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Und letztlich ist es ein Handwerk, wie so viele, dass erlernt werden muss und zumindest eine gewisse Mindestbefähigung braucht, um zu gelingen. Und die Probleme sind so vielfältig wie ihre Lösung, was wiederum zunehmende Spezialisierung bedingt und die Erfolgsrate nochmal drücken kann. Und die „Chemie“…klar, wo es um Beziehung geht, spielt auch die Passung der Persönlichkeit eine Rolle. Wenn beide Seiten nicht zu rigide sind, ist aber vieles möglich. Wenn nicht, kommt man aber in der Regel nicht weit. Und auch der Therapeut ist da öfters unflexibel. Letztlich ist auch Leidensdruck und Veränderungswunsch nicht das gleiche wie Veränderungsbereitschaft. Auch daran scheitern seitens der KlientInnen immer wieder Therapien. Das meine ich jetzt aber natürlich weder wertend noch konkret auf Dich bezogenl ;) |
Wieder gesun. Puh was man hier liest… da haben doch einige hier eher Pakete statt Päckchen zu tragen. Das tut mir für alle sehr leid. Ich wünsche euch die notwendige Kraft aus dem Tief zu kommen. Ich bin kein Therapeut, habe nie einer Einzeltherapie beigewohnt. Nach heftigeren Einsätzen allerdings Gruppentherapien. Ich hatte nie den Eindruck, dass sie mir schaden, aber genauso wenig helfen. Einzig und allein mein soziales Umfeld, Zeit und wie Arne schrieb viel Selbstreflektion.
Was das „System“ angeht… kA wie viele Suizidversuche/Psyschiche Ausnahmesituationen ich mittlerweile Untergebracht habe. Bei keiner hatte ich je das Gefühl, dass der Person damit wirklich geholfen wird. Irgendwie fühlt es sich nach blindem Aktivismus getreu dem Motto „wir haben ja was gemacht“ an. Daher würde ich jedem nur empfehlen, lasst euch von euren Umfeld helfen. |
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Wie sagte einmal meine damalige Therapeutin: Psychiater und Psychotherapeuten entscheiden sich für dieses Fach meistens aus einem von drei unterschiedlichen Motiven. Erstens, und das seien die meisten, erhoffen sie sich hiervon (unbewusst) eine Heilung von den eigenen seelischen Störungen, ohne sich selbst damit emotional auseinanderzusetzen. Am Ort des anderen die eigen Schäden heilen zu wollen, sei zwar kein unmoralisches Motiv, dennoch in Ermangelung eines selbstreflektierenden Bewusstseins hierüber für den Patienten wenig hilfreich. Das zweite Kollektiv, so sagte sie, sei eitel und machtversessen, manipulativ und selbsteingenommem. Sehr gefährlich für die Patientinnen und Patienten. Die dritte Gruppe, leider die Minderheit, interessiert sich wahrhaftig für ihre Patienten. Alleine in unserer gynäkologischen Praxis sehe ich wöchentlich mindestens zwei oder drei Patientinnen mit Therapiebedarf und -wunsch ohne Erfolg bei der Suche nach einem geeigneten Therapieplatz. Einige davon kann ich bei meinem Mann anbinden, der ist Psychiater und Psychotherapeut an einer Klinik um die Ecke. Allerdings zieht er sich binnen weniger Monate in den Ruhestand zurück und danach habe ich keine Ahnung, wohin ich weiter vermitteln könnte. Das ist hart, so hart, dass er sogar darüber spricht, das Ausscheiden aus der Klinikambulanz um ein paar Monate oder ein Jahr zu verzögern. Aber das würde mittel- und langfristig auch nichts ändern. Leider hat mein Sohn sein Psychologiestudium geschmissen und studiert jetzt Bildende Kunst an der UDK. Max hätte innerhalb eines Jahrzehnts nach Studium und Psychotherapieausbildung auch das Rüstzeug gehabt zum shrink. Dieses feine etwas, dieses aus meiner Sicht grundlegende und tiefe Interesse an anderen Menschen hatte er auf jeden Fall. |
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In Deutschland gibts knapp 50.000 PsychotherapeutInnen und bald 14.000 PsychiaterInnen. Für die These, dass davon nur eine Minderheit (49,7% oder 11%?) selbst keine Meise hat oder sogar gefährliche PsychopathInnen sind, findet man zwar sicher am Stammtisch und vielleicht auch hier anekdotische Zustimmung, es bleibt aber doch stumpfes Berufsstandbashing. Von der Verwendung von stark abwertenden Ausdrücken wie Schwachmaten mal abgesehen. Aber das spricht ja auch für sich. So wie die meisten der 5 Millionen Handwerker sicher auch Pfuscher sind und nur man selbst oder die engsten Bekannten das Bad richtig fliesen können. :Blumen: |
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Und ja, wer handwerklich gut ist, kann sein Bad mit hoher Wahrscheinlichkeit besser fliesen, als die meisten Handwerker - einfach weil man für sich mehr Zeit und Akribie investiert (die beim Handwerker den Preis schnell verdoppeln würde), als es ein Handwerker tut, der für sein Festpreisangebot möglichst schnell fertig werden will. Der Unterschied liegt entweder in etwas mehr Präzision und Vermeiden von Fehlern - oder darin, daß man die selbst gemachten Fehler anders akzeptiert, da man selbst Laie ist (geht in die Richtung von Arnes These von zuletzt zum Umgang mit eigenen Fehlern, in diesem Bereich kann ich ihm voll zustimmen). |
Guten Morgen!
Ich hatte vorhin beim Lesen von svmechows Post was dazu sagen wollen, was in die Richtung von Antracis Erwiderung ging, war dann aber zu faul. Ich hole das vielleicht nachher noch nach und hoffe, dass meine Erwiderung nicht zu sehr vom dem Widerspruchsgeist einer in der Psychiatrie tätigen beeinflusst ist.🙃 |
Nach meiner Erfahrung ist es "nicht schädlich" etwas über Psychologie zu wissen:
Dafür empfinde ich "Psychologie to go" von Franca Cerutti sehr hilfreich. Für die Selbstanalyse scheint Stefanie Stahl ganz vorne zu sein. Als Podcast "Stahl aber herzlich" und "so bin ich eben" Als Buch "Das Kind in dir muss Heimat finden" und "So bin ich eben" |
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Tagespflegeplatz lief nach 3Monaten aus ohne Anschlussbehandlung zu haben. Antrag auf Kostenübernahme durch die KK läuft seit Monaten. Achso und die Anerkennung einer Behinderung durch das Amt wurde nach über 2jahren auf nichtmal 50% bestätigt. Einspruch erst in frühestens 6 Monaten mit Veränderungsantrag möglich (mind 12Monate bearbeitungszeit) weil zu wenig psych personal. |
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