Zitat:
Zitat von Mo77
(Beitrag 1614737)
Das ist dein gutes Recht. Es sollten dir dadurch auch keine Nachteile entstehen bis auf erhöhtes Risiko einer Ansteckung die du aber selber tragen darfst. Du bist groß und kannst das frei entscheiden.
Ich bin absolut gegen die Etablierung von zwei Stufen der Freiheit.
Nicht geimpfte sind keine Menschen zweiter Klasse und nicht wirklich gefährlich für Menschen die sich aus Sicherheitsgründen impfen haben lassen.
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Danke für die klaren Worte. Schließe mich auch dieser Position an.
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Zitat von Matthias75
(Beitrag 1614741)
Wer bis jetzt noch nicht kapiert hat, wer geschützt werden soll und welchen Sinn eine Impfung über den persönlichen Schutz hinaus noch hat, dem wird man es vermutlich auch jetzt nicht mehr beibringen können.
M.
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Die Theorie ist schon klar, allein sie ist wenig schlüssig, wenn man auf die Tatsachen schaut. Der Schutz der anderen über eine Impfung funktioniert sehr gut wenn eine sterile Immunität möglich ist - das gibt es bei der Corona Impfung genauso wenig, wie bei der Grippeimpfung. D.h. der primäre Nutzen ist für den Geimpften, mit einem kleineren gemeinschaftlichen Nutzen in der reduzierten Übertragungswahrscheinlichkeit. Letzteres wäre vielleicht wertvoll, wenn es sich um eine Krankheit mit sehr hoher Letalität in zweistelligem Prozentbereich handelte (wie Pocken); da aber die Letalität um viele Zehnerpotenzen niedriger liegt, ist der Grenznutzen aus der verringerten Übertragung zu gering, um einen Zwang aller zu einer Impfung zu rechtfertigen. Hat für mich etwas mit Verhältnismäßigkeit zu tun.
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1614752)
Wenn alle, die vor Corona geschützt werden wollen, geschützt werden könnten (auf welche Weise auch immer), könnten alle anderen wegen mir tun, was sie wollen.
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Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre... Es können nie alle und keiner mit Sicherheit vor Corona (oder auch anderen schweren Infektionen) geschützt werden. Man kann das Infektionsrisiko nur reduzieren - und das kann jeder für sich tun, bzw. entscheiden, wie weit er geht, um sein persönlichen Risiko zu begrenzen. Über staatliche Maßnahmen kann man keinen von der primären Verantwortung des Eizelnen für sich selbst entbinden - aber genau in diese Richtung wirkt der Impfzwang: die Leute bekommen den falschen Eindruck, daß wenn sich nur alle impfen würden, sie sicher vor Corona wären. Dabei sind sie am sichersten, wenn sie sich impfen, bzw. zu einer der Gruppen mit geringem Risiko gehören.
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1614752)
Insofern muss jedem Ungeimpften klar sein, dass er eine Bedrohung für Ungeschützte darstellen kann und potentiell die Eindämmung der Pandemie erschwert.
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Sorry, der Begriff "Bedrohung" ist hier reichlich überdramatisch, da schließlich nicht jeder Ungeimpfte Viren trägt, sondern (entsprechend den Inzidenzen) zu jedem Zeitpunkt zu über 99% keine "Corona-Bedrohung" darstellen. Und die Pandemie ist m.M.n. nicht erst eingedämmt, wenn keiner mehr infiziert wird (das wird es nie geben), sondern wenn nur noch wenige (also im Rahmen der normalen Infektionen) schwer erkranken. Das ist bereits durch die jetzige Durchimpfung in vielen Ländern der Fall, und wird sich durch weiteren, wenn auch langsameren Impffortschritt nicht schlechter.
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Zitat von crazy
(Beitrag 1614765)
Nun stell Dir mal vor, Du wärst immunsupprimiert oder im ersten Trimester schwanger.
Dann hättest Du eine deutlich höhere Chance auf einen schweren Covid-Verlauf oder einen entsprechend geschädigten Embryo.
Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass Du aufgrund dieser Kontraindikationen nicht geimpft werden kannst.
Diese Menschen schützen wir mithilfe einer Herdenimmunität.
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Diese Menschen schützen sich aber auch selbst bereits ohne Covid gegen jede andere gefährliche Infektion primär durch ihr eigenes Verhalten. Und wir andere schützten sie bereits durch entsprechende Rücksichtnahme, Abstand, Hygiene bereits vor Corona. Es ist keine komplett neue Situation für diese Menschen, bis auf das Angstniveau, das geschürt wird.
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Zitat von Schlafschaf
(Beitrag 1614770)
Dann brauchen wir spätestens im Herbst wieder Maßnahmen um die Pandemie im Griff zu halten.
Sprich: Irgendwen müssen wir zwingen, sein Verhalten anzupassen.
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Und Du meinst, durch Zwang bewirkst Du entsprechendes Verhalten? Dann lese mal aktuelle Berichte aus dem Alltag in Spanien, Frankreich, Italien, wo der Zwang härter war und ist, als bei uns - die Leute weichen zunehmend aus, und finden die Lücken im System - außer du läßt Militär antreten und auf jeden schießen, der etwas falsch macht. Mal schauen, wie lang das gut geht. In Frankreich sind es schon Hunderttausende, die es nicht mit sich machen lassen.
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Zitat von HerrMan
(Beitrag 1614771)
Für mich ist mein Kollege, mit dem ich in den nächsten Wochen räumlich häufig zusammen arbeiten werde, als klassischer Impfverweigerer ohne artikuliertem Grund ein echter Pisser. Wenn ich von dem angesteckt werde mach ich das einzige, das wirklich etwas bewirkt: Gewalt anwenden!
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Fragen in diesem Szenario: 1. Definiere artikuliertem Grund. Ich vermute, es sind Gründe, die für Dich ebensowenig gelten, wie für ihn der moralische Druck zum Impfzwang. 2. Wie willst Du praktisch feststellen, ob er Dich ansteckt, da Infektionen in den seltensten Fällen nachweisbar sind? 3. Glaubst Du, daß Du auch Einfluß auf ein mögliches Infektionsrisiko hast, oder fühlst Du Dich wehrlos ausgeliefert, und wäre, wenn er geimpft wäre, alles sicher? 4. Was versprichst Du Dir von "Gewalt anwenden"?