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1533863)
Darf ich fragen, in wie weit du im speziellen deine Menschenwürde durch eine Maske angegriffen fühlst? Am Ende ist sie ja dazu da dir Dinge zu ermöglichen, die sonst vllt nicht gingen? Und du bist ja effektiv auch nicht gezwungen, sie zu tragen - nur eben wenn du in Läden / den ÖPNV möchtest.
Empfindest du es optisch als entwürdigend, weil du schlechter Luft kriegst oder wie meinst du das?

Schlecht Luft kriegen hat nichts mit Würde zu tun, das ist eines der praktischen, bzw. unpraktischen Seiten, von denen mich die beschlagene Brille mehr stört, sowie die gestörte Sprache wie auch Sprachverständnis. Genug Luft bekomme ich durch meinen Buff auch beim Skifahren. Ein Motorradhelm hat übrigens deutlich bessere Luftversorgung als jede Maske, und ist funktional allein für den Träger von Nutzen, der Verglich hinkt arg.

Mit Würde hat für mich vor allem die Tatsache zu tun, daß ich in meiner privaten Leben gezwungen werde, mich in einer gewissen Weise zu (ver)kleiden, mich quasi als "potentiellen Gefährder" markieren zu lassen mit einer für mich optisch absurden, funktionell sehr beschränkt effektiven Utensilie. Meine Selbstbestimmung darin, wie ich mich als Person nach außen gebe, wird eingeschränkt; unter anderem auch meine Kommunikation mit anderen, bei der nun mal Mimik eine wesentliche Rolle spielt. Bin sicher, daß das viele nicht so empfinden, aber ich bin sicher nicht der einzige.

Ich finde es übrigens ähnlich peinlich und entwürdigend, wenn mir bei gewissen (glücklicherweise extrem seltenen) Firmenanlässen ein Krawattenzwang auferlegt wird, da ich mich damit lächerlich und unnatürlich fühle (und das ist auch zu merken, wie mir andere zurückgemeldet haben), aber das sehe ich noch als Teil des Arbeitsvertrages. Restaurants mit Krawattenzwang kann ich ja meiden, Banker wäre ich schon allein deshalb nie geworden - aber Einkaufen muß ich regelmäßig.

Wie schon geschrieben, ich kann die Motivation für die Regelung nachvollziehen (auch wenn ich bzgl. des Nutzens in den meisten Fällen höchst skeptisch bin), aber das ungute Gefühl der Fremdbestimmung bleibt; deshalb werde ich nicht klagen, sondern solange es Maskenzwang gibt, nur möglichst selten dahin gehen, wo diese Vorschrift gilt.

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1533901)
So wie ich es verstehe, ist die Würde des Menschen unantastbar.
Also auch nicht ein bißchen antastbar ... ;)

Die Würde des Menschen sollte nie angetastet werden; daß sie sehr wohl ungestraft und oft sogar einträglich antastbar ist, zeigen mit großer Deutlichkeit u.a. viele quotenreiche Fernsehsendungen, der Umgang bestimmter Kulturkreise mit Frauen, anderen Religionen oder Völkern, etc. ...

LidlRacer 21.05.2020 20:45

Von den 100 fehlenden Leuten wissen wir doch fast nix.
Vielleicht waren sie ein paar Stunden später da?
Wussten sie überhaupt, dass sie zu einer bestimmten Zeit irgendwo sein sollten?
M.E. ist so ein Heim kein Gefängnis.

LidlRacer 21.05.2020 21:00

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1533852)
Ich habe jede Nacht daheim geschlafen. Niemand hat Freunde besucht. Wenn meine Tochter (18) es gar nicht ausgehalten hat, ist sie mit dem Auto irgendwohin gefahren und hat sich dann mit einer Freundin unterhalten, die in einem anderen Auto saß. In NRW hieß das Kontaktverbot ab Mitte März.

Du scheinst in einem anderen NRW zu leben als ich.
Zu Hause durfte weitgehend jeder machen, was er wollte, mit wem er wollte.
Jeder durfte überall eine Person treffen, ohne in zwei verschiedenen Autos o.ä. zu sitzen.

"Demnach werden Zusammenkünfte und Ansammlungen in der Öffentlichkeit von mehr als zwei Personen untersagt. Ausgenommen sind die Verwandten in gerader Linie, Ehegatten, Lebenspartnerinnen und Lebenspartner sowie in häuslicher Gemeinschaft lebende Personen, die Begleitung minderjähriger und unterstützungsbedürftiger Personen, zwingend notwendige Zusammenkünfte aus geschäftlichen, beruflichen und dienstlichen sowie aus prüfungs- und betreuungsrelevanten Gründen. Die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs bleibt zulässig."
https://www.land.nrw/de/pressemittei...massnahmen-zur

JENS-KLEVE 21.05.2020 21:10

Ja, dann leben wir in zwei verschiedenen NRW. Wir hatten hier viel Angst und haben jeden unnötigen Kontakt vermieden. Wenn ich zuhause jeden Tag Gäste im Haus oder Garten gehabt hätte, wäre das sehr negativ aufgefallen.
Bei euch ging es dann wohl drunter und drüber im Rahmen der Gesetzeslage?

LidlRacer 21.05.2020 21:13

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1533933)
Ja, dann leben wir in zwei verschiedenen NRW. Wir hatten hier viel Angst und haben jeden unnötigen Kontakt vermieden. Wenn ich zuhause jeden Tag Gäste im Haus oder Garten gehabt hätte, wäre das sehr negativ aufgefallen.
Bei euch ging es dann wohl drunter und drüber im Rahmen der Gesetzeslage?

Nö, es war sehr vernünftig und offenbar erfolgreich, freiwillig auf unnötige Kontakte zu verzichten. Hab ich auch getan.
Wo ist das Problem?

JENS-KLEVE 21.05.2020 21:34

Das Problem ist, dass wir eine Einrichtung von ein paar hundert Leuten haben, von denen

a) 130 Leute nicht eventuell, sondern definitiv Covid19 positiv sind
b) in der selben Einrichtung 100 andere spurlos verschwunden sind, und das nicht für 3 Stunden, sondern für viele Tage und „man hofft dass sie in den nächsten auftauchen, weil dann zufällig Taschengeld ausgegeben wird. Und wenn nicht???

Es wurden also Regeln zum Kontaktverbot gebrochen. Nicht von einer Person, sondern von 100. Nicht in irgendeiner Familie, sondern in einem Haushalt mit mindestens 130 offiziell positiven.

Ich bin zwar manchmal doof, aber in diesem Fall hast entweder du diesmal (ausnahmsweise) eine lange Leitung oder wir reden ungeschickt aneinander vorbei.:Blumen:


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