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schnodo 21.03.2018 22:06

Ja, probiert alle mal! Es würde mich interessieren, wie es sich bei Euch auswirkt. :)

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1368248)
Danke für den Bericht! Das werde ich doch direkt mal testen im nächsten Training! 2 Sekunden schneller auf 100 Meter würde mir auch ganz gut in den Kram passen!

So eine Überraschung! :Lachen2:
Ich fürchte allerdings, dass das nur bei schleichenden Bratwürsten wie mir so einfach geht. So wie ich Dich kenne, machst Du das vermutlich schon so wie es am besten für Dich ist.

Zitat:

Zitat von mon_cheri (Beitrag 1368250)
Nach jedem deiner Berichte hat man den Drang, das ganze selbst mal auszuprobieren. Hört sich sehr interessant an.

Bei Dir habe ich Angst, dass Du hinterher gar nicht mehr im Wasser bist, sondern darüber schwebst. Du liegst ja jetzt schon komplett hoch und flach. :Blumen:

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1368270)
Die heutige Schwierigkeit liegt für mich in der Auslegung der Angaben und deren Umsetzung. So sitze ich hier und bremse meine Ein und Ausatmung. Wenn mir schummrig wird, höre ich auf das nachempfinden zu wollen.

Meine Fähigkeiten, mich klar auszudrücken, können oftmals nicht mit meiner Begeisterung Schritt halten. ;)

Zuerst etwas Grundsätzliches: Wenn ich im folgenden "Lunge" schreibe, denke bitte nicht an den Rippenbogen, sondern an den Bauchraum. Und nicht nur den vorderen Teil, sondern auch den unteren Rücken. Wenn Du die Hände in die Taille legst, so dass die Daumen hinten und die anderen Finger vorne sind, solltest Du beim Einatmen in den Bauchraum nicht nur spüren, wie sich die Finger über Deinem Bauch vorne heben, sondern auch wie Deine Daumen hinten angehoben werden. Wenn das nicht gleich klappt, mach einen Katzenbuckel, dann sollte es besser gehen.

Das "Bremsen" von dem Du schreibst ist nicht die Vorstellung, die ich wählen würde. Ich versuche, mir einen Zustand auszumalen - oder mich vorher durch Ausprobieren heranzutasten - wo die Lunge halb voll mit Luft ist. Dann versuche ich, durch stoßartiges Ausatmen (Bild von SwimBox: "als ob man durch Pusten eine Papierkugel mit einem Strohhalm verschießt") diesen gewünschten Zustand herzustellen.

Ähnlich beim beim Einatmen. Ich stelle mir vor - oder probiere vorher aus - wie viel Luft bei 80% in etwa meinen Lungen ist und atme dann so viel Luft schnell ein, wie nötig ist, diesen "Füllstand" zu erreichen. Ich bremse also nicht, sondern "spucke" mit Vorsatz so viel Luft, wie ich ausatmen und "schnappe" so viel Luft, wie ich einatmen will.

Ich hoffe, das war verständlich. :)

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1368270)
Wie immer, muss ich so ne Sache im Sasch unter schnodolischer Kontrolle testen. Interessant bleibt es definitiv.

Du bist mir als williger und belastbarer Proband jederzeit herzlich willkommen. :Cheese:

Tobi F. 22.03.2018 08:46

Hallo,

erst jetzt habe ich Deinen "Blog" gefunden.... Sehr interessant. Da muss ich mich mal in der nächsten Zeit durchlesen.

Was mir zum aktuellen Thema aber eingefallen ist. Atmung.
Jetzt wo Du es sagst, macht es doch auch irgendwie Sinn.
Die Lunge ist ja irgendwie wie ein "Ballon"
Wenn man zur Brust hin einatmet, wer er oben größer und die Luft sammelt sich dort.
Wenn man über den Bauch einatmet, ist die Luft eben "tiefer" und somit näher am Schwerpunkt.
Bei der Brustatmung wäre die Luft-Boje in Schwimmrichtung weiter vorne, würde den Brustkorb anheben und somit die Füße absinken lassen.

Kann diese Theorie irgendjemand von den Schwimm-Masters bestätigen ?

Viele Grüße
Tobi

schnodo 22.03.2018 08:56

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1368322)
erst jetzt habe ich Deinen "Blog" gefunden.... Sehr interessant. Da muss ich mich mal in der nächsten Zeit durchlesen.

Willkommen! Ich hoffe, die länglichen Ausführungen ermatten Dich nicht zu sehr. :Huhu:

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1368322)
Wenn man über den Bauch einatmet, ist die Luft eben "tiefer" und somit näher am Schwerpunkt.
Bei der Brustatmung wäre die Luft-Boje in Schwimmrichtung weiter vorne, würde den Brustkorb anheben und somit die Füße absinken lassen.

Ich hatte, bevor ich es ausprobiert habe, meine Zweifel, ob die Luftverteilung sich tatsächlich so kontrollieren lässt, dass es einen Unterschied macht. Augenscheinlich ist es aber doch so.

maotzedong 22.03.2018 09:02

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1368322)
Hallo,

e

Kann diese Theorie irgendjemand von den Schwimm-Masters bestätigen ?

Viele Grüße
Tobi

Ja, wurde sogar untersucht. Kenne aber nur eine Studie die sich damit hinsichtlich des Strömungswiderstandes beschäftigt (hat Maruyama 2015 getestet). Ergebnis war meines Wissens, dass Bauchatmung den passiven Widerstand beim Gleiten verringert. :Blumen:

Irgendwelche Japaner (Name ist mir leider entfallen) haben das ganze auch mal bei Brustschwimmern validiert.

Tobi F. 22.03.2018 09:18

Und wie machen es die "richtigen Jungs" ?
Jetzt wird man bei den Unterwasser-Videos von Olympia-Teilnehmern oder Weltrekordhaltern schlecht sehen können, ob die über den Brustkorb oder den Bauch atmen.
Ich glaub jetzt nicht, dass das ein großes Geheimnis oder der heilige Gral ist.
Viele typische Problemstellen des Kraulens kennt man ja von jeder Ecke. (Kopfhaltung, hoher Ellbogen, Armanstellen,... etc.)
Mich wundert es etwas, dass ich darüber halt noch nie etwas gehört habe.

schnodo 22.03.2018 09:36

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1368330)
Mich wundert es etwas, dass ich darüber halt noch nie etwas gehört habe.

Das ging mir ähnlich und ich habe mir schon sehr viel Material angeschaut im Lauf der Zeit.

Darauf gestoßen bin ich über diese beiden Folgen im TriSwimCoach Podcast:Wenn man etwas Muße hat, kann man sich das mal anhören. Ich fand, es war keine Zeitverschwendung.

Die 111er Folge hat mein Interesse an der Wim-Hof-Methode geweckt. Bei dieser beschränke ich mich momentan allerdings auf das regelmäßig kalte Duschen. Die Atemübungen mache ich nur noch sporadisch.

macoio 22.03.2018 09:37

zum einarmig Schwimmen: mit dem Gefühl wie Kanu+Paddel bist du wahrscheinlich auf dem richtigen Weg :Blumen:

zur Bauchatmung: spannendes Thema, muss ich auch mal probieren. Die nur 80%-Einatmung kenne ich noch vom Flöte-spielen da wurde das auch als die effizienteste Methode angepriesen um die Zeilen bis zur nächsten Pause zum Luftholen zu überleben.

Den Part mit dem "Luft anhalten" finde ich aber fragwürdig, ich dachte dass sich da CO2 in der Lunge ansammelt was ja auf Dauer langsamer macht.

Zur Ausatem-Geschwindigkeit kannst du mal folgendes probieren, das habe ich am Wochenende mit einem Schwimmer getestet. Mache mal ein paar Sink-Downs indem du dich im Wasser zusammenkugelst und ausatmest bis du beginnst zum Beckenboden zu sinken. Ich würde mal schätzen dass das dabei verbleibende Luftvolumen in der Lunge grob in dem Bereich ist wie weit man auch ausatmen muss damit wieder gut viel neue Luft reinpasst (20% Rest?) , vielleicht muss man bei der Übung sogar ein wenig weiter ausatmen. Der interessante Teil der Übung ist jetzt aber, dass du nach ein paar Versuchen mal mit der Uhr mitstoppen kannst wie lange du ausatmen musst bis du beginnst zu sinken. Im Fall meines Sportlers waren das 3 Sekunden.
Jetzt kann man eine grobe Rechnung machen in der Art, nur halt auf dich angepasst:
Wenn man 60er Zugfrequenz schwimmt, atmet man bei 2er Zug aller 2 Sekunden und braucht fürs Einatmen vielleicht 0.2 bis 0.5 Sekunden (kann man in einer Videoanalyse rausstoppen, gut wäre natürlich perspektivisch möglichst schnell/kurz wegen der Wasserlagestabilität) hat demnach zum Ausatmen nur noch 1.5 bis 1.8 Sekunden Zeit, bei dem Sportler mussten wir demzufolge die Ausatemgeschwindigkeit deutlich erhöhen damit dann auch genug neuer Stoff reinpasst, mit dem Zeit-stoppen bei den Sinkdowns kann man dafür ein gutes Gefühl entwickeln.
Wenn du 3er-Atmung schwimmst (?) hast du natürlich deutlich mehr Zeit, aber ein interessantes Experiment wäre es allemal.

schnodo 22.03.2018 09:56

Zitat:

Zitat von macoio (Beitrag 1368333)
Den Part mit dem "Luft anhalten" finde ich aber fragwürdig, ich dachte dass sich da CO2 in der Lunge ansammelt was ja auf Dauer langsamer macht.

Ich glaube nicht, dass das einen großen Unterschied macht, es findet ja ein regelmäßiger Luftaustausch statt - nur nicht per "trickle breathing", sondern stoßartig. Außerdem sagen die Leute von SwimBox, dass man so oft wie möglich atmen soll, also eher Zweier- als Dreieratmung.

Zitat:

Zitat von macoio (Beitrag 1368333)
Zur Ausatem-Geschwindigkeit kannst du mal folgendes probieren...

Das probiere ich mal aus, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, was man hinterher mit den gewonnen Daten anfängt. :Lachen2:

Ich fürchte aber, dass die Trägheit der Masse dafür sorgt, dass sich die Dauer nicht genau bestimmen lässt. Selbst wenn ich in Nullzeit komplett ausatmen könnte, spüre ich vermutlich nicht sofort, wie der Körper sinkt.


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