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qbz 16.04.2020 11:13

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525334)
....
Warum hier nicht? Passt dir seine Aussage nicht?

ich habe Dich gefragt, wo kann ich die Ergebnisse eines Prof. Püschels nachlesen. Bisher kam dazu Null. Ich verstehe das aber, weil auch nichts publiziert wurde und vermutlich auch nicht geschehen wird.

Studien über die Risikogruppen für Covid-19 findest Du genug im Internet und in diesem Thread. Ich gab nichts an, weil es einfach etwas ermüdend ist, immer wieder dasselbe zu verlinken oder zu schreiben, ich hoffe, Du verstehst das. Ich denke mittlerweile, jeder kann sich die Infos besorgen und wenn er nicht möchte, hat er dafür vermutlich seine Gründe, z.B weil er sein Weltbild behalten möchte.

Für Deutschland hat das RKI die relevanten Zahlen zusammengefasst.

Verstorbene:
"Der Anteil der Verstorbenen beträgt 1 % und ist vor allem von den älteren Personen mit SARS-CoV-2 geprägt. Unter den jüngeren Altersgruppen (0 – 34 Jahre) wurden in den hier untersuchten Fällen keine Todesfälle übermittelt. Die jüngsten verstorbenen Fälle waren 35 – 59 Jahre alt. Innerhalb der Altersgruppe der über 80-Jährigen beträgt der Anteil der Verstorbenen mindestens 25 % und ist damit höher als der Anteil der Verstorbenen in den übrigen Altersgruppen." (s. Tab. 1, S. 5).

Lungenentzündung und Hospitalisierung infolge Covid-19:
"Unter allen berücksichtigten Fällen wurden 181 Fälle mit Pneumonie übermittelt (Anteil 1 – 2 %). Die meisten Fälle gehen derzeit auf die Altersgruppe der 35- bis 79-Jährigen zurück. Zusammengenommen machen sie 72 % unter den Fällen mit Pneumonie aus. Mit Blick auf die einzelnen Altersgruppen ist der Anteil der Fälle mit Pneumonie aber unter den Hochaltrigen (> 80 Jahre) am höchsten (14 – 17 %). Für die Mehrzahl der Patienten mit einer Pneumonie wurde angegeben, dass sie hospitalisiert sind (85 %). Innerhalb der Altersgruppen ist der Anteil der Hospitalisierten mit einer Pneumonie vor allem unter den älteren Personen (60 Jahre und älter) am höchsten. Die Ursache für die Krankenhauseinweisung ist hier nicht bekannt. Von allen Fällen mit COVID-19 wurden 8 – 10 % der Fälle, die bis zum 17.3.2020 gemeldet wurden, stationär aufgenommen (s. Tab. 1, S. 5). Dieser Anteil ist jedoch dadurch verzerrt, dass insbesondere zu Beginn der Epidemie bestätigte Fälle zur Isolierung und nicht ausschließlich aus therapeutischen Gründen stationär aufgenommen wurden. Die höchste Anzahl der hospitalisierten Fälle betrug im Alter von 35 – 79 Jahren 387 laborbestätigte Fälle. Mit Blick auf die einzelnen Altersgruppen wurden jedoch mind. ca. 49 % der über 80-Jährigen im Krankenhaus aufgenommen. Deutlich weniger sind dies in der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen mit maximal 22 % und noch weniger in der Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen mit maximal 7 %. Derzeit liegt das Verhältnis von intensivpflichtigen Fällen zu hospitalisierten Fällen bei ca. 8 % (77 von 961 Fällen)"

Weiter gibt es in diesem epidemiologischen Bulletin vom RKI ein Kapitel über die Risikogruppen mit Vorerkrankungen. Lies es bei Interesse einfach durch. Das Bulletin stammt schon vom 9.4., d.h. man muss alle Zahlen noch um einen Faktor X bis heute erhöhen, trotz der Ausgangsbeschränkungen.

Trillerpfeife 16.04.2020 11:17

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1525310)
Ich freue mich, das die ersten Läden und z.B. auch zoologische Gärten wieder öffnen.

Ich hoffe, die Bevölkerung verhält sich weiterhin zielführend und erinnert sich an die Gründe für die derzeitigen Einschränkungen. Wäre doch schön, wenn man auf der Radtour bald wieder an einem schönen Cafe oder der Eisdiele stoppen könnte :liebe053:

freut mich auch sehr.



@Merz: danke für das Diagramm, da wird es sehr deutlich.

qbz 16.04.2020 11:21

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1525353)
Wo ich Püschel zustimme, ist möglichst viel COVID-19-Tote zu obduzieren. Da hat das RKI ja wohl mittlerweile auch seine Empfehlung geändert. Ein mögliches Infektionsrisiko (gegen das man sich ja schützen kann), steht da aus meiner Sicht in keinem Verhältnis zum möglichen Erkenntnisgewinn. Bei bisherigen Pandemien mit unbekannten oder neuen Erregern war das rückblickend immer hilfreich.

Ist eine Obduktion nicht zustimmungspflichtig durch Angehörige z.B.? Meines Erachtens verweigern immer mehr Menschen diese.

Tzwaen 16.04.2020 11:30

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1525356)
Warum verzerrst du das Bild?

Einzig seine Aussage stelle ich in den Raum.

Danach gab es Diagramme aus New York, Todesfälle von persönlichen Bekannten und viele andere Dinge. Nichts von diesen Dingen konnte die Aussage von Herrn Püschel relativieren oder gar widerlegen.

Das kommt aber alles nicht von mir. Ich möchte nur eine saubere Nachweisführung für die Aufstellung von Behauptungen. Passt dir das nicht?


Meine ganz persönliche Sicht zu dem was Herr Püschel schreibt (und ich bin kein Experte zu dem Thema und ich weiß auch nicht ob sich diese Ansicht mit irgendeiner Aussage eines Experten deckt.)

Im Endefekt dreht sich doch alles um die mögliche Versorgung der Beatmungsgeräte bzw. Intensivbetten.
Jetzt kann man VIELLEICHT sagen, dass diese Menschen irgendwann in diesem Jahr auch gestorben wären. Also nicht so schlimm, dass sie jetzt schon anstatt erst im Dezember gestorben sind (was erstens eine reine Annahme und kein Fakt ist ist und zweitens aus ethischen Gründen wirklich schon harter Tobak ist)

Aber aufgrund ihrer Corona Infektion haben diese Patienten doch eine Betreuung an einem Beatmungsgerät oder anderweitige Intensivbetreuung benötigt. Sprich sie haben für einen Zeitraum X diese Betreuung in Anspruch genommen und somit den Platz "blockiert" für jemand anderes jüngeres der ebenfalls an Corona erkrankt ist, der aber mit Hilfe einer Intensivbetreuung überleben würde.

Nehmen wir also an, die Infektionsrate bei sehr alten und Immunschwachen Menschen würde weiter exponential steigen da keine Maßnahmen wie Kontaktsperre etc. getroffen würden.
Dies hätte zur Auswirkung, dass diese alten imunschwachen und vorerkrankten Menschen noch weitere Intensivbetten in Anspruch nehmen und jüngere Corona Patienten (oder andere Patienten die solch eine Betreuung benötigen) hätten dann keinen Platz mehr. Sprich die anscheinend gute Abdeckung von Intensivbetten in Deutschland wäre irgendwann ausgeschöpft.
Und dann fängt doch genau die Selektierung an, die aus ethischen Gründen in keinster Weise zu rechtfertigen ist.
Nimmst du dann einen alten Menschen vom Beatmungsgerät mit der Begründung "der wäre dieses Jahr eh gestorben" um den jüngeren Patienten das Leben zu retten?

anlot 16.04.2020 11:41

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1525350)
Prof. Püschel untersucht die Hamburger Corona-Toten - und höchstwahrscheinlich nur die Hamburger.
Zum Zeitpunkt seiner öffentlichen Aussagen waren das ca. 20, wenn ich mich recht erinnere.

Aus 20 untersuchten Toten kann man sehr wenig relevantes ableiten.
Keine Ahnung, warum du tagelang darauf herumreitest.

Auch z.B. Prof. Drosten hat Püschels Aussagen stark relativiert - etwa in dem Sinne, dass annähernd jeder, der mit 70 oder 80 stirbt, irgendwelche Vorerkrankungen hat und dass das eben kein plausibler Grund ist, ihn nicht als Corona-Toten zu zählen.

Nur zur Info: nach seinen eigenen Aussagen waren es > 50 Tote. :Blumen:

qbz 16.04.2020 11:46

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1525370)
Nur zur Info: nach seinen eigenen Aussagen waren es > 50 Tote. :Blumen:

Wo kann man seine Ergebnisse nachlesen?

anlot 16.04.2020 12:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1525376)
Wo kann man seine Ergebnisse nachlesen?

Schau mal in der Mediathek von Markus Lanz. Dort war er letzte Woche zu Besuch.

Triasven 16.04.2020 12:18

Zitat:

Zitat von Tzwaen (Beitrag 1525366)
Meine ganz persönliche Sicht zu dem was Herr Püschel schreibt (und ich bin kein Experte zu dem Thema und ich weiß auch nicht ob sich diese Ansicht mit irgendeiner Aussage eines Experten deckt.)

Im Endefekt dreht sich doch alles um die mögliche Versorgung der Beatmungsgeräte bzw. Intensivbetten.
Jetzt kann man VIELLEICHT sagen, dass diese Menschen irgendwann in diesem Jahr auch gestorben wären. Also nicht so schlimm, dass sie jetzt schon anstatt erst im Dezember gestorben sind (was erstens eine reine Annahme und kein Fakt ist ist und zweitens aus ethischen Gründen wirklich schon harter Tobak ist)

Aber aufgrund ihrer Corona Infektion haben diese Patienten doch eine Betreuung an einem Beatmungsgerät oder anderweitige Intensivbetreuung benötigt. Sprich sie haben für einen Zeitraum X diese Betreuung in Anspruch genommen und somit den Platz "blockiert" für jemand anderes jüngeres der ebenfalls an Corona erkrankt ist, der aber mit Hilfe einer Intensivbetreuung überleben würde.

Nehmen wir also an, die Infektionsrate bei sehr alten und Immunschwachen Menschen würde weiter exponential steigen da keine Maßnahmen wie Kontaktsperre etc. getroffen würden.
Dies hätte zur Auswirkung, dass diese alten imunschwachen und vorerkrankten Menschen noch weitere Intensivbetten in Anspruch nehmen und jüngere Corona Patienten (oder andere Patienten die solch eine Betreuung benötigen) hätten dann keinen Platz mehr. Sprich die anscheinend gute Abdeckung von Intensivbetten in Deutschland wäre irgendwann ausgeschöpft.
Und dann fängt doch genau die Selektierung an, die aus ethischen Gründen in keinster Weise zu rechtfertigen ist.
Nimmst du dann einen alten Menschen vom Beatmungsgerät mit der Begründung "der wäre dieses Jahr eh gestorben" um den jüngeren Patienten das Leben zu retten?



Sämtliche meiner Beiträge drehen sich nicht um die Auswahl von Menschen zur Rettung oder die Anzahl der Intensivbetten. Ich denke, dass habe ich mehrfach kundgetan.

Angst und mediale Beeinflussung steht in absolut keinem Verhältnis zum Schaden des Coronavirus.

Das ist das was ich genauso sehe, wie Herr Püschel. Ich war der Annahme erlegen, dass Bildung, Wissenschaft und die Fähigkeit rational zu denken, diese Angst und Beeinflussung in ein angemessenes Licht rückt.

Und in der Tat habe ich bisher (auch wenn ich meist durch Provokation hier aufgefallen bin) diese nüchterne Art der Diskussion hier im Triathlon Forum als angenehm empfunden.Das hier auch so ein Furcht und Angst Klima herrscht enttäuscht mich irgendwie und lässt mich (ohne es böse oder verletzend zu meinen) zu der Erkenntnis kommen, dass Angst in Verbindung mit medialer Beeinflussung alles beherrschen kann.


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