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Schwarzfahrer 28.04.2020 09:43

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1528148)
Um die kurze Zeitphase noch einmal zu verdeutlichen, hier die Opferzahlen aus den USA:

8 weeks ago: 6 deaths
7 weeks ago: 26 deaths
6 weeks ago: 86 deaths
5 weeks ago: 541 deaths
4 weeks ago: 3,003 deaths
3 weeks ago: 10,986 deaths
2 weeks ago: 23,649 deaths
1 week ago: 42,295 deaths
Right now: 56,255 deaths

Das sind die Zahlen, die mit dem Virus in Verbindung stehen. Es kommen dann noch die Zahlen der anderen Todesfälle hinzu.

Woraus ich als Optimist folgendes herauslese (vorausgesetzt es sind die kumulativen Zahlen):
In den letzten zwei Wochen gehen die Todeszahlen pro Woche zurück, klingt nach nachlassen der Epidemie. Die maximale Todesfallzahl pro Woche war ca. 13.000, statistisch sterben wöchentlich ca. 63000 Menschen in den USA, war also in der schlimmsten Woche ca. 20 % Übersterblichkeit, auf die 8 Wochen bezogen sind es 10 %. Schlimm genug, zumal es regional konzentriert war, und dort die Übersterblichkeit natürlich viel höher ausfiel, aber wenn der Trend so weitergeht, dann ist es ein gutes Zeichen, daß es in der Summe möglicherweise als eine üble Grippesaison ausfällt, die sehr konzentriert in wenigen Wochen eskaliert und wieder abgeklungen ist.
Edit: ich sehe gerade daß ich die letzte Woche falsch überschlagen habe. Scheint nochmal angestiegen zu sein. Dann warte ich mit meiner Wertung noch zwei Wochen, ob es ein Ausreisser oder ein zweiter Peak ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Vicky 28.04.2020 09:49

Das Thema der Übersterblichkeit wurde schon mehrfach angesprochen.

Dazu gibt es hier mal eine Grafik für Europa.

Zitat:

Darauf beruhende Rechnungen der taz zeigen, dass seit Ende Februar in diesen Ländern schon mindestens 160.000 Menschen mehr gestorben sind als zu dieser Jahreszeit üblich. Die Johns Hopkins University, die eine weltweit Statistik zur Corona-Epidemie führt, hatte am Montagmorgen für die beteiligten Ländern hingegen erst gut 117.000 Covid-19-Tote gezählt. Der Verdacht liegt also nahe, dass nur drei Viertel der Pandemie-Opfer auch erkannt werden.

Die Diskrepanz von mehr als 40.000 Toten kann man nicht komplett dem Coronavirus anlasten. Es ist gut möglich, dass einige Opfer andere Krankheiten wie etwa Herzinfarkte hatten, die aufgrund der Überlastung der Krankenhäuser nicht mehr wie üblich behandelt werden konnten. Auch können erhöhte Sterberaten durch Nebeneffekte des Lockdown nicht komplett ausgeschlossen werden. Dennoch lässt der massive Anstieg der Zahlen bei Euromomo vermuten, dass die tatsächliche Zahl der Pandemieopfer um viele Zehntausend höher liegt als bisher bekannt.
Deutschland ist - was diese Daten betreffen - schlecht aufgestellt. Es wurden schlicht keine ausreichenden Daten erhoben. Deshalb müssen wir an der Stelle auf die Zahlen aus Europa zurück greifen.

Quelle des Artikels

In der Süddeutschen gibt es HIER Zahlen aus einzelnen schwer betroffenen Regionen, unter Anderem auch aus New York City. Diese Zahlen sind - was NY betrifft) bis etwa Ende März aufgeführt. Aktuellere Zahlen aus den USA gibt es wohl noch nicht.

keko# 28.04.2020 09:56

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1528146)
...
In DE gibt es derzeit rund 6.000 Opfer. Irgendetwas haben die Leute an der Front bei uns also richtig gemacht. Diese Zahlen zählen für mich.

Naja, ich erinnere mich an das Thema Schulschließungen, wo man für meinen Geschmack sehr lange gezögert hat. Und das Virus war schon lange bekannt und es wurde noch Ski gefahren und Karneval gefeiert.
Ich persönlich glaube, dass jede demokratische Regierung in DE die gleichen Erfolge gehabt hätte und dass dies nicht z.B. an Spahn oder Merkel festzumachen ist. Denn DE ist in der Welt für sein Gesundheitssystem geschätzt. Meiner Meinung nach haben wir strukturelle Vorteile. So z.B. auch, dass viele Menschen alleine leben.
Würde man eine Stadt wie New York nach DE verfrachten, wäre nichts anderes passiert als eben in New York in den USA passiert. Bzw. wären unsere Politiker in New York in Verantwortung, hätte sie ebenso wenig Chancen. Es sind strukturelle Unterschiede, die über lange Zeit gewachsen sind.
(wie immer: das ist nur meine persönliche Meinung, ich mag mich irren)

Nobodyknows 28.04.2020 09:57

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1528154)
Das ist ein Thema für sich ... mit genügend Ambivalenz ...
Dein Freund Trump z.B. hat wohl ein sehr gesundes Selbstvertrauen und leidet nicht an Selbstzweifeln ... ;)

Ja. Ein Thema für sich. Daher kurz:
Auch wenn Trump unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet, kann man Mitgefühl für jemanden haben, der grundlos Minderwertigkeitsgefühle hat.

Sorry fürs OT
N. :Huhu:

Vicky 28.04.2020 09:57

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1528166)
...

Das ist gut möglich. Das kann ich natürlich nicht ausschließen.

Schwarzfahrer 28.04.2020 09:59

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1528164)
Das Thema der Übersterblichkeit wurde schon mehrfach angesprochen.

Dazu gibt es hier mal eine Grafik für Europa.

Ja, kenne ich und verfolge es seit Wochen (gilt ja immer nur mit einegem Abstand, da die Aktualisierung verzögert erfolgt).
Die Spitze der Übersterblichkeit ist tatsächlich höher, als in den letzten Jahren, allerdings ist die Kurve sehr steil, und die Gesamtzahl der Verstorbenen ergbit sich aus dem Integral, (entspricht also der Fläche unter der Kurve). Wenn der fallende Trend so weitergeht, dann wird die gesamte Übersterblichekit in der üblichen Größenordnung bewegen, nur auf viel kürzere Zeit konzentriert, was den dramatischen Eindruck verstärkt. Es ist auch sehr ungewöhnlich, wie stark sich einzelne Länder unterscheiden; bei den Grippewellen der letzten Jahre sehen die Kurven in fast allen Ländern ähnlich aus, diesmal streut es extrem.

Flow 28.04.2020 10:01

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1528157)
Es gibt einen informativen Zeitungsartikel mit "unserem" Corona-Virus Spezialisten Prof. Drosten:
https://www.pharmazeutische-zeitung....-virus-116110/

Ich vermisse darin etwas den Gehalt ... ;)

Vicky 28.04.2020 10:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1528170)
Ja, kenne ich und verfolge es seit Wochen (gilt ja immer nur mit einegem Abstand, da die Aktualisierung verzögert erfolgt).
Die Spitze der Übersterblichkeit ist tatsächlich höher, als in den letzten Jahren, allerdings ist die Kurve sehr steil, und die Gesamtzahl der Verstorbenen ergbit sich aus dem Integral, (entspricht also der Fläche unter der Kurve). Wenn der fallende Trend so weitergeht, dann wird die gesamte Übersterblichekit in der üblichen Größenordnung bewegen, nur auf viel kürzere Zeit konzentriert, was den dramatischen Eindruck verstärkt. Es ist auch sehr ungewöhnlich, wie stark sich einzelne Länder unterscheiden; bei den Grippewellen der letzten Jahre sehen die Kurven in fast allen Ländern ähnlich aus, diesmal streut es extrem.

Der Fallende Trend könnte auch an noch fehlenden Daten liegen. Das müsste man beobachten. Das werden wir vermutlich heute nicht klären können...

Ich hoffe natürlich, dass die Kurve so derart stark fällt.


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