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ThomasG 05.05.2020 07:39

Heinsberg-Studie: Neue Erkenntnisse zur Corona-Pandemie:

Zitat:

Zitat von zdf.de
"Jede fünfte Erkrankung verläuft asymptomatisch", erklärt der Virologe Prof. Hendrik Streeck zur Untersuchung der Corona-Fälle aus dem Kreis Heinsberg. Das bedeutet, viele Infizierte würden ihre Erkrankung nicht erkennen. Das sei für ihn das überraschendste Ergebnis.

Mehr zu den Entwicklungen rund um das Coronavirus erfahrt ihr hier im Liveblog: https://kurz.zdf.de/rznu/


Quelle bzw. ein kurzes Interview von Klaus Kleber mit Prof. Streeck: https://www.youtube.com/watch?v=3iIsK47eAfo (4.05.2020)

tandem65 05.05.2020 07:49

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1529952)
Heinsberg-Studie: Neue Erkenntnisse zur Corona-Pandemie:




Quelle bzw. ein kurzes Interview von Klaus Kleber mit Prof. Streeck: https://www.youtube.com/watch?v=3iIsK47eAfo (4.05.2020)

Da bin ich persönlich ein wenig Fassungslos.
22% Asymptomatische Infektionen sind nicht besonders viele.
Daß es Asymptomatische Infektionen gibt war doch kaum auszuschliessen.

Damit wäre, wenn ich mich nicht täusche, die mögliche Dunkelziffer leider gar nicht sehr groß.

Trimichi 05.05.2020 07:59

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1529953)
Da bin ich persönlich ein wenig Fassungslos.
22% Asymptomatische Infektionen sind nicht besonders viele.
Daß es Asymptomatische Infektionen gibt war doch kaum auszuschliessen.

Damit wäre, wenn ich mich nicht täusche, die mögliche Dunkelziffer leider gar nicht sehr groß.

Zudem interessant:
1. das gestern in der Tagesschau (20:00 Uhr) gezeigt Interview
2. die Tichprobengröße ist mit n= 1000 imhi am alleruntersten Limit, zumal
wenn
3. die regionalen Verteilungskoeffizienten (vgl. Argumentation qbz vom 3.5.20) beachtet werden sollen.

Wichtig, dass dieser Virologe gsagt hat, dass viele die Krankheit überstanden haben, WEIL sie nichts davon wussten. Die angenommene Mortalität konnte so von 1-2% auf 0,37% korrigiert werden.

Gruss,
M.:Blumen:

Helmut S 05.05.2020 08:00

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1529953)
Da bin ich persönlich ein wenig Fassungslos.
22% Asymptomatische Infektionen sind nicht besonders viele.
Daß es Asymptomatische Infektionen gibt war doch kaum auszuschliessen.

Damit wäre, wenn ich mich nicht täusche, die mögliche Dunkelziffer leider gar nicht sehr groß.

Ich denke die Dunkelziffer hängt in erster Linie davon ab, wieviele Menschen getestet werden. Freilich: Wenn jemand asymptomatisch ist, wird er bis auf Ausnahmen ja nicht getestet werden. M.E. gibt es vor allem aber auch noch diejenigen, die keine Tests kriegen, weil die Kriterien des RKI nicht erfüllt sind oder diejenigen, die halt erkältungsähnliche Symptome haben und nicht zum Arzt gehen. Ich meine, dass sie rausgefunden haben, dass hochgerechnet auf D ca. ein Faktor 10 (zu gemeldeten Fällen) die Dunkelziffer beschreibt. :Blumen:

ThomasG 05.05.2020 08:19

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1529953)
Da bin ich persönlich ein wenig Fassungslos.
22% Asymptomatische Infektionen sind nicht besonders viele.
Daß es Asymptomatische Infektionen gibt war doch kaum auszuschliessen.

Damit wäre, wenn ich mich nicht täusche, die mögliche Dunkelziffer leider gar nicht sehr groß.

Kekulé hält es leider für unwahrscheinlich, dass die Dunkelziffer bundesweit vergleichbar ist mit der, die man für Heinsberg im Rahmen der Studie ermittelt hat.
Ich bin gerade dabei den letzten Kekulé-Podcast zu hören und da ist ziemlich am Anfang davon die Rede.
Ehrlich gesagt ist dieses ewige Hin und Her für mich schwer erträglich.
Kaum findet man mal aufbauende Nachrichten, die Hoffnung wecken, dann wird das schon wieder relativiert oder man widerspricht sogar und manchmal ändern sich die Einschätzungen der selben Leute innerhalb kurzer Zeit dementsprechend.
Was sich da so aufbaut im Hintergrund, finde ich sehr beunruhigend.
Gesetze sollen sich rasch ändern.
Viele Leute, darunter ein Haufen mit relativ großen Ängsten, sollen geimpft werden, sobald das möglich ist.
Impfstoffe und Medikamente sollen möglichst schnell zur Verfügung stehen.
Mit Menschen soll unterschiedlich umgegangen werden, je nachdem, ob sie nachweislich immun sind oder nicht.
...
Es entwickelt sich in meinen Augen immer krasser.

Podcast - Kekulés Corona-Kompass #41: Entwarnung für Blutdruck-Patienten? | MDR aktuell | MDR: https://www.youtube.com/watch?v=tB7p5sbEOuw

qbz 05.05.2020 08:27

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1529953)
Da bin ich persönlich ein wenig Fassungslos.
22% Asymptomatische Infektionen sind nicht besonders viele.
Daß es Asymptomatische Infektionen gibt war doch kaum auszuschliessen.

Damit wäre, wenn ich mich nicht täusche, die mögliche Dunkelziffer leider gar nicht sehr groß.

Ich denke, man müsste korrekterweise unterscheiden zwischen asymptomatischen / symptomatischen Verläufen und gemeldeten, getesteten Infektionen (Anzahl der Infektionen) / nicht getesteten Verläufen (wo die Leute einfach zuhause bleiben mussten, ohne PCR-Test, aber mit leichten Symptomen z.B.) = Dunkelziffer. Bei letzterem sind dann die asymptomatischen ein Teil, d.h. die Dunkelziffer in Deutschland ist wahrscheinlich etwas grösser als die 22 % von der Zahl aller Infizierten, die man eben gar nicht kennt, anzusetzen. Aber um wieviel weiss bis jetzt niemand.

In diversen Studien / Berechnungen über die Dunkelziffern weltweit werden übrigens sehr unterschiedliche Zahlen genannt, was auch daran liegt, dass in den einzelnen Ländern unterschiedlich viel getestet wird, d.h. wenn jemand davon spricht auf 1 Gemeldeter kämen 10 Ungemeldete hängt es auch davon ab, wieviel jeweils getestet wurde, d.h. die Ergebnisse sind nicht 1 zu 1 weltweit übertragbar.

Was die Letalitätsrate betrifft, muss man bei der Heinsberg Studie sicher noch berücksichtigen, dass in der ersten Phase der Ausbreitung das Virus jeweils noch nicht in dem Umfang die Bewohner von Alters- / Senioren- / Pflegeeinrichtungen erfasste. Nachweislich soll im Verlauf der Pandemie fast überall die Anzahl der Verstorbenen überproportional ansteigen.

Für Juni hat das RKI eine sehr umfangreiche Anti-Körper-Studie angekündigt. Die soll repräsentativ für ganz DE sein. Dass die Heinsberg Studie für DE nicht repräsentativ ist, sagen Streek und sein Team selbst sehr deutlich.

ThomasG 05.05.2020 08:53

Florian Schumann hat sich ziemlich viele Gedanken gemacht über die Heinsberg-Studie und in einem dreiseitigen Artikel zusammengefasst:

Zitat:

Die Forscher legten den Menschen der Haushalte Fragebögen vor, nahmen Rachenabstriche und Blutproben. Die Abstriche wurden mit dem PCR-Verfahren ausgewertet, das eine akute Infektion mit Sars-CoV-2 im Labor nachweisen kann. In den Blutproben suchten sie nach Antikörpern gegen das Virus, die auf eine bereits überstandene Infektion schließen lassen. Und auf den Fragebögen sollten die Gangelter angeben, ob sie bereits positiv auf den Erreger getestet worden waren, ob sie an Vorerkrankungen litten oder in letzter Zeit Symptome bemerkt hatten.

[...]

Etwa 15,5 Prozent der Studienteilnehmenden hatten sich bereits mit dem Erreger infiziert oder waren zum Zeitpunkt der Studie gerade akut an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt. Das seien, so schreiben die Forscher, fünfmal mehr Infizierte als die offiziellen Zahlen aus Gangelt vermuten lassen. Offiziell waren durch Tests nur 3,1 Prozent der Gangelter als Corona-positiv bestätigt worden. Die Dunkelziffer an Infizierten wäre in Gangelt demnach fünfmal höher als die der gemeldeten Ansteckungen.

[...]

Mehr als jeder Fünfte (22,2 Prozent) der Angesteckten hatte in den vergangenen Wochen nicht einmal Symptome einer Erkältung oder ähnliches bei sich bemerkt.

[...]

Aus dieser Zahl der Infizierten und den offiziell sieben zum Studienzeitpunkt an der Krankheit verstorbenen Gangeltern errechneten die Forscherinnen und Forscher dann ihre eigentliche Zielgröße: die Infektionssterblichkeit (IFR). Nach einer mathematischen Korrektur liege diese für die Gemeinde Gangelt bei 0,36 Prozent. Das heißt: Etwa 0,36 Prozent der Menschen, die sich in Gangelt mit Sars-CoV-2 infiziert haben, sind gestorben.

[...]

Das Risiko, sich in einem Haushalt bei jemand anderem anzustecken, betrug durchschnittlich 15 Prozent. War eine Person in einem Zweipersonenhaushalt infiziert, hatte die andere Person ein etwa 44-prozentiges Risiko, sich ebenfalls zu infizieren. Lebten drei Menschen in einem Haushalt und einer war infiziert, hatten die beiden anderen Mitbewohner eine Ansteckungswahrscheinlichkeit von 35,5 Prozent. In einem Vier-Personen-Haushalt verteilte sich das Risiko noch mehr, sodass die drei zunächst Nichtinfizierten jeweils nur noch ein 18-prozentiges Risiko hatten, sich bei dem infektiösen Familienmitglied oder Mitbewohner das Virus Sars-CoV-2 einzufangen. Das wären – sollten sie sich bestätigen – durchaus wertvolle Erkenntnisse. Denn Daten, wie hoch das Risiko ist, sich innerhalb von Haushalten mit Sars-CoV-2 zu infizieren, sind bisher rar.

Zitatende

Quelle: https://www.zeit.de/wissen/gesundhei...omplettansicht

Helmut S 05.05.2020 08:59

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1529958)
Dass die Heinsberg Studie für DE nicht repräsentativ ist, sagen Streek und sein Team selbst sehr deutlich.

Ja, mehrfach. Selbst bei der unsäglichen 1. Wasserstandsmeldung mit Laschet hat er das bereits mehrfach betont. Der Unterschied zu jetzt: Er sagt, sie wären jetzt in der Lage die Zahl für D hochzurechnen und zu schätzen :Blumen:

BTW: Hatten wir schon den Gastkommentar im Falter (AT) und den Artikel dazu auf Tagesschau.de bzgl. der Situation Schweden? Wenn nein, verlinke ich die hier schnell mal. Es geht darum, wie in Schweden quasi per se ne Art Triage gemacht wird. Natürlich wird wieder reißerisch überschrieben ... aber evtl. kann der eine oder andere ja was für sich mitnehmen zu Meinungsbildung.

https://www.falter.at/zeitung/202004...olm-ist-anders
https://www.tagesschau.de/faktenfind...dizin-101.html


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