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Matthias75 01.04.2021 12:52

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1593792)
Ich finds halbwegs krass, wie so ne Story doch entgleisen kann, wenn man sich nicht durch wochen- oder monatelange Elektroautofahrten im In- und idealerweise scheinbar auch Ausland auf so ne Tour vorbereitet.
Addiere mal ein jüngeres Paar bei so ner Aktion plus zwei nörgelnde Kinder im Fond plus Ternindruck wegen der gebuchten Unterkunft und genommenem Urlaub statt zwei Rentner in der Gelassenheit des Alters ohne Eile, da ist ein Amoklauf ja fast vorprogrammiert...:-((

Ja, das kann spannend werden. E-Auto steht akut noch nicht an, aber die Gedanken, wie so eine Urlaubsfahrt aussehen könnten macht man sich schon mal. man muss allerdings schon zugestehen, dass knapp 800km/Tag sehr optimistisch ist. Wenn ich mal von dem ausgehe, was ich mir angelesen habe, wäre meine Planung beim 1000km aktuell: 2 Tage, jeweils 500km/Tag mit einem Ladestop, geg. einem zweiten. Vorausgesetzt, mit vollem Akku sind zumindest 300km drin. mehr würde ich auch aktuell mit einem Verbrenner nicht einplanen. (5h Kinderlieder pro Tag reichen :Peitsche: )

Ich denke, es macht auf jeden fall Sinn, sich vorher nicht nur per App und Internet schlau zu machen, sondern auch ein paar Testfahrten zu machen, um die Reichweite realistisch einschätzen zu können.

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1593798)
Der Vergleich meines Skode eiV hinkt etwas zum ID3, aber mal zum Vergleich:

Danke für deinen Erfahrungsbericht.

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1593798)
Wie gesagt, wenn die mit dem ID3 nach 173km schon Panik haben mussten, müssen sie was bei 550km theoretische Reichweite des ID3 bei der ersten Etappe etwas definitiv falsch gemacht haben. Das Ladenetz dann in Frankreich kann ich noch nicht einschätzen.

Wie schon geschrieben: Deshalb wäre es eben interessant, wie die tatsächliche Reichweitneentwickugn war, geg. auch mit einer Analyse, woran das lag.

Unabhängig scheint es aber tatsächlich Nachholbedarf beim Ausbau der Ladestruktur zu geben bzw. dabei, wie man dem Kunden bei der Suche nach (freien) Ladesäulen unterstützt.

M.

X S 1 C H T 01.04.2021 13:02

Man lernt damit umzugehen.


Matthias75 01.04.2021 13:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1593758)
Die Idee gab es in den 80ern bereits schon; damals wurden sogar mini-Gasturbinen als Kernagreggat im Gespräch, weil die bei einer festen Drehzahl besonders effektiv sein können. Am Ende ist aber der Zusatzaufwand (Komplexität, Technik, Gewicht) dem einfachen Diesel-PKW finanziell und bzgl. ressourcenverbrauch immer unterlegen, und der Gewinn bzg. Abgase ist auch überschaubar.

Meinst du jetzt eine Gasturbine im Fahrzeug? Da hätte man ja dieselben oder zumindest ähnliches Probleme wie beim Verbrenner: Die abgerufene Leistung ändert sich ständig. Das Aggregat müsste dann auf die Maximalleistung optimiert sein oder es wird ein Zwischenspeicher benötigt. Klar ist das aufwändiger. Bei einem kleinen Kraftwerk, dass stationär mit einer sich nichtverändernden Leistung betrieben wird, kann das einfacher sein.

M.

Hafu 01.04.2021 13:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1593758)
... Auf eine so unsichere Basis blickend die Menschen zur kompletten Umstellung auf Elektroautos zu drängen halte ich für höchst riskant.

Die Notwendigkeit zur Co2-neutralen Energiewende hat nichts mit dem "Drängen" einiger Politiker zu tun, sondern ergibt sich zwangsläufig aus dem Klimawandel und aus der Tatsache, dass 30 Jahre lang in diese Richtung zu wenig bis gar nichts getan worden ist.

Dass sollte man sich gelegentlich vor Augen halten. Es ist daher auch nicht die Frage, ob Urlaubsreisen mit einem Verbrenner oder mit einem Elektroauto bequemer sind, als ob man hier zwei Optionen zur Verfügung hätte, zwischen denen man gleichberechtigt wählen kann.

Individuelle Mobilität, die auf dem Verbrennen fossiler Rohstoffe beruht ist ein Auslaufmodell und dies ist eine unverrückbare Tatsache, egal ob im einen Land evt. noch 5 Jahre länger Verbrener-PKWs zugelassen werden als im anderen.
Ausgehend von dieser Tatsache geht es dann nur noch darum, welche Formen individueller Mobilität ersatzweise mittelfristig noch möglich sind.

Das E-Auto ist möglicherweise nicht unbedingt die cleverste und ressourcensparendste Alternativ-Form indvidueller Mobilität (v.a. nicht auf Distanzen von weniger als 20km, wo z.B. das Fahrrad gravierende Vorteile hat), aber es ist zumindest eine Form von Mobilität, die relativ ähnlich zu dem ist, wie wir Mobilität in den vergangenen 50 Jahren gewohnt waren zu handhaben.

Schwarzfahrer 01.04.2021 13:19

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1593814)
Meinst du jetzt eine Gasturbine im Fahrzeug? Da hätte man ja dieselben oder zumindest ähnliches Probleme wie beim Verbrenner: Die abgerufene Leistung ändert sich ständig. Das Aggregat müsste dann auf die Maximalleistung optimiert sein oder es wird ein Zwischenspeicher benötigt. Klar ist das aufwändiger. Bei einem kleinen Kraftwerk, dass stationär mit einer sich nichtverändernden Leistung betrieben wird, kann das einfacher sein.

M.

Gemeint war damals eine konstant laufende Gasturbine (wie im Kraftwerk), die Strom für eine Batterie produziert, von wo aus ein Elektromotor das Auto antreibt. Das Gleiche Konzept hatten einige auch für Haus-Energieversorgung. Es scheiterte u.a. auch daran, daß so kleine Gasturbinen nicht ganz die Wirkungsgrade der großen erreichen, aber dafür recht teuer und wartungsintensiv sind.

Schwarzfahrer 01.04.2021 13:34

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1593815)
Die Notwendigkeit zur Co2-neutralen Energiewende hat nichts mit dem "Drängen" einiger Politiker zu tun, sondern ergibt sich zwangsläufig aus dem Klimawandel und aus der Tatsache, dass 30 Jahre lang in diese Richtung zu wenig bis gar nichts getan worden ist.

Akzeptieren wir mal die postulierte Notwendigkeit, auch wenn ich höchstens eine gewisse Sinnhaftigkeit, aber keine auf irgendein Termin gerichtete Notwendigkeit erkenne (m.M.n. ergeben sich aus dem Klimawandel verschiedene Handlungsoptionen, und keine alternativlose zwangsläufige Richtung).
Das enthebt die Entscheider nicht der Pflicht, Lösungen und Technologien zu fördern und zu ermöglichen, die eine weiterhin sichere Stromversorgung gewährleisten (von Wirtschaftlichkeit ganz zu schweigen). Die aktuell gestarteten und geplanten Änderungen stellen aber (wie der Bundesrechnungshof präzise feststellt) ein sehr hohes Risiko für die Zuverlässigkeit der Stromversorgung dar. Ansonsten wurde in den letzten 30 Jahren m.M.n. sehr wohl viel getan, um den Ressourcenverbrauch von endlichen Ressourcen zu verringern, sowohl verbrauchsseitig (z.B. Gebäudedämmung) als auch technologieseitig (wesentliche Effizienzsteigerung bei praktisch allen fossilen Energiewandlungsprozessen und Geräten, LED-Technik, etc.), und es gab auch eine massive Steigerung des regenerativen Anteils an der Stromerzeugung.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1593815)
Es ist daher auch nicht die Frage, ob Urlaubsreisen mit einem Verbrenner oder mit einem Elektroauto bequemer sind, als ob man hier zwei Optionen zur Verfügung hätte, zwischen denen man gleichberechtigt wählen kann.

Es muß egal sein, womit die Urlaubsreise stattfindet, es muß aber praktisch, effizient und funktional sein. Aktuell erfüllen elektrische Fahrzeuge diese Anforderungen für Reisen auf große Distanz nur sehr begrenzt. Ob das zu besseren elektrischen Lösungen oder zu einer Koexistenz beider Technologien oder zu einer dritten Lösung führt, wissen wir jetzt nicht. Für Verbraucher und Nutzer, also am Ende für die Umsetzbarkeit ist nur die Funktionalität entscheidend.

Hafu 01.04.2021 13:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1593820)
... Ansonsten wurde in den letzten 30 Jahren m.M.n. sehr wohl viel getan, um den Ressourcenverbrauch von endlichen Ressourcen zu verringern, sowohl verbrauchsseitig (z.B. Gebäudedämmung) als auch technologieseitig (wesentliche Effizienzsteigerung bei praktisch allen fossilen Energiewandlungsprozessen und Geräten, LED-Technik, etc.), und es gab auch eine massive Steigerung des regenerativen Anteils an der Stromerzeugung.
...

Die Aussage ist nachweislich verkehrt. Für die Begrenzung der Erderwärmung geht es einzig und alleine darum, den individuellen CO2-Fußabdruck zu verringern. Und der hat sich in den letzten 30 Jahren in Deutschland nicht ansatzweise in dem Ausmaß verringert, der nach Ansicht der Wissenschaft zur Begrenzung des laufenden Prozesses der Erderwärmung erforderlich wäre.

Da Länder wie China und Indien hinsichtlich ihres durchschnittlichen Lebensstandards massiv aufgeholt und dem westlichen Lebensstandard angenähert haben und sich die Bevölkerung insgesamt global noch einmal massiv vermehrt hat, hat sich das CO2-Problem global gesehen massiv verschlimmert.

Sämtliche Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte hinsichtlich Energieeffizienz sind dadurch aufgefressen worden, dass wir heute im Durchschnitt größere und schwerere Autos mit mehr PS fahren, größere Wohnungen bewohnen (und beheizen), größere Fernseher nutzen, mehr Haushalte mit durchschnittlich weniger Mitgliedern haben, viel mehr und viel weiter fliegen usw.

Hafu 01.04.2021 14:17

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1593820)
...
Es muß egal sein, womit die Urlaubsreise stattfindet, es muß aber praktisch, effizient und funktional sein. ...

Es muss überhaupt nicht egal sein. Woraus leitest du ab, dass eine Urlaubsreise "praktisch, effizient und funktional" sein muss. Gibt es ein Grundrecht für Urlaubsreisen?

In deiner Denkweise könnte man, sofern es gelingt, den Ölpreis mit noch billigeren Fracking-Technologien noch billiger zu machen, auch auf die Idee kommen, die Menschen angesichts der zunehmenden Verkehrsstaus auf Autobahnen mit Hubschraubern in den Urlaub zu schicken.

Das ist praktisch, weil man nicht im Stau steht, geht schneller, weil ein Haubschrauber schneller fliegt als ein Auto fahren kann...

Denke deine Argumentationsketten mal zu Ende bzw. treibe sie auf die Spitze, dann wirst du selbst die Widersprüche erkennen. Der Klimawandel ist ein längst existierendes Problem. Je länger man wartet, die Ursachen wirklich ernsthaft anzugehen, desto schwerer machen wir es unseren nachfolgenden Generationen, damit umzugehen.


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