Zitat:
Zitat von LidlRacer
(Beitrag 1626445)
Es ist mir schleierhaft, warum manche hier die Neigung haben, diese Arschlochpartei permanent schön zu reden.
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Dieses Zitat nur stellvertretend für die meisten Postings als Bezug. Es zeigt schön das Mißverständnis, daß es hier nicht um die AfD geht, sondern um den generellen Umgang mit politischen Gegnern: da darf es keine verschiedenen Maßstäbe geben, und jelgiche Handlung, die andere schädigt oder in ihren Rechten einschränkt, liegt dank Gewaltmonopol beim Staat allein.
Mir ist es z.B. schleierhaft, wieso ein Hinweis darauf, daß moralische Maßstäbe der eigenen Handlung und Haltung (oder von Handlungen des "eigenen Lagers") nicht vom gefühlten moralischen Wert des Gegenübers abhängen sollten, so vehement abgelehnt wird.
Ich habe an diesem Land unter anderem jahrzehntelang toll gefunden, wie anständig und mit Wertschätzung man mit den Mitmenschen umgeht, ohne Vorbehalte und Diskriminierung, unabhängig von Meinungsverschiedenheiten oder Gruppenzugehörigkeit. (ja, natürlich galt das nicht für 100 % der Menschen, aber für eine sehr große Mehrheit, die den Alltag prägten). Das habe ich in meinen Herkunftsländern ganz anders erlebt.
Was ich in den letzten Jahren erlebe, finde ich traurig: Zunehmend mehr Menschen (mit sehr unterschiedlichen politischen Hintergründen) finden es richtig, unterschiedliche Maßstäbe an den Umgang mit unterschiedlich "wertvoll" angesehenen Ansichten und Menschen anzulegen. Ich finde, wer damit anfängt oder dabei mitmacht, verwirkt bei mir den Anspruch, selbst als moralische Instanz akzeptiert zu werden. Für mich ist es auch eine Frage der Selbstachtung, daß ich allen Menschen gegenüber den gleichen Respekt erweise, unabhängig davon, ob mir seine Ansichten gefallen. Das heißt ja lange nicht, daß ich ihm zustimme oder es gut finde, ihn gewähren zu lassen. Wem aber das Trennende wichtiger wird, als der Respekt vor Mitmenschen, wirkt an der Zerstörung/Zersplitterung einer Gesellschaft mit, nicht an ihrem Zusammenhalt.