Schwarzfahrer |
07.07.2020 11:18 |
Zitat:
Zitat von Helmut S
(Beitrag 1541269)
Du hast das Konzept der Eigenverantwortung meiner bescheidenen Meinung nach nahezu gänzlich falsch verstanden.
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Kurz: Was du beschreibst ist ein egozentrischer Freiheitsbegriff der mit der Eigenverantwortung nur wenig zu tun hat.
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Kannst es gerne so sehen. Andererseits stimme ich vielem von Deinen Ausführungen zu, also gibt es meiner Ansicht nach nur Unterschiede in der Schwerpunktsetzung:
Zitat:
Zitat von Helmut S
(Beitrag 1541269)
Eigenverantwortung bedeutet im deskriptiven Sinne, dass jeder bereit ist die Verantwortung für sein Tun (und auch für sein nicht-tun im Übrigen) in der Form zu übernehmen, dass er die Konsequenzen aus seinem Tun trägt
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Absolut richtig.
Zitat:
Zitat von Helmut S
(Beitrag 1541269)
Es bedeutet nicht, dass jeder Tun kann was er möchte, solange er keinen anderen schädigt.
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Warum genau nicht?
Zitat:
Zitat von Helmut S
(Beitrag 1541269)
Im normativen Sinne meint es auch die Pflicht zur Übernahme der Konsequenzen, nicht nur die Bereitschaft. Eigenverantwortung findet aber im gesellschaftlichen Normenrahmen statt und ersetzt ihn nicht. Insbesondere ist Eigenverantwortung kein Konzept, dass eine Gesellschaft mit gemeinsamem Wertesystem (repräsentiert durch Normen wie zB das GG) durch eine Ansammlung von Individuen mit subjektiver Auslegung von Werten ersetzt
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Absolut richtig. Eigenverantwortung kann aber ein wesentliches konstituierendes Element einer Gesellschaft sein, im Rahmen eines solchen gemeinsamen Wertesystems.
Zitat:
Zitat von Helmut S
(Beitrag 1541269)
Was du permanent mit Eigenverantwortung beschreibst, ist das du so handeln möchtest wie du es für richtig hältst, solange du der Meinung bist, dass dein Tun niemanden schädigt. Ansonsten setzt du dich - allerdings nur in Bereichen die du für vernünfig hältst - über über das Konzept der gemeinsamen Werte hinweg und beanspruchst die Regeln deines Handelns selbst definieren zu können - und zwar auf Basis deiner Vernunft.
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Ich weiß nicht, wo ich jemals gemeint hätte, mich über das Konzept der gemeinsamen Werte hinwegsetzen zu wollen. Was genau diese gemeinsamen Werte beinhalten, wäre allerdings eine eigene Diskussion.
Zitat:
Zitat von Helmut S
(Beitrag 1541269)
Gleichzeitig rufst du aber dann nach dem Staat, wenn es darum geht, dich vor der Dummheit der anderen zu schützen. Was eine Dummheit der anderen ist, sollen dann Gesetze festlegen. Allerdings nur solche die deiner Meinung nach auch vernünftig sind.
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Auch die anderen müssen natürlich ebenso vor meiner Dummheit geschützt werden. Und es bleibt meine primär eigene Aufgabe, mich so gut wie möglich gegen Dummheiten anderer zu wappnen. Es muß aber nicht in Gesetzen festgelegt werden, was Dummheit ist, sondern was ein Schaden ist, und wer in welchen Fällen die Verantwortung und Folgen zu übernehmen hat. Ich kann dem Konzept der Freien Privatstädte viel abgewinnen, auch wenn es möglicherweise eine Utopie ist.
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