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-   -   Bikefitter, Positionsanalytiker und Konsorten im Verruf? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=45340)

Bike-Felix 08.12.2018 14:53

Bikefitter, Positionsanalytiker und Konsorten im Verruf?
 
Hi Community,

Ich habe im SItzpositionsthread schon angefangen, würde es hier jedoch gern mal im breiten Plenum diskutieren.

Ich gewinne hier im Forum oft den Eindruck, dass all die Fitter, Experten und Analytiker in Verruf geraten sind.

Bei einigen kann ich es verstehen - viel Geld bezahlt und am Ende vielleicht nicht viel bei rum gekommen, aber dass es gleich die ganze Szene so trifft?

Fehlt eine allgemeine Qualitätssicherung im Land oder liegt es an dem do it yourself GEn des Triathleten?

Was meint ihr?

Körbel 08.12.2018 15:33

Zitat:

Zitat von Bike-Felix (Beitrag 1424183)

Fehlt eine allgemeine Qualitätssicherung im Land oder liegt es an dem do it yourself Gen des Triathleten?

Was meint ihr?

Nein da braucht es keine Qualitätssicherung.

Jahrelang ist kein Mensch zum Bikefitter gerannt und trotzdem wurde gut Rad gefahren. Gab ja auch keine.

Heute geht jeder "Volkstriathlet" hin und lässt sich auf sein "Bike festnageln",
einen Personalcoach hat ja auch mittlerweile fast jeder schon unter Vertrag.

Ich finde man muss sich auf dem Rad wohlfühlen, dann klappts auch mit guten Bikesplits.

Beim Rad-Pro sehe ich das evtl noch ein, ist ja sein Arbeitsgerät,
aber bei der "Otto-Normal-Hobbette" ist das m. M. nach nicht notwendig.

Aber ich weiss jetzt schon, das ein Aufschrei durch die Community geht.

Mirko 08.12.2018 15:34

Zitat:

Zitat von Bike-Felix (Beitrag 1424183)
Was meint ihr?

Ich war bei keinem Fitter, daher kann ich die nicht beurteilen.
Ich hab aber im Forum ein paar Bilder von meiner Position gepostet, dazu kam viel und eindeutiges Feedback im Sitzpositions-Faden. Die Sachen hab ich umgesetzt und sitze seit dem deutlich besser auf dem Rad, was sich auch in den Wattwerten bei 40 km/h zeigte.

Ich meine also für uns Foris lohnen sich die teilweise über 200€ nicht, wenn es Leute wie den Captain, deiflu, sabine-g und die vielen, vielen anderen gibt die sich für lau die Zeit nehmen und Tipps geben.
Ich hab in dem Thread dort den Eindruck, dass die Leute dort mehr Interesse bekommen, die auch sonst im Forum präsenter sind. Aber das ist wohl normal und auch gut so. :)

Bikefitter würde ich bei individuellen Problemen oder Besonderheiten empfehlen. Jemandem mit Problemen durch einen Bandscheibenvorfall oder so kann man vielleicht schlechter Tipps geben.

Hätte ich die Möglichkeit des Forums nicht hätte ich wohl ein Fitting gemacht. ich hab mich zwar wohl gefühlt, saß aber trotzdem alles andere als Aerodynamisch auf dem Rad. Wohlfühlen und Aero sind ja manchmal auch eher Gegensätze.

su.pa 08.12.2018 16:22

Also ich war vor der ersten Langdistanz beim Buchstaller mit dem Tri-Bike und das hat sich richtig gelohnt. Ich konnte dann auch längere Abschnitte in Postition fahren, ohne dass irgendwelche Beschwerden kamen. Auf der LD bin ich bis zum Schluß auf dem Auflieger gelegen.

Würde das bei einem neuen Tri-Bike auch jederzeit wieder machen. Wahrscheinlich geht´s auch durch selber rumprobieren, aber da geh ich lieber einmal vernüftig zum Einstellen und dann passt es.

Bike-Felix 08.12.2018 16:24

Danke euch für die Antworten! Das ist auf jeden Fall interessanter & nachvollziehbarer Input.

@Körbel: aber wurden nicht schon damals die Räder auf eine gewisse Art eingestellt - welche auch immer? Sicher oft von erfahrenen Athleten oder Radhändlern, aber mit der Physik des Rad fahrens wird sich ja sicher beschäftigt seit es den Radsport gibt.
(wie die Anfänge 1994 von Machacek oder um 1995 von Andy Pruitt zeigen. Oder das Buch Fahrradphysik & Biomechanik mit seiner 1. Auflage von 1990)

Bei den Trainern bin ich da voll bei dir - erst selbst raus ins Becken und auf die Straße, dann wird man auch besser bevor es ans ausgeklügelte Training geht. Hinter der Sitzposition steckt aber mMn mehr

@mirko
Sowohl Kosten als auch die Experten hier im Forum sind mit Sicherheit Faktoren die den Gang zum Fitter als unnötig erscheinen lassen.
Der Punkt mit Beschwerden stimmt zum teil - aber was ist denn VOR radbezogenen Beschwerden? Die werden dúrch die sportiven Räder des Sports & die oft recht hohen Umfänge und Intensitäten im Training IMHO durch eine "schwache" Einstellung noch verstärkt.

Und genau das ist das was ich nicht verstehe - klar, kaum einer braucht ein Aeroftting und maximal effiziente Kraftübertragung - oder tastet sich dort selbst hin. Aber kaum einer denkt an den präventiven Charakter einer guten Position

ERST RECHT die Cleateinstellung, Faktor Nr. 1 für Beschwerden und langfristig Verletzungen (auch ohne vorherige Beschwerden; aktuelle Studienlage ist da recht gut - siehe Pubmed/ Google Scholar & Fachliteratur)

Sogar in Radläden werden Cleats "irgendwie" montiert, ohne Rücksichtnahme auf Gelenkpunkte, Fußanatomie und Beinachsen - von rechts/ links Vergleichen will ich garnicht erst anfangen.

Allein deswegen lohnt mMn der Gang zum Fitter - oder ist sogar unverzichtbar!

Wie ist dahingehend eure Wahrnehmung? Habt ihr euch da selbst schon Gedanken über eure Cleatposition gemacht?

Körbel 08.12.2018 17:38

Zitat:

Zitat von Bike-Felix (Beitrag 1424199)
@Körbel: aber wurden nicht schon damals die Räder auf eine gewisse Art eingestellt - welche auch immer? Sicher oft von erfahrenen Athleten oder Radhändlern, aber mit der Physik des Rad fahrens wird sich ja sicher beschäftigt seit es den Radsport gibt.

Sogar in Radläden werden Cleats "irgendwie" montiert, ohne Rücksichtnahme auf Gelenkpunkte, Fußanatomie und Beinachsen - von rechts/ links Vergleichen will ich garnicht erst anfangen.

Wie ist dahingehend eure Wahrnehmung? Habt ihr euch da selbst schon Gedanken über eure Cleatposition gemacht?

Klar wurden sie.
Ferse aufs Pedal, wenn das Knie fast durchgedrückt war, wars ok.
Lenker so positioniert, das es sich gut angefühlt hat.
Evtl den Vorbau angepasst, das wars.

Cleats habe ich grundsätzlich selbst montiert und nie Probleme damit gehabt.

Durch tüfteln kann man alles recht gut einstellen, man braucht halt Gedlud, hat ja heute keiner Mehr.

Lieber ein paar Hunderter investieren, macht sich am Tria-Stammtisch am Abend ja immer gut, wenn man vom persönlichen Bikefitting erzählt.

Bevor ich zum Fitter gehen würde, würde ich meine Kohle lieber in eine gescheite Leistungsdiagnostik investieren.

Aber mach mal.

Vielleicht bringts ja was.
Viel Spass und Glück.:Huhu:

hanse987 08.12.2018 17:43

Zitat:

Zitat von Bike-Felix (Beitrag 1424199)
Habt ihr euch da selbst schon Gedanken über eure Cleatposition gemacht?

Ja, weil es der dritte Punkt neben Händen und Hintern am Rad ist. Für mich ist das Großzehengrundgelenk der Nullpunkt und von da aus gegen die verschieden Einstellversuche.

tandem65 08.12.2018 18:20

Zitat:

Zitat von Bike-Felix (Beitrag 1424199)
Sicher oft von erfahrenen Athleten oder Radhändlern, aber mit der Physik des Rad fahrens wird sich ja sicher beschäftigt seit es den Radsport gibt.
(wie die Anfänge 1994 von Machacek oder um 1995 von Andy Pruitt zeigen. Oder das Buch Fahrradphysik & Biomechanik mit seiner 1. Auflage von 1990)

Ja was nun? Seit es Radsport gibt oder seit ca. 1990?
Vor 1990 wurden wohl durch Radfahren Milliarden von Krüppeln produziert. ;)
Kann ich sogar nachvollziehen, aber auch ich bin durch Eigenitiative ohne Bikefitter in die Spur gekommen.

Zitat:

Zitat von Bike-Felix (Beitrag 1424199)
Der Punkt mit Beschwerden stimmt zum teil - aber was ist denn VOR radbezogenen Beschwerden? Die werden dúrch die sportiven Räder des Sports & die oft recht hohen Umfänge und Intensitäten im Training IMHO durch eine "schwache" Einstellung noch verstärkt.
...
ERST RECHT die Cleateinstellung, Faktor Nr. 1 für Beschwerden und langfristig Verletzungen (auch ohne vorherige Beschwerden; aktuelle Studienlage ist da recht gut - siehe Pubmed/ Google Scholar & Fachliteratur)

Es mag ja tatsächlich gravierende Abweichungen geben. Mir wurde auch eine Keilplatte unter den Cleats empfohlen. Nun mache ich seit 30 Jahren recht große Umfänge auf dem Rad ohne Beschwerden im Bereich Hüfte/Knie/Fußgelenk. Wer garantiert mir daß ich mit Keil nicht schon Beschwerden hätte?

Zitat:

Zitat von Bike-Felix (Beitrag 1424199)
Und genau das ist das was ich nicht verstehe - klar, kaum einer braucht ein Aeroftting und maximal effiziente Kraftübertragung - oder tastet sich dort selbst hin. Aber kaum einer denkt an den präventiven Charakter einer guten Position

Da bin ich bei Dir, hier wird gerne in Richtung Aero auf Teufel komm raus optimiert anstatt, ich würde eher als Komfort umschreiben, was Du mit Prävention bezeichnest.

Zitat:

Zitat von Bike-Felix (Beitrag 1424199)
Habt ihr euch da selbst schon Gedanken über eure Cleatposition gemacht?

Ja klar, daher war ich nur beim Fitter weil ich es geschenkt bekommen habe.
Verändert wurde letztlich nichts, Ich bezeichne einen Lenker der 1cm höher gemacht wurde als nichts. OK, den Keil habe ich nicht haben wollen und habe es bis Heute nicht bereut.

Bereut habe ich schon mal die falsche Schuhwahl getroffen zu haben.


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