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aequitas 30.11.2020 15:43

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1570074)
Wo soll ich das gesagt haben?
Was ist das Bitteschön für eine unglaublich dämliche Unterstellung?
Nächstes Jahr sind Wahlen und das ist ein Erklärungsansatz warum kein lockdown durchgesetzt wird. Daraus zu schließen ich würde mir Diktatur wünschen ist nicht nur mangelnde Lesekompetenz sondern einfach nur dreist.

Für dich ist anscheinend ein kompletter Lockdown die richtige und notwendige Maßnahme. Leider werde dieser nicht durchgesetzt, da nächstes Jahr Wahlen anstehen. Dabei ist es so, dass ein kompletter Lockdown aus anderen Gründen verständlicherweise nicht umgesetzt werden kann und das ist auch gut so.

Wie auch schon vorher von jemandem geschrieben, argumentierst du aus der Position der vermeintlich moralisch richtigen Einstellung, auf Basis von Vernunft und wahrer Wissenschaft. Wenn man das nur richtig umsetzt, dann ist alles gut. Das vernachlässigt allerdings das Menschliche, das Gesellschaftliche und das Demokratische. Es gibt nicht die eine Position, die die Wahrheit für sich beanspruchen kann - nicht in der Klimadebatte und nicht bei Corona bzw. der Impfung.

aequitas 30.11.2020 15:48

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1570075)
Ich denke, die Strategie ist es, sich bis zum Impfstoff durchzuhangeln. Falls 2/3 der Bevölkerung ihn nimmt, greift die Herdenimmunität. Das könnte gut gehen, aber auch nicht, wenn es sich endlos hinzieht. Die Strategie hätte den Vorteil, dass man sich im demokratischen Rahmen bewegen kann.

Jetzt vermischen wir die beiden Themenstränge leider etwas (kein Vorwurf an dich). Ich glaube nicht, dass wir uns "durchhangeln" müssen, sondern es besteht durchaus die Möglichkeit konkrete Maßnahmen zu treffen. Ein Teil dieser Maßnahmen ist eine Impfstrategie, die die vulnerablen Teile der Gesellschaft schützt: dazu zählz sowohl das Gesundheitswesen generell, als auch "die" Risikogruppe im speziellen. Klar ist jedoch auch, dass nicht jedes Risiko ausgeschlossen werden kann und wir nicht jedes Risiko identifizieren können. Wir brauchen deshalb eine Strategie, die mehrere "Maßnahmen"/Bausteine zusammen denkt, ohne alles auf einen bloßen Baustein zu setzen.

Unser Problem ist, dass wir andauernd auf bestimmte Zahlen "gaffen" und denken, dass es möglich wäre, jeden Todesfall zu verhindern. Genauso wie es ein Irrglaube ist, dass eine Impfflicht für alle der richtige Weg wäre; dafür unterscheidet sich Covid-19 zu sehr von anderen Viruserkrankungen, die so verschwinden können.

Flow 30.11.2020 15:52

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1570073)
Deshalb war eben meine Frage an Flow, der immer wieder einwirft, dass das benennen von Unsinn „die Gesellschaft spaltet“ auf welche Grenze man sich denn einigen könne.

Ich bedauere, daß ich mich wohl für dich unverständlich ausgedrückt habe.

Meinetwegen, darfst du dich mit Unsinn befassen, und ihm auch Namen geben ... :Blumen:
Das ist ok für mich, und ich denke, die Gesellschaft hält das auch aus.

LidlRacer 30.11.2020 16:09

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1570078)
Unser Problem ist, dass wir andauernd auf bestimmte Zahlen "gaffen" und denken, dass es möglich wäre, jeden Todesfall zu verhindern.

Hätten wir dieses Ziel auch nur annähernd, hätten wir einen wirksamen Lockdown.

Zitat:

Genauso wie es ein Irrglaube ist, dass eine Impfflicht für alle der richtige Weg wäre; dafür unterscheidet sich Covid-19 zu sehr von anderen Viruserkrankungen, die so verschwinden können.
Mir ist gerade nicht präsent, dass hier schon mal fundiert erklärt worden wäre, warum Covid-19 nicht auszurotten wäre. Dazu würden mich Fakten / Argumente interessieren.

keko# 30.11.2020 16:12

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1570078)
Jetzt vermischen wir die beiden Themenstränge leider etwas (kein Vorwurf an dich). Ich glaube nicht, dass wir uns "durchhangeln" müssen, sondern es besteht durchaus die Möglichkeit konkrete Maßnahmen zu treffen. Ein Teil dieser Maßnahmen ist eine Impfstrategie, die die vulnerablen Teile der Gesellschaft schützt: dazu zählz sowohl das Gesundheitswesen generell, als auch "die" Risikogruppe im speziellen. Klar ist jedoch auch, dass nicht jedes Risiko ausgeschlossen werden kann und wir nicht jedes Risiko identifizieren können. Wir brauchen deshalb eine Strategie, die mehrere "Maßnahmen"/Bausteine zusammen denkt, ohne alles auf einen bloßen Baustein zu setzen....

"Durchhangeln" muss nicht negativ sein. Das kann durchaus erfolgreich verlaufen und eine Strategie sein.
Allerdings sehe ich die Impfstrategie nicht als irgendeinen Baustein an, sondern als den entscheidenden. Wenn die Bevölkerung nicht mitzieht, wird diese Strategie ein Fass ohne Boden. Möglicherweise war das von Anfang an so gedacht. Ich glaube nicht, dass in der Politik irgendwas zufällig passiert und Frau Merkel morgens aufwacht, sich die Zahlen anguckt und beim Zähneputzen sich irgendwas überlegt. :Lachen2:

aequitas 30.11.2020 16:21

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1570082)
Mir ist gerade nicht präsent, dass hier schon mal fundiert erklärt worden wäre, warum Covid-19 nicht auszurotten wäre. Dazu würden mich Fakten / Argumente interessieren.

So wie ich das verstehe, kann Covid-19 durchaus "ausgerottet" werden, jedoch kann es in Zukunft trotzdem weitere Corona-Virus-Pandemien geben. Da ist das Virus der Grippe doch sehr ähnlich, weshalb es anfangs ja auch oft von Virologen verglichen wurde. Mittlerweile wissen wir, dass Covid-19 wesentlich gefährlicher ist/sein kann. Trotzdem unterscheidet sich Covid-19 fundamental von Masern oder HIV.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1570083)
Allerdings sehe ich die Impfstrategie nicht als irgendeinen Baustein an, sondern als den entscheidenden. Wenn die Bevölkerung nicht mitzieht, wird diese Strategie ein Fass ohne Boden. Möglicherweise war das von Anfang an so gedacht.

Da gebe ich dir recht. Die Impfung ist einer der elementaren Bausteine zur Überwindung der Pandemie. Trotzdem darf nun nicht alles andere ignoriert werden, sondern die anderen Bausteine müssen genauso beachtet werden und es braucht weitere/andere Maßnahmen.

Estebban 30.11.2020 16:31

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1570077)
Für dich ist anscheinend ein kompletter Lockdown die richtige und notwendige Maßnahme. Leider werde dieser nicht durchgesetzt, da nächstes Jahr Wahlen anstehen. Dabei ist es so, dass ein kompletter Lockdown aus anderen Gründen verständlicherweise nicht umgesetzt werden kann und das ist auch gut so.

Wie auch schon vorher von jemandem geschrieben, argumentierst du aus der Position der vermeintlich moralisch richtigen Einstellung, auf Basis von Vernunft und wahrer Wissenschaft. Wenn man das nur richtig umsetzt, dann ist alles gut. Das vernachlässigt allerdings das Menschliche, das Gesellschaftliche und das Demokratische. Es gibt nicht die eine Position, die die Wahrheit für sich beanspruchen kann - nicht in der Klimadebatte und nicht bei Corona bzw. der Impfung.

Bis auf den letzten Satz hast du vollkommen recht (die Polemik des „moralisch richtigen“ lass ich mal außen vor) - mir daraus eine antidemokratische Einstellung zu Stricken ist natürlich schon sehr weit hergeholt.
Ich halte einen echten lockdown, Geschäfte bis auf Lebensmittel zu, Schulen zu, Freizeiteknrichtungen, Gastro zu für den richtigen Weg. Das habe ich auch schon mehrfach im September / Oktober so dargelegt - und wenn es nur aus einer volkswirtschlichen Überlegung ist - 1 Monat dicht kostet weniger als 5 Monate auf / zu / auf / zu etc.
Das ist meine Meinung; diese vertrete und verargumentiere ich auch gerne. Solange es dafür keine Mehrheit gibt wird es das nicht geben („politisch nicht durchsetzbar“). Das ist Demokratie und das ist gut so.
Genauso halte ich es für fahrlässig und absolut falsch im Jahr 2020 Autobahnen zu bauen, verbrennermotoren und Kohlekraftwerke zu subventionieren - solange es dafür aber politische Mehrheiten gibt, darf ich weiter sagen „das ist ganz ganz großer Mist“ aber That’s it.
Wenn das eine autoritäre, antidemokratische Einstellung ist - joa, dann habe ich die wohl.

aequitas 30.11.2020 16:46

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1570088)
Wenn das eine autoritäre, antidemokratische Einstellung ist - joa, dann habe ich die wohl.

Es ist nicht die Meinung an sich, die "autoritär" oder "antidemokratisch" ist, sondern die Art und Weise wie sie hervorgebracht wird bzw. wie mit anderen Argumenten umgegangen wird. Der Vorwurf lautet dabei dann oft, man verweigere sich der Wissenschaft und vermittelt damit 1. ein falsches Bild davon wie wissenschaft funktioniert und 2. dass es keinen Konsens darüber gibt wie mit entsprechenden Erkennissen umgegangen wird. Gesellschaft ist nämlich ein ebenso komplexes System in dem es nicht möglich ist Entscheidungen unter Nichtbeachtung anderer Systeme (im Luhmann'schen Sinne) umzusetzen/zu implementieren.

Corona und nun Impfungen sind das nächste Thema bei dem es nur zwei Seiten geben kann/darf: entweder man lässt sich impfen oder nicht, dann verweigert man sich jedoch der "wissenschaftlichen Wahrheit" oder setze "falsche Schwerpunkte in der Erziehung der Kinder".


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