Schwarzfahrer |
06.12.2020 20:22 |
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1571460)
Wie undifferenziert ist das denn, wenn man wörtlich fordert: "das Ziel muss von .... "Fallzahl runter" umgerichtet werden auf ....", also von nur einem Ziel ausgeht oder den von ihm Kritisierten unterstellt, sie hätten nur ein Ziel. Alle Virologen, Epidemiologen stellen fest: Hohe Infektionszahl --> höhere Sterbezahl in DE.
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Der letzte Satz stimmt, ist aber noch keine Zielformulierung - es ist einfach ein festgestellter Zusammenhang. Ich kann aber in der öffentlich präsentierten Strategie oder ihre Begründungen nichts erkennen, was nicht die Senkung der Positiv-Test-Zahlen als zentrales Ziel und Bedingung für jegliche Änderung formulieren würde. Also ist es für mich höchst undifferenziert. Ich empfehle andere Ziele (übrigens mehr als eines, und meine Liste könnte ich noch ergänzen), was nicht heißt, daß gewisse Maßnahmen zur Infektionsverhinderung nicht auch notwendig sind (aber eben nur die wirklich großen Effekte lohnen sich, z.B. die von hein zitierten 40 % angehen). Wenn dir das undifferenzierter ist, als die aktuelle Linie, tut es mir Leid, ich habe es schon zu oft erklärt, um ganz von vorne anzufangen.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1571460)
Und formulieren mit den Hygienemassnahmen multiple Ziele!
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Sorry, hier spricht der Methodiker: Hygienemaßnahmen sind keine Ziele, sie sind Maßnahmen, die zum erreichen eines bestimmten Zieles eingesetzt werden.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1571460)
Implizit verlangt Schwarzfahrer, die Gesellschaft möge sich mit den jetzigen oder noch höheren Infektionszahlen abfinden, was die Mehrzahl der Fachleute ablehnt.
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Nicht ganz präzise. Ich verlange nicht, daß man sich komplett abfindet - aber ich bin sicher, daß mit anderer Zielsetzung auch relativ hohe Infektionszahlen ihren Schrecken verlieren, akzeptabel werden und nicht mehr zum Mittelpunkt der täglichen Angst-Nachrichten werden, wenn sie durch gezieltere Schutzmaßnahmen für die Risikopersonen im Endeffekt zu weniger Schwerkranken und Tote führen, also wenn bessere harte Endpunkte vorliegen.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1571460)
Ausserdem war das Ordungsamt vollkommen überfordert gegen die zahlreichen Verstösse in den Städten vorzugehen und die Polizei musste jedes Wochenende Parties in den Parks auflösen etc. Beim Lockdown billigten die Gerichte die Massnahmen generell, vorher stellten sie oft "Ungleichbehandlung" fest und hoben spezifische Massnahmen deswegen wieder auf.
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Die Durchsetzung und Überprüfung von vielen Lockdown-Maßnahmen, gerade was den Privatbereich mit höchstem Übertragungsrisiko angeht, ist weiterhin nur begrenzt möglich. Daher sind die Erwartungen an den Erfolg möglicherweise höher, als was rauskommen kann. U.a. auch deshalb halte ich es für ineffektiv, zentral auf diese eine Schiene der flächendeckenden Infektionsverhinderung zu setzen.
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