Klugschnacker |
23.03.2023 12:11 |
Zitat:
Zitat von keko#
(Beitrag 1702859)
Nur ist das mehrfache Durchimpfen einer Population mit einem relativ neuen Impfstoff ein komplexer Prozess, bei dem ich mir im Laufe der Zeit durchaus auch ein gutes Bild machen kann, ohne Experte zu sein. Ich agiere quasi auf einer Meta-Ebene ohne Detailwissen. Dieses Detailwissen eines Virologen oder Bio-Ingenieurs ist auch gar nicht immer notwendig.
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Das bildest Du Dir ein. Du bist nicht in der Lage, Nutzen und Risiken einer Impfung für ein 80-Millionen-Volk abzuwägen. Dazu fehlt Dir der Vergleich mit einer komplett ungeimpften deutschen Bevölkerung in derselben Situation.
Und selbst dieses (fiktive) Wissen würde nicht ausreichen, um die Risiken von Impfung und Nichtimpfung abzuwägen. Denn maßgeblich sind nicht die tatsächlich eingetretenen Schäden einer Pandemie. Sondern jene, die hätten eintreten können.
Unsere Atomkraftwerke sichern wir ebenfalls nicht gegen die wahrscheinlich zu erwartenden Störfälle ab. Sondern natürlich auch gegen die sehr unwahrscheinlichen, aber katastrophalen Fälle. Es genügt nicht, bspw. nach Frankreich zu schauen und festzustellen, dass die Zahl der dort je aufgetretenen Störfälle Null ist, also müssten wir unsere Atomkraftwerke nicht gegen Störfälle sichern. Das Gegenteil ist der Fall. Selbst wenn sich nachträglich herausstellen sollte, dass unsere Atomkraftwerke stets problemlos und störfrei liefen, war es richtig, diese Risiken abzusichern.
Dasselbe gilt für die Risiken einer Pandemie. Dass die befürchteten Schäden nicht eintraten, bedeutet nicht, dass die Vorsorgemaßnahmen überflüssig gewesen wären.
Du bist jedenfalls – ebenso wie ich – außerstande, diese komplexe Abwägung der Risiken selbst vorzunehmen. Das ist etwas für Experten.
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